Moospfote verabscheut Titel

Wenn er so darüber nachdachte, hätte Moospfote gut eine Liste im Kopf anfertigen können, über die ganzen kleinen Dinge, die ihm an Pinienpfote auffielen.
Da war die Art, wie er sich bewegte, wie er beim Laufen auf jedes Geräusch zu achten schien.
Auch, wenn er nur da saß und ins Leere starrte, zuckten seine Ohren dann und wann leicht.

Er hatte einen kleinen, weißen Fleck direkt neben der Nase. Sobald Moospfote diesen bemerkt hatte, musste er sich beherrschen, um nicht die ganze Zeit darauf zu starren.

Pinienpfote redete im Schlaf, allerdings nie ganze Sätze, sondern einzelne Wörter. In der Regel ging es dabei um Essen ("Amsel..."; "...Maus."; "Eichhörn...chen.").

Die meiste Zeit über kümmerte er sich einen Dreck um sein Aussehen, was dazu führte, dass ihm ständig irgendwelche Blätter oder Federn oder sonst was im Fell hingen.
Seine Schwester Ahornpfote, die schrecklich pingelig war, erinnerte ihn immer wieder daran, sein Fell zu putzen.

Er war furchtbar empfindlich an den Pfotensohlen. Seine beiden Brüder, Sandpfote und Hagelpfote, kannten diese Schwachstelle und nutzten sie voll und ganz aus, wenn sie ihn ärgern wollten. Pinienpfote fuhr jedesmal hoch, wenn sie sich erst anschlichen und dann seine Pfoten kitzelten. Aber er nahm es seinen Brüdern nicht übel. Er nahm nie jemandem etwas übel.
Oder zumindest merkte man es ihm nicht an.

Auch schien er gerne zu klettern. Manchmal kam Pinienpfote Moospfote vor, wie ein übergroßes Eichhörnchen mit getigertem Fell.

Pinienpfotes Augen. Seine blöden, waldgrünen Augen. Zählte das überhaupt als Kleinigkeit?
Es fiel ihm jedes Mal aufs Neue auf.

Das alles hätte Moospfote gut in die Liste mit aufnehmen können.
Doch er hasste Listen abgrundtief und  tat es natürlich nicht.
Natürlich.

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