Prolog
Schneegeborene Schicksale
In einer Welt, in der das Gesetz der Wölfe unumstößlich ist und Alphas selten Freundschaften mit ihresgleichen pflegen, gab es eine außergewöhnliche Ausnahme: Park Seonghwa und Choi San. Die beiden Alphas verband eine Freundschaft, die tief in ihrer Kindheit wurzelte, als sie gemeinsam durch Wälder jagten und die Stille der Nächte mit ihrem Lachen füllten. Trotz der Regeln und Traditionen, die es eigentlich unmöglich machten, dass zwei Alphas harmonisch zusammenarbeiten konnten, waren Seonghwa und San untrennbar.
Seonghwa, der König aller Werwölfe, ein mächtiger und charismatischer Anführer, war nicht nur ein Symbol der Stärke, sondern auch ein Wesen voller Mitgefühl. Seine Präsenz allein genügte, um Rudel zu einen und Ordnung in Chaos zu bringen. San hingegen, bekannt für seinen feurigen Ehrgeiz und seine unerschütterliche Loyalität, war ein Alpha, der sich in die Rolle eines Betas fügte – nicht aus Schwäche, sondern aus Respekt und Vertrauen zu seinem Freund. Gemeinsam führten sie eine Bar, die als Zufluchtsort für Werwölfe diente, ein Ort, an dem sich Wölfe aus allen Ecken der Reiche treffen konnten, um Geschichten auszutauschen und Frieden zu finden.
An einem bitterkalten Winterabend, als der Schnee unter ihren Stiefeln knirschte und der Atem in der Luft gefror, schlossen Seonghwa und San die Bar früher als gewöhnlich. Die Straßen waren verlassen, die Welt in eine trügerische Stille gehüllt. Auf dem Weg zurück zum Schloss, das am Rand eines mächtigen Waldes thronte, wurden sie von einer seltsamen Regung aufgehalten.
Im Schatten der Bäume, eingebettet im glitzernden Schnee, lagen zwei winzige Gestalten. Die kalte Nachtluft war erfüllt von einem leisen, zitternden Wimmern, kaum mehr als ein Flüstern. Seonghwa und San eilten herbei, ihre Herzen schwer vor Sorge. Zwei kleine Körper, kaum mehr als Welpen, lagen eng umschlungen. Ihre Gesichter waren bleich vor Kälte, und die schwachen Herzschläge verrieten, wie nah sie dem Ende waren.
In ihre abgetragenen Mäntel war jeweils ein Name eingestickt. Der eine lautete Hongjoong, der andere Wooyoung. Ohne Zögern nahmen die Alphas die beiden Omegare in ihre Arme und trugen sie zum Schloss, wo Kang Yeosang, der erfahrene Schlossarzt, sofort mit der Versorgung begann.
Doch obwohl sie in Wärme und Sicherheit gehüllt waren, blieben die beiden Kinder stumm. Ihre Augen, erfüllt von Schmerz und Angst, sprachen von einer Vergangenheit, die sie nicht zu teilen wagten. Jeder Versuch, sie zu trennen, endete in herzzerreißendem Schreien, als würde ein unsichtbares Band zwischen ihnen zerrissen werden.
San und Seonghwa erkannten schnell, dass diese Seelen mehr als nur Schutz benötigten. Sie brachten sie in die Obhut von Jeong Yunho und Song Mingi, zwei Betas, die im Schloss lebten und bekannt für ihre Geduld und Güte waren. Doch auch dort blieben die beiden stumm, als hätten sie ihre Stimmen in der eisigen Kälte des Winters verloren.
Es dauerte drei Jahre, bis die ersten Worte zwischen Hongjoong und Wooyoung hervorkamen. Ihre Stimmen waren leise, zögerlich, doch es war ein Zeichen, dass die Schatten ihrer Vergangenheit langsam nachließen. Weitere Jahre vergingen, bevor sich ein größeres Schicksal offenbarte.
Park Seonghwa erkannte schließlich, dass Kim Hongjoong sein Mate war – eine Verbindung, die stärker war als alle Gesetze der Natur. Ebenso wurde klar, dass Choi San und Kim Wooyoung füreinander bestimmt waren. Die einst verlorenen Omegare, die im Schnee gefunden wurden, hatten nicht nur ein Zuhause, sondern auch ihre Seelengefährten gefunden.
Im Licht der Erkenntnis stand eines fest: Der Winter, der sie zusammenführte, hatte nicht nur Leben gerettet, sondern auch Schicksale besiegelt. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Verbindungen begann an jenem kalten Abend und sollte für immer die Welt der Wölfe verändern.
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