Even more (29)
Vampire waren anstrengend.
Nicht, weil sie hungrig waren, sondern weil sie zu Diven mutierten. Vor allem Key. An jeder Kleiningkeit, sei es sein Zimmer, das Essen oder die Luft, er hatte immer etwas auszusetzen. Zwei volle Tage waren die Fünf schon da und in diesen Tage kamen mehr und mehr Vampire, sodass die Turnhalle umfunktioniert werden musste. Einerseits war der Orangehaarige froh über die Anwesenheit zahlreicher Hände, aber Vampire hatten diesen Drang zum Blutsaugen und außerdem noch zum Überdramatisieren. Und Jimin war sich im Klaren, würden es noch mehr Vampire werden, so wird der Wald bald keine Tiere mehr hüten. Alle anwesenden Blutsauger schworen auf Tierblut, da es reiner war, als das menschliche. Nicht so verdreckt mit Zigaretten, Alkohol oder Drogen. Zumindest hatte ihm Onew das erklärt.
Der Unterricht hatte längst aufgehört. Sie waren ununterbrochen dabei sich zu formieren, zu trainieren und Pläne zu schmieden.
"Hier steckst du!", ertönte die Stimme von Jungkook. Der Orangehaarige hatte es sich in einem Sessel in der Bibliothek gemütlich gemacht, um den Vampiren und der ganzen Aufruhr zu entkommen. Es war ein Wunder, dass sich noch keiner der beiden Fraktionen an die Gurgel gegangen war.
"Jonghyun sucht schon die ganze Zeit nach dir."
Jimin nickte. Er war überrascht wie gut der Alpha mit dem Vampir auskam. Lag wahrscheinlich daran, dass der Blonde schon einmal in einem Krieg gekämpft hatte und Jungkook davon fasziniert war. Der Vampir-Krieg vor zehn Jahren war mit dem jetzigen nicht zu vergleichen. Jimins Eltern hatten den Fünf und auch vielen anderen Zirkeln Unterschlupf geboten, wodurch sie in der Schuld der Familie Park standen. Und diese Schuld hatte Jimin nun eingefordert.
Der Orangehaarige betrachtete den Größeren, welcher sich gegenüber von ihm gesetzt hatte und spielte mit seinem Ring.
"Was ist los?", fragte der Schwarzhaarige und lehnte sich nach vorn, um seine Hand auf Jimins Knie zu legen. Diese klitzekleine Geste brachte seine Haut zum Knistern.
"Ich wollte dich schon seit geraumer Zeit fragen, warum du hier bist. An dieser Schule. Du bist der König der Wölfe. Du müsstest in Saus und Braus leben. Mit Angestellten und deinen Eltern."
Einen Moment sah Jungkook ihn nur an. Seine Hand verkrampfte sich an Jimins Bein und er atmete tief ein.
"Mein Bruder...", er stockte kurz und lehnte sich zurück.
"Wir haben in Busan gelebt. Mein Zuhause entsprang einem Märchen. Wir lebten in Saus und Braus, wie du erwähnt hattest", lächelte der Alpha und starrte an die weit entfernte Decke der Bibliothek.
"Junghyun und ich waren unzertrennlich. Ich habe zu ihm aufgesehen, so, wie man das als kleiner Bruder halt tut. Aber eines sonnigen Morgens war er nicht in seinem Zimmer, nicht in der Küche oder im Wohnzimmer oder im Garten."
Er machte eine Pause und Jimin rutschte zu seinem Sessel, um sich auf die Lehne zu setzen. Ein Arm legte er um Jungkooks Nacken.
"Er war in den Wald gegangen und wollte Blumen für den Geburtstag unserer Mutter pflücken. Seine Leiche....in dem Moment habe ich mir den Tod gewünscht. Er war mein Held, mein Ritter in goldener Rüstung. Und er lag einfach nur da. Mit dem Gesicht zum Himmel gerichtet. Ohne einen Funken von Licht in seinen Augen."
Jimin strich ihm am Arm entlang. Er fand keine Worte für seinen Verlust. Und er wollte ihm kein Mitleid aussprechen.
Nähe half ihm mehr.
"An diesem Tag ist etwas in mir ausgebrochen. Etwas dunkles, böses und zerstörerisches. Ich habe unser Haus dem Erdboden gleichgemacht. Ab diesem Tag war ich eine Gefahr, deswegen hat Vater mich hierher geschickt. Nicht, um mir eine Lektion zu erteilen, sondern weil er wusste, dass ich es brauchte. Diesen Abstand. Und ich bin ihm dankbar dafür. Schließlich habe ich dich kennengelernt."
In Jimins Bauch fing es an zu flattern.
"Das habe ich nie jemandem erzählt. Aber manchmal denke ich, Junghyuns Stimme zu hören und durch ihn bekomme ich Kraft", sprach der Schwarzhaarige und platzierte seinen Kopf an Jimims Oberkörper.
"Für unsere Brüder werden wir kämpfen", sagte Jimin und strich über den Rücken von Jungkook.
"Ich hätte ihn gern kennengelernt. Junghyun klingt nach einem tollen Bruder."
