Marie und Robert

***Juliette***

Ich lief durch die Gegend und kam am Wald an. Ich war nie zuvor hier gewesen, aber es fühlte sich so an. Es fühlte sich gut an, aber es schlich sich ein schlechtes Gefühl in meinen Bauch. Es fühlte sich an, als würde jeden Moment jemand kommen und mich schnappen und verschleppen.  Ich wollte es nicht schon wieder erleben.

Ich hatte das Gefühl, hier schnell wegzumüssen, weshalb ich rannte, als würde es um mein Leben gehen.

Ich rannte zum Haus und hämmerte gegen die Tür. Mo machte mir auch gleich auf und schaute mich besorgt an.

Ich kam rein und zog meine Schuhe und aus, dabei hörte ich fremde Stimmen aus dem Wohnzimmer.

Da ich keine Lust auf irgendjemanden hatte, wollte ich schnell zur Treppe und in mein Zimmer. Moritz forderte mich jedoch auf, ins Wohnzimmer zu kommen.

Mich beschlich ein komisches Gefühl, aber was sollte schon im Wohnzimmer so spezielles sein?

Also folgte ich ihm ins Wohnzimmer, aus dem es himmlisch nach Kuchen roch. Mit dem vernehmen des Kuchenduftes knurrte auch schon mein Magen und ich konnte ein leichtes Lachen aus Mo's Richtung vernehmen.

Ich sah außerdem mir zwei fremde Menschen und Mo's Mutter auf uns warten.

Alle drei lächelten mich an und doch konnte ich in den Augen der Besucher erkennen, dass sie trotzdessen sehr traurig aussahen und das das Lächeln nicht echt war.
Leicht irritiert fragte ich trotzdem nach, wie es denn zu diesem Kuchen käme und wer der Besuch sein.
Mo sagte draufhin, dass der Besuch die Eltern seiner Kindheitsfreundin seien und das der Kuchen als Andenken an seine Freundin gedacht sei.

Wo ist denn deine Freundin, fragte ich. Ist sie noch im Bad?

Alle schauten mich traurig an und ich sah, dass die Frau hart schluckte und eine Träne ihr linkes Auge hinunter kullerte.

Mo's Mutter Sabine sagte: Mein Kind, leider ist diese Freundin vor Jahren von jemanden, als sie ganz klein war, entführt worden. Leider wurde sie in all den Jahren nicht gefunden und wir gehen davon aus, dass wir sie auch nie wieder lebend sehen werden. Die Polizei hatte schon alles versucht, aber nach dem die ganze Verwandtschaft und auch wir als engste Freunde unter die Lupe genommen wurden, wurde die Suche eingestellt. Erst wenn es neue Anhaltspunkte auftauchen, dann wird die Polizei wieder nach ihr suchen.

Mir tat das so leid, denn ich hatte ja am eigenen Körper erfahren, was eine Entführung bedeutet. Ich war jahrelang eingesperrt in diesem Schuppe und musste viele Grausamkeiten ertragen.
Das, was mich am meisten traurig machte, war das ich mich nicht mehr an meine Eltern erinnerte. Mit den Jahren hatte ich alles, was mir lieb war, verdrengt. Zumindest ging ich davon aus. Schließlich hatte ich nie eine Schule besucht, wie andere Kinder im Fernsehen. Ich hätte das so gerne getan, aber die zwei Männer haben mich nie gelassen und meinten, dass ich mein Leben bei ihnen abbezahlen müsse.

Ich sah die beiden an.
Sie stellten sich als Robert und Marie vor. Sie meinten, dass sie vor langer Zeit weggezogen seien und endlich wieder Mo und Sabine besuchen wollten, nach dem sie Ihnen etwas Wichtiges erzählen wollten.
Komisch, sie hießen wie meine Eltern. Das war die einzige Erinnerung an meine Eltern. die noch über war.

Schließlich sah ich sie mit einem Lächeln an und sagte Ihnen wie leit es mir täte.

Sie sagten, dass es schon viele Jahre her wäre. Zwar würden sie niemals ihr Kind vergessen, aber das sie hofften, dass der Täter seine Gerechtigkeit erhalten würde.

Ich sagte ihnen, dass ich es ihnen wünschen würde. Schließlich ist sowas nichts alltägliches.

Daraufhin versuchten Robert und Sabine das Thema abzulenken und fragten, ob wir nicht den Kuchen wollen würden. Wir taten daher jedem ein Stück auf und man konnte sehen, dass alle glücklich über eine Ablenkung waren.

Wir assen den Kuchen und es kam dann schließlich doch ganz heitere Themen auf und wir verbrachten einen schönen Abend gemeinsam.

Kurz bevor sie gehen wollten, fragte Sabine die beiden, ob sie nicht bei uns übernachten wollen würden und schließlich willigten sie ein.

Ich machte mich auch schnell für die Nacht fertig, da wir am nächste Morgen gemeinsam frühstücken wollten und Robert und Marie noch etwas mit Sabine und Mo besprechen wollten.

Am nächsten Morgen hörte ich, wie aus verschiedenen Richtungen im Haus Lärm erklang. Sabine war bestimmt schon am Kochen des Frühstücks und Mo flitzte sicher draußen auf dem Hof herum.
Die anderen mussten also im Bad sein. Deshalb zog ich mich an, da ich später nach dem Frühstück duschen wollte und flitzte zu Sabine in die Küche, um ihr zu helfen.

