Knochen • Suga ~ Vergangenheit~ Teil 2
"Also lass mich zusammenfassen. Du gehst davon aus, dass weil die Hure ihm seine Federn ausgerissen hat, sie einen Teil seiner Magie weggenommen hat und er deswegen nicht mehr auf der Erde wandeln kann.", fasste ich unser Gespräch zusammen.
"Genau das habe ich gesagt.", bestätigte Hades und strich sich nachdenklich über sein Kinn.
Ich stand vor Jimins Vater vor dessen Flammenthron in der Unterwelt. Ich war zwar nicht zum ersten Mal hier, aber ich war dennoch froh nur seltenst hier herunter zu müssen. Es hatte zwar schon etwas dramatisch von lodernden Flammen umschlossen zu sein, aber irgendwann wurde es in meinen Augen immer viel zu warm. Auch wenn ich nicht so einging, wie so manch Wesen, dass hier her geschickt wurde.
"Aber warum könnten sein Federn jetzt schwarz sein?", hakte ich noch einmal nach.
"Wie gesagt, ich nehme stark an, dass in seinen weißen Federn ein Teil der Magie steckte, den er zum wandeln brauchte. Vermutlich hat auch dieser Magieanteil dafür gesorgt, dass seine Federn so schneeweiß waren. Wie gesagt, beim Ausreißen der Federn wurde der Teil dann mit entfernt und es blieb zu wenig übrig, als dass sich seine Federn wieder so weiß verfärbt hätten. Aber dass die jetzt schwarz sind überrascht mich auch... Schließlich hat er ja silberne Haare, deswegen hätte ich eher mit silbernen Flügeln gerechnet.", gab er zu.
Ich seufzte. Dann würde wohl die Farbe immer noch ein Rätsel bleiben.
"Aber was können wir jetzt machen, dass er wieder in der Lage ist zu wandeln?", fragte ich ihn.
Hades überlegte eine Weile bevor er zum Antworten ansetzte.
"Ich hätte eine Idee...", gab er dann zu. "Aber wie ihr diese umsetzt, müsstet ihr noch überlegen. Warte kurz."
Er stand von seinem Thron auf und teleportierte sich sonst irgendwohin. Allerdings war er kaum eine Minute später zurück. Nur dieses Mal hielt er eine kleine kunstvolle Schatulle in seiner Hand, die er mir überreichte.
"Was ist da drin?", fragte ich ihn verwundert.
"Mach sie auf.", forderte Hades.
Vorsichtig klappte ich den Deckel auf und fand eine winzige kleine weiße Feder kunstvoll auf ein kleines Kissen drapiert.
Etwas verstört sah ich Hades an.
"Du hast ihm als Baby eine Feder ausgerissen?!"
Abwehrend hob er die Hände.
"Hallo? Ich bin auch nur ein Vater? Andere schneiden ihrem Kind eine Locke zur Aufbewahrung ab. Außerdem war die tatsächlich ausgefallen.", rechtfertigte er sich.
Kopfschüttelnd klappte ich den Deckel wieder zu und steckte die Dose ein.
"Dankeschön. Ich werde schauen, was wir damit anfangen können."
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Nachdenklich saß ich auf dem Boden an den Thron angelehnt und betrachtete die kleine Feder vor mir in der Dose. Jimin schlief gerade in seinem Bett, weswegen ich Ruhe hatte mir meine eigenen Gedanken über das Gespräch mit Hades zu machen.
"Ist das eine alte Feder von Jimin?" Ich sah auf und sah den gelben Drachen von der Gärtnertruppe.
"Ach du bist es nur Seunghyun.", seufzte ich.
"Ja. Die hatte Hades von früher aufbewahrt. Und vermutlich ist das auch das einzige Ding, was helfen wird, dass Jimin wieder wandeln kann.", antwortete ich ihm.
"Wie meinst du das?" Er setzte sich neben mich.
"Naja... Die Wahrscheinlichkeit ist mehr als groß, dass die Magie die er zum wandeln brauchte hier in seinen Federn steckte. Und dadurch dass ihm diese ausgerissen wurden, hat er diese irgendwo verloren."
Nachdenklich nickte der Drache.
"Und jetzt suchst du einen Weg, wie er mit dieser kleinen Feder wieder wandeln kann?"
"Genau.", seufzte ich.
