Beatrice "Trixie" Parcelli

Beatrice "Trixie" Parcelli

Alter:
19 Jahre

Wesen:
Elementarhexe mit dem Element Erde

Sexualität:
questioning

Seit wie vielen Jahren am Internat:
3 Jahre

Status:
Schüler

Personlichkeit:

Trixie liebt die Natur, ob sie im Regen steht, das Gesicht in Richtung des Himmels reckt und die kalten Tropfen auf ihrer Haut spürt oder einfach nur in der Mittagshitze unter der Sonne steht, ist ihr dabei egal. Hauptsache sie kann in der Natur sein - fernab jeder Dächer und dunkler Zimmerchen, die nur dafür da waren um Staub einzufangen und in all ihren Ritzen zu sammeln. Wenn sie die Wahl hätte was sie mit ihrem Leben anfangen würde, würde sie sich wohl ein kleines Cottage weitab von Städten und dem regen Verkehr der Straßen holen. Dort würde sie sich vollkommen dem Anbau von Gemüse und verschiedensten Sträuchern widmen. Falls sie eines Tages einen eigenen Garten besitzen sollte, wäre das erste, was sie sich in diesen pflanzen würde, ein Johannisbeerstrauch, das zweite eine Eiche, die ihr an zu heißen Sommertagen Schatten spenden sollte.
Leider würde es noch eine Weile dauern, bis sie sich einen solchen Traum erfüllen könnte. Dennoch reichte ihr diese Vorstellung für den Moment.
Denn statt sich der Verzweiflung hinzugeben, die so oft ihre Finger nach ihr ausstrecken hatte wollen, versuchte sie sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren.
Statt sich selbst dafür zu verurteilen, dass ihr Heilzauber nie so recht gelingen wollten und sie auch sonst weniger hilfreich auf der Krankenstation war, half sie den verwendeten Schülern der MiM indirekt. Wenn sie gerade nicht mit lernen oder zeichnen beschäftigt war, stellte sie Tränken gegen Kopfschmerzen her, Pasten, die man auf Wunden auftragen konnte, damit diese nicht zu Eltern begannen. Cremes gegen einen fiesen Sonnebrand, sollte ein Vampir zu lang in der Sonne gewesen sein. Tränke gegen Erkältungen und Bauchschmerzen, Lotions gegen Hautausschlag. Alles was die Krankenstation benötigte und wofür keine Worte nötig waren.
Stetig nach vorn sehen, niemals den Blick über die Schulter wandern lassen. Was dort verborgen war, würde auch für alle Ewigkeit dort bleiben.
Was die meiste Zeit vor ihr lag war ein kleines Blöckchen, gefüllt mit Aquarellbildern aus ihrem Alltag. Blätter, Grashalme, Baumkronen, die weit über ihr in den hellblauen Himmel reichten, Bienen an bunten Blüten und Libellen am See.
Was kein einziges Mal gezeichnet wurde, war etwas, das Teil eines Menschen war oder von diesen erbaut wurde. Das prächtige Gebäude, in dem das Internat untergebracht war, war auf ihrem Block non existent. Ebenso wenig wie der Steg am See oder der Kiesweg, der in den Wald führte. Trixie wählte ihre Motive im kleinen oder im großen, doch es gab immer bestimmte Kriterien. Der Anteil an Rot, durfte nicht mehr als ein Achtel des Blattes ausfüllen; es musste mehr grün als gelb zu sehen sein; es musste ein Tier abgebildet sein und so weiter. Trotz ihrer vielen Regeln glich sich keines ihrer Bilder mit einem zweiten. Sie war niemand, der etwas zwei Mal malt um es aus einem anderen Blickwinkel zu erfassen oder gar nur einen Fehler auszulöschen. Dass sie mit dem Pinsel abrutschen war mit den Jahren seltener geworden und wenn es heute noch passierte, betonte sie die Fehler, baute sie in ihre handflächengroßen Gemälde mit ein. Auch wenn Trixie auf den ersten Blick eher wie ein stilles Mauerblümchen wirkte, dass den ganzen Tag allein war, liebte sie es Gesellschaft zu haben. Anfangs war sie oft wortkarger und es dauerte bis sie mit jemandem warm wurde, dennoch ging sie auf jeden Gesprächspartner ein - unter der Voraussetzung allerdings, dass ihr Gegenüber das Gespräch startete. Ansonsten blieb sie still.
Meist gekleidet in unauffällige grün und braun Töne und weite Stoffe, fühlte sie sich am wohlsten. Was man niemals an ihren Körper sah, war Schmuck. Rosé, Gold und Silber, all das kam nicht in die Nähe ihres Körpers.
Manche Hexen trugen Ringe, Ketten und dicke, leuchtende Amulette, doch Trixies Körper blieb leer. Nichts war dort, was die Aufmerksamkeit anderer auf sie ziehen würde, der sich nicht zuerst für sie als Person interessierte.
Der Gedanke sich selbst eine Kette anzulegen, trieb ihre Gedanken über ihre Schulter. Trieb sie zurück, zu etwas, dass lange vorbei war. Zu etwas, dass nie wieder kehren sollte. Niemals wieder.

