Kapitel 31

Dieses Kapitel macht mich fertig xD ~ Thackera


Sofort sprang ich auf und versuchte so gut es ging meine Haare in einem Pferdeschwanz zu retten, da diese durch meinen Nickerchen ziemlich in Mittleidenschaft gezogen wurden, außerdem zupfte ich kurz an meiner Uniform rum, damit diese wieder perfekt aussah und rannte zur Brücke. Auf meinem Weg dorthin begegneten mir ziemlich viele Mitglieder der Besatzung von denen ich manche beinahe umgerannt hätte, weswegen ich ein hastiges „Entschuldigung", rief, während ich meine Schritte immer noch mehr beschleunigte. Die Türen des Aufzuges kamen immer näher, doch zu meiner Verwunderung, trat kurz bevor ich diese erreicht hatte, Spock aus dem Lift und sah mich mit einem nicht deutbaren Ausdruck an, was mich etwas verwirrte. Weswegen ich nur noch schneller an mein Ziel kommen wollte.

Die ziemlich kurze Fahrt nach oben, kam mir diesmal vor wir eine halbe Ewigkeit, weswegen ich genervt von einem Fuß auf den anderen tappte, ehe sich die weißen Türen öffneten und den Blick freigaben auf die Brücke. In der Mitte des Raumes standen, Nyota, Pille und zum großen Erstaunen von mir auch Jim, der so aussah als hätte er gerade eine Schlägerei hinter sich. Außer Uhura hatte mich noch keiner wahrgenommen, weshalb ich erst mal im Hintergrund wartete, ob sich vielleicht die ganze Situation von selbst erklären würde. In einer Ecke des Raumes stand ein Mann, den ich nicht kannte, allerdings war er von oben bis unten nass und wirkte ziemlich amüsiert über die allgemeine Lage, was ihn irgendwie sympathisch wirken ließ. Doch bevor ich ihn näher anschauen konnte, zog Leonard meine Aufmerksamkeit auf sich, indem er genervt meinte: „Ganz toll, Jim, jetzt haben wir keinen Captain und keinen verdammten ersten Offizier um ihn zu ersetzten." Nach diesen Worten konnte ich mich einfach nicht mehr zügeln und trat einen Schritt nach vorne „Was ist hier eigentlich los?",platze es aus mir heraus, wobei ich streng in die Gesichter meiner Freunde schaute und den faszinierten Blick des fremden Mannes von der Seite wahrnahm. „Darf ich erst mal vorstellen, das ist Montgomery Scott", stellte mir James seinen neuen Freund vor, der auch sofort auf mich zu kam und mir seine blasse Hand entgegen hielt. „Nennen Sie mich einfach Scotty, wir von der Insel müssen ja zusammen halten", dabei war sein Akzent beinahe unüberhörbar, weswegen ich freundlich lächelnd seine Hand nahm und erwiderte: „Sag doch bitte du zu mir, ich bin Alice Isaac", dabei nickte er stürmisch, ehe wir uns voneinander trennten und ich wieder einen strengen Ausdruck aufsetzte. „Und weiter?", hakte ich nach, während ich eine Augenbraue hochzog und ein paar Schritte nach vorne trat. „James, hat einen Streit mit Spock angefangen, woraufhin dieser verschwunden ist", klärte mich Pille auf, der ziemlich angespannt wirkte und seinen Freund musterte. Ich hingegen wandte mich an Uhura und deutete ihr mit einem kurzen Augenwink, dass sie nach ihrem Freund sehen sollte, schließlich musste es diesem grauenhaft gehen, selbst wenn er dies nicht zugeben würde. „Also wer soll jetzt unseren Captain ersetzten, du etwa Jim", wandte ich mich danach an ihn wobei ich meine Arme vor der Brust verschränkte und ihn abwägend musterte. „Ja", war seine knappe, aber bestimmte Antwort, die mich ziemlich überraschte. Zuerst wollte ich Einspruch erheben, schließlich hatte Jim nicht den besten Ruf und wer wusste, was er mit uns anstellte, vor allem nach seiner Mogelpartie bei seinem Test, doch dann musste ich an Jims Vater und an Admiral Pike denken. Georg Kirk war ein Held gewesen, also wenn jemand ein Raumschiff, wie die Enterprise führen konnte, dann er, außerdem hatte Pike an ihn geglaubt, sowie er an mich geglaubt hat. Als ich meine Gedanken zu Ende geführt hatte, ließ ich meine Arme locker nach unten fallen und sänftigte meinen Gesichtsausdruck, bevor ich sachlich meinte: „Dann steht hier Ihr neuer erster Offizier vor Ihnen, Captain", dabei betonte ich die letzte Silbe besonders stark und nahm eine stocksteife Haltung ein, weshalb mir James, mit seinem üblichen Grinsen auf den Lippen, zunickte.

