News (27)


Sie hatten ein Problem.
Taehyung rannte so schnell wie ihn seine Füße nur tragen konnten zum Schulgebäude, um gehetzt nach Jungkook zu suchen. Der Blonde hatte etwas entdeckt, als er in einer Vogelgestalt durch die Lüfte gesaust war. Etwas Erschreckendes.
Währenddessen saß der schwarzhaarige Alpha mit Jimin zusammen auf einer Wiese und nachdem sie einen völlig fertigen Taehyung entdeckten, waren auch sie in Alarmbereitschaft.
"Was ist los?", fragte Jungkook sofort.
"Eine Armee. Ich habe eine Armee entdeckt und sie formieren sich."
Die Augen des Neuankömmlings zuckten suchend umher. Er schien erschüttert.
Jungkook fluchte laut und war mit einem Mal auf den Beinen.
"Jimin, such Namjoon und Taehyung trommelt mit mir die anderen zusammen."
Der Omega nickte und begann seine Suche. Die aufkeimende Angst in sich selbst versuchte der Orangehaarige zu verdrängen. Doch so wirklich funktionierte es nicht. Er spürte wie sie sich immer weiter und weiter ausbreitete. Nachdem Jimin auf dem Schulhof, in der Turnhalle und in den Räumen gesucht hatte, wurde er in der Bibliothek fündig. Der Lilahaarige steckte mit der Nase in einem dicken Wälzer und Jin lag mit dem Kopf auf seinem Schoß. Namjoon sah auf und an dem Gesicht des Orangehaarigen erkannte der Alpha, dass etwas passiert war.
Jimin musste nichts sagen, sondern begannen stattdessen ihren Weg zu der Versammlung.
Als Jimin und die Beiden anderen die Cafeteria erreichten, waren alle schon in Aufruhr. Manch einer tigerte wild durch den Saal, andere wiederum saßen mit bleichen Gesichtern auf einem Stuhl. Jimin konnte es nachvollziehen. Wer hatte denn schon mit Achtzehn in einem Krieg gekämpft. Erst jetzt fiel dem Orangehaarigen auf, dass diese Schule überaus attraktive Schüler und Schülerinnen beherbergte und zwar viele.
"Was machen wir nun?", fragte Jungkook in die Runde. So angespannt hatte Jimin ihn noch nie erlebt. Die Direktorin stand mit versteinerten Gesichtsausdruck neben dem schwarzhaarigen Alpha.
"Wir sind viel zu wenige. Das können wir niemals schaffen", rief jemand panisch in den Raum.

Jimin starrte auf die Karte, die jemand auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Eine Armee erwartete sie. Erwartete ihn. Und wegen ihm würden sie alle mit in den Tod gerissen.
"Wir könnten die umliegenden Schulen um Hilfe bitten", sagte Namjoon und hob seine Hand zum Kinn.
Der Orangehaarige hatte davon gehört. Es gab noch andere Schulen mit Wölfen. Aber würde es reichen? Würden sie sich bereiterklären zu helfen?
"Es wird trotzdem nicht reichen."
"Ich werde Minjae benachrichtigen. Vielleicht findet er unterwegs noch einige Wölfe", mischte sich Taehyung mit ein.
Minjae? War das Taehyungs AnamCara?
"Wie können sie sich jetzt überhaupt so geordnet formieren? Vor einer Woche war das noch nicht möglich", dachte Irene laut.
Jimin schluckte hart. Die Wölfe begannen zu tuscheln. Und die Erkenntnis war wie ein Schlag in die Magengrube. Oh Göttin, er musste ihnen die Wahrheit sagen.
Jungkook konnte etwas in ihrem Band fühlen und eilte deswegen zu Jimin. Der Orangehaarige war froh, dass der Schwarzhaarige seine Nähe suchte. Er brauchte seine Kraft, die beruhigte ihn.
"Ich habe es befreit. Ich habe es befreit", wiederholte er immer und immer wieder.
Die Wölfe spitzten die Ohren. Natürlich war das Gehör von ihnen um einiges besser als das eines Menschen.
"Was meinst du damit?", wollte Sunmi wissen.
"Dieses Monster....es war ein Beschützer. Und....ich.....das Grab beherbergte noch jemanden. Jemanden, der vor tausenden Jahren hier verschlossen wurde."
Stille umwarb sie. Jeder hatte von dieser Legende gehört.
"Gong Yoo", flüsterte Jin ehrfürchtig.
Jimin konnte nur nicken. Gong Yoo war der Ehemann der zweigesichtigen Göttin. Der Schlächter der Götter. Der erste Omega, der zu einem Monster wurde.
"Dann solltest du es wieder ausbaden", schrie ein junger Wolf.
"Genau, wir wollen nicht in den Krieg ziehen."
Jungkook knurrte laut. Und die Wölfe winselten. Der Kopf des Orangehaarigen begann zu dröhnen. Sie hatten Recht, wäre er nicht so neugierig gewesen, würde jetzt kein Krieg ausbrechen. Ein Krieg, den sie nicht gewinnen konnten. Nicht gewinnen würden. Diese Situation war aussichtslos.
Ihm war gerade nach Brechen zumute. Er atmete mehrfach tief ein und aus. Er brauchte seinen Bruder, seine Familie, sie wüssten, was zu tun wäre.
"Das Schicksal kann man nicht ändern, genauso wenig wie man es sich aussuchen kann", sprach Direktorin Lee, was Jimin nur zum Teil wahrnahm. Sein Körper begann zu zittern. Er war Schuld, er war Schuld. Es war so, als würde jemand ihn unter Wasser drücken und er versuchte sich mit aller Kraft dagegen zu wehren.
"Wir stehen das gemeinsam durch", flüsterte Jungkook und das Herz des Kleineren machte einen Hüpfer. Gemeinsam.
"Ich habe es entfesselt. Und ich werde es wieder gerade biegen. Wenn auch allein. Für den heutigen Tag und für alle jene, die noch folgen, werde ich kämpfen", sagte Jimin an die Menge gerichtet. Er würde alles in seiner Machtstehende tun, um sie zu retten. Auch wenn es bedeutete, er würde sterben. Sie hatten ihm ein Zuhause geschenkt, hatten ihn ohne Umschweife aufgenommen, hatten ihm Freundschaft gezeigt. Und Jungkook. Jungkook hatte ihn die Liebe spüren lassen.
Ihr Band flammte auf.

