Kapitel 6

// Isaac PoV //

Als wir in der Tierklinik ankamen, erwartete Deaton uns schon. Die Scheinwerfer fielen gerade auf die Hintertür, da riss der Tierarzt diese auch schon auf.

,,Kommt rein, schnell!"

,,Wo ist Layla?", fragte Stiles und legte ein paar der Zutaten auf den Tisch.

,,Lydia fährt sie her, ihr müsst sie nurnoch reintragen.", antwortete Deaton.

Ich hörte, wie Stiles' Herzschlag sich beruhigte. Misstrauisch hob ich die Brauen. ,,Sag mal Stiles, gibt es da etwas, dass ich wissen sollte?"

Verwirrt runzelte er die Stirn. ,,Was meinst du?"

Bevor ich ihm anworten konnte, hörte ich auch schon den Motor von Lydia's Auto.

,,Ich will nachher eine Erklärung, Stilinski. Um die kommst du nicht rum.", machte ich ihm klar und kniff die Augenbrauen zusammen.

Dann ging ich schnell raus. Lydia stieg gerade aus ihrem Wagen. Ich nickte ihr knapp zu.

,,Wie geht's Layla?", fragte ich besorgt, bevor ich die Autotür öffnete.

Die Rothaarige verzog das Gesicht. ,,Ich würde ihren Zustand nicht gerade als gesund oder gut bezeichnen. Ihr müsst ihr helfen, und zwar so schnell es nur geht. Sie schläft, denke ich."

Ohne zu antworten riss ich die Tür auf und wollte nach Layla greifen. Als ich aber sah, wie schlimm es um sie stand, rutschte mein Herz in die Hose.

Ihre Wangen waren eingefallen, ihre Hautfarbe glich einem merkwürdigem Silber-grau und es wirkte, als hätte das ohnehin schon dünne Mädchen zehn Kilo abgenommen. Sie sah aus wie der Tod, sogar ihre Lippen waren nicht mehr rosa, sondern blass.

Und ich war Schuld daran.

,,Isaac? Alles gut?", fragte Lydia und legte mir eine Hand auf die Schulter.

Schnell legte ich meine Gedanken bei Seite und hob Layla vorsichtig hoch. Sie sah so zerbrechlich aus.

Zügig ging ich wieder rein und legte die Kleine auf den Metalltisch.

,,Danke Isaac. Und ihr geht jetzt alle raus, bis auf Scott.", befahl Deaton.

Energisch schüttelte ich den Kopf, genauso wie Stiles. ,,Ich habe sie gebissen, sie ist mein Beta und ich bin schuld. Ich werde nicht weggehen."

,,Wenn der Welpe bleibt, bleib ich auch.", bestimmte Stilinski.

Kurz knurrte ich, um ihn zu warnen. ,,Pass bloß auf."

Er verdrehte nur die Augen.

,,Tut mir Leid Stiles, sie braucht Ruhe, und ich muss mich konzentrieren. Warte mit Lydia und Derek draussen."

,,Aber Isaac darf bleiben oder wie?", beschwerte er sich.

Derek seufzte, schnappte sich Stiles' Arm und zog ihn nach draussen in den Wartebereich.

Während Scott assistierte, mischte Deaton das Heilmittel an. Ich saß nur stumm da und hielt Layla's Hand. Vergeblich versuchte ich, ihr die Schmerzen zu nehmen.

,,Wieso kann ich ihr den Schmerz nicht nehmen?", fragte ich meinen Alpha verzweifelt.

Scott drehte sich um und sah mich mit gefurchter Stirn an. ,,Du bist ihr rechtmäßiger Alpha, du hast sie gebissen. Gerade deshalb solltest du das können.", murmelte er und kam rüber.

Wie ich zuvor, griff er nach ihrer Hand und versuchte angestrengt, ihr den Schmerz zu nehmen.

,,Es klappt nicht.", sagte er verwirrt und sah zu Deaton.

Dieser verzog den Mund. ,,Dann steht es schlimm um sie. Hilf mir hier weiterhin."

,,Scott, wo sind die Magnolienzweige und die Wildkräuter?", fragte Deaton.

Ich schluckte schwer. Mir lief es kalt den Rücken runter. Wir hatten glatt die Kräuter vergessen!

Scott rannte nach draußen. Ich hörte ihn bis ins Behandlungszimmer schreien, und das lag nicht an meinen übermenschlichen Fähigkeiten. Er war einfach besorgt.

Derek und Stiles wurden beauftragt, auf dem Weg Jackson einzusammeln und dann die vergessenen Zutaten zu finden. Denn sechs Augen sehen mehr als vier.

,,Scott? Scott! Layla's Herzschlag wird immer schwächer! Was zur Hölle soll ich tun?!", schrie ich verzweifelt.

Sofort kam er rüber und sah mir in die Augen. ,,Mich lässt sie den Schmerz nicht nehmen. Isaac, du kannst das. Du bist ihr Alpha. Du kannst das, wenn du daran glaubst. Ich weiß, dass du das schaffst."

Ich nickte knapp und umschloss ihre kalte Hand mit meiner zitternden.

Konzentriert versuchte ich, Layla ihren Schmerz abzunehmen.

,,Denk nicht so viel nach.", murmelte Scott.

Ich atmete tief aus und versuchte alle Gedanken abzulegen.

Als ich einatmete, spürte ich den Schmerz. Meine Augen glühten auf, ein Brüllen löste sich aus meiner Kehle.

Meine Krallen fuhren mit einem grauenhaften Geräusch über den Metalltisch und ich musste mich zusammenreissen, um nicht loszulassen.

Bewundernd musterte ich sie. Wie stark sie doch war.

Eine neue Welle des Schmerzes traf mich und ich war versucht, loszulassen. Schnell schüttelte ich den Kopf und konzentrierte mich.

Sie hielt diesen Schmerz jetzt schon so lange aus, und ich schaffte es nichtmal zwei Minuten. Was war ich für ein Alpha? Beschämt zog ich den Kopf ein und umgriff ihre Hand fester.

Hoffentlich tauchten Stiles und Derek hier bald auf, denn sonst hatte die kleine Werwölfin keine Chance, zu überleben.

Ich habe nicht mehr Korrektur gelesen, möglicherweise sind einige Tippfehler vorhanden.

Ihr könnt sie gerne kommentieren.

[809 Wörter]

{31. 07. 2017}

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