Es lag ein angespanntes Knistern in der Luft, denn wir alle versuchten krankhaft einen Weg zu finden, um unser technisches Unterlegen gegen Neros Schiff auszugleichen, was sich allerdings als ziemlich schwer entpuppte. Doch gerade, als ich alte Aufzeichnung durchlas, die uns vielleicht weiterhelfen konnte, erinnerte ich mich an einen alten Bericht von Jane, den ich hier mit Sicherheit abrufen konnte. Eilig erhob ich mich von meinem Platz und entschuldigte mich, ehe ich in den Lift trat und mich wieder zu meinem Zimmer begab. Mein Kopf rauchte, vor allem da ich wusste was auf dem Spiel stand, nämlich das Schicksal der gesamten Erde, dieser Romulaner musste wohl vollkommen gestört sein, selbst wenn er aus der Zukunft kam. Jetzt musste ich aber zuerst mein Gehirn frei bekommen und das ging wohl am besten, wenn ich mich erst mal zurückzog, auf der Brücke wurde ich im Moment sowieso nicht benötigt, weshalb ich mich auf mein bequemes Bett setzte und mein Tablet zückte auf dem ich einen Bericht, der schon einige Jahre alt war, durchlas. Es ging darin hauptsächlich darum, wie man die Sensoren von Gegner umging, um sich somit einen taktischen Vorteil zu verschaffen und nun ja, als taktischer Offizier waren solche Scharaden schließlich meine Aufgabe. Der einzige Kritikpunkt war, dass diese Täuschungsmanöver nur auf Planeten durchgeführt wurden und nicht im Weltall, weswegen man unseren Kurs neu berechnen mussten. Wenn mein Plan aber klappen würde, könnten wir Neros Schiff unbemerkt infiltrieren, diesen Bohrer zerstören und gleichzeitig unseren Captain befreien. Gedankenverloren strich ich eine braune Haarsträhne hinter mein Ohr und kaute auf meiner Unterlippen herum, während ich so den Bericht aufmerksam durchlas und verschiedene Optionen durchspielte. Vermutlich sollte ich die anderen zu Rat ziehen, allerdings hatte ich keine Ahnung, ob meine Idee überhaupt funktionieren würde, weshalb ich niemandem falsche Hoffnungen machen wollte. Doch gerade, als ich mir ein paar Notizen machen wollte, klopfte es auf einmal sanft gegen die Tür. Ein kräftiges „Herein", verließ meinen Mund, da ich vermutete, dass es sich um Pille oder Uhura handelte, doch stattdessen betrat James mein Zimmer, weswegen ich übereilt aufstand und eine steife Haltung einnahm. Er war nun offiziell mein Vorgesetzter und selbst wenn ich ihn sehr gut kannte, wollte ich doch kein Spiel mit dem Feuer wagen, weshalb ich auch emotionslos meinte: „Möchten Sie mich auf der Brücke sehen?", leise hing ich noch das Wörtchen Captain an, war mir aber nicht sicher, ob er es gehört hatte. „Was? Nein?", gab er verblüfft von sich „Und hör auf mich zu siezten, das habe ich nicht verdient, zumindest nicht von dir". Überrascht von seinen Worten entspannte sich mein Körper auf der Stelle und ich schaute ihn nur abwartend an, ehe er die Stille durchbrach, indem er sagte: „Hast du etwas gefunden?", dabei deutete er mit seiner Hand auf mein Tablet, das immer noch auf meinem Bett lag. Sofort lief ich darauf zu und machte Anstalten ihn in meinen Plan einzuweihen, jedoch wimmelte er mich schnell ab. „Ich wollte nicht darüber sprechen, dass kann bis später warten, aber ich glaube ein paar Dinge sind noch unausgesprochen zwischen uns", als er geendet hatte, wusste ich nicht wovon er sprach, weswegen ich ihn nur mit großen Augen ansah und zögerlich erwiderte: „Von was redest du bitte Jim?", dabei sah ich, wie