{17.} Mingyu
Die Soundausgabe von meinem Mikrofon war noch nicht perfekt abgestimmt. Das fuckte mich ab.
Meine Stimme klang etwas zu mechanisch, was wahrscheinlich am falsch abgemischten Autotune lag. Die vom Betreiber des Stadions gestellten Techniker waren langsamer, als uns mir lieb war, und schafften es nicht ganz nach meinen Wünschen, die Mikrofone passenden zu den jeweiligen Liedern einzustellen.
Was schlecht war, wenn man bedachte, dass das hier die letztet Probe vor meinem Auftritt war. Und gerade bei dem ersten Auftritt, musste ich abliefern.
Immer.
Die vollen hundert Prozent. Nichts durfte schief laufen, nichts falsch sein. Jeder Schritt, jeder Ton und jeder Spezialeffekt musst auf den Punkt genau stimmen.
»Was haben die Tontechniker denn bitte für ein Problem?«, fragte mich einer der Backgroundtänzer, der bei mir stand. Yunhoo.
Ich schaute zu ihm, der neben mir auf dem Bühnenboden saß und sich auf den Armen abstützte. Nach hinten gelehnt, lugte er kurz zu mir auf und aß dabei eine Banane.
Mein Magen knurrte und Yunhoo grinste kopfschüttelnd.
Ich hatte ebenfalls tierischen Hunger, aber vor einem Auftritt, konnte ich nie etwas bei mir behalten. Alles, was ich noch zu mir nehmen würde, war ein Shot Alkohol, direkt vor dem Auftritt, um die Aufregung zu kaschieren.
Irgendwie war das eine Art Tradition von mir und der Crew geworden.
Ich kratze mich über den Binie und schob ihn dabei hin und her. »Keine Ahnung«, antwortete ich ehrlich. »Irgendwie bekommen sie die Einstellungen nicht so hin, wie ich das will.«
»Auf der Liste steht Harklein drauf, bei welchem Lied wir den Autotune wann und wie stark brauchen«, meinte er und ich sah zu, wie er sich das letzte Stück in die Backen schob. »Bis jetzt hat es immer geklappt, wenn wir hier waren. Ich versteh nicht, warum es diesmal anders ist.«
»Ich glaube, sie haben dieses Jahr einige neue Eventhelfer eingestellt. Und so, wie ich es mitbekommen habe, ist die komplette Abteilung für Sound- und Pyrotechnik neu besetzt.«
Yunhoo seufzte frustriert. »Das erklärt jedenfalls, warum das mit den Feuerkanonen in ›Firebird‹ und dem Funkenflug bei ›Winterlight‹ auch nicht klappen will. Hast du schon jemandem von unseren Leuten Bescheid gegeben, Hyung? Die sollen das mit Angestellten vom Stadion klären. Am besten schon vor einer Stunde. Ich muss dir ja nicht sagen, wie wichtig es ist, dass alles passt.«
»Natürlich« Ich zog mein Handy raus und sah auf die Uhr. »Ich komme gerade von Jeong-Ho. Der hat sich schon den zuständigen Mitarbeiter geschnappt und kümmert sich hoffentlich gerade im FOH-Bereich darum.«
»Gehst das Ganze auch etwas schneller? Ich meine, in drei Stunden geht es los und dein Mikro ist immer noch falsch abgemischt.«
Meine Nachrichten öffnend versuchte ich ihn, und eigentlich auch mich, etwas zu beruhigen. »Jeong-Ho macht das schon. Entspann dich. Es wird schon alles laufen, wenn wir anfangen.«
Mein Kopf dröhnte und ich verzog das Gesicht. ssibal, ich würde, wenn es so weiter ging, eine Tablette nehmen müssen.
Egal. Ganz überzeugt war ich jedenfalls selbst nicht von meinen Worten, aber ich musste unseren Mitarbeitern einfach vertrauen, was den Feinschliff anging. Denn ich konnte mich schlecht selbst um die Sachen kümmern. Wie Yunhoo schon sagte: In drei Stunden ging die Show los und ich hatte jetzt Wichtigeres zu tun.
