Kapitel 24

"Was ist das für ein Knochen?", frage ich atemlos, nachdem ich den ersten Schreck überwunden habe. Warum sollte es sich auch um einen menschlichen handeln? Das Mädchen - sie stammt im übrigen aus 5 - hatte nicht einmal Waffen bei sich. Sita betrachtet den Knochen genauer. "Hm", macht sie und zuckt mit den Schultern. "Er ist ziemlich klein und sieht verrotet aus. Vielleicht der einer Maus? Könnte auch eine Fledermaus sein." Sie sieht in die Runde. "Aber er ist auf jeden Fall älter als ein Tag. Mindestens ein, zwei Wochen." Sie legt ihn behutsam hin, steht auf und wischt sich den Dreck von den Sachen. "Tja, dann hat sie ihn wohl beim Ertrinken darin gefunden", schließt Toby, sieht aber wieder einmal nur mich an. Sein Blick ist durchdringend. "Sie wollte sich daran festhalten und hat ihn bis jetzt nicht losgelassen." Toby reicht mir seine Hand und hilft mir auf. Die anderen beachtet er gar nicht. "Bah." Ich verziehe das Gesicht zu einer Grimasse und verpasse der Leiche einen Tritt. "Wir sollten sie einfach liegen lassen und weitergehen. Jetzt, wo wir sie freigelegt haben, kann das Kapitol sie doch abholen, oder?" Alle nicken. Wir klopfen uns grob den Dreck von den Klamotten und sehen uns um. "Tja", meint Lizley und deutet auf den Sumpf hinter sich. "Da können wir wohl nicht lang - es sei denn, wir wollen auch ertrinken. Lasst uns an der Grenze entlang laufen. Dann haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt. In diesem verdammten Wald sieht alles gleich aus." Damit sind wir einverstanden. Was können wir auch dagegen einwenden? Lizley hat immerhin recht: Uns jetzt zu verlaufen, wäre das letzte, das wir gebrauchen könnten. Also schultern wir unsere Rucksäcke und stiefeln weiter. Wir laufen einen Berg hinauf, aber die Steigung ist so flach, dass man es erst auf Dauer merkt, und das ist anstrengend. Aber wir sind trainierte Karrieros, die sich ganz bestimmt nicht von einem Anstieg umhauen lassen - am ersten Tag der Spiele erst recht nicht. Wir sind alle noch kräftig und gestärkt. Und wir sind viele. Im Hinterkopf behalte ich die Sorge, dass es vorkommen könnte, dass wir die letzten sind, die übrig bleiben und uns dann gegenseitig abschlachten müssen. Wer wird als erstes schießen? Ich ganz bestimmt nicht. Deswegen beschränke ich mich darauf, einfach nicht daran zu denken, sondern mir Gedanken darüber zu machen, was ich tun könnte, um es den Zuschauern spannender zu machen. Elf Tote nach anderthalb Tagen sind zu wenige; offensichtlich haben die 66. Hungerspiele besonders starke Kämpfer angezogen. Ich bezweifle, dass es irgendwo anders in der Arena noch einen Kampf gibt, den sie zeigen könnten. Ich bezweifle, dass hier in der Arena überhaupt noch etwas lebendiges ist außer uns. Der Wald ist ausgestorben und still, und ich kann nur hoffen, dass wenigstens die Hexe und die Würgerin spannend genug sind, dass sie nicht durchgängig uns zeigen. Der einzige, der sonst noch Show bieten könnte, ist der Nachtmensch - aber der schläft jetzt wohl.

