Kapitel 9
So es geht weiter :D Langsam wird es spannend, denn wir kommen den krassen Ereignissen immer näher, also ihr dürft gespannt sein ;) LG Thackera & ladyciriloki ^^
Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen, schließlich hatten Uhura und ich viel damit zu tun gehabt unserem neuen Quartier eine persönliche Note zu geben. Und schon, ohne dass ich es bemerkt hatte war die Zeit vergangen und ich saß genervt vor einem Bildschirm, um mir irgendwie ein kühles Glaswasser zu bestellen. Seit drei Tagen waren wir in Iowa zusammen mit den anderen Kadetten, die alle ziemlich nett waren. Die letzten Tage hatte wir hauptsächlich im Hotelgelände verbracht, in dem sich zu meiner Überraschung sehr viele Kadetten der Sternenflotte befanden, ab und zu waren wir sogar mit ein paar Bierflaschen nachts nach draußen gegangen, was allerdings nicht sehr oft möglich war, da es draußen einfach zu heiß war selbst in den Abendstunden, obwohl ich mich eigentlich an die Hitze gewöhnt hatte, als ich hier noch lebte. Allerdings schien ich diese Resistenz bereits verloren zu haben, was vermutlich an meinen britischen Wurzeln lag, wir waren einfach ein kälteres Klima gewohnt. Kevin hatte ich nichts von meinem Ausflug in meine alte Heimat erzählt, da ich irgendwie nicht bereit dazu war die Beiden zu besuchen und außerdem wäre die Fahrt sowieso viel zu lange gewesen. Am zweiten Abend hatte uns Admiral Pike einen Besuch abgestattet, der zu meiner Verwunderung auch hier in Iowa war, er sagte er hätte Angelegenheiten zu klären im Bezug auf ein neues Raumschiff, das hier in der Nähe gebaut wird. Allerdings fehlte von diesem Bauplatz jede Spur.
Wie immer teilte ich mir ein Zimmer mit Uhura, die genauso unter der Wärme außerhalb unseres Zimmers litt wie ich, zum Glück wurde die Luft hier drinnen auf angenehme 22 Grad Celsius herunter gekühlt, sodass es sich aushalten ließ. Heute Abend, an unserem letzten Tag hier im „Urlaub", wie Nyota und ich es spaßeshalber nannten, wollten wir endlich in die Shipyard Bar gehen, von der alle Kadetten immer so begeistert waren, selbst Uhura, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Genervt drückte ich auf einen Knopf, um meine Bestellung abzubrechen, da es nicht so ganz funktionierte. Uhura lag auf einem schwarzen Sofa und schaute die Nachrichten an, während sie nebenbei ihre Nägel feilte. Sie trug ein einfaches Top und eine schwarze Hose, jedoch schimmerte wie immer das Emblem der Sternenflotte auf ihrem Oberteil, im schwachen Licht hier im Zimmer. Auf meinem Oberteil befand sich genau dasselbe Zeichen, auf das ich immer noch sehr stolz war. Ein wenig erschöpft nahm ich einen Schluck von meinem lauwarmen, abgestandenen Wasser und seufzte kurz auf. Meine Haare waren wild nach oben gebunden und kleine Schweißperlen hatten sich auf meiner Stirn und meinem Nacken gebildet, dennoch war ich froh hier zu sein. Es tat gut mal unter Menschen zu kommen, als den ganzen Tag in seinem Quartier Bücher zu wälzen, nur um schon einmal in den Stoff zu kommen, der die nächsten Jahre auf mich wartete. Vor allem die Bordnavigation war ein sehr interessantes aber schwieriges Thema, weswegen ich mir lieber schon mal einen kleinen Vorsprung erarbeitete. Mein Blick schweifte aus dem großen Fenster, während ich darüber nachdachte, wie es wohl sein würde das erste Mal auf der Brücke eines Raumschiffes zu stehen, wovon ich im Moment immer noch träumen konnte. Draußen ging langsam die Sonne unter, weswegen sich zwei Kadetten, die mit uns hierhergekommen waren, nach draußen begaben um ein wenig zu joggen, wir würden sowieso erst in ein paar Stunden zur Bar aufbrechen. Soweit ich mich erinnern konnte hatten sich die beiden im Shuttle als Jonas und Max vorgestellt, sicher war ich mir aber nicht. Auch ich wollte endlich mal wieder raus und etwas von der Landschaft sehen, zum joggen war mein Körper aber zu schlapp, außerdem bevorzugte ich die Laufbänder im Trainingszentrum des Hauptquartiers, weswegen ich jetzt nicht unbedingt über die staubigen Straßen rennen wollte. Gerade als ich gelangweilt aufstöhnen wollte, fiel mein Blick auf ein nagelneues Motorrad, dass am Rande einer Wiese stand, dagegen lehnte sich ein schwer beschäftigter Rick, der mit einer jungen Frau redete. Rick, war ein Angestellter hier im Hotel, der ein Auge auf mich geworfen hatte und deswegen bestimmt viel für mich tun würde, ging es mir durch den Kopf, während ich einen kurzen Blick zu Uhura warf, die sicherlich noch eine Weile beschäftigt sein würde. „Ich bin mal kurz weg", rief ich ihr schnell zu und schnappte mir ein paar alte Schuhe aus einem Regal, die eigentlich Uhura gehörten, aber mittlerweile teilten wir so viel miteinander, dass es ihr sicherlich nichts ausmachen würde. Ehe ich die Tür hinter mir zu zog hörte ich noch ein abwesendes „Bis dann", von meiner Mitbewohnerin.