»Erzähl mir bloß nicht, dass du entspannt bist, Hyung«, murmelte er sarkastisch, stand auf und warf mir einen vielsagenden Blick zu. »Spiel nicht den Coolen.« Ich zeigte ihm den Mittelfinger, was ihn nur schief grinsen ließ. Er fragte: »Ist der Rest der Truppe schon unten im Backstagebereich?«
»Jap«, entgegnete ich knapp und tippte eine Nachricht, als Yunhoo sich zu eben jenem aufmachte.
ICH: ›Wo steckst du? Du musst wissen, meine Konzerte sind ziemlich beeindruckend.‹
Mit einem Klick öffnete ich meine Frontkamera und knipste ein Selfie, das ich ihr dann zusendete.
›Keine Sorge, die Fans werden mehr als einen einfachen Kapuzenpulli und eine Baggy Jeans zu sehen bekommen.‹
›Die Sachen hängen in meiner Garderobe. Bereit, angezogen zu werden. Ein Outfit besteh nur aus enger Jeans und Blazer. Kein Hemd‹
LIA: ›Schau zum Eingang.‹
Als ich es tat, sah ich Lia entgegen, die mir unauffällig zuwinkte.
›Ich musste noch etwas klären und hab dir dein Lieblingsgetränk mitgebracht. Ich dachte, du bist vielleicht etwas nervös und hast Lust, auf eine Zuckerbombe.😁‹
›Ich glaube, das Outfit wird mir am besten gefallen. 🥵‹
›Schade, dass ich es nachher nicht sehen kann.‹
ICH: ›Warum kannst du es nachher nicht sehen?‹
LIA: ›Ich bin verabredet.‹
›Siwon hat mich zu sich eingeladen. Tut mir leid.‹
ICH: ›Dein Ernst?‹
Als ich Senden drückte, zu ihr sah und die Arme in die Luft warf, piepte mein Handy wieder.
HYEON YUN: ›Hey Oppa, ich wünsche dir viel Glück bei deinem Auftritt. Werde dir zusehen, während ich mein Fotoshooting habe. Und später vorbei schauen. Habe extra VIP Karten gekauft.☺️‹
ICH: ›Ich such dich im Publikum😉‹
Gelogen, aber egal. Ich sah zurück zu Lia.
LIA: ›Ich mach es wieder gut. Versprochen. 🫰🏻🫰🏻‹
Schnaubend las ich die Nachricht. Fucking Siwon. Ich hasste diesen viel zu hübschen Scheißkerl.
Doch bevor ich mich aufregen konnte, schrieb mir Yun wieder.
HYEON YUN: ›Wenn du Lust hast, können wir danach gerne was trinken gehen. Natürlich undercover. 😁‹
Ich sah zu Lia, die bereits verschwunden war, und leckte mir die Lippen. Ssibal!
ICH: ›Mal sehen, wie fit ich bin. Du kennst das ja.‹
›Aber wir sehen uns dann im VIP Bereich. Ich lass dich einfach holen. Ich melde mich später.‹
»Yah, Mingyu Hyung! Kommst du endlich? Wir müssen langsam zu den Stilisten.« Ich sah zu Yunhoo, der mir vom anderen Ende der Bühne zuwinkte und mich damit aufforderte, ihm zu folgen. Ich sah in den bereits dunkeln Himmel hinauf, steckte das Handy weg und verzog die Lippen zu einem breiteren Grinsen.
»Ich komme«, gab ich zurück und machte mich, mit einem letzten Blick nach oben, auf den Weg.
Mit jedem Schritt auf den Bereich unter der Bühne zu, schlug mein Herz wilder. Die Vorfreude kribbelte in meinen Adern und jagte jetzt schon meinen Puls in die Höhe. Nicht mehr lange und es würde endlich losgehen.
Ich schmunzelte vor mich hin, und ein altbekanntes Glücksgefühl erfasste mich ganz und gar.
Ich und Yunhoo liefen lachend und dann grinsend nebeneinander die Treppen hinab.
