Epilog

Die Grübchen in Sans Wangen waren tief genug um einen Schatz darin zu vergraben. Er strahlte regelrecht, die weißen Locken hüpfend, als er zu hastig die Tür hinter sich zu zog. Ein lautes Knallen hallte unangenehm durch das Haus und schmunzelnd verschränkte Wooyoung seine Arme vor seiner Brust. Seonghwa verbrachte eindeutig zu viel seiner Zeit in dieser Position, er färbte ab.

"Raaate mal weeer~", begann San singend auf Wooyoung zu zu schleichen, der Gegenstand hinter seinem Rücken zu groß, um einfach so von seiner Gestalt verdeckt zu werden.

"Wer was?"

San grinste womöglich noch breiter, seine Augen waren fort, aber die Sonne schien dafür im Haus.

"Weeeeeeer"

San kam mit einem kleinen Hüpfen vor Wooyoung zum stehen und stellte sich kerzengrad hin, die Brust stolz hervorgereckt.

"Weeeeeer"

Wooyoung verpasste ihm einen freundlichen Klaps auf den Torso, schwelgte in Sans hohen Lachen.

"Jetzt sag schon, Idiot." Wooyoung konnte sich selbst nicht davon abhalten liebevoll zu lächeln.

"Wer seinen Führerschein fertig hat! Und somit einen weiteren Schritt Richtung Menschheit getan hat!"

San vibrierte regelrecht mit Aufregung und Wooyoung kam einfach nicht darum herum den Mann noch etwas weiter aufzuziehen.

"Keine Ahnung, ist es Mingi?"

San ließ sein Lächeln fallen, um nachdrücklich die Augen zu rollen, dann legte er behutsam den Helm auf der Kommode an Wooyoung Seite ab. Eine seiner Hände fand die Hüfte des kleineren Mannes, zog ihn entschieden enger an seinen Körper.

"Falsch, Süßer. Es bin ich." Damit fasste er den quiekenden Wooyoung plötzlich auch mit der anderen Hand, hob ihn vom Boden hoch.

Überrascht stützte Wooyoung sich an den Schultern vor ihm ab, sah amüsiert in das glückliche Gesicht des anderen hinab.

"Wie, du?", lachte er dann laut auf und wechselte dann in ein quietschiges Kreischen, als San ihm gespielt böse die Finger in die Seiten grub.

"Ja, ich. Und du musst mich auf meiner ersten offiziellen Tour begleiten!"

"Uh, nein danke, ich glaube Yunho wollte noch diesen einen Boss mit mir besiegen, und-"

San ließ ihn etwas runter, aber nur weit genug, damit er Wooyoung mit seinen Lippen zum Schweigen bringen konnte. Er küsste noch immer wie an Tag eins. Als gäbe es nur sie beide und diesen einen Moment.

Wooyoung seufzte zufrieden in den tiefen Kuss, spürte Sans Haare über seine scharfen Wangenknochen zurück gleiten. Sie kitzelten und sich windend löste Wooyoung sich von Sans sehnsüchtig suchenden Lippen, pustete gegen die süßen Löckchen.

"Also, kommst du mit?" Sans Augen glänzten wie an Weihnachten und Wooyoung konnte bloß geschlagen seufzen, wurde sofort unter Gejubel abgesetzt. San nutzte Wooyoung dramatisches Zweifeln, um beide seiner Wangen schmatzend zu küssen, danach kichernd seine Hand zu greifen.

"Okay!"

Wooyoung dachte immerhin noch daran den Helm mit ihm zu nehmen, wurde prompt von San aus dem Haus gezerrt. Er hatte sein neues Motorrad Richtung See geparkt und es hatte auch bereits die Aufmerksamkeit der neugierigen Kinder auf sich gezogen. Mingi umkreiste es staunend, während Jongho vom Fenster aus professionelle Fragen zu ihm herunter schrie, auf die er keine Antwort hatte.

San scheuchte den anderen Mann hinfort, um selbst ein ledergekleidetes Bein über die schwere Maschine zu werfen, eine helfende Hand in Wooyoungs Richtung auszustrecken.

"Ich will keinen Kratzer an ihm finden, San!"

Die Grübchen tauchten wieder auf, als San kindisch seine Zunge in Seonghwas Richtung ausstreckte. Der Schwarzhaarige lehnte am Balkongeländer und beobachtete alles unter dunklen Brauen. Neben Jongho tauchte nun auch Yeosang auf.

"Warum seht ihr so aus, als wäret ihr kitschig-eklig-romantisch auf dem Weg in die Flitterwochen?"

Wooyoung entging Yeosangs verschlagenes Grinsen nicht, als San sofort überwältigt keuchte, so gut wie möglich zu Wooyoung herum fuhr, der gerade seinen Platz hinter ihm fand.

"Oh mein Gott, das ist eine ausgezeichnete Idee! Woo, lass uns heiraten! Mit riesiger Torte und vielen Blumen und all dem!"

