Kapitel 22
Also langsam fangen wir ja an sie auch mit Pille zu shippen xD ~ Thackera
Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich gegen den weißen Knopf drückte, der sofort ein schrilles Klingeln ertönte, ehe man das genervte Brummen eines Mannes wahrnahm, der kurz darauf die Tür aufriss. Vor mir stand Leonard McCoy, der mich schlaftrunken ansah. Seine Haare standen wild von seinem Kopf ab und sein zerknittertes blaues T-Shirt und seine kurze Schlafhose waren ein Zeichen dafür, dass er bereits länger geschlafen hatte, als ich eigentlich angenommen hatte. „Kann ich bei dir übernachten?", fragte ich ihn flehend und sah ihn dabei mit einem herzbrechenden Ausdruck in den Augen an, sodass er nur Ja sagen konnte und genervt zur Seite ging, damit ich eintreten konnte. Im Gegensatz zu mir musste er sein Quartier mit niemandem teilen, weshalb er auch Platz für ein schönes Wohnzimmer hatte. Vor einem riesigen Fenster stand ein edles Ledersofa, zu dem es auch die passenden Sessel gab, in der Mitte der Sitzgelegenheiten stand ein niedriger Glastisch auf dem zu meiner Verwunderung sogar Blumen standen, schließlich war das in einem Männerhaushalt ja nicht ganz so üblich.
„Was verschafft mir den die Ehre deines Besuches?", fragte mich Leonard nachdem ich seine Wohnung eindringlich gemustert hatte, er hingegen hatte sich in die Küche geschleppt und trank nun einen Schluck Wasser, während er mich anschaute. „Es geht um Jim...er wurde von meiner Mitbewohnerin abgeschleppt und naja...", erklärte ich ihm zögerlich, da ich genau wusste, wie er auf das Thema reagierte. „Doch nicht etwa von Uhura?", platze es Pille heraus, nachdem er die Flasche abgesetzt hatte. „Nein von Gaila", antwortete ich ihm und legte meine Handtasche auf den Tisch im Wohnzimmer und setzte mich schüchtern auf sein Sofa. „Du solltest ihn vergessen, ich sage, das zwar nur sehr ungern über meinen Freund aber Jim ist ein Arschloch und das weißt du genauso gut wie ich", meinte er und gesellte sich dabei zu mir. „Ich weiß...", murmelte ich, wobei ich bemerkte, wie auch mich die Müdigkeit langsam übermannte, weshalb ich mir ein Gähnen nicht verkneifen konnte. „Wir sollten morgen weiter reden und jetzt erst mal schlafen", schlug Pille vor, woraufhin ich nur zustimmen nickte und mich vom Sofa erhob. Allerdings drehte ich mich rasch wieder um, als ich bemerkte, dass mein Freund sich gerade eine Wolldecke nahm und seine Beine auf dem Sofa ausstreckte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue wandte ich mich an ihn: „Und was soll das jetzt werden", weswegen ich nur einen komischen Blick von ihm bekam, ehe er meinte: „Naja, ich dachte du schläfst in meinem Bett und ich auf der Couch", wobei er immer kleinlauter wurde, als er meinen belustigten Blick wahrnahm. „Nicht dein Ernst, komm mit oder ich zerre dich mit", entging ich ihm nur amüsiert und setzte meinen Weg in das Schlafzimmer fort, doch bereits Sekunden nachdem ich durch die Tür verschwunden war, hörte ich wie Leonard mir folgte. „Das wird so ein falsches Bild ergeben", äußerte der Arzt seine Sorgen, während ich hörte wie er seine Bettdecke zu Seite klappte. Ich dagegen entledigte mich im Dunkel meines Kleides und band schnell meine Haare zusammen, bevor ich auch in sein großes Doppelbett stieg. „Sollen sie doch denken was sie wollen", wisperte ich und kuschelte mich in die weiche Decke, die wunderbar nach Waschmittel roch. Ein letzter provokanter Ton von Leonard war das letzte was ich hörte, ehe ich in einen tiefen Schlaf fiel.
