5. Jimin

"Ich sollte einfach die Schule schmeißen und wieder Geld verdienen gehen.", maulte ich und schmiss mich neben Suga auf den Beifahrersitz. Dieser lachte nur.

"Hattest du ein schlechten Tag, oder was?"

Ich verdrehte die Augen.

"Geh du noch einmal zur Schule. Dann weißt du was ich meine.", beschwerte ich mich weiter. Er lachte mich einfach weiter aus. Also beschloss ich das Thema zu wechseln.

"Du scheinst irgendwie gefühlt alles mitgenommen zu haben?", fragte ich ihn und deutete auf die riesigen Sporttaschen auf der Rückbank. Suga zuckte die Schulter.

"Sämtliche Kleidung, die du wahrscheinlich häufiger anziehst und die wertvollen Sachen halt. Den Rest hab ich stehen gelassen und Jonghyun übergeben. So wie es aussieht, wird er jetzt eine Weile die Hütte belagern."

Ich nickte verstehend und sah wieder nach vorne. Kurz war es still.

"Ich hab übrigens Ärger bekommen, dass ich während der Schulzeit nicht bin deiner Nähe war.", begann er zu erzählen.

"Als ob ich dir Händchen haltend, im Unterricht dabei sein müsste.", beschwerte er sich.
"Aber immerhin haben sie dir deine Person abgekauft."

Ich nickte.

"Gut so. Aber eigentlich war das schon vorher klar. Immerhin erkennen sie dir deine an.", gab ich zurück. Jetzt lachte er wieder.

"Du könntest eventuell Recht haben."

"Ich habe immer Recht!", grinste ich ihn an, woraufhin er nur die Augen verdrehte.

"Ich dachte du würdest richtige Bildung in dieser Irrenanstalt erhalten. Wenn deine Einbildung dadurch noch größer wird, melde ich dich eigenhändig da ab!"

"Damit würdest du mir einen großen Gefallen tuen. Der Stoff hat sich nämlich seit dem letzten Mal kaum verändert." Belustigt schüttelte Suga seinen Kopf.

"Aber sag mal...", wechselte ich schließlich das Thema.
"Was ist das eigentlich für eine Gruppe, wo wir sind. Beziehungsweise was machen die? Außer nachts auf dem Friedhof Leichen vergraben und... ähm... unschuldige Schuljunge... entführen."

Suga brach erst einmal in lautes Lachen aus.

"Augen auf die Straße!", befahl ich.

"Ich hab keine Lust, wegen so etwas zu sterben.", maulte ich ihn an. Er beruhigte sich etwas und fuhr wieder etwas sicherer.

"Sorry, aber der unschuldige Schuljunge war zu gut.", lachte er immer noch, bevor er wieder etwas ernster wurde.

"Also... Die fünf Vampire gehören tatsächlich mit zu den Huntergruppen und jagen die bösen Monster. Allerdings sind sie nicht nur das. Sondern sie haben tatsächlich noch irgendeinen weiteren Vorgesetzten, der ihn... manchmal echt seltsame Aufträge gibt. Muss wohl einer der Höheren sein. Aber wer genau das ist, habe ich keine Ahnung. Manchmal sind sogar Aufträge dabei, die mein Gebiet abdecken. Wie gesagt, ich habe keine Ahnung wer das ist. Aber ich werde mich nicht beschweren, wenn mir Arbeit abgenommen wird. Egal. Wie gesagt, es sind hauptsächlich Hunter, die von dem hiesigen Ministerium zu Notfällen gerufen werden. Sind aber durch die anderen Aufträge selbstständig und sind nicht ganz so Ministerium- gebunden."

Ich schnaufte und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf.

"Immerhin etwas. Dann bleibe ich also undercover bei euch." Suga nickte.

"Ich bin bisher auch noch nie da gewesen. Ich glaube, wenn der oberste Minister mitbekommen würde, dass wir mit in einer 'ihrer' Gruppen sind, hätten wir ein Problem. Oder die anderen..."