"Wer sagt denn, dass du allein bist?", machte sich Wendy bemerkbar. Der Orangehaarige schaute überrascht auf.
"Ich denke,", erhob Yoongi die Stimme, "dass ich für alle Anwesenden sprechen kann. Wir werden an deiner Seite kämpfen. Für heute und für alle kommenden Tage. Du hast uns gezeigt, dass es in dieser trostlosen Welt Licht gibt."
Zico zwinkerte ihm daraufhin zu, Jongin grinste, Jennie zeigte ihm einen Daumen nach oben und Jaebum, sowie die anderen Wölfe nickten zustimmend.
Seine Sicht verschwamm und Tränen liefen ihm die Wangen hinuter. Der Schwarzhaarige nahm ihn in den Arm.
"Für den morgigen Tag", hauchte er.
"Und für all jene die folgen", sagte Jimin mit erschrickter Stimme. Er war fassungslos. Sie würden ihm helfen. Sie würden gemeinsam kämpfen. Etwas regte sich in Jimin. Etwas warmes, leuchtendes, dass er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Hoffnung.
"Dann ist es beschlossen. Ich werde die Menschen auf die Schule nach Jeju schicken", verkündete die Direktorin. Ihre versteinerte Maske wurde etwas weicher. In ihren Augen glänzte etwas, dass Jimin nicht zuordnen konnte. War das Mordlust? Jungkook musste den Blick des Orangehaarigen bemerkt haben und sprach:
"Sunmis Ehemann wurde von einem Gefallenen getötet."
Jimins Augen weiteten sich und sein Mund klappte zum Boden.
"Sie freut sich darauf ein paar Köpfe rollen zu sehen", grinste Jungkook.
"Jungkook, ich möchte dich in meinem Büro sprechen. Und der Rest geht wieder in den Unterricht."
Trotz der jetzigen Lage stöhnten einige Schüler genervt auf. Andere schienen immer noch viel zu sehr in Gedanken versunken zu sein. Da Jungkook zu der Direktorin musste, setzte Jimin seine Idee, die ihm vor Sekunden in den Sinn gekommen war, in die Tat um und marschierte zum Teich.
"Wie sollen wir dieses Unheil überstehen?", sprach er an das Wasser gerichtet.
Momente der Stille vergingen, bevor die Stimme der Göttin ertönte:
"Du warst auch schon einmal höflicher", grinste die uralte Schönheit grimmig.
"Unten auf dem Boden des Teiches liegt die Lösung", antwortete sie gelangweilt.
Jimin konnte es langsam nicht mehr hören. Er wusste es, aber dieses Problem würde noch warten müssen. Sie brauchten mehr helfende Hände. Mit einem Mal änderte sich die Aura der Göttin.
"Weißt du, deine Eltern haben sich und ihre Familienmitgliedern immer auf das Schlimmste vorbereitet. Grabe in dem Kopf. Grabe tief und du wirst eine Antwort auf das Rätsel finden."
In einem Rauchschwall verschwand sie und ließ einen verwirrten Jimin zurück.
In seinem Kopf graben?
Er schloss die Augen und grub in seinem Gedächtnis. In seiner Kindheit, in den glücklichen unbeschwerten Zeiten. Es war warm und schön. Und dort ganz tief, in einer verstaubten kleinen Kiste, fand er die Antwort.
Er brauchte einen Stift, Papier und Krähen. Ganz viele Krähen.

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Einen wunderschönen guten Nachmittag/Abend.
Es geht weiter in der Liebesgeschichte von Jungkook und Jimin!

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Erin🌸

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