Nach zwei weiteren Stunden, die wir den Berg hinauf stiefeln, lichtet sich der Wald ein wenig, sodass sich die Dämmerung über uns senken kann. Die Tannen werden in Abständen immer weniger, bis sie ganz aufhören. Erst jetzt bemerke ich, dass wir auf der Spitze des Berges angekommen sind; ein brennend kalter Wind zerrt an meinen Kleidern. "Uh", mache überrascht, während ich mir eilig den Ponscho überziehe. Die anderen machen es mir gleich. Der Schweiß in meinem Nacken trocknet schnell, um einzig Kälte zu hinterlassen. "Jetzt verstehe ich, dass wir diese Dinger bekommen haben", stößt Tiger mit zusammengebissenen Zähnen hervor, ehe er auf seinen Ponscho zeigt. Ich nicke. "Meine Stylistin hat was davon gesagt, dass es in der Arena wohl größere Temperaturunterschiede geben wird. Und sie hat Recht behalten. Im Tal kommen wir vor Hitze fast um, aber hier oben würden wir ohne die dicken Kleider erfrieren." "Clarisse hat mit dir geredet?", fragt Toby so leise, dass nur ich es hören kann. Es klingt, als hätte er das nicht erwartet. Für mich ist das wie eine Beleidigung. "Ja", gebe ich etwas patzig zurück, bevor ich mich von ihm abwende. "Leute - ist das etwa Schnee?", unterbricht Seth unser Gespräch. Er hat sich geduckt, um den Boden abzutasten, und er hat recht. Es war so dunkel, dass mir erst jetzt auffällt, dass wir mitten im Schnee stehen. Tiger bückt sich ebenfalls und japst erleichtert nach Luft. Er holt seine leere Feldflasche hervor, häuft Schnee hinein und drückt sie an seine Brust, als sei sie von unfassbarem Wert. In diesem Moment erinnert er mich wieder so sehr an Blaze, dass mir ganz schwer um's Herz wird. Wie können zwei Jungen aus unterschiedlichen Distrikten sich so ähnlich sein? Mir ist, als hätten sie sich beinahe abgesprochen, welche Worte sie wählen und welche Blicke sie für welche Situation aufsetzen. Auch wenn Tiger mich mit seinen Sprüchen immer wieder nervt - in diesem Moment fühle ich nichts als einen tiefen Beschützerinstinkt für ihn. Auch die anderen setzen sich jetzt hin, um ihre Feldflachen aufzufüllen. Meine ist noch voll genug und ich verspüre keinen großen Durst, weswegen ich stehen bleibe. Wenn ich mich jetzt hinsetze, hole ich mir womöglich noch eine Blasenentzündung. So mädchenhaft und eitel das auch klingen mag, meine Gesundheit ist mir auch hier in der Arena wichtig.