Das Erste, was ich am nächsten Morgen wahrnahm, waren die gleichmäßigen Atemzüge von Leonard, der ein paar Zentimeter von mir entfernt noch immer tief und fest schlief, weswegen ich beschloss einfach schon aufzustehen. Mein Kopf brummte und ich fühlte mich hundeelend von den Nachwirkungen des Alkohols. Leicht torkelnd und mit einer Hand an meinen glühenden Kopf gepresst lief ich auf Pilles Kleiderschrank zu aus dem ich mir ein viel zu großes schwarzes T-Shirt fischte und eine Boxershort die rot kariert war, er würde sicherlich nichts dagegen haben. Gemächlich setzte ich meinen Weg fort und steuerte nun das Badezimmer an, jedoch erschrak ich zuerst ein wenig, als ich mein eigenes Spiegelbild sah. Meine Haare sahen aus wie das Stroh auf dem Kopf einer Vogelscheuche und auch mein Gesicht sah nicht gerade besser aus, schwarze Striemen verliefen über meine Wangen und meine Augen, die gestern Abend noch perfekt aussahen, waren nun mit schwarzen Ringen umrandet, auch insgesamt wirkte meine Haut blass und kränklich. Mein Blick fiel auf die moderne Dusche, die hinter mir stand. Das war genau das was ich jetzt brauchte, weswegen ich vorsichtig das Wasser anlaufen ließ und mein Höschen und meinen BH auszog. Erst als ich unter dem heißen Wasserstrahl stand und sich die ganzen Spuren, die der gestrige Abend hinterlassen hatte abwuschen, fiel mir auf das es schon etwas merkwürdig war, dass ich mit einem Mann zusammen in einem Bett geschlafen hatte, einfach so. Doch während ich so über meine Nacht nachdachte, die erholsamer gewesen war, als ursprünglich gedacht, huschten meine Gedanken immer wieder zu James. Wahrscheinlich würde dieser gerade mit Gaila in der Badewanne sitzen oder vor Uhura flüchten, was ich eher hoffte. Allerdings stimmt mich die Erinnerung an die Ereignisse im Club traurig, vielleicht wäre ich nun nicht bei Pille, sondern bei ihm und würde nicht alleine in einem in Dampf eingehüllten Badezimmer stehen, sondern zusammen mit James. Andererseits würde ich es vermutlich jetzt auch bereuen, denn nachdem der Alkohol nachgelassen hatte, fühlte ich mich nicht mehr wild und sexy, sondern eher wie ein Pfau, der seine prachtvollen Federn verloren hat. Mit einem Handgriff schnappte ich mir das Duschgel aus der Halterung und seifte damit meinen ganzen Körper ein, es roch ziemlich stark nach Leonard, was mich aber im Moment nicht sonderlich störte. Denn langsam bemerkte ich wie meine Lebensgeister wieder erwachten und auch meinem Kopf ging es langsam besser.
