6. Jimin
Ich gähnte und sah zu Suga, der mindestens genauso unmotiviert aus der Wäsche sah.
"Müssen wir das wirklich machen?", fragte ich ihn und ließ mich an der Wand des relativ großen Studios nach unten gleiten.
Er seufzte und setzte sich neben mich.
"Laut den Idioten schon."
Namjoon hatte uns zwei nach dem Essen geschnappt und in ein Studio, das im Keller der Villa lag gesperrt. Wir sollten trainieren, beziehungsweise Suga sollte mir irgendwelche Grundlagen beibringen.
"Welche Grundlagen überhaupt?"
Suga überlegte kurz.
"Vielleicht wie man wegrennt? Als Mensch ist alles andere Selbstmord." Ich nickte.
"Das ist doch einfach dumm.", brummte ich und stand auf.
"Gib mal Brecher.", verlangend streckte ich meine Hand zu Suga.
Der verdreht nur die Augen und löste den Stock, der an seiner Seite befestigt war. Grinsend nahm ich ihn in die Hand. Skeptisch betrachtete der Blonde mich.
"Was hast du vor?"
Ich ließ Brecher ausfahren und hielt keine Sekunde später Sugas Death Scythe in der Hand. Gekonnt ließ ich sie um meinen Körper wirbeln und warf sie etwas hoch, um sie gleich wieder aufzufangen.
"Ich liebe Brecher.", schwärmte ich und balancierte die Scythe auf einem Finger.
"Er ist so gut ausbalanciert und überhaupt. Er ist einfach toll."
Suga schnaubte.
"Yah! Ich hab dir extra eine eigene geschenkt, damit du Brecher mir nicht mehr klauen musst!"
Ich zog meinen Knochen hervor, fuhr Brecher wieder ein und hielt beide neben einander.
"Knochen ist ja auch perfekt aber..." Ich wog Sugas Brecher in der Hand.
"... Brecher gehört dir..."
"Was ist das bitte für eine Begründung?" Ich sah ihn an.
"Naja...", ich druckste etwas herum. "... er gehört dir und da er deine Scythe ist, ist er irgendwo ein Teil von dir..."
Ein Lächeln schlich sich auf Sugas Gesicht.
"Ach so ist das...", grinste er. "Wenn du
das nächste Mal etwas von mir haben willst, frag einfach. Ich hab noch etliche alte getragene Unterhosen."
Beleidigt schlug ich ihn auf den Oberarm.
"Du weißt, dass ich die nicht mag.", klagte ich.
Er grinste nur fies.
"Ich weiß."
Gerade wollte ich etwas darauf erwidern, doch ich wurde von der Tür unterbrochen, die aufschlug. Namjoon trat herein und zog seine Augenbrauen zusammen, als er mich mit zwei Stöcken in der Hand und Suga auf dem Boden sitzen sah.
"Eigentlich wollte ich fragen, wie er sich schlägt, aber ihr seht nicht so aus, als hättet ihr bisher irgendetwas produktives geleistet.", stellte er etwas sauer fest.
Suga seufzte und rappelte sich auf.
"Zwei Sachen: Zum einen, was willst du einem Menschen beibringen, wie er sich einem Monster gegenüber verhalten soll? Menschen können höchstens weglaufen. Zum anderen, diesem Holzkopf kann man nichts beibringen."
Verwirrt sah der Vampir zu mir.
"Ist er so inkompetent, oder wie kommst du darauf?"
Ich verdrehte meine Augen und warf Suga wieder Brecher zu. Gekonnt fing er ihn auf und steckte ihn wieder an seinen Gürtel.
"Moment. Hatte er eben deine Scythe in der Hand?", fragte Namjoon verwirrt. Suga gähnte und nickte.
"Wieso? Uns lässt du nicht einmal in die Nähe von diesem Ding, aus dem Grund wir könnten sterben! Wieso hatte er bitte dieses Ding in der Hand?! Wolltest du ihn umbringen?"
Suga erwiderte nur seinen Blick kalt. Er löste Brecher wieder und wog ihn kurz in der Hand.
"Jimin?"
Ohne in meine Richtung zu sehen, ließ er die Scythe wachsen und warf sie im werden mir zu.
"Fang!"
Ich hörte einen entsetzten Laut von dem Vampir, doch beachtete in nicht weiter. Gekonnt fing ich die Sense auf, ließ sie einmal um mich herum wirbeln und fuhr sie in einer fließenden Bewegung wieder ein.
"Ich hasse es vorgeführt zu werden.", brummte ich und starrte auf das schwarze mit Schriftzeichen verzierte Holz in meiner Hand. Namjoon schluckte hörbar.