Ich sah, dass sie gerade Mehl mit Eiern vermengte und deshalb schloss ich draus, dass sie für uns Eierkuchen zubereitete.  Deshalb schnappte ich mir das Bratfett und eine Pfanne und stellte diese schon mal auf den Herd. Außerdem holte ich noch einen Pfannenwender aus der Schublade, die mir Sabine zuwies und fragte sie was ich noch machen könnte.

Ich sollte Tomate Mozzarella schneiden und im Wintergarten den Basilikum pflücken gehen. Leider bekam ich die Scheiben nicht gleichmäßig hin und auch der Mozzarella war mehr gerissen als schön in Scheiben geschnitten. Sabine lachte, als sie sah, was ich angestellt hatte. Sie scheuchte mich aus der Küche, damit ich in der Küche nichts verzapfte. Schließlich meinte sie, dass das zupfen der Blätter nicht schwer wäre. Das schaffte ich dann tatsächlich noch.
Sie fand es sehr witzig, dass ich mich bei diesen Tätigkeiten so anstellte. Sie fragte, ob ich dies nie von meinen Eltern nie gelernt hätte.
Ich schaute sie tarurig an und erwiederte, dass ich ja nie Eltern hatte, die es mir hätten zeigen können.

Während ich mich mit dem Basilikum abgemüht hatte, hatte Sabine ein kleines Buffet errichtet und deshalb sollte ich die anderen zusammen trommeln. Zunächst holte ich unsere zwei Gäste und anschließend erst Mo.

Mo war gerade mit den Hühnereiern im Stall zugange. Während er dem einen Huhn ein Ei unter dem Po stahl, zwickte ihm ein anderes in die Wade. Er fluchte und scheuchte die anderen Hühner auf, die im Stall begannen wie wild herum zu flattern. Für mich war es ein Anblick für die Götter. So ein wildes Durcheinander hatte ich noch nie gesehen.

Nach dem er anscheinend fertig mit dem suchen war, kam er zu mir und wir gingen ins Haus. Sabine schaute ihn amüsiert an und meinte, dass er sich erst mal entfedern solle, bevor er sich an den Frühstückstisch setze. Dies tat er auch. Er sah nun weniger wie ein ausgerupftes Hühnchen aus.

Wir waren schließlich fertig mit dem Essen und Robert und Marie wollten nun das Thema, was ihnen wohl auf der Seele lag, bereden.

Marie bat Robert zu sprechen. Ich sah, dass sie das Thema bedrückte.

Robert sagte: Es wurde ein neuer Hinweis gefunden. Vorgestern wurde mein Bruder tot an einer Landstraße aufgefunden und die Standortübermittlung seines Handys zeigte eine Reaktivität davor an einigen merkwürdigen Orten. Unteranderem war er für mehrere Tage in einer verlassenen alten Lagerhalle. Die Polizei hatte alles überprüft gehabt, da er mit ausgekratzten Augen aufgefunden wurde. Sie hatten unter seinen Fingernägel DNA Spuren gefunden. Diese analysierten sie und sie hatten bei unserer Kleinen einen Treffer.
Ihr wisst ja, dass er damals der Hauptverdächtige war.

Sabine und Moritz nickten.

Er erzählte weiter und unteranderem berichteten die Polizisten, dass in der Lagerhalle eine zusätzliche Hütte stand mit Sachen von einem kleinen Mädchen und auch von einer Jungen Frau. Sie nahmen DNA Proben, da es ihnen komisch vorkam, dass in einer verlassenen Lagerhalle soetwas stand. Sie verglichen die Spuren ebensfalls mit einigen Datenbanken und da sie damals ihre Spuren in einer Datenbank für vermisste aufgenommen hatten, kamen sie auch ganz schnell auf diese Spuren. Sie meinten, dass Hautschuppen oder Haare nie so lange so gutes Material abgeben und das aufgrund der komsichen Situation in der Halle und mit den Klamotten davon auszugehen ist, dass unsere Kleine wohlmöglich noch lebt und wohlmöglich Tom entwischt sein muss und sie ihn dort abgewehrt habe. Es waren Reifenspuren eines Wagens gefunden worden die von der größe auf seinen Wagen zupassten. Tom's Exfrau konnte zwar auch nicht helfen, da sie sich vor vielen Jahren von ihm scheiden lassen hat. Sie meinte nur, dass sie von seinen Kneipenkumpels weiß, dass sein Wagen nie weit von ihm entfernt ist. Er schlafe wohl häufig in diesem wenn er getrunken habe oder düse damit häufig in der nähe des Waldstücks herum.

Robert erzählte, dass er früher mit seinem Vater und Tom dort gejagt habe und dort hatten sie auch oft diese Halle zum Übernachten genutzt, wenn sie mehrere Tage auf der Jagd waren.

Jedoch zum wagen zurück. Der Wagen wurde in der nähe von hier entdeckt. Wir haben die Hoffnung, dass sie sich an euch und diesen Ort erinnern konnte und auf dem Weg zu euch ist. Habt ihr sie gesehen?

Ich fühlte mich zunehmend unwohler desto länger das Gespräch ging. Ich hatte doch vor kurzem einem Mann die Augen ausgestochen, weil er mir weh tun wollte und diesem hatte ich auch seinen Pickup gestohlen.

Sollte ich die Tochter sein, die Robert und Marie suchten?
Aber wie solle dies wahr sein? So einen Zufall konnte es doch nicht geben, oder?

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Hallöchen,

nach so langer Zeit habe ich mich mal wieder getraut zu schreiben. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Die Rechtschreibfehler tun mir schon jetzt leid, jedoch war es jz sehr spät und ich wollte es euch erstmal hochladen.

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