Nach guten zehn Minuten war ich aus der Dusche gestiegen und hatte mich in ein warmes Handtuch eingehüllt. Ich sah wieder fitter aus, vor allem da sich mein Make-Up vollständig gelöst hatte, nun war ich wieder die naive, junge Alice und nicht mehr die Party-Queen von gestern Abend, die es geschafft hatte James T. Kirk für wenigstens 5 Minuten für sich zu begeistern, obwohl das vermutlich eh alles nur in meinen wildesten Träumen stattgefunden hatte und ich wahrscheinlich dank dem Alkohol einfach alles überinterpretiert hatte. Hastig trocknete ich meine Haare, die zum Glück schnell nicht mehr feucht waren und flocht diese anschließend zu einem Zopf zusammen, ehe ich in Leonards gestohlene Kleidung schlüpfte und in die Küche ging. Es musste bereits spät am Vormittag sein, denn die Sonne brannte bereits vom Himmel, weshalb sich auch die Jalousien automatisch geschlossen hatten. Durch einen einfachen Knopfdruck schaltete ich die Kaffeemaschine an, die in einem Winkel in der Küche stand und stellte eine schwarze Pfanne, auf den ziemlich teuer aussehenden Herd. Meine Kochkünste hielten sich immer noch sehr in Grenzen, weswegen ich sehr froh war, dass ich das Omlett, das ich versuchte zuzubereiten, nicht verbrannte und wohl behalten auf einem weißen Teller landete. Gerade als ich mich daran machte den Kaffee zu kochen, hörte ich wie Pille den Raum betrat und sich noch etwas verschlafen in den Augen rieb. „Toller Service", begrüßte er mich und ließ sich auf einen Stuhl fallen, der an seinem Esstisch stand, weswegen ich ihm sein Frühstück servierte und ihm einen dampfenden Becher gefüllt mit der dunklen Flüssigkeit hinstellte. „Ich muss mich ja revanchieren", erklärte ich ihm, wobei ich ihn freundlich anlächelte und gleichzeitig neben ihm Platz nahm. „Isst du nichts?", fragte er mich, während er eine Gabel zu seinem Mund führte, doch ich schüttelte nur den Kopf und sah ihm beim Essen zu. Mein Magen fühlte sich noch immer flau an und ich hatte das Gefühl, dass wenn ich nun etwas essen würde, das ganze sofort wieder hochkommen würde. „Wegen gestern Abend", fing Leonard an, doch ich wank nur ab und meinte: „Ich weiß, dass ich dich da nicht hinein ziehen sollte." „Eigentlich wollte ich sagen, dass du Abstand von ihm halten solltest", entging er mir matt und nahm einen großen Schluck seines heißen Kaffees. „Du weißt, dass ich das schon ewig versuche, außerdem beginnt bald mein Dienst und dann werde ich ihn eh kaum noch sehen", konterte ich, doch innerlich fühlte ich diese beklemmende Gefühl, schon oft hatte ich darüber nachgedacht, dass ich ihn nicht mehr oft sehen werde. Einerseits war es vielleicht besser, schließlich müsste ich so nicht mehr seine ganzen Frauengeschichten mitbekommen, anderseits würde ich ihn vermissen, sehr sogar.
Leicht abwesend stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und blickte zu Pille, der genervt auf sein Tablet sah. „Ich habe heute meinen freien Tag...", brummelte er vor sich hin, weswegen ich kurz kichern musste. „Kann ich deinen Teller mit in die Küche nehmen?", fragte ich ihn höflich und deutete auf das leere Geschirr, weshalb er nur kurz nickte und sich dann wieder auf den leuchtenden Bildschirm vertiefte. „Eigentlich könntest du hier einziehen", schlug er mir spaßeshalber vor, als ich seinen Abwasch erledigte, obwohl ich das nur aus Dankbarkeit tat und nicht weil es mir gefiel. Als Antwort bekam er nur meine Zunge zu sehen, ehe ich mich umdrehte, um die Kaffeemaschine auszumachen. „Außerdem hätte ich so etwas Gesellschaft und Gaila und Uhura kommen sicher alleine klar", fuhr er mit seinen Gedankenspielen fort, während er sich zu mir begab. „Ja klar, das würde auch keinen komischen Eindruck erwecken", entging ich ihm und sah ihn belustigt an. „Na du könntest gleich meine Freundin werden", konterte er und schaute mir standhaft in die Augen. Doch für mich war dieser Moment irgendwie seltsam, mir war bewusst, dass Leonard gerade eben nur einen Scherz gemacht hatte, aber dennoch war dieser komische Ton in seiner Stimme gewesen. Wie als wäre es zu einem kleinen Prozentsatz doch ernst gemeint, allerdings war ich mir bei dieser Vermutung nicht sicher, weshalb ich nur lachend meinte: „Klar und ich bin dann deine Hausfrau, während du das All erforscht." „Natürlich", kam es prompt von ihm, weswegen wir Beide loslachen mussten. Es war schön zu wissen, dass er für mich da war und manchmal wünschte ich mir einfach, dass ich ihn lieben könnte, so richtig lieben. Nicht so wie man es bei seinen Freunden tut, sondern von ganzem Herzen, aber je mehr ich versucht vor Jim wegzulaufen und ihm aus dem Weg zu gehen, desto stärker fing ich an, an ihm zu hängen.
