Kapitel 7

// Stiles //

,,Könnt ihr mir mal erklären, wieso ihr so spät fast meine Tür aus den Angeln reisst?", fragte Jackson genervt und auch ziemlich verwirrt.

,,Tut mir ja sehr leid um deine schöne Tür, aber wir haben ein größeres Problem, Hündchen."

Jackson hob eine Augenbraue in meine Richtung. ,,Okay, das wäre?"

,,Komm einfach mit, uns läuft die Zeit davon.", schnaubte Derek und stieß sich vom Türrrahmen ab.

Whittmore seufzte, holte sich eine Jacke und zog die Tür zu.

,,Ohne Jackiboy geht wohl nichts.", sagte er selbstgefällig.

Derek und ich sahen uns an und verdrehten die Augen. Schnell stiegen wir in meinen Jeep.

,,Also, was für ein Problemchen haben wir? Hat ein Werwölfchen Aua aua?"

Genervt sah ich in den Rückspiegel. ,,Pass Mal auf, du verzogener Mistkerl. Nur weil du jetzt ein Werwolf bist und zu unserem Rudel gehörst, heisst das nicht, dass ich dich mag. Auch wenn ich nicht verstehe, warum Scott wollte, dass-"

Derek unterbrach mich. ,,Komm zum Punkt Stiles. Ich bin auch nicht sein größter Fan."

,,Also? Erklärt mir einer wieso wir mitten in der Nacht in dieser Rostlaube sitzen? Ich habe auch besseres zu tun."

,,Oh ja? Was gibt es besseres zu tun, als ein 16 Jähriges Mädchen zu retten, dass uns vielleicht in einer Stunde schon Matt grüßt?", fuhr ich ihn an.

Sofort legte Jackson sein Arschlochgehabe ab. ,,Was ist passiert?"

,,Isaac ist jetzt ein Alpha. Er hat sie gebissen und sie wurde irgendwie geschützt. Wir müssen noch Magnolienzweige und Wildkräuter besorgen, ansonsten wird Layla unserem Matt bald allerliebste Grüße bestellen."

Whittemore lehnte sich nach vorne. ,,Sagtest du Layla?"

,,Ja, wieso?"

,,Layla Hanson?", fragte er verwirrt.

,,Du kennst sie?", fragte Derek.

,,Jeder kennt sie. Sie ist das Püppchen von Ryan Wellington. Layla ist ziemlich freundlich. Ich hab ein paar Mal was mit ihr und Ryan unternommen."

,,Nenn' sie nochmal Püppchen und du kassierst.", murmelte ich.

Das Mädchen war auf keinen Fall ein Püppchen. Ich kannte sie vom Biologie- und Englischkurs. Sie war klug und hatte eine große Klappe, aber ich kannte sie nicht näher. Bis jetzt.

// Isaac //

,,Halt sie fest verdammt!", schrie Scott.

,,Was denkst du, was ich versuche?!", schrie ich zurück.

Layla zuckte auf dem Operationstisch wie ein Fisch auf dem Land.

Schnell drückte ich sie an mich, damit Deaton ihr eine Spritze geben konnte.

,,Was zur Hölle war das?", murmelte ich, als sie wieder völlig ruhig war.

,,Ich habe keine Ahnung. Aber Derek, Jackson und Stiles sollten sich definitiv beeilen.", sagte Scott.

,,Könnt ihr mich mal kurz mit ihr alleine lassen?", murmelte ich zehn Minuten später, während ich am Tisch saß und Layla's Kopf auf meinen Schoß gelegt hatte.

Falls sie starb wollte ich mich wenigstens entschuldigen.

,,Ruf uns, wenn du was brauchst.", sagte Scott leise und ging gefolgt von Deaton aus der Tür.

Ein paar Minuten lang lauschte ich nur Layla's flachen, gleichmäßigen Atemzügen.

,,Ich hab' keine Ahnung ob du mich hörst und wahrscheinlich mach ich mich gerade total zum Affen, aber ich will da etwas loswerden."

Kurz musterte ich sie. Obwohl sie so... so tot aussah, berührte dieses Mädchen mich mehr als sonst jemand.

,,Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich dir das alles angetan habe. Hätte ich deinen Weg nie gekreuzt, hätte ich den Alpha nicht getötet.. naja, hätte. Scott's Mum hat dazu einen tollen Spruch. Jedes Mal, wenn ich hätte sage, unterbricht sie mich mit 'Hätte hätte Fahrradkette'." Kurz schmunzelte ich.

,,Ich hoffe mehr als alles andere, dass du das hier überlebst. Du bist mein Beta, vorrausgesetzt, du willst das sein. Ich würd's auch verstehen, wenn du lieber Scott's Beta wärst. Das bin ich ja auch noch irgendwie. Naja... ich hoffe wirklich du schaffst es. Wir beide wären ein gutes Team."

Ich lächelte bei dem Gedanken, wie sie mich mit ihrer neuen Stärke hochgehoben hatte, als wäre ich eine Feder.

,,Du hast diese Wildheit. Das gefällt mir, die hatte ich auch mal. Und du bist mutig.. ich meine, du wolltest mich schlagen. Einen Alpha.", wieder musste ich Schmunzeln.

Bevor ich weiterreden konnte, kam Scott rein und lehnte sich an den Türrahmen. ,,Alles okay?"

Ich nickte. ,,Hab so das Gefühl, dass die Kleine das schafft."

,,Du wirst ein guter Alpha sein."

Verwundert sah ich auf um mich zu vergewissern, dass das kein Scherz war. Scott sah mich ernst an.