er einen Schritt auf mich zukam, weshalb ich nach hinten auswich. Ich wollte wirklich erfahren, über was er mit mir sprechen wollte und nicht seinem Charme verfallen, wie sonst auch immer, deswegen musste ich mich jetzt auch zusammenreißen und standhaft bleiben. „Damals nach dem Kobayashi-Maru-Test, als du mir den Kopf gewaschen hast...", kurz zögerte er und sah mich mit einem Blick an, als würde er mich anflehen, dass er nicht weiterreden musste, jedoch zog ich nur eine Augenbraue nach oben. „...du hattest Recht, Alice...mit allem, ich hätt nicht betrügen dürfen und auch nicht deine Mitbewohnerin so schamlos ausnutzen sollen...aber ich habe es getan", fuhr er fort und sah dabei betrübt zu Boden. Es war ein grauenhafter Anblick für mich, anderseits musste ich mir einen schnippischen Kommentar verkneifen, denn mit seinen Methoden von damals war ich noch immer nicht im reinen, schließlich hatte er uns alle betrogen. Doch ehe ich mir darüber mehr Gedanken machen konnte meinte er noch leise, vermutlich in der Hoffnung, dass ich es nicht hörte: „Und dabei hätte ich dich beinahe verloren." Seine Worte trafen mich wie ein Faustschlag ins Gesicht, weshalb ich zuerst einmal laut nach Luft schnappte. „Was soll das heißen, mich verloren?", hakte ich mit zittriger Stimme nach und musterte seine Mimik eindringlich. Er wirkte aufgeregt, ziemlich aufregt, um ehrlich zu sein, wie er so mit seinen Händen spielte und unruhig sein Gewicht auf seine Beine verlagerte. „Alice, mach es mir doch bitte nicht so schwer", jammerte er, bevor er weitersprach „Damals in der Bar, weißt du, wie gerne ich damals mit dir nach Hause gegangen wäre, wie gerne?", dabei trat er immer näher an mich heran, was der Grund war, dass ich nach hinten taumelte und ihn mit einem verzweifelten Blick fixierte, denn ich fürchtete mich davor, was er jetzt sagen würde. „Aber genauso sehr wusste ich, dass du zu betrunken warst und es am nächsten Tag von ganzem Herzen bereut hättest und das wollte ich nicht, außerdem schoss mir diese Idee mit deiner Zimmerbewohnerin in den Kopf, als du von ihrer Arbeit erzählt hattest und so musste ich mich nicht rechtfertigen." „Du hast dich vor mir nie gerechtfertigt, weil ich immer nur Luft für dich war, ich war und bin nur die kleine Alice für dich, mehr nicht", konterte ich ihm, doch nur einen Moment später bereute ich auch schon, was ich da gerade gesagt hatte, als ich den kurzen Schimmer in seinen Augen sah und wie er noch näher an mich herantrat, wie eine Raubkatze, die ihre Beute in eine Falle treiben wollte. „Das stimmt doch gar nicht, du warst für mich immer die Eine, Alice, aber ich dachte immer, dass du schon längst jemand anderen hast", wisperte Jim und betrachtete mein Gesicht. Ich hingegen verfluchte ihn, dafür dass mein Herz wegen im wieder unregelmäßig schlug, für die Art, wie er meinen Namen aussprach und die Tatsache, dass ich ihn so sehr wollte, dass es wehtat. Ein weiterer Schritt nach hinten schien für mich die beste Lösung zu sein, jedoch spürte ich bereits das kalte Glas, meiner Fensterfront, das gegen meine weiche Haut drückte. „Jim, du weißt du gar nicht was du das sagst", hauchte ich verzweifelt und musste leider feststellen, dass er noch mehr auf mich zuschritt, während ich mich mit aller Kraft gegen die Scheibe drückte und die Kälte an meinem Rücken spürte. „Alice, was soll ich denn sonst anderes sagen", entging er