"Er sollte sie halt im besten Fall immer bei sich tragen können, ohne dass er in Gefahr läuft die Feder kaputt zu machen, oder zu verlieren."
Nachdenklich nickte mein Gegenüber.
"Ich bin ehrlich. Ich weiß es ist krank, aber wenn er die Feder unter der Haut tragen würde, dann würde sie nicht stören, sie würde nicht kaputt gehen und verlieren könnte er sie auch nicht. Aber die Haut auszuschneiden und das Ding da rein drücken.", mich schüttelte es bei meinen eigenen Gedanken.
"Das tut doch weh und verheilen würde es auch echt scheiße...", vollendete ich meinen Gedankengang.
Ich sah nach links wo der Drache saß, doch der sah mich nur mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an.
"Ist was?", fragte ich irritiert.
"Ich glaube, ich habe eine Idee...", fing er langsam an und stand dann auf.
"Folge mir! Ich glaube ich kenne jemanden, der dir weiterhelfen kann!", grinste er mich an und machte sich schon viel zu begeistert wieder auf den Weg.
Perplex sprang ich auf und rannte ihm hinterher. Ich war gespannt, was er für eine Idee hatte. Vor allem wenn er so begeistert davon schien.
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"Ich soll was mit mir machen lassen?", entgeistert sah Jimin mich an.
"Hör mir erst einmal zu, mein Engel.", fing ich geduldig an.
"Also... Du hast ja deine Magie zu wandeln ebenso wie deine weißen Federn verloren."
"Ja, schön dass du mich daran noch einmal erinnerst.", schnaufte Jimin frustriert.
"Jedenfalls besteht die Möglichkeit, dass beides zusammenhängt und dass die Magie, die du für das wandeln brauchtest in diesen Federn steckte.", fuhr ich fort.
"Das heißt, dass ich deswegen nie mehr wandeln kann?!"
"Jetzt lass mich doch Mal ausreden...", verdrehte ich die Augen. Ich zog die kleine Babyfeder hinter meinem Rücken hervor.
"Hier. Die hatte dein Vater aufbewahrt, seit dem sie dir als Baby ausgefallen ist. Ich würde vorschlagen, du nimmst die in die Hand, wir teleportieren uns auf unser Anwesen und wir schauen was passiert. Im Notfall bringe ich uns wieder her.", schlug ich ihm vor.
Ungläubig starrte Jimin die kleine weiße Feder an. Ich konnte kaum reagieren, als er sich die Feder schnappte und sich keine Sekunde später in Luft auflöste. Ich verdrehte die Augen und sprang ihm hinterher auf unser Anwesen.
Als ich mich in unseren Gemächern wieder fand, sah ich nur Jimin, wie er ungläubig weiterhin auf die kleine Feder in seiner Hand starrte.
"Es... Es funktioniert, Hyung...", stammelte er und ich sah Tränen in seinen Augen glitzern.
"Es funktioniert... Ich kann wieder hier sein, ohne Probleme..."
Erleichtert schloss ich ihn in meine Arme.
"Oh, bin ich auch erleichtert...", gab ich zu und lächelte.
Nach einer Weile löste ich mich aber dann doch von ihm. Und sah ihn an.
"Nur jetzt sollten wir die Feder so platzieren, dass du sie nicht verlieren kannst."
Unsicher biss sich Jimin auf die Lippe, nickte aber dann.
"Wenn du sagst das funktioniert so, dann mach ich das."
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Ich wartete bis Jimin fertig war. Ich war gespannt, wie er herauskommen würde.
Ich war Seunghyun dankbar, dass er da so einen kannte, der so etwas tatsächlich machte und sich auch mit Magie noch auskannte.
Gleich würde Jimin ein Teil seine Feder für immer unter der Haut tragen.
Der Bekannte von Seunghyun hatte ein Teil der Feder in irgendeiner Flüssigkeit aufgelöst, die die Magie in der Feder nicht zerstören sollte. Und jetzt war eben noch damit beschäftigt, diese Flüssigkeit unter Jimins Haut zu bringen und ihn damit zu tätowieren. So konnte er einen Teil der Feder immer bei sich tragen, ohne Verletzungsrisiko, oder es zu verlieren.
Den Rest der Feder der übrig geblieben war, hatte ich mir stibitzt und hatte ihn anderweitig verarbeiten lassen. Das würde die Wirkung des Tattoos noch verstärken und ich war mir sicher, dass er mein Geschenk sicher nicht verlieren würde.
