Kapitel 16

,,Okay. Du hast gesagt, das letzte Mal hast du Erica bei ihr zu Hause gesehen. Bringt uns also nicht weiter. Aus diesem Grund," Stiles warf mir eine Karte zu, ,,werden wir alle Orte, an denen Erica gerne war, absuchen. Ich hab' schon einige, von denen du mir erzählt hast, markiert. Wir suchen nach Hinweisen. Irgendetwas, das uns weiterhilft. Irgendwo muss irgendetwas sein."

Ich zog die Augenbrauen zusammen. ,,Ich denke, wir sollten zuerst mal bei den Reyes' vorbeischauen und fragen, ob wir in ihr Zimmer dürfen oder ob ich ein paar Sachen haben kann. Ich könnte vielleicht riechen, ob sie am jeweiligen Ort war."

Stiles sah mich grinsend an. ,,Ich vergesse immer noch, dein Schnüffelnässchen miteinzubeziehen. Na dann, rein in den Jeep!"

Grinsend folgte ich Stiles aus der Küche und ließ mich auf den Beifahrersitz des blauen Jeeps fallen. Stiles gab mir die Hoffnung, Erica zu finden. Er gab mir die Hoffnung, die ich schon lange aufgegeben hatte.

,,Du weißt, wo sie wohnt?", fragte ich verwirrt, als er ganz selbstsicher der Straße folgte, ohne auch nur ein kleines bisschen zu zögern oder mich nach der Richtung zu fragen.

Der Braunhaarige schnitt eine Grimasse. ,,Sonst hätte ich ja nicht gut recherchiert, nicht wahr?"

Meine Lippen hoben sich zu einem Lächeln. ,,Nein, und das hast du selbstverständlich, Special Agent Stilinski."

Er klopfte zweimal auf's Lenkrad. ,,Höre ich da etwa Spott in deiner Stimme?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Ich lachte laut auf und kurbelte das Fenster runter, da es langsam ziemlich heiß wurde. ,,Nein nein.", antwortete ich dann und sah zu, wie er lachend abbog.

Keine zehn Minuten später waren wir vor Erica's Haus angekommen. Stiles stellte den Motor ab und schnallte sich ab, machte jedoch keine Anstalten, aus dem Jeep auszusteigen. Wir starrten beide geradeaus auf die Straße.

,,Bereit?", fragte er nach ein paar Minuten Stille und musterte mich eingehend.

Ich schob meinen silbernen Ring auf und ab, während ich tief durchatmete. Anstatt ihm zu antworten, öffnete ich die Tür und ging die vier Stufen hinauf zu der grauen Haustüre.

Stiles folgte mir langsamer, wollte sich nicht aufdrängen.

Tief atmete ich durch, dann drückte ich auf die Klingel der Reyes.

Es dauerte eine Weile, dann stand Valerie Reyes, meine zweite Mutter, vor mir. Sie hatte mich praktisch aufgezogen.

Ich wollte sie begrüßen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, als ich in ihre Augen sah. Sie wirkten so leer, so leblos, so, wie Augen niemals sein sollten.

,,Layla", sagte sie nur, dann schloss sie mich auch schon in die Arme. Ich blieb still stehen, nicht fähig, mich zu rühren. Sie roch nach Erica, was an dem teuren Parfüm lag, auf das die beiden immer Wert legten.

,,Hi Val", krähte ich schließlich, als sie mich losließ.

Valerie strich sich ihre kinnlangen Haare zurück und sah mich fragend an. ,,Was machst du hier?"

,,I-ich...also...", hilfesuchend sah ich Stiles an, welcher zum Glück sofort einsprang.

,,Hey Mrs. Reyes, ich bin Stiles, ein Freund von Layla. Sie können sich sicher vorstellen, wie sehr Layla leidet. Aus diesem Grund wollte sie nochmal hierherkommen, sich nocheinmal in Erica's Zimmer umsehen, Sie wissen schon. Wäre das okay?"

Val nickte nur und bat uns rein, wo sie Tee aufkochte, während wir nach hinten in Erica's Zimmer gingen.

Vor der Tür blieb ich stehen. ,,I-ich... ich kann nicht. Nein", schnell drehte ich mich weg, doch Stiles streckte den Arm aus und hielt mich fest.

,,Soll ich alleine reingehen?", fragte er leise.

Ich sah ihn an. ,,Wenn ich da reingehe, ist es wie ein Abschied. Ein Abschied an meine Schwester."

Stiles schüttelte den Kopf. ,,Nein, es ist das, als was du es siehst. Wenn du es als Abschied siehst, ist es einer. Doch es ist eine Chance, Erica zu finden. Kein Abschied. Abschied nimmt man erst, wenn man Gewissheit hat. Und die haben wir nicht."

Schwer schluckte ich, dann legte ich die Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.

Val und Joey Reyes hatten nichts verändert - Val achtete anscheinend sogar darauf, dass sie die Bilderrahmen wieder an haargenau den gleichen Punkt zurück stelle.

Ich ließ meine Hand über die weiße Kommode wandern und griff lächelnd nach einem Bild. ,,Ihr seht glücklich aus", kommentierte Stiles.

,,Das waren wir immer. Egal wie oft E runtergemacht wurde, sobald wir irgendeinen Blödsinn machten, war sie wieder der altbekannte Sonnenschein."

Stiles sparte sich eine Antwort und legte mir stattdessen einfach seine Hand auf den Arm. Kurz zuckte ich zusammen, lächelte ihn dann aber an.

,,Okay, ran an die Arbeit", ordnete ich mit fester Stimme an.

,,Such dir was aus, das sie oft getragen hat, dadurch findest du sie leichter", riet er knapp.

Meine Hände zitterten etwas, als ich die Türen des Kleiderschranks öffnete.

Wieder schlug mir der vertraute, blumige Duft entgegen, und ich machte mich daran, den grauen Strickpullover zu suchen, welchen Erica abgöttisch geliebt hatte.

Als ich ihn in den Händen hielt, führte ich ihn zu meiner Nase und sog den Duft ein.

,,Hab den Duft", informierte ich Stiles.

,,Nachttischlampe", gab er zurück und deutete auf meine Augen.

×

{902 Wörter}

Ich möchte mich entschuldigen. Ich war in einer Schreibkrise, hatte Stress in der Arbeit und habe mich sehr auf Sport, Ernährung und Kalorienzählen konzentriert.

Nachdem ich die zweite Staffel von Teen Wolf nochmal angeschaut hatte, kam alles von selbst; nun wartet eine neue Matt Daehler Fanfiction darauf, veröffentlicht zu werden.

Außerdem habe ich mich in Theo Nott verloren, und sitze auch hier an einer Fanfiction.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top