In dem Moment höre ich Schritte. Offenbar hat jemand versucht, sich anzuschleichen, aber das ist im Schnee ziemlich unpraktisch. Das Knirschen erstirbt, als ich den Kopf hebe, um angespannt in die Schwärze der Nacht zu starren. Ich mache einen kleinen Schritt nach vorn. Nichts. "Wen hast du gesehen?", flüstert Toby, der urplötzlich neben mir steht. Hat er nicht eben noch auf dem Boden gesessen und Schnee gesammelt? Egal jetzt. "Keine Ahnung", gebe ich lautlos zurück. Er nickt wissend. Dann schiebt er seinen Arm vor meinen Bauch und schiebt mich hinter sich. Auch wenn es mich noch so aufregt, dass er mich behandelt wie ein schutzloses Etwas, macht ihn der Instinkt, mich retten zu wollen, irgendwie attraktiv. Ich schüttele den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Da stürzt ein Junge von ungefähr sechzehn Jahren aus dem Schnee wie aufgeschrecktes Wild und nimmt die Beine in die Hand. "Er flieht!", rufe ich dümmlich. Natürlich flieht er, die anderen haben Augen im Kopf! Am liebsten hätte ich mir vor die Stirn geschlagen. "Der gehört mir", sagt Toby hart, ehe er hinterherrennt. Ich folge ihm. Noch während des Laufens hole ich mein Messer hervor und halte es wurfbereit, doch das ist nicht notwendig. Toby hat von seinem Wurfstern Gebrauch gemacht und ihn direkt in den Rücken der Beute geworfen. Der Junge fällt hustend zu Boden; er spuckt Blut. Dann zuckt sein linker Arm ein letztes Mal, bevor sein Körper erschlafft. Nach Luft ringend komme ich neben Toby und dem Jungen zum Stehen. "Den hat's volle Kanne erwischt", kommentiert Toby trocken, während er seine Waffe aus dem Rücken des Opfers zieht, um das Blut an seinem eigenen Hosenbein abzuwischen. Ich weiß, dass er mit dem Spruch für Unterhaltung sorgen will, deswegen werfe ich ihm nur einen kurzen Blick zu und widme mich dann dem Toten. Seine Haare haben einen verblichenen Blond-Ton; auf seinem Rücken prangt eine große, weiße 5. "Er muss seinen Ponscho verloren haben." Ich deute auf seine nackten Arme. Die Fingerspitzen sind bereits blau angelaufen; unter den Nägeln klebt getrocknetes Blut. Toby zuckt die Achseln. "Tja. Aus 5 wird der diesjährige Sieger schon mal nicht kommen." Alles klar. Wir beschränken uns also auf das oberflächliche Gespräch zweier übermütiger Karrieros mit Perspektive. Von mir aus. Wo er recht hat, hat er ja recht: Die Moorleiche von heute Morgen stammte aus demselben Distrikt. "Na bitte, sind wir sie los." Ich gebe ein leises Lachen von mir, ehe ich mich bücke, um den toten Jungen unsanft auf den Bauch zu drehen. Im Schnee hat sich ein dunkler, nasser Fleck ausgebreitet. Er sieht aus wie eine blühende Rose. Doch ich nehme den Blick von der entstehenden Blutlache und taste stattdessen die Taschen des Fünfer ab. Er trägt einen kleinen Lederbeutel bei sich, der ziemlich selbst gebastelt aussieht - also wieder ein Verlierer, der nicht einmal für einen Rucksack gesorgt hat. Seufzend reiche ich Toby den Beutel, damit er hineinsehen kann, während ich weitersuche. In einer der geräumigen Hosentaschen steckt eine verkrümmte Steinschleuder, aber sonst ist alles leer. Traurig. Ich richte mich wieder auf. "Und?", frage ich beiläufig und reibe mir die Oberarme. "Was steckt in dem Beutel?" "Wurzeln", antwortet Toby. "Nahrung finden konnte er also wenigstens." "Was tun?" Ich sehe ihn an. Er stiert zurück. Etwas in seinem Blick flammt auf und durch meinen Körper fährt ein Ruck. Beschämt starre ich auf meine Fußspitzen. Was ist los mit uns? "Also ich würde sagen, wir nehmen das Essen mit und gehen zu den anderen zurück." Toby zuckt lässig mit den Schultern, aber mir fällt auf, dass auch er auf einmal verkrampft wirkt. Ich nicke bloß.

"Da seid ihr ja!" Lizley läuft uns mit wedelnden Armen entgegen. "Wo wart ihr?" Toby und ich sehen uns wieder verstohlen an. "Kurz was erledigen", antworte ich, was ihn auflachen lässt. "Verstehe." Grinsend hakt Lizley sich bei mir unter. "Wer war's?" "Der Junge aus 5." Ich deute auf den Beutel in Tobys Händen. "Wir haben sein Essen genommen und wollen jetzt ins Tal zurück. Es ist zu kalt hier oben." Lizley runzelt nickend die Stirn. Dann gibt sie meinen Arm frei, formt die Hände zu einem Trichter und ruft: "Seth! Tiger! Sita! Antanzen! Wir verziehen uns." Ihre Worte werden als Echo von den unsichtbaren Wänden der Arena zurückgeworfen und ein eisiger Wind brennt in meinem Gesicht.