"Ich lasse ihn dran, weil ich weiß, dass er mit diesem Ding umgehen kann.", erklärte Suga dem Vampir gelassen.
"Außerdem kann ich ihm nichts mehr beibringen, da er schon alles mögliche weiß. Auch was Monster betrifft."
"Aber woher..."
Suga verdrehte seine Augen.
"Ich hatte, bevor ich zu euch gekommen bin, auch so etwas wie ein Leben, das ich..."
Er warf mir einen kurzen Blick zu.
"... das ich einen Großteil mit diesem Hohlkopf verbracht habe."
Bestätigend nickte ich.
"Aber wie kann er trotzdem so gut mit diesem Ding umgehen? Wann habt ihr bitte angefangen zu trainieren? Ihr seid doch beide noch so jung?"
Suga und ich sahen uns an.
"Das ist vermutlich noch länger her, als du gerade annimmst...", gab der Blonde nach einer Weile von sich. Dann wandte er sich ab und fasste wieder Namjoon ins Auge.
"Fakt ist, dass er mit jedem von uns locker mithalten kann.", sagte er.
Namjoon weitete seine Augen.
"Das glaube ich dir nicht so einfach. JEONGGUK!"
Keine Sekunde später stand der Jüngste neben ihm.
"Du hast mich gerufen?", fragte der Schwarzhaarige. Der Ältere nickte.
"Jeongguk ist zwar der Jüngste von uns, aber gleichzeitig auch der Stärkste. Ich will, dass der Kleine uns beweist, dass er wirklich mit uns mithalten kann."
Genervt seufzte mein Freund, nickte aber dann. Er drehte sich zu mir um.
"Tu ihm nicht zu sehr weh.", bat er mich.
Jeongguk sah mich in der Zeit mit großen Augen an. Er hatte mit genau diesem Ausdruck ziemlich Ähnlichkeiten mit einem kleinen Hasen.
"Ich... ich soll einfach einen Menschen angreifen? Aber wenn er Blut verliert..."
Er wurde von dem Älteren Vampir unterbrochen.
"Wenn du in einen Blutrausch fällst, sind immer noch Agust und ich hier.", beruhigte er ihn. "
Du sollst lediglich schauen, ob der Kleine mit uns mithalten kann." Langsam nickte der junge Vampir und duckte sich.
"Ich versuche dich nicht allzu schwer zu verletzen.", versprach er mir.
Ich verkniff mir ein Grinsen und nickte nur.
Kaum hatte ich das getan, sprintete der Vampir in seiner Vampirgeschwindigkeit auf mich zu. Ich konnte dennoch seine Bewegungen entspannt verfolgen. So wie er seine Arme hielt, wollte er mich mit sich reißen und anschließend auf den Boden werfen, dass mir erst einmal alle Luft aus den Lungen gepresst werden würde. Aber ich stand nicht ganz auf so etwas.
Schnell duckte ich mich, dass er mich nicht packen konnte, stellte ihm dabei ein Bein und als er deshalb ins Strudeln kam, packte ich sein Bein, das in der Luft hing und schmiss es mit Kraft nach oben. Durch seine Geschwindigkeit und der Richtungsänderung seiner Bewegung, schlug er ungewollt einen Salto in der Luft, ehe er mit seinem Hintern auf dem Boden aufschlug und dort wie ein Kleinkind verwirrt sitzen blieb.
Dieser Ausdruck, des Nichtverstehens was eben passiert war, war einfach herrlich. Grinsend drehte ich mich zu den zwei Zuschauern um. Während Suga sich auf die Zunge biss, um nicht laut zu lachen, stand Namjoons Mund sperrangelweit offen und es schien nicht so, als würde das sich in nächster Zeit ändern. Ich deutete eine kleine Verneigung an, bevor ich zu dem jungen Vampir ging und ihm meine Hand reichte. Noch immer verwirrt sah er mich an, ließ sich aber helfen.
"Wie.. wie hast du das gemacht?", fragte er und rieb sich sein scheinbar schmerzendes Hinterteil.
"Bisher konnte mir niemand ausweichen..."
Ich warf einen kurzen Blick zu meinem Freund herüber, der nur mit den Achseln zuckte.
"Wahrscheinlich haben sie es einfach noch nicht richtig probiert...", gab ich von mir.
Als mir einfiel, wie dumm das Gesagte war, ergänzte ich hastig:
"Oder sie hatten bisher noch nicht die richtige Technik..."
"Wow... Das von eben musst du mir unbedingt zeigen, Hyung! Ich will das auch können." Ich sah in die strahlenden Augen, des kleinen Hasen vor mir und konnte nicht anders als zu lächeln.
"Kann ich gerne machen."
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