Nach dem Frühstück hatte ich mein glitzerndes Kleid von gestern Abend und sie Schuhe in eine Tüte gepackt, die mir Pille freundlicherweise ausgeliehen hatte und war so schnell es ging im Schutz der Wände zu meinem Haus gerannt. Immer linste ich nervös zu allen Seiten, da ich nicht mehr als die Sachen, die ich mir von Leonard geborgt hatte trug, die natürlich alles verdeckten, aber trotzdem war es mir unangenehm, dass mich jemand so sehen könnte. Allerdings wollte ich genauso wenig in meinem Party-Outfit erwischt werden, schließlich war mir nur zu gut bewusst, wie schnell sich Gerüchte in der Welt verteilten, vor allem unter solch jungen Menschen wie hier. Mit einem letzten Sprint rannte ich hinter einer Mauer hervor und erreichte, ohne gesehen zu werden, den Aufzug, den ich augenblicklich schloss, um endlich durchatmen zu können. Innerlich betete ich, dass auch James bereits sein neues Jagdrevier verlassen hatte, denn nun war wirklich nicht der Augenblick dafür ihn zu sehen, eigentlich wollte ich Gaila auch nicht sehen, da die Gefahr ziemlich groß war, dass ich ihr eine scheuern könnte, aber das ließe sich wohl nicht so leicht vermeiden. Wie üblich öffnete sich der Aufzug mit einem leisen Geräusch, weswegen ich sofort Einblick auf das totale Chaos erlangte. Auf dem Boden lagen unzählige Dessous, High Heels, Make-Up Produkte und noch andere knappe Klamotten. Erschrocken schritt ich durch den ganzen Saustall, den ich mit großen Augen betrachtete, weswegen ich auf zuerst nicht Nyota bemerkt, die stinksauer ein paar der Kleidungsstücke einsammelte. „Ach du bist es nur...", begrüßte sie mich schroff ohne mich dabei richtig anzusehen und schmiss einen Minirock in den Wäschekorb. „Was ist denn hier passiert?", stammelte ich und drehte mich einmal im Kreis um das Ausmaß der Verwüstung beurteilen zu können. „Gaila ist passiert, sie trifft sich gerade mit Kirk und musste natürlich das perfekte Outfit anziehen, leider hatte sie keine Zeit mehr aufzuräumen", erklärte mir meine Freundin gereizt und zeigte mit einer ausschweifenden im Raum umher. Als sie den Namen von James erwähnte wurde mir auf einmal unwohl zumute, was war wenn die Sache mit der Orionerin was Ernstes war? Den Gedanken die Beiden zusammen zu sehen konnte ich nicht ertragen, weswegen ich versuchte mich ein wenig abzulenken, indem ich Uhura half. „Seit wann bist du denn hier?", fragte ich sie nebenbei und legte die farbenfrohsten BHs zusammen, die ich jemals gesehen hatte. „Seit ungefähr fünfzehn Minuten, als ich herein gekommen bin, sah es deutlich schlimmer aus", entging sie mir, während sie weiter aufräumte. „Wo warst du eigentlich heute Nacht?", hakte Nyota nach, allerdings ohne jeglichen Vorwurf oder Zweideutigkeit in ihrer Stimme. „Bei Leonard...Gaila hat Jim mit nach Hause gebracht, weswegen ich nur sehr ungern hier schlafen wollte", beantwortete ich ihre Frage. Ein genervtes Stöhnen entwich der Kehle der jungen Frau als sie angespannt meinte: „Und ich dachte sie trifft sich nur außerhalb mit ihm...kann sich dieses Mädchen denn an keine Regel halten" Ich wusste, dass meine Freundin sauer war und jetzt nicht nur wegen unserem Quartier, sondern weil die freche Orionerin auch unsere vereinbarten Regeln missachtete und wohl den schlimmsten Mann der gesamten Akademie abgeschleppt hatte. Auch ich war wütend auf sie, selbst wenn dies wohl andere Gründe hatte als bei Nyota.
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