Mein Lächeln verschwand, und ich konzentrierte mich, während alles vorbereitet wurde. Als ich letztlich mit meinen Jungs auf Position ging, wir unsere Köpfe zusammensteckten, das Shot-Glas voller Schnaps tranken, uns gegenseitig Mut zusprachen und Erfolg wünschten, das Podest, auf dem wir alle Platz nehmen sollten, hochgefahren würde, die Scheinwerfer mich trafen und Tausende Fans anfingen zu jubeln und zu rufen, überflutete mich ein Gefühl vollkommenen Glücks. Es war ein so immenses Hochgefühl, dass niemand sich jemals so etwas vorstellen konnte, der nicht selbst in dieser bestimmten Lage war.
Die Übelkeit der anfänglichen Aufregung wandelte sich beim ersten Einsetzen der Musik in freudige Erwartung, und die wiederum mit meinem ersten Wort ins Mikrofon zu einer Flut aus Endorphinen.
Alles und jeder Gedanken war, wie wegfegt und nun war nur noch Platz für die Musik.
Mein Herz schlug hierfür, meine Leben galt diesem Gefühl und alles, was ich war und sein wollte, verflocht sich mit den Tönen und den ohrenbetäubenden Rufen der Fans.
Hierfür nahm ich all die Strapazen auf mich.
Für dieses eine, ganz spezielle Gefühl würde ich alles tun.
Wegen dieser Euphorie und des Kicks vergaß ich sogar die bestialischen Kopfschmerzen und die körperliche Anstrengung.
Das war mein Leben.
Das war, was ich brauchte.
Meine Musik. Meine Fans.
***
Ich betrat den Bereich unter der Bühne zum vierten Mal. Ich kniff die Augen zusammen, während etliche Leute an mir rumfummelte. Zwei hielten mir einen Handventilator vors Gesicht, drei zogen mich halb aus, eine machte meine Haare und zwei weitere kümmerten sich um mein Make-up.
Ich atmete hektisch, versuchte, den Kopfschmerz zu ignorieren und verlangte Wasser. Ich trank gute 1 ½ Liter auf einmal und ließ mich in mein neues Outfit zwängen.
»Zwei Minuten!«, rief jemand du ich sah in den Spiegel. »Zwei Minuten!«
Ich sah verschwommen und Kippe etwas zu Seite. Schieß, es war doch nur noch drei Songs!
»Mingyu Ssi?«
Wer fragte das? Egal.
»Es geht. Alles okay. Ich ...« Wieder wankte ich und meine Sicht verschwamm immer mehr. Ich spürte einen Eisbeutel in meinem Nacken und seufzte. »Es geht«, murmelte ich vor mich hin. »Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das. Wo ist meine Assistentin?!«
Ich brauchte Lia. Ich ... brauchte sie. Dass sie nicht hier war, war scheiße!
»Grey Ophelia? Sie ist nicht hier, Mingyu Ssi.«
Als ob ich das nicht wüsste! »Ich schaff das. Ich schaff das.«
Ich stützte mich an irgendwem ab und atmete tief ein und wieder aus.
»Zwanzig Sekunden! Mingyu, los! Auf das Podest.«
Ich nickte. Ja, ich schaffte das. Irgendwie.
»Er ist blass. Seine Lippen sind ganz weiß.«
»Wir brauchen noch eine Minute!«
»Gehst Ihnen gut?«
»Mingyu?«
»Lee, Mingyu?!«
»Zwei Sekunden!«
Ich schaffe das. Mir geht es gut. Ich schaffe das.
Ich brauchte Lia!
Ich wankte zur Bühne und hob den Kopf. »Holt meine Assistentin her.«
Das Podest wurde hochgefahren und die Lichter blendeten mich. Ich setzte dennoch alles daran, gut zu klingen. Meinen Song zu performen. Mich aufrecht zu halten und es klappte genau den halben Song. Dann verpatzte ich die erste Choreo. Dann den Einsatz. Ich tat es ab, indem ich meine Fans auffordert zu singen, du sie taten es.
Schweiß rann meine Stirn hinab und meinen Rücken hinunter.
Ich bewegte mich automatisch.
Ich sah Yun, im Publikum. Sie sah alarmiert aus. Kannte die Zeichen selbst. Lief weg. Rief einen der Security her und sagte etwas, während sie auf mich deutete.
Ich wankte.