Eine gute Stunde später tauen wir wieder etwas auf. Der Wald hat sich in die vertraute Festung aus eng beieinanderstehenden, dicht bewachsenen Tannen zurückverwandelt, wo angenehme zwanzig Grad herrschen. Die Nacht ist bereits eingebrochen, deswegen sehen wir alle nicht gut. Aber wir sind zu faul, die Nachtsichtbrillen aus unseren Rucksäcken aufzusetzen, denn wir sind zu müde, um heute noch auf Jagd zu gehen. Alles, was wir jetzt brauchen, ist eine Stärkung und dann Schlaf. Die Spiele erledigen sich schließlich nicht von allein. Sita, die neben mir läuft, summt schläfrig vor sich hin. "Was ist das für ein Lied?", frage ich mit gedämpfter Stimme und ziehe den Riemen an meinem Rucksack enger, um das Gewicht zu zerstreuen. Sita blickt auf, als bemerke sie mich erst jetzt. Über ihren Augen liegt ein Schleier. "Das singen Mutter und ich immer", sagt sie zögerlich. "Wenn wir fischen gehen." Sie betont das Wort 'fischen' sehr eigenartig, und ich ich glaube, dass sie damit eine illegale Tätigkeit beschreiben will, die zu erwähnen vor laufenden Kameras nicht sehr produktiv wäre. "Es klingt traurig", sage ich, ohne weiter auf das mit dem Fischen einzugehen. Stia scheint froh darüber zu sein. "Das ist es auch." Sie nickt. "Der Liedtext handelt von einem kleinen Jungen, der bei einem Sturm über Bord geht und ertrinkt. Seine Mutter ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Auch sie stribt am Ende des Liedes, weil sie sich für ihren toten Sohn von den Klippen wirft. Dabei bringt sie das Baby mit um, das in ihrem Bauch ist." Sita wendet den Blick von mir ab und fängt wieder an zu summen. Und auf einmal muss ich an meine Eltern denken. Auch sie sind für mich gestorben! Aber anders als die Frau in dem Lied, haben sie mein Geschwisterkind nicht umgebracht. Es lebt bei meinen Großeltern und meinem Bruder. Wie Blaze mit der Situation wohl umgeht? Kann er die Spiele überhaupt richtig genießen? Plötzlich verspüre ich den Wunsch, mit meinen Eltern zu reden, auch wenn sie für mich bis jetzt keine große Rolle gespielt haben. Aber ich will wissen, warum sie das für mich getan haben - was sie dazu getrieben hat, diese durchaus dumme Tat zu begehen. Wieder spüre ich Schuldgefühle. Was, wenn Toby und ich nun tatsächlich schlechtere Chancen haben? Die Mörder des Spielmachers stammen immerhin aus unserem Distrikt, sind sogar meine Eltern! Zu gern hätte ich über all dies Bescheid gewusst...

"Hört ihr das Rauschen?", fragt Tiger da in die Stille hinein. Ich schrecke zusammen. Dann lausche ich. "Ja", meine ich dann. Tiger legt den Kopf schief; seine Augen blitzen vor Schalk. "Ob das ein Wasserfall ist? Was meint ihr?" "Es würde Sinn ergeben", meint Lizley achselzuckend. "Immerhin gibt es in dieser Arena sonst keine Wasserquelle - außer dem Schnee." "Du glaubst, der Wasserfall ist die einzige Quelle?", frage ich und ignoriere Tobys flammenden Blick. "Klar." Lizley kratzt sich am Hals. "Das ist die perfekte Methode, uns immer wieder zusammenzuführen." Das stimmt sogar. Die Arena ist so groß, dass es ein Leichtes ist, dass wir uns alle zerstreuen. Aber wenn es außer dem Wasserfall keine Quelle gibt, aus der wir Trinken schöpfen können, müssen wir immer wieder hierherkommen. Jeder einzelne von uns. Das ist geschickt, das muss man den Spielmachern lassen. "Gehen wir hin", schlägt Sita vor. "Wir könnten uns etwas versteckt auf die Lauer legen und sehen, ob ein paar leichtsinnige Tribute vorbeikommen, die wir erledigen können." Ich stoße ihr anerkennend in die Seite. "Da kommt ja sowas wie Charakter durch, Kleines! Kommt, Leute, ihr Idee ist gut." Meine Laune bessert sich schlagartig. Meine Eltern verschwinden aus meinen Gedanken und machen Platz für das, was im Moment wirklich zählt: Töten.