mir, wobei seine Stimme nur ein Hauchen war. „Du wirst mir das Herz brechen, so wie du es jedem brichst...immer und immer wieder", wimmerte ich. Er war zum greifen nah, doch mein innerer Konflikt schien bin förmlich zu zerreißen. Sollte ich mich fallen lassen und auf die Landung warten, die ich niemals überleben würde oder für immer und ewig auf meiner Felskante stehen bleiben und James hinterher schauen. „Das könnte ich nicht...denn seit dem ersten Tag an dem ich dich gesehen habe, musste ich an dich denken, obwohl ich damals nicht mal wusste, wie du wirklich aussiehst, geschweige denn, wer du bist, ist das nicht verrückt?", flüsterte er und sah kurz auf unsere Stiefel, ehe mich seine blauen Augen mit diesem gebrochenen Funkeln ansahen, so als wäre ich ein wunderschönes Gemälde. Unsere Körper waren mittlerweile eng aneinander gepresst und auch zwischen unseren Gesichtern bestand nicht mehr viel Platz, selbst wenn ich mich gegen die Fensterscheibe presste. „Soweit ich mich erinnere stand ich vor dir, damals in der Shipyard Bar", erzählte ich ihm, mit einem ärgerlichen Unterton, wie konnte er behaupten, dass er mich damals nicht gesehen hatte, wo ich doch direkt vor ihm gestanden hatte. „Ich rede nicht von der Shipyard Bar, sondern von dem Abend auf der Landstraße", erklärte er mir sanft, doch mich brachten diese Worte endgültig aus der Fassung. Er hatte mich damals gesehen und wieder erkannt, obwohl wir uns nur ein paar Sekunden gesehen hatten. „Aber wie...der Helm...", stammelte ich und weitete dabei meinen Augen immer mehr, denn sein Kopf kam langsam näher. „Deine Augen Alice, wenn ich eins wiedersehen wollte nach diesem Ereignis, waren es deine leuchtenden Augen", antwortete er mir in einer rauen Stimmlage und mit einem letzten Ruck überwand er den Abstand zwischen uns und legte seine weichen Lippen auf meine. Ich hatte keine Ahnung, wie mir geschah, zuerst fühlte es sich an als würde mein Blut direkt in meinen Adern verdampfen, doch es war mehr viel mehr, es war einfach unbeschreiblich. Zuerst war ich etwas überrumpelt von seinem schnellen Handeln, doch bereits kurze Zeit danach schoss ich meine Augen und schlang meine Arme um seinen Nacken, ehe er mich näher an sich zog und seine Lippen synchron mit meinen bewegte. Mein Herz schien Purzelbäume zu schlagen, während ich anfing in den Kuss hinein zu lächeln. Leider lösten wir uns viel zu schnell, dafür aber schweratmend voneinander und Jim lehnte seine Stirn gegen meine und schaute mir dabei tief in meine blauen Augen. „Ich habe mich in dich verliebt, Alice und würde es für den Rest meines Lebens bereuen nicht jede Sekunde mit dir zu verbringen, glaubst du das wäre möglich?", fragte er mich mit einem Grinsen auf seinen roten Lippen. Nun konnte auch ich mir ein glückliches Lächeln nicht verkneifen und antwortete amüsiert: „Das lässt sich arrangieren", ehe ich ihn erneut küsste, doch diesmal war es nicht unsere Ausdauer, die uns entzweite sondern Jims Kommunikator, der wild piepte. „Nicht jetzt", raunte James genervt, als er das schwarze Gerät aus seiner Hosentasche zog und es öffnete. Doch bereits kurz danach, veränderte sich die Miene von uns Beiden schlagartig, als wir Chekov sagen hörten: „Captain, kommen Sie bitte schnell zur Brücke, es ist dringend", danach legte er auf und wir sahen uns nur mit einem strengen Ausdruck an.

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