Vorgeschichte:

"Circo Magico" Das Meisterwerk, das ein tragisches Ende fand. Bestaunt in aller Welt für einzigartige Vorstellungen, einzigartige Kinder, die sich dem Zirkus angeschlossen hatten und sich der Vorstellung widmeten.
Gegründet, aufgebaut und am Leben gehalten von dem einen, wahren Hugo Parcelli, dem kein Monster zu tückisch, keine Vorstellung zu schräg war. Hugo Parcelli hatte keine Angst vor den Wesen, die er um sich herum scharte, er hatte eine Vorstellung von ihnen, wie sie sich in jeder Sekunde ihrer Auftritte zu verhalten hatten.
Leider blieb vieles davon eine Vorstellung, wenn man ein Mal hinter die Kulissen geblickt hatte. Wenn man einen privaten Einblick bekommen hatte, wem der Zirkus gehörte.
Wer der große Hugo Parcelli war, wofür Circo Magico stand.
In diesem Zirkus war Beatrice Parcelli vor drei Jahren gestorben. Nicht wortwörtlich, denn im Gegensatz zu den untoten Schülern der MiM gehörte sie noch immer zu denjenigen, die einen Herzschlag in ihrem Brustkorb trug, doch heute, war sie einfach nur Trixie. Die Erd-hexe, die es liebte die Blumen um sich herum blühen zu sehen, ohne sich selbst als Wunderkind darstellen zu müssen, ohne von einem Publikum bestaunt zu werden.
Etwas, dass sie bis heute verfolgte. Das sanfte Lächeln, die immerwährende Maske an Geheimnis, kam nicht von irgendwo. Es war eine Vorstellung, die sie 16 Jahre lang begleitet hatte. Als Kind des Zirkusdirektors war sie im Circo Magico aufgewachsen, hatte jeden Tag die gleichen Gesichter um sich, bis wieder ein neues Kind auftauchte. Es dauerte Jahre, bis sie verstand, wo all diese Wesen herkamen, wieso sie die einzige war, die einen Vater hatte.
Es war ihr Vater, der diesen Zirkus leitete, der all die anderen Manner anwies neue Wunderkinder aufzuspüren und die Bestrafungen zu übernehmen, sollte eines von seinen Goldjungen versuchen zu entkommen. Beatrice hatte diesen Fehler einmal begangen.
Mit elf Jahren, nachdem ihr Vater sie stundenlang in seinem Schrank eingesperrt hatte, weil sie ihr Essen nicht zu sich nehmen wollte, lieber nach draußen zu den anderen Kindern gewollt hatte. Als sich Stunden später die Chance ergeben hatte, war sie gerannt. So weit sie konnte und doch war es nicht weit genug. Hugo Wachhunde hatten sie in nicht ein mal einer Stunde zurück auf den Vorplatz vor dem großen Zelt geholt und an einen der Käfige mit den Frischlingen gekettet.
Der erste Peitschenhieb hatte ihr einen markerschütternden Schrei entlockt, der die Kinder in dem Käfig zurückweichen hatte lassen. Den letzten hatte sie nicht mehr mitbekommen.
Nie wieder. Nie wieder würde sie versuchen zu entkommen, dass hatte sie sich geschworen.
Anstatt zu fliehen lebte sie weiterhin unter den Händen ihres Vaters, lebte unter seiner Gnade oder was davon übrig war und wuchs mit dem selben Leid der anderen Wesen auf.
