God (34)


Die Schatten, um sie herum, gaben keinen Laut von sich und erst als sie verschwanden, konnte man den Wald erkennen.
Sie waren nicht allein.
Rehe und Bären, Eichhörnchen und Insekten, Krähen und Spatzen saßen um sie herum. Und das Kleine Volk.
Warum waren sie hier?
"Wie lange war ich weg?", wollte der Pinkhaarige wissen, während sie aus dem Teich stiegen. Jimin trug das Schwert noch immer in seiner rechten Hand. Jungkook hatte ihn nicht darauf angesprochen und der Kleinere fragte sich, ob er überhaupt wissen wollte, was passiert war.
War er bereit es ihm zu erzählen?
"Fast drei Tage."
Jimin schaute erschrocken in die Augen des Schwarzhaarigen. Er war über zwei Tage da unten gewesen? So hatte es sich nicht angefühlt. Viel mehr wie Stunden.
Die Lebewesen des Waldes machten ihnen den Weg frei und Jungkook stützte den Pinkhaarigen als sie zur Schule gingen.
Er war immer noch fassungslos. Fast drei Tage...der Kampf würde morgen sein.
War er bereit dazu? Das Schwert erwärmte seine Handfläche.
"Als das Band zerrissen ist, dachte ich du seist da unten gestorben", flüsterte Jungkook und starrte stur geradeaus.
"Ich dachte, ich habe dich verloren. Mein ein und alles war an einem unendlich tiefen Ort gestorben. Allein. Zu dem Zeitpunkt war ich in der Cafeteria und....ich....ich konnte meine Kraft nicht kontrollieren. Das erste Mal seit acht Jahren habe ich Unschuldige verletzt."
Die Stimme des Schwarzhaarigen wurde brüchig. Jimin drehte sich zu ihm, nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn. All das, was er in den letzten Wochen gefühlt hatte, kennengelernt hatte, liebte, steckte er in diese Zärtlichkeit hinein.
Für Jungkook würde er alles tun.
"Weißt du, ich habe deinen Bruder getroffen", sprach der Pinkhaarige und es war ihm egal, dass Jungkook denken würde, er war verrückt.
"Er sagte mir, ich solle zu dir zurückkommen. Und das habe ich getan, das werde ich immer tun. Bis die Zeit stehen bleibt und nichts mehr von dieser Welt übrig ist. Ich liebe dich mit all dem Licht, dass in mir scheint."

Der Alpha strich mit seiner Hand über Jimins Wange.
"Und ich liebe dich mit meiner schattendurchtränkten Seele, bis wir uns im nächsten Leben wiedersehen."
Vielleicht war es nicht schlimm, dass er nun ein Mensch war. Mit Jungkook an seiner Seite schien alles möglich.
"Jiminie! Bist du es?", ein wild um sich schlagender Taehyung kam auf ihn zugerannt, dass Jimin keine Zeit hatte sich auf den Sprung vorzubereiten. Er ächzte unter dem Gewicht. Noch war er geschwächt.
"Wir haben uns unglaublich Sorgen gemacht. Baekhyun und die Zwillinge haben geweint und alle waren bedrückt. Und dann war Jungkook weg und seine Schatten haben uns abgeschottet. Wir fühlten uns machtlos", plapperte der Blondschopf ohne Punkt und Komma, nachdem er sich von dem Pinkhaarigen gelöst hatte.
"Du....du bist kein Wolf mehr", stellte er fest.
Jungkook knurrte.
"Hast du ein Problem damit?", wollte der Schwarzhaarige wissen, wodurch Taehyung heftig den Kopf schüttelte.
"Er ist und bleibt mein Jiminie", grinste der Beta und wuschelte Jimin durch die Haare. Dann schnellte sein Blick zu dem Schwert. Neugierde stand dem Größerem ins Gesicht geschrieben und seine Hand bewegte sich darauf zu. Das Fluchen, welches ihm keine Sekunde später entfloh, verwirrte Jimin.
"Das Ding hat mir wehgetan", schmollte er und Jungkook kicherte.
"Das heißt dann wohl, nichts für Klein-Taehyungie", sagte der Alpha und Jimin richtete seinen Blick auf ihn. Solche Aussagen war er gar nicht gewöhnt. Normalerweise war er seriöser. Anderseits empfand es der Pinkhaarige als schön ihn so offen zu sehen, obwohl er vor ein paar Minuten noch niedergeschlagen war.
"Los, kommt mit, die anderen sind in einer Besprechung über unseren Angriff", sprach der Blonde nun vollkommen ernst.
Taehyung wechselte seine Persönlichkeiten wie seine Klamotten, dachte Jimin und er fand es erfrischend. In einem Moment war er vollkommen aufgekratzt und kindlich und im nächsten ernst und nachdenklich.
Den Weg zum Konferenzraum verbrachten sie damit, dass der Blondhaarige sie auf den neuesten Stand brachte. Viel hatte sich nicht geändert. Es waren noch einige Wölfe und Vampire gekommen und mit ihrer jetzigen Anzahl konnte sie die Gefallenen zwar hinhalten, aber nicht aufhalten. Jimin überlegte. Wenn er an Gong Yoo herankommen würde, könnte er den Krieg beenden. Doch er seufzte. Leichter gesagt als getan.
Taehyung riss die Tür auf und über zwei Dutzend Wölfe und Vampire sowie die Direktorin starrten sie an. Baekhyun kam auf ihn zugestürmt und drückte ihn fest an sich.
"Ich dachte, du wärst tot", nuschelte er und Jimin konnte die Tränen auf seinem teils noch nassen Hemd spüren. Mit einem Arm erwiderte er die Umarmung.
"Dann sind wir also doch nicht verloren", grinste Zico und deutete auf das Schwert. Jennie schien ebenfalls erleichtert.
Sie traten in den Raum ein und Jungkook richtete sein Wort an Leetuk:
"Haben wir eine Strategie?"
"Ja, aber keine besonders gute", entgegnete der Lehrer stirnrunzelnd.