Hastig rannte ich die schwarzen Stufen hinunter in die offene Empfangshalle und dachte darüber nach, dass es vielleicht nicht die beste Idee gewesen war, mit einer normalen Hose und einem Top Motorrad fahren zu gehen, allerdings musste ich mich ja beeilen, denn wer wusste schon wie lange Rick noch dort unten stand. Kurz bevor ich die Wiese erreicht hatte, auf der glücklicherweise immer noch der sonnengebräunte, junge Mann mit den rötlichen Haaren stand, verlangsamte ich mein Tempo, um nicht aufzufallen und rief laut zu ihm hinüber: „Hi Rick, ist das dein Motorrad", augenblicklich blickte er auf und lächelte mir zu, bevor er mir antwortete: „Jo, das ist meins, tolles Teil was", dabei konnte man den Stolz deutlich aus seiner Stimme hören. Je näher ich ihm kam, desto deutlicher fiel mir auf wie klein er doch eigentlich war. Vielleicht zählte ich auch einfach mit meinen 1,76m zu den etwas größeren Frauen, aber dennoch war Rick schon ziemlich klein für einen Mann, da wir beinahe auf der selben Augenhöhe waren, als ich ihm endlich gegenüber stand. Lässig lehnte er sich gegen die Maschine, die zu den neuen Modellen gehörte, die furchtbar einfach zu bedienen waren. Wahrscheinlich hatte er sie sich auch deshalb gekauft. Kevin hatte mir mit 16 beigebracht, wie man Motorrad fährt und auch durch die offizielle Prüfung hatte ich es mit Bravour geschafft, wovon Mum natürlich nicht begeistert war, aber ich hatte ja nie etwas getan was ihr recht war. Neugierig betrachtete ich das Motorrad, während Rick mir irgendetwas von seinen neustens Frauengeschichten erzählte, als würde mich das interessieren. „Sag mal hast du Lust morgen was mit mir zu unternehmen?", fragte er mich ohne Zurückhaltung, weshalb ich meine Augen verdrehte, so dass er es nicht sah und erwiderte: „Tut mir leid, aber ich gehe morgen schon wieder." Dabei setzte ich ein entschuldigendes Lächeln auf und schaute ihn unschuldig an, schließlich wollte ich ja was von ihm, zwar nicht dasselbe wie er aber naja. „Du willst das echt durchziehen mit der Sternenflotte?", hakte er nach und sah mich kokett an, vermutlich wollte er, dass ich bei ihm blieb, als ob ich so naiv wäre und mein Leben für einen Kerl, wie ihn aufzugeben, mit dem ich gerade das längste Gespräch führte, seitdem ich ihn kannte. „Ja, also du sag mal", fing ich an, ehe er noch mehr an meinen Plänen herum nörgeln konnte, und trat dabei auf ihn zu, weswegen er seine Augen eine Sekunde lang aufriss und danach ein Grinsen aufsetzte. „Könnte ich mal eine Runde mit deinem Motorrad drehen nur hier den kleinen Weg entlang", fragte ich ihn mit dem süßesten Ton in meiner Stimme, den ich hinbekam. Als hätte er überhaupt nicht mitbekommen nach was ich ihn gerade gefragt hatte erwiderte er: „ Kannst du denn fahren, sowas find ich nämlich bei Frauen richtig scharf?" Meine einzige Antwort war ein kurzes Nicken, wobei ich mir auf die Lippe biss, obwohl ich ihn schon längst an der Angel hatte. „Na dann hier ist der Helm, aber nur den Weg hier entlang", dabei deutete er auf eine gepflasterte Straße, die auf ein offenstehendes Tor zulief, das auf die richtige Straße führte. „Schon klar", entging ich hastig und lockerte meinen Dutt, damit ich den Helm besser aufsetzten konnte. Bevor mein Gesicht hinter der dunklen Scheibe verschwand, huschten meine Augen zu unserem Schlafzimmerfenster, an dem Uhura stand und mir grinsend einen Daumen nach oben zeigte, was ich mit einem Augenzwinkern beantwortete. Natürlich wusste sie, dass ich wirklich nur das Motorrad wollte und nicht Rick, der sowieso jeden Tag eine andere hatte und dennoch war sie vermutlich genauso stolz, wie ich selber, dass ich den Mut gefunden hatte, diese Aktion durchzuziehen. Mit einer geschmeidigen Bewegung streifte ich mir noch ein paar Handschuhe über und stieg auf sein Motorrad, das in der untergehenden Sonne schwarz glänzte. Ein leises „Oh", entglitt ihm, als ich schwungvoll auf seinem Motorrad aufsaß, wobei er mir nur auf den Po starrte, bevor er mir abwesend noch einmal erklärte: „ Also schön langsam da vor und wieder zurück, kannst du den Motor starten?" Ich nickte zustimmend und belebte mit einem Knopfdruck seine Maschine, die nun über dem Boden schwebte. Natürlich war es nicht mehr das gleiche Gefühl wie früher, da man nur noch Knöpfe drücken musste, aber trotzdem hatte ich richtig Lust auf diese kleine Rundfahrt und das musste wohl auch Rick aufgefallen sein, in dem Moment als ich mit Vollgas auf das Tor zufuhr. „He, was tust du da!", schrie er mir verwundert hinterher, doch ich war bereits auf der Straße und winkte zum Abschied nur noch schnell, ehe ich erneut beschleunigte.
Die Stimmung war herrlich und der Fahrtwind war genau das, was mein schlapper Körper jetzt benötigte. Locker hielt ich den Lenker in den Händen, während ich über die leere Straße raste und zu sah, wie kleine verdorrte Sträucher an mir vorbeizogen.
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