Ich erwähne wieder Dinge und werde dieses Buch jetzt auf Erwachseneninhalt umstellen. Kein Smut, nur Andeutungen.

Am nächsten Morgen fühlte Sirius sich schlapp, müde und schuldig. Gestern Abend hatte er Remus nicht mehr gesehen, aber heute Früh war er verschlafen an ihm vorbei ins Bad getrottet. Sirius fiel auf, wie niedlich er mit dem zerwuschelten Haar aussah, und da waren sie wieder - die Bilder und Fantasien. Doch diesmal konnte er sie aus seinem Kopf verbannen, sie wegschließen und aufhören, daran zu denken.

Der Tag verlief ereignislos. Sie hatten nicht einmal Schniefelus einen Streich gespielt, überhaupt nichts hatten sie getan.

Müde wie Sirius war, verabschiedete er sich gleich nach dem Abendessen von seinen Freunden und ging ins Bett. Endlich hatte er seine Ruhe... Fünf Minuten lang. Dann platzte plötzlich James herein und breitete sich auf Sirius' Schlafplatz aus.

"Was willst du, James?", knurrte Sirius genervt.

Sein bester Freund fing an zu grinsen.

"Das Mädchen, an das du gestern gedacht hast, wer war das?"

Sirius sah James kurz an und kickte ihn dann einfach vom Bett.

"Gute Nacht, James.", sagte er und schloss die Vorhänge.

Das Mädchen, an das ich gestern gedacht habe...

Und die Kiste in Sirius' Gedächtnis, die er doch nie wieder hatte öffnen wollen, sprang auf, und erneut waren sie da, die Bilder. Sirius konnte nichts tun, um den Tagtraum zu stoppen, und diesmal war kein James bei ihm, der ihn aus seinen Fantasien zurückholte.

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In dieser Nacht schlief Sirius überhaupt nicht. Zu groß war die Schuld und die Scham, und die Angst, die ihn beherrschte.

Denn vorher hatte er sich noch einreden können, mit ihm wäre alles in Ordnung und er wäre normal.

Doch nun musste er sich eingestehen, dass da etwas war.

Denn er hatte gerade an Remus gedacht, während er sich selbst berührt hatte. Den Jürgen gewürgt, wie James es vor einem halben Jahr erklärt hatte, als er Sirius zwangsläufig hatte aufklären müssen. Denn natürlich hatten Sirius' Eltern das für unnötig gehalten. Blacks vergnügten sich schließlich nicht. Sie reproduzierten sich, nicht mehr und nicht weniger. Reproduktion. Mit Remus würde das wohl nicht funktionieren. Seine Eltern wären sicher nicht erfreut, wenn er mit Remus zusammen wäre... Doch daran sollte Sirius gar nicht denken. Nie im Leben würde er mit Remus Lupin zusammenkommen. Zwei Jungen, das konnte doch nicht normal sein.

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Ein halbes Jahr war vergangen, seit Sirius zum ersten Mal gemerkt hatte, wie attraktiv er Remus fand. Heiß. Und es war nicht nur Remus. Auch Gideon Prewett sah wirklich verdammt gut aus. Sirius hatte weiterhin nicht einmal ansatzweise Interesse an einem Mädchen gezeigt, dafür aber eben an Jungen. Und es wurde immer schwerer, seine Sorgen für sich zu behalten. Sirius musste mit jemandem reden, und die beste Wahl war wohl eindeutig James.

"James... Ich muss dir was erzählen.", erklärte Sirius seinem besten Freund, als die beiden spät nachts allein im Gemeinschaftsraum saßen und Schokofrösche aßen.

"Dann schieß mal los, Sheriff."

James formte mit den Händen eine Pistole und tat so, als würde er sie auf Sirius abfeuern. Der Black nahm davon keine Notiz und blickte nur stur zu Boden.

"Ich... Also, vor einem halben Jahr da... Da haben wir über Mädchen geredet. Und über Sex. Und dann hab ich gesagt, dass ich kein Mädchen heiß finde und dann..."

"... hast du kurz überlegt und einen Ständer bekommen.", vervollständigte James Sirius' Satz grinsend. "Willst du mir jetzt endlich sagen, an welches Mädchen du dabei gedacht hast?"

Nervös biss sich der Black auf die Lippe.

"Das ist es ja gerade. Ich habe nicht an ein Mädchen gedacht. Sondern... sondern an einen Jungen.", beichtete er mit gesenktem Kopf.

Stille trat ein. Sirius hielt den Blick noch immer auf den Boden gerichtet, zu viel Angst hatte er vor James' Reaktion.

"Oh.", machte der Potter nach einer gefühlten Ewigkeit. "Oh."

Er schien kurz zu überlegen.

"Ich habe davon schon gehört. Meine Eltern haben mal mit mir darüber gesprochen. Ja, es gibt so etwas. Man nennt es Homosexualität. Vielleicht... Also, es könnte sein, dass du schwul bist."

Endlich sah Sirius auf. Er sah erschrocken und fragend zugleich aus, und besorgt.

"Ist das was Schlimmes?", fragte er mit brüchiger Stimme.

"Ich... Ich will dir nichts vormachen, viele Leute haben etwas dagegen. Aber ich nicht, und meine Eltern auch nicht. Es ist völlig normal, und die meisten in der Zaubererwelt haben auch kein Problem damit. Nur die ganz alten Reinblutfamilien, weil so keine Nachkommen produziert werden können. Aber ansonsten... Es ist wirklich nicht schlimm, Sirius."

Für einen kurzen Moment schien Sirius zu überlegen, dann blickte James direkt in die Augen.

"Erzähl mir mehr davon."