Wooyoung warf einen vernichtenden Blick in Yeosangs Richtung und der zog nur selbstzufrieden davon, überließ es Jongho dramatisch mit einem Taschentuch zu winken, während sein Körper ungelenk seinem Kopf die unsichtbaren Tränen abwischte.

"Lass uns einfach gehen."

Nein, Wooyoung war nicht rot. Es war nur zu warm hier draußen.

San half ihm überflüssig niedlich mit seinem Helm, zog dann seinen eigenen über, bevor er die schwarze Maschine mit einem Grollen zum Leben erweckte. Mingi machte einen erschrockenen Satz von ihnen weg und landete mit einem weißen Turnschuh im Schlamm. Typisch.

Im ersten Moment fürchtete Wooyoung einfach mitsamt dem Gefährt umzukippen, aber San zog eine Kurve, die expertiv genug war, als würde er das schon seit Jahrhunderten machen und Wooyoungs Hände entspannten sich etwas an seinen Hüften.

Sie düsten davon.

Es war Freiheit. Der Wind, der um sie peitschte, die offene Natur. Wooyoung hätte nie davon geträumt hier draußen mit San unterwegs zu sein, aber er war es. Jinyoung hatte es ihnen ermöglicht.

Jinyoung hatte sie alle außer Jongho zu Menschen gemacht. Jedes Bisschen Angst von den Personen abgetrennt.

Der San unter seinen Fingern war real und Teil seiner Welt und es würde kein Tag vergehen, an dem Wooyoung nicht unendlich dankbar dafür war.

"Oh, sieh mal, was wir hier haben!"

Sie waren die schmale Straße bis zur Landstraße nun fast ganz hinab gefahren und kurz vor der Kreuzung kam ihnen ein einsamer Wanderer entgegen. Er hatte eine Kamera um den Hals hängen und fotografierte fasziniert kleine Blüten.

San wurde langsamer, bis er neben dem Mann zum Stop kam und beide streiften sie ihre Helme ab, strahlten den anderen an.

"Hey, Dad!"

"Hi, Sa- Warte. Wir haben darüber geredet."

Braunes Haar glitt über seine Schulter zurück, als Hongjoong sich missbilligend zu ihnen umwandte, kurz ihre Situation musterte. Kein Kommentar dazu.

"Ihr versucht nicht zu sterben, ja? Seonghwa wäre böse auf mich, dass ich dir das erlaubt habe." Er nickte besorgt zum Motorrad hin und San kicherte bloß.

"Okay!"

Wooyoung imitierte ihn ebenso laut und hoch und dieses Mal war es Hongjoong, der kopfschüttelnd davon ging. Sans Blick folgte ihm etwas verloren, immer wieder voller Schuldgefühle und Wooyoung musste ihm sanft in die Seite kneifen, damit er erwachte.

"Hey. Ihm geht es gut. Wie lange willst du das noch an dir nagen lassen?"

"Wäre es nicht er gewesen, sondern Yeosang... Hätten nicht so viele Leute auf der Welt solche Angst vor der Dunkelheit..."

"Es geht ihm gut, Sanie. Komm schon, lächle. Wir wollten doch episch in den Sonnenuntergang reiten."

Damit lächelte San wieder schelmisch, warf über seine Schulter einen neckischen Blick auf Wooyoung.

"Ach? Meinst du nicht fahren?"

"Dann klingt es weniger nach Cowboys..."

San streckte sich etwas, platzierte einen weichen Kuss auf Wooyoungs Wange, bevor er sich wieder nach vorne wandte.

"Keine Sorge, lässt sich alles irgendwie einrichten."

Wooyoung schlug nach ihm.

Sans hohes Kichern hallte befreit durch den Wald.

-

"Übrigens, wann wollen wir heiraten?"

"Hey, gib mir mal noch ein paar Jahre, okay?! Ich bin kaum in meinen Zwanzigern!"

"Wir müssen planen! Nur eine kleine Vorwarnung, ich will mindestens drei Kinder. Zwei süße Mädchen und einen Jungen. Ich glaube der Kleine wird ein Mamakind... Wie wollen wir sie nennen?"

"San!"

"Was, willst du lieber zwei Jungen? Ahh, aber die sind so anstrengend..."

"Wie wäre es, wenn wir mit einem Hund anfangen?"

"Einem Shiber?"

"Ja, von mir aus ein Shiber."

"Okay, aber wie findest du Jaebeom für den Jungen?"

"Nein."

"Und-"

**********

Achjee, da sind wir schon wieder am Ende >.<

Wie immer danke ich allen für's lesen, voten und kommentieren und mache an der Stelle mal auf meine zukünftigen Pläne aufmerksam (für meine lieben Atinys *-*)

Ich möchte auf jeden Fall noch einen One Shot zu Yongguks Geschichte schreiben, den findet ihr dann in meinem BAP One Shot Buch, ich sage hier gerne noch einmal Bescheid, sobald er fertig ist.

Meine nächste Story (auch Ateez) wird der dritte Teil meiner Kawaakari-Komorebi Götterfängerreihe sein: Kaizokuou

Hoffe, alle hatten ihren Spaß und man sieht einander bald wieder! Bye byeee

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