"Er würde gelinde gesagt durchdrehen.", stellte ich fest.

"Das würde er.", nickte Suga. Den Rest der Fahrt schwiegen wir.
Suga parkte schließlich das Auto vor der Villa und wir stiegen aus.

"Jin hat gekocht. Sehr gut.", grinste der Blonde, als uns die Gerüche gekochten Essens in die Nase stiegen.

"Sag mal, wie bist du eigentlich auf die Gruppe gestoßen?", fragte ich ihn, als wir unsere Schuhe auszogen. Er strich sich etwas seine Haare aus der Stirn und überlegte kurz.

"Das war glaube ich vor vier Jahren oder so, wo ich auf Namjoon getroffen bin. Ich sollte einen Lindwurm erledigen, der sich in der Kanalisation verschanzt hatte und deshalb... naja, das Übliche halt. Sollte ihn deshalb jedenfalls erledigen. Ich war also da unten und hab dort halt den jungen Vampir getroffen. Wollte auch den Lindwurm erledigen. Allerdings war er nicht ganz so erfolgreich und ich hab ihm dann halt das Leben gerettet. Wir sind ins Gespräch gekommen und er hat mich letzten Endes hierher geschleppt."

Ich pfiff anerkennend.

"Nicht schlecht. Und wenn du schon so lange hier bist, dann will das auch was heißen.", zwinkerte ich ihm zu.

Beleidigt bließ er seine Wangen auf.
"Ich kann auch soziale Kontakte haben."

Ich grinste nur und ließ es unkommentiert. Suga lief voran ins Esszimmer. Dort saßen schon alle bis auf Jin am gedeckten Tisch und warteten auf das Essen, das Jin gerade herein trug. Ich ließ mich zwischen Suga und Jeongguk auf den Stuhl fallen.
Jin stellte das Essen auf den Tisch und nur wenige Minuten später hatten alle etwas auf ihren Tellern und aßen. Nachdem es eine Weile still war, erhob Namjoon das Wort.

"Jetzt wo du eine Weile bei uns sein wirst, wirst du nicht drum herum kommen dich bei unseren Aktivitäten beteiligen müssen."

Fragend sah ich ihn an.

"Ich weiß nicht was Agust dir schon alles erzählt hat, aber es gibt einiges was du vermutlich noch nicht weißt.", fing er an.

"Da Agust meinte, dass du ein Mensch wärst, müssen wir von ganz vorne anfangen. Es gibt in dieser Welt nicht nur Menschen, sondern auch sogenannte Wesen. Also übernatürliche Gestalten, die von den Menschen nicht wahrgenommen werden. Aber scheinbar kannst du sie irgendwie wahrnehmen... Egal. Der Großteil der Wesen verspürt ziemlich oft einen Drang die Menschen anzugreifen und sie dem Erdboden gleich zu machen. Aus diesem Grund, dass das eben nicht passiert, haben einige höhere Wesen ein Ministerium gegründet und sogenannte Hunter eingesetzt, die genau solche Angriffe auf die Menschen verhindern sollen, oder im schlimmsten Fall, die Angreifer eliminieren sollen. Soweit verstanden?"

Innerlich verdrehte ich die Augen, nickte aber und tat so, als wäre das etwas Neues für mich.

"Wir gehören zu diesen Huntern und kümmern uns hauptsächlich um solche Fälle, wenn ein Monster eine größere Gruppe an Menschen angreift."

Ich nickte wieder.

"Du wirst notgedrungen mitkommen müssen, wenn wir wieder ausrücken müssen. Schließlich kann keiner zurückbleiben um nur auf dich aufzupassen." Fest sah er mich an.

"Deshalb wirst du nun jeden Abend mit einem von uns trainieren, damit du nicht sofort draufgehst, wenn wir unterwegs sind."

Ich versuchte meine Unmotivation mir nicht ganz anmerken zu lassen. Und ich hatte mich auf eine entspannte Zeit mit neuen Leuten gefreut...

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