Wir schlagen also die Richtung ein, aus der das Rauschen kommt. Auf dem Weg dorthin unterhalten wir uns lachend, machen Witze über die anderen Tribute oder ahmen sie nach. Seth stellt gerade sehr gekonnt die langbeinige, rasend schnelle Ivory aus 6 dar, als der Boden vor uns zu glänzen beginnt. Das Rauschen ist jetzt unglaublich laut. "Das ist er!", ruft Toby und geht bis zum Rand des kleinen Sees. Dann kniet er sich hin, häuft Wasser in seine Hände und kühlt damit seinen Nacken. Der Mondschein bringt die Flüssigkeit auf ihm zum Glitzern; als das Wasser sein Oberteil benetzt, kommen seine Rückenmuskeln zum Vorschein. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Dann reiße ich mich von diesem Anblick los und mache es meinem Distriktpartner gleich. Das Wasser ist herrlich kühl. Es schmeckt auch besser, jetzt, wo ich wirklich durstig bin, und auf meiner Haut fühlt es sich an wie ein Wundermittel. Ich stöhne leise auf. "Genau das habe ich jetzt gebraucht." Toby grinst mich verschwörerisch an. Jetzt ist er nicht mehr so versteift wie eben, sondern strahlt eine bewundernswerte Gelassenheit aus. Ich sehe kurz seine Armmuskeln zucken, dann hat er mir auch schon Wasser ins Gesicht gespritzt. "Hey!" Ich stoße ein helles, unterdrücktes Kichern aus, ehe ich ihm ebenfalls eine Handvoll Nass verpasse. Er will mich gerade packen und ins Wasser stoßen, als Seth ruft: "He, Leute, das ist ja irre! Kommt mal her!" Da lässt Toby von mir ab, um zu Seth  zu laufen. Ehe ich den beiden folge, stecke ich meine Arme ein letztes Mal bis zu den Ellbogen ins Wasser.

Seths Entdeckung ist wirklich großartig. Er ist ein bisschen herumgeklettert und hat festgestellt, dass sich hinter dem Wasserfall eine kleine Höhle befindet - die perfekt als Tarnung und Unterschlupf dient. Wir werden zwar ordentlich nass, als wir durch die Wand aus Wasser ins Innere klettern, aber das ist es wirklich wert. Von außen kann uns keiner mehr sehen und das beste: Das Rauschen ist so laut, dass wir uns ungestört unterhalten können. Niemand wird uns hören. Es ist, als seien wir gar nicht da. "Irre", haucht Lizley, während sie ihre Haare auswringt. Ihre Augen strahlen vor Begeisterung. "Wir haben noch die Wurzeln von 5." Toby hält den Lederbeutel in die Luft. "Wollen wir was essen?" Lachend rotten wir uns zusammen, teilen die Vorräte des toten Jungen aus 5 unter uns auf und essen. Eine gute halbe Stunde ist jeder mit Kauen beschäftigt, deswegen ist es ganz still in unserer Höhle. Nur das Tropfen  und das vorbeizischende Wasser sind zu hören. Dann jedoch müssen wir leider an unserem Plan arbeiten. "Also", sagt Lizley gewichtig und beendet damit die friedliche Stille. "Wir haben 12 Tote. Und aufgrund der Tatsache, dass wir den Fünfer vorhin erst erledigt haben, könnten wir vielleicht sogar Chancen auf eine ruhige Nacht haben. Also, wer übernimmt die erste Schicht?" "Ich habe letzte Nacht schon die Erste gemacht", melde ich mich zu Wort, bevor jemand anderes etwas sagen kann. "Heute würde ich gerne durchschlafen." "Gut." Lizley blickt in die Runde. "Ich höre?" "Ich kann das machen", bietet Seth sich an. "Ich mache mit ihm." Sita wirft ihm ein schüchternes Lächeln zu. "Allein ist das langweilig." Lizley zuckt mit den Schultern. "Von mir aus. Tiger - wir übernehmen die zweite Schicht. Okay?" Tiger ist einverstanden. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Ganz offensichtlich hat Lizley hier die Zügel in der Hand - und genau das behagt mir nicht.

Aber im Moment habe ich für Sorgen wie diese keine Zeit. Denn kaum habe ich mich auf meinem Ponscho zusammengerollt, bin ich auch schon eingeschlafen. Und träume vom großen Sieg der 66. Hungerspiele.

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Was sagt ihr? :-)

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