Hilflos sah sie im einen Moment zu wie jemand für einen Fehltritt auf dem Platz für sie alle ersichtlich ausgepeitscht wurde, im nächsten saß sie erneut im Schrank ihres Vaters, schlug mit geballten Fäusten auf das Holz ein, bis sich kleine Splitter in ihre Haut bohrten, die sie am nächsten Tag in den Vorstellungen schmerzen und an den Vorabend erinnern würden. Das Wissen, dass sie nicht helfen konnte - weder sich selbst noch den anderen, ließ sie sich zurück ziehen. Ihr Vater war derjenige, vor dem der ganze Zirkus Angst hatte und sie trug seinen Namen. Sie wohnte in seinem kleinen Wohnwagen, schlief dort auf einer kleinen Matratze auf dem Boden- aber auf einer Matratze. Sie musste sich nicht einen der unzähligen Wagen mit Werwölfen oden die kleinen, dreckigen Zelte mit den anderen Hexen teilen. Doch der Schrank war immer nur drei Schritte entfernt, die Peitsche immer in Hugos Reichweite. Im ersten Moment mochte ihr Leben wie das Paradis für andere ausgesehen haben. Doch ein goldener Käfig, blieb ein Käfig. Und das Leben mit Hugo Parcelli um selben Raum war kein Paradis.
Dennoch vergaß sie niemals was andere Wesen wegen ihrem Vater erlebt hatten.
Schuldgefühle, die sie wohl in alle Ewigkeiten begleiten würden. Das Wissen, dass er noch irgendwo dort draußen war und vielleicht längst die nächste Möglichkeit gefunden hatte mit dem Leben junger Wesen Geld zu schöpfen, brachte sie jeden Tag ein Stückchen mehr um.
Ein Stückchen mehr zu dem Tag damals, als sie alles gewonnen und alles verloren hatte.
Der Tag, an dem Aaron Guerras Plan gescheitert war, an dem sie alle ihre Leben hatten geben müssen. An dem sie anstatt dem Fluchtplan beizuwohnen im Schrank ihres Vaters eingepfercht gewesen war, geschrien hatte, bis ihre Kehle wund und ihre Ohren taub waren. Es wäre ihre einzige Chance. Es war ihre einzige Chance gewesen zu entwischen, doch ihr Vater hatte sie ihr genommen.
Als die Explosion das Zelt hinter dem Wohnwagen der Parcellis zerriss, knockte die Druckwelle auch Beatrice aus, die sich nur wenige Meter entfernt von den Sprengkörpern befunden hatte. Ohne jedes Wissen darüber, was genau passiert war, war sie von den Wächter an dieses Internat gebracht worden.
Doch mehr Informationen, als das was sie bereits erhalten hatte, hatte sie nie gewollt.
All die jungen Wesen waren gestorben, im Hauptzelt verbrannt. Und Hugo? Der war entkommen. Noch immer irgendwo dort draußen. Heute lag das alles hinter ihr. An schlechten Tagen, wanderte ihr Blick ins Leere, während das sanfte Lächeln noch immer auf ihren Lippen lag. Ihre Hände schoben sich gelegentlich über Tischoberflächen, als würde sie ihre Finger noch immer über die Tarotkarten ihrer kleinen Showeinlage schieben, doch all das geschah nur hinter geschlossener Tür. Wenn sie allein mit ihren Erinnerungen war.
Lange Zeit hatte sie getrauert. Um sich selbst, um ihr zuhause den Zirkus. Um all die Wesen, die sie nie genauer Kennenlernen konnte, bevor sie gestorben waren, um diejenigen, die sie gekannt hatte und dennoch verloren hatte.
Um Aaron, von dem sie gehofft hatte, dass er derjenige sein könnte, der sie alle rettete, als er sie in seinen Plan eingeweiht hatte. Um Aaron, der der erste wahr, der ihr Hoffnung gegeben hatte und der letzte dem sie den Tod durch die Hand ihres Vaters gewünscht hätte.

Gespielt von: -menschiii

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