Jimin legte einen Knochen auf den Tisch. Die Anwesenden starrten ihn mit einem verstörten Gesichtausdruck an. Bevor jedoch irgendjemand einen Ton von sich gegeben konnte, erschien eine neblige Gestalt. Die zweigesichtige Göttin.
"Grabschänder", zischte sie Jimin ins Gesicht.
"Ich brauche deine Hilfe", bat er und ging nicht auf ihre Aussage ein.
"Du bist die Einzige, die Gong Yoos Strategie kennt, schließlich bist du seine Frau und hast an seiner Seite gekämpft."
Die Augen der Göttin wurden schmal und einen Wimpernschlag später änderte sich ihr Gemütszustand. Die sanftere Seite.
Keiner der Wölfe oder Vampire traute sich ein Wort zu sagen. Sie überlegten wahrscheinlich, ob das real war.
"Wenn ihr auf der Ebene kämpft, wird es so sein, dass er Löcher ausgehoben hat, um dort einige seiner Soldaten zu verstecken", fing sie an und schwebte um den Tisch umher.
"Das ist eine hinterlistige Idee", gab Sunmi zu. Jimin nickte.
"Er wird in den Bäumen seine Späher und Scharfschützen postieren. Ansonsten wird er gleich in die Offensive gehen und euch mit allem, was er hat, überrennen."
Einige Momente war es still.
Jeder verarbeitete die Informationen.
"Ich muss Gong Yoo gegenübertreten. Wenn er fällt, wird seine ganze Armee zu Grunde gehen", erklärte Jimin und drückte Jungkooks Hand. Er bemerkte den besorgten Blick des Schwarzhaarigen.
"Und du wahrscheinlich auch", sagte Jennie.
Der Pinkhaarige sah zu Jungkook und konnte in seinen Augen lesen, dass er dies nicht zu lassen würde. Und Jimin selbst auch nicht. Seine Wolfsform war da unten in der Tiefe vielleicht gestorben, aber sein Wille und sein unbezwingbares Herz waren es nicht. Er würde überleben. Mit Jungkook.
"Gibt es noch eine andere Möglichkeit?", fragte Jaebum an die Göttin gerichtet.
Auch die anderen starrten sie an.
"Seht mich nicht so an, ich bin tot. Der Gott, der das alles beenden kann, steht neben euch."
Jimin verschluckte sich an seiner Spucke.
Er war was?
"Du Dummerchen, hattest du geglaubt, ein Normalsterblicher, ein Vampir oder ein Wolf könne dieses Schwert führen?", die gehässige Seite der Göttin lachte.
Der Pinkhaarige musste sich setzten und erst jetzt viel ihm die Schwere des Schwertes auf. Das erklärte natürlich, warum Taehyung das Schwert nicht berühren konnte.
Sie hatten einen Gott aus ihm gemacht.

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Bam Bam Baaaaaaam!!!!!
Habt ihr das kommen sehen?
Jimin und ein Gott! Ich finde es grandios, dass man seine Geschichte in verschiedene Richtungen auswirken kann.

Feel free to comment!

Erin🌸

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