Ungeduldig spielte ich hinter meinem Rücken mit seinem Geschenk. So langsam könnte er doch Mal auftauchen...
Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit, tauchte mein silberhaariger Engel endlich auf. Ich stürzte zu ihm und nahm direkt seinen rechten Arm, um mir ihn genauer anzuschauen.
"Da sieht man ja nichts...", murmelte ich enttäuscht.
Ich erkannte nur ein paar rote Striemen Und sah dass es leicht geschwollen war. Jimin verdrehte die Augen.
"Natürlich nicht, du Pabo. Die Flüssigkeit ist doch farblos gewesen..."
"Schade...", murmelte ich.
Ich hätte gerne gewusst, was er sich hat stechen lassen. Vorsichtig ließ ich seinen Arm los.
"Egal... Ich habe jedenfalls noch etwas für dich." Ich holte die Schachtel hinter meinem Rücken hervor und überreichte sie ihm. Misstrauisch sah er mich an.
"Was ist da drin, Hyung?"
Ich lächelte leicht.
"Ich habe den Rest der Feder da drin verbauen lassen, weil ich weiß, dass du dieses Mal dein Geschenk nicht irgendwann verlegen wirst. Und so hast du zwei Sachen, mit denen du wandeln kannst."
Neugierig öffnete er die Schachtel, um dann mich entsetzt anzuschauen.
"Was soll ich bitte damit?", fragte er mich entgeistert und zog den knochenförmigen Stock aus der Schachtel.
"Was will ich bitte mit einem weißen Stock?!"
Ich begann zu lachen.
"Als ob ich dir nur einen Stock schenken würde. Gib Mal her."
Ich nahm den Stock in meine Hand und ließ ihn wachsen. Keine Sekunde später hielt ich eine Scythe mit silberbraunen Holz in meiner Hand. Jimins Mund klappt auf. Grinsend überreichte ich ihm sie zurück. Vorsichtig als könnte er sie zerbrechen nahm er sie an.
"Du... Du... Du... Die ist für mich?!", fragte er mich fassungslos. Lachend nickte ich.
"Du hast dir doch eine gewünscht. Und im Griff ist jetzt der Rest deiner Feder verbaut.", erklärte ich lachend.
"Wow..." Mit großen Augen sah er seine neue Waffe an.
"U... Und du? Du hattest doch Mal gemeint, dass du auch eine neue brauchst..."
Ich winkte ab und deutete auf meine rechte Seite. Ich nahm den braunen Stock, der da baumelte hervor und ließ ihn auch wachsen. Die zwei Scythes sahen fast identisch aus.
"Ich habe mir auch gleich eine machen lassen. Hab sogar zwei Namen mir für die ausgesucht. Deine heißt Knochen und meine Brecher..."
Jimin bewunderte die zwei Sensen eher er stockte und mich dann seltsam ansah.
"Knochenbrecher? Ist dir wirklich nichts besseres eingefallen?", fragte er fassungslos.
Ich lachte und zuckte die Schultern. "War das erste was mir eingefallen war. Der Schmied sah halt auch aus wie einer.", grinste ich ihn an.
Er schüttelte leicht den Kopf. "Du bist echt unmöglich..."
Er fuhr seine Scythe wieder ein und hielt sie so, das sie direkt über seinem neuen Tattoo lag.
Nicht nur er zuckte erschrocken zusammen, als seine neue Tätowierung plötzlich zu leuchten begann. Wir sahen uns erstaunt an.
"Naja... Scheint wohl als ob das mit der Magie unter die Haut bekommen tatsächlich funktioniert hat...", stellte ich fest.
Erleichtert sank Jimin in sich zusammen und nickte. Doch dann begann er zu grinsen und warf sich mir um den Hals, nur um mir einen Kuss auf meine Lippen zu drücken.
"Dankeschön!", lachte er gegen meine Lippen. Ich konnte nicht anders als das Lachen zu erwidern und zog ihn noch näher zu mir.
"Für dich doch immer, mein Engel.", lächelte ich und vereinte unsere Lippen wieder.
Hej, long Time no see, huh?
Ja, diese Geschichte ist nicht vergessen und bekommt hin und wieder doch noch Specials 😅👍🏼
Falls noch konkrete Wünsche für Kapitel bestehen, gerne auch hier nochmal reinschreiben 👉
Bis zum nächsten Special 👋
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