Es ist kühl und die Blätter der Bäume tanzen im Wind. Dennoch entschied ich mich dazu einen Spaziergang einzulegen. Ich gehe mit einem weißen leicht auf der Haut liegenden Sonntagskleid einen schmalen Pfad entlang der zum Schwanenteich führt.

Eigentlich sollte ich mich für die Prüfungen vorbereiten, aber mir geht viel zu viel durch den Kopf..

Nachdem die Hochzeit von Tante Claudia so abrupt beendet war hab ich nichts mehr von ihr gehört.
Von ihr nicht.
Und von sonst niemanden.
Wohl möglich standen sie auch unter Schock. Für ein Erdling ist sowas ziemlich nervenaufreibend.

Da das ganze schon eine Woche her ist und ich aus zuverlässigen Quellen erfahren habe das die Cullens am Ende des Schwanenteiches wohnen, beschloss ich zufällig an genau diesem Ort ein Spaziergang zu machen.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie bekomme ich diese Vampire Familie nicht mehr aus dem Kopf. Normalerweise habe ich nie viel von Vampiren gehalten ( außer Alex natürlich) weil sie alle irgendwie so oberflächlich und arrogant rüber kommen. Aber bei ihnen ist es anders.

Ein lautes Blätter rascheln holte mich aus meinen Gedanken. Es war eine junge Frau die ich noch nie zuvor gesehen habe.
Bei genaueren Betrachten erkenne ich, sie ist ein Vampir!

„Warst du das?" fragte ich sie.
Sie guckte mich schief an „ wie bitte?"
„Die Frau" ,meinte ich, „auf der Hochzeit vor ein paar Tagen."
Sie fletschte die Zähne. „Ich weiß zwar nicht wovon du redest, aber egal"

Sie kam auf mich zu.
Langsam..
Und immer schneller.

Ich hätte mich wehren können.
Ich hätte meine Kräfte einsetzen können und ihr zeigen können das sie keine Chance gegen mich hat.

Aber ich ließ es sein. Weil die Schmerzen meiner Kräfte viel größer wären als die eines Vampir bisses.

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Als ich langsam blinzelnd die Augen öffnete, bemerkte ich eine Gestalt vor mir. Ich hörte sie leise und weit entfernt rufen: „Carlisle, sie ist wach!"

„Geht es dir gut?" fragte sie.
Sie war ganz offensichtlich eine der Cullens.
Alice, glaube ich.
Sie ist so wunderschön. Sie ist sehr blass und eine zarte makellose Haut. Ihre Augen funkeln Gold.  Das sagt einiges über sie aus. Sie scheint schon älter zu sein und ernährt sich von Tierblut.

„Ja, es geht mir gut" in dem Moment als ich das aussprach bemerkte ich wie kratzig meine Stimme Klang.  Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah mich in einem alten Gold umrandeten kunstvoll verzierten Rahmen.

Carlisle betrat den Raum. Er kam aber nicht zu uns. Er ging gerade Wegs zum Spiegel und drehte ihn um, damit ich nicht sehe in welchen Zustand ich war.

Dafür ist es jetzt zu spät. Ich habe bereits gesehen wie abgemagert und blass ich aussehe. Mit mehreren Bandagen am Arm und am Hals. 
Aber, hey.
Ich sah definitiv schonmal schlimmer aus!

„Ich bin Alice. Wir sind uns schon einmal begegnet.  Auf der Hochzeit deiner Tante, glaube ich" sie betonte das Tante weil sie nicht mehr genau wusste ob es wirklich meine Tante war oder nicht meine Oma oder sowas.
„Du bist Rosalinda, richtig?"

„Ja" kam kaum hörbar aus mir heraus.
„Alice, ich glaube es ist besser wenn du zu den anderen gehst. Ich kümmere mich um Rosalinda." gab Carlisle ihr mit einem leichten grinsen zu verstehen.
Wie er mein Namen ausgesprochen hat. Aus seinem Mund klingt er gar nicht mehr so scheußlich..

„Also, Rosalinda. Du scheinst sehr robust zu sein. Außer deiner Haut ist alles noch ganz geblieben. Aber du hast viel Blut verloren."
Da war er. Dieser mitleidende unschuldige Blick. Man könnte sich glatt darin verlieben.. was?
Was zur Hölle denke ich da!

„War es der selbe Vampire wie auf der Hochzeit?" normalerweise würde ich das nicht so einfach fragen, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Ich bin zu schwach.

Er grinste leicht: „liebes, es gibt doch keine Vampire."

Ach,ja richtig. Ganz vergessen das sie denken ich sei ein Erdling. Also sage ich das erst beste was mir einfiel: „ihr seit welche. Mein Stiefvater auch. Sag es mir, bitte. War es einer?" keine Ahnung warum ich das eigentlich unbedingt wissen wollte. Aber irgendwie erschleicht mich ein ungutes Gefühl.

Etwas geschockt starrte er mich an, als er sich kurz darauf räusperte: „Nein, es war keiner. Die Hinweise deuten tatsächlich eher auf einen Menschen." während er es aussprach drehte er sich zur Seite. Ihm war der Gedanke daran sichtlich unangenehm.

Auch mir kommt es ziemlich seltsam vor. Was für ein Psycho macht sowas?
Ich runzelte die Stirn: „seit ihr sicher?"

„Es sieht alles danach aus, ja. Aber das sollte dich nicht beschäftigen. Er oder sie wird dir nichts tun, Versprochen" er grinste wieder. Diesmal war es ein richtiges Grinsen. Nicht so ein damit du dich besser fühlst grinse ich mal mittleidig.