"Das war er. Das war er."
Sie saßen noch einige Minuten stillschweigend da, ehe sie sich dazu entschlossen sich wieder in das Getümmel zu stürzen.
"Da bist du ja, Jiminie", schrie ein gewisser blondhaariger Unsterblicher, als sie auf den Schulhof traten. Die Sonne schien von oben mit ihrer vollen Intensität herab, doch den Vampiren schien dies nichts auszumachen.
"Warum löst ihr euch in der Sonne nicht auf?", wollte der Orangehaarige wissen.
"Ach weißt du, Hexen sind von großem Nutzen. Sie haben etwas entwickelt, wodurch die Sonnenstrahlen uns nichts anhaben können", grinste der Blonde und wuschelte ihm durch die Haare.
"Und weißt du, was noch toll ist?"
Jimin schüttelte verwirrt den Kopf.
Keinen Augenblick später schnippte der Vampir mit seinem Finger. Der Omega schaute sich um, nichts war passiert. Jungkook hingegen fing an zu lachen.
"Deine Haare.....sie sind.....sie sind pink"
Panisch zog der Wolf eine Strähne runter, um es sich anzusehen. Und es stimmte.
"Yaaaahhh! Mach das rückgängig! So nimmt mich doch niemand ernst", rief er aufgeregt.
Der Blonde ihm gegenüber quittierte seine Aussage nur mit einem Kopfschütteln und verschwand mit seiner Schnelligkeit, bevor Jimin ihn packen konnte. So ein.....
Mit zusammengekniffenen Augen starrte er Jungkook an. Dieses hob abwehrend die Hände.
"Du siehst unglaublich hinreißend aus", schnurrte er und zog ihn an der Taille zu sich heran. Jimins Wangen nahmen einen tiefen Rotton an.
Ein Räuspern ließ sie auseinander fahren. Vor ihnen standen vier Frauen. Eindeutig Vampire, dachte Jimin. Und sie waren alle atemberaubend schön.
"Wir suchen einen gewissen Park Jimin. Er hat uns um einen Gefallen gebeten."
Der Wolf hob zögerlich die Hand.
"Ach bist du niedlich", freute sich die Größte von ihnen.
"Mit den pinken Haaren siehst du aus, wie dein achtjähriges Ich", grinste die Anführerin.
Jimin musste Lächeln. Also hatte das Jonghyun mit Absicht gemacht. Jungkook hingegen schaute verdattert, wodurch der Pinkhaarige die Vier vorstellte.
Minzy, Bom, Dara und Chaerin. Jimin konnte sich nur wage an sie erinnern, aber sie sahen genauso aus wie vor zehn Jahren.
Er wollte sie gerade ins Gebäude führen, als ein Portal sich zu ihrer rechten Seite öffnete und fünf Gestalten heraustraten.
"Maaan, ich war schon lange nicht mehr in Seoul", sprach einer der Männer mit weißen Haaren.
"Das ist nicht Seoul. Seoul ist viel größer", herrschte ihn der Größte unter ihnen an.
"Ich glaube, ich muss kotzen", sprach ein Vampir mit braunen Haaren, die seine Augen verdeckten.
Konnte er überhaupt etwas sehen?
Chaerin erkannte die Ankömmlinge anscheinend, denn sie ging mit einem breiten Grinsen auf sie zu.
"Ji-Yong! Es ist lang her. Der König der Vampire ist wohl viel beschäftigt."
Der Vampir, der umgeben von den anderen vier war, hatte schwarzes hochgestyltes Haar. Seine Aura versprühte förmlich Macht.
"Die Vampir-Königin hat auch nicht sonderlich viel Zeit ihren Ehemann zu besuchen. Aber dafür sind wir nicht hier, stimmt's? Es steht Krieg bevor und ich möchte endlich mal wieder jemanden umbringen", grinste er und schloss sie in seine Arme.
Jetzt war Jimin wirklich überrascht. Seine Eltern waren mit den Königspaar der Vampire befreundet?
Ji-Yong wandte sich dem Pinkhaarigen zu.
"Der Zirkel von NCT verspätet sich etwas, aber die restlichen fünftausend Mann warten hinter einem geschlossenen Portal, um hierher zu gelangen."
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Einen wunderschönen guten Abend!
Hier sehen sie die neu angekommenen Vampire! Von Links nach Rechts: Seungri, Jiyong/G-Dragon, Taeyang, T.O.P/Seunghoon und Daesung.
Und oben auf dem Bild von Links nach Rechts: Bom, Minzy, CL/Chaerin, Dara
Etwas liegt mir noch zum Thema Jonghyun auf der Seele.
Verstorbene sollte man Ehren.
Ich möchte Jonghyun keinesfalls in den Dreck ziehen, aber ich finde, in Geschichten, durch Bilder und durch Videos bleiben uns diese Menschen in Erinnerung. Ich möchte nichts totschweigen oder vergessen! Ich möchte, dass die schönen Seiten dieser Menschen präsentiert werden und auch wenn Jonghyun hier nur ein Nebencharakter ist, spielt es dennoch eine Rolle.
Feel free to comment!
Erin🌸
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