Yunhoo sah es und stellte sich vor mich. »Geh von der Bühne! Jetzt! Du kippst gleich um, Hyung.«
Ich stellte mich zur Bühne und als Yunhoo den Tänzern in der Choreo sagte, sie sollen mich vor Blicken schützen, sackte ich schon zusammen.
Ich war so verdammt erschöpft. Hatte keine Reserven mehr und ... brauchte Lia jetzt.
Das Podest fuhr runter und, ich auf ihm liegend, fand mich unter der Bühne wieder. Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine gaben nach.
»Lia«, hauchte ich, neben mir und ließ mir Wasser einflößen. Die Crew brüllte, wuselte umher, kühlte mich und ich spürte überall Eispacks auf meinem Körper.
Ssibal, mein verdammter Kopf explodierte gleich!
»Notarzt!«
»Krankenwagen!«
»Mingyu?!«
»Yah? Was ist mit ihm los?«
Ich schaffe das, ich ...
... Ich lag auf einer Liege, oder?
Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das.
... Eine Sauerstoffmaske wurde auf mein Gesicht gedrückt.
Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das.
... Wo war Lia nur?
Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das.
... Alles wurde schwarz.
Ich blinzelte und öffnete die Augen. »Was zum ... Wo bin ich?«
»Hey Oppa. Wie geht es dir?«, fragte jemand vorsichtig und nahm meine Hand.
Ich drehte den Kopf und sah ... Yun entgegen.
Yun, nicht Lia.
»Was ist passiert?«
»Du bist umgekippt und hast geglüht. Wir haben einen Krankenwagen gerufen und dich ins Krankenhaus gebracht.« Sie drückte meine Hand und sah mich besorgt an. »Weißt du, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Ich hatte solche Angst.«
Sie betrachtend nickte ich. Dann löste ich meinen Blick jedoch und sah mich genauer um. An meiner anderen Hand, an meinem Ringfinger, fing ein Sauerstoffmessgerät. Ich hatte eine Infusion in der Armbeuge, die an einem Tropf hin, indem eine leicht gelbliche Flüssigkeit war, und um mich herum standen mehrere piepende Geräte, die wohl meine Vitalwerte maßen.
»Sei so gut und gib mir mein Handy, Yun-ah.«
Sie tat, warum ich sie bat, und reichte mir mein Handy. Als ich darauf mehrere Anrufe und Nachrichten sah, war ich sowohl erleichtern, als dass ich mit dem Gefühl in meinem Magen umzugehen lernen musste.
Eine Menge Leute wollte wissen, ob es mir gut ging. Ich hatte um die 50 Nachrichten und 79 Anrufe. Sie sorgten sich und das war lieb.
Doch weder ein Anruf noch eine Nachricht von Lia. Was hieß, dass niemand ihr Bescheid gesagt hatte.
Es war ... gut.
Sie hatte ihr Date mit Siwon und ich wollte sie nicht schon wieder stören. Also ...
Aber ich wusste auch, dass, wenn sie rausfand, was passiert war und ich mich nicht meldete, die Hölle los war.
Seufzend schrieb ich also.
ICH: ›Also, vorweg, du musst dir KEINE Sorgen machen, aber ich bin im Krankenhaus.‹
›Kurzfassung: Ich dachte mir, dass ein ordentliches Nickerchen mal guttäte.‹
Ich legte mein Handy auf meiner Brust und stöhnte auf erneut, weil ich ahnte, dass sie den Scherz wohl nicht so lustig fand wie ich.
Seufzend sah ich an die Decke. »Was wurde den Fans auf dem Konzert gesagt? Haben sie mitbekommen, dass ich umgekippt bin?«
Sollte das der Fall gewesen sein, gäbe es in nächster Zeit wohl einiges an Aufruhr und ich hatte, wenn ich hier raus war wohl Interview nach Interview zu geben.