,,Ihr Alpha, und dein Beta.", verbesserte ich Scott.

Er lächelte leicht.

,,Hey, hast du eine Ahnung, was es mit Stiles auf sich hat?", fragte ich meinen Alpha.

,,Sein Herz schlägt momentan ziemlich schnell, aber das liegt nur an der Aufregung. Mach dir keine So-"

Scott wurde durch seinen besten Freund unterbrochen, der keuchend im Türrahmen stehen blieb und sich halb übergab. ,,Wir... haben..alles!", schnaufte er.

Derek und Jackson folgten ihm ruhig atmend. Deaton trat kurz darauf ein. ,,Wieso keucht er so?", fragte ich verwirrt.

Mein ehemaliger Alpha sah augenrollend zu Stiles. ,,Sein toller Wagen funktioniert mal wieder nicht. Wir mussten sechs Kilometer laufen. Für uns kein Problem, aber Stiles ist kurz vorm kollabieren."

Jackson gab Deaton die letzten Zutaten, bevor er und Derek rausgeschickt wurden.

Stiles Atmung hatte sich ein bisschen beruhigt. Er saß in einer Ecke und musterte mich argwöhnisch. ,,Was machst du da?", fragte er und deutete mit seinem Kopf auf Layla.

,,Sitzen.", antwortete ich.

,,Und wieso liegt ihr Kopf au-"

,,Jungs, bitte. Ich muss mich konzentrieren.", Deaton seufzte.

Wir blieben still und fünf Minuten später hatte der Tierarzt dieses Gebräu fertig.

,,Isaac, öffne ihren Mund bitte. Und Scott, du hältst ihre Arme fest."

Schnell stand ich auf, was gar nicht so leicht war.
Wir taten, was der Tierarzt uns befahl. Er flößte Layla das lilafarbene Gebräu mit einer Pipette ein.

,,Und was passiert jetzt?", fragte ich als er fertig war.

Deaton wollte mir eine Antwort geben, da sah er zu Layla und lächelte. ,,Das."

Mit gerunzelter Stirn sah ich zu ihr. Layla's Augenlider zuckten und sie bewegte ihre Finger leicht.

Dann sog sie urplötzlich die Luft ein und schlug die Augen auf. Vor Schreck wich ich kurz zurück.

Ihre grünen Augen suchten die Umgebung ab und blieben dann an Stiles hängen, der mit einen überraschten Gesichtsausdruck aufstand und an ihre rechte Seite kam.

,,Wie geht's dir?", fragte er leise.

Ihre Mundwinkel hoben sich spöttisch nach oben. ,,Besser als einem Killerrentier."

Dann entdeckte sie mich an ihrer linken Seite.

,,Hey.", sagte ich unbeholfen.

,,Isaac! Ich dachte nie, dass ich mich bei deinem Anblick mal freuen würde.", lachte sie und stand schnell auf um mich dann zu umarmen.

Zu schnell, denn ihre Knie knickten ein. Ich reagierte sofort und legte ihr eine Hand um die Hüfte. Dann hörte ich ein Herz sehr schnell schlagen und sah zu Stiles. Er beäugte uns nicht gerade erfreut.

,,Keine Sorge, du musst dich nur ausruhen, in ein paar Stunden bist du wieder in Topform.", sagte Deaton.

,,Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Stiles.

Sie biss sich auf die Lippe. ,,Ich kann nicht nach Hause."

Scott zog die Augenbrauen zusammen. ,,Wieso nicht?"

,,Ich... ich könnte jemanden verletzen.", gab sie nach einer kurzen Stille von sich.

Noch bevor sie ausgesprochen hatte, hörte ich ihr Herz verräterisch hüpfen. Sie log. Scott merkte es auch und sah mich an. Fast unmerklich schüttelte ich den Kopf.

,,Du kannst bei mir bleiben.", bot Stiles an.

Layla verlagerte ihr Gewicht und sah ihn stumm an. Nach einer Weile fragte sie zögernd:,,Bist du sicher, dass das okay ist?"

,,Natürlich!", sagte er schnell und kam zu uns rüber.

Stumm hob er die Augenbrauen, um mir zu signalisieren, dass ich Layla loslassen sollte.

,,Wenn ihr etwas passiert, dann passiert dir etwas, das viermal so schlimm ist.", murmelte ich und nahm meine Hand weg.

Genervt rollte Stilinski mit den Augen. ,,Natürlich, ich rufe jetzt sofort einen Argent an, damit man sie umbringt. Was hältst du von mir?"

Meine Antwort bestand nur aus einem Augenrollen. Scott fand es nicht gerade prickelnd, wenn ich mit seinem "Bruder" stritt.

,,Du hängst sehr an ihr.", kommentierte Derek, als ich nachsah, wie Stiles die Tür hinter sich schloss. Alle Blicke huschten zu mir.

Kurz angebunden zuckte ich mit den Schultern. ,,Sie ist mein Beta."

Derek hob die Augenbrauen, verkniff sich aber nach Scott's Kopfschütteln eine Antwort.

,,Danke Leute. Wir sehen uns.", schnell durchquerte ich den Raum und fand mich vor der Tierklinik wieder. Das Problem war, dass ich kein Auto hatte.

Seufzend vergrub ich die Hände in den Taschen und machte mich auf den Weg zu Derek's Loft.

[1408 Wörter]

Ich habe nicht mehr Korrektur gelesen, also sorry falls Tippfehler vorhanden sind. Könnt ihr ja dann kommentieren.

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