Yun sah mich besorgt an, doch ich lächelte schwächlich. »Du weißt selbst, wie es ist, Yun. Wie oft, bis du schon umgekippt, weil du erschöpft warst und wegen der vertraglich geregelten maximal 50 Kilogramm Körpergewicht Klause für die weiblichen Idole und der Diäten, die du machen musst, keine Kraft mehr hattest? Mir geht es gut.«
»Ich hörte nur, dass doch einige Fans deinen Zusammenbruch mitbekommen haben. Aber es wird aktuell spekuliert, ob das zu Show gehört hat oder nicht«, erzählte Yun mir und nickte dann, während sie meine andere Aussage kommentierte. »Natürlich kenne ich das. Aber selbst in dieser Lage zu sein und ... denjenigen zu sehen, den ... man mag, sind zwei verschiedene Dinge.«
Oh.
Mist.
Mist deshalb, weil Fans es mitbekommen hatten.
Mist auch, weil Yun sagte, dass sie mich ›mag‹.
Mochte ich sie?
Ja.
Mehr als eine kleine Affäre?
Nein.
Mit leicht roten Wangen trat Yun jetzt näher an mein Bett und beugte sich langsam runter. Ihre Hand hielt noch meine fest, während sie mir erst einen Kuss auf die Stirn gab, dann auf die Nase und dann auf die Lippen gab.
Yun küsste mich leicht und öffnete bereits den Mund, damit ich den Kuss erwidern konnte. Doch ich zögerte.
Plötzlich ging die Tür auf. »MEIN GOTT! Geht es dir gut, Oppa!? Ich hab mich sofort auf dem Weg ge-«
Lia kam aufgewühlt herein, stoppte aber, als sie sah, wie wir uns küssten. Verletzt, so sah sie aus.
Ich ließ Yun den Kuss dennoch beenden. Er war ohnehin kurz, denn sie schreckte zurück und sah Lia geschockt an.
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein und wieder aus. »Yun-ah, würdest du mich und meine Assis... Mich und Lias kurz alleine lassen?«
Hyeon sah zwischen uns hin und her. »Natürlich«, sagte sie etwas unwillig und lief auf Lia zu. Sie sahen einander einen Moment lang an, bevor sie das Zimmer verließ.
Lia ging mit schnellen Schritten auf mich zu und umarmte mich. »Ist alles okay? Hattest du wieder Kopfschmerzen?«, fragte sie besorgt und ließ langsam von mir ab. Ihr Gesicht schwebte über meinem und sie strich mir mehrmals über die Haare.
Ich sah ihr in die Augen und wünschte mir, ich hätte ihr Gesicht zuerst gesehen. »Also muss ich einfach nur umfallen, um dich von deinen Dates abzulenken«, scherzte ich, lächelte, diesmal ehrlich, und ließ die Fragen unbeantwortet. »Das merk ich mir.«
Bevor sie sich ganz von mir lösen konnte, zog ich sie fester an mich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Daran riechend, seufzte ich.
Genau das, was ich brauchte.
»Hör auf zu scherzen. Das ist nicht lustig«, schimpfte sie. »Weißt du wie viele Videos bereits im Internet kursieren? Deine Fans diskutieren darüber, ob das zu Show gehört hat oder du wirklich zusammengebrochen bist. Manche Fans sind wütend auf das Label und manche wütend auf dich. Manche machen sich unglaubliche Sorgen um dich und wünsche dir alles Gute. Also deine Fans sind zwiegespalten. Aber all das ist egal«, flüsterte Lia die letzten Worte und küsste mich, leidenschaftlich und liebevoll. »Nur deine Gesundheit zählt. Nur du zählst. Deswegen bitte ...«, Tränen stiegen ihr in die Augen. »Jage mir nie wieder so ein Schrecken ein.«
Ich sah sie an und meine Brust schnürte sich zusammen. Seit wann litt sie so, wenn es mir schlecht ging? Ja, sie sorgte sich schon immer um mich, und das sie es schön fand, wenn ich mich mal wieder übernahm, war natürlich nie der Fall, aber so? Seit wann war es SO schlimm für sie?
Ssibal!
Ich zog sie wieder in die Arme und küsste ihre Stirn. »Es tut mir leid, L. Ich ...« Ich bremste. Ihr zu sagen, dass es nie wieder vorkäme, wäre gelogen. Mein Labelvertrag lief noch 7 Jahre, dann bot man mir sicher eine Verlängerung an und ich würde weiter hart arbeiten, also ... »Es tut mir leid.«
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