34. Jimin
Etwas missmutig sahen sowohl Suga, als auch ich auf, nur um festzustellen, dass der Ausruf von Taehyung nicht einmal uns betraf.
Wir standen, oder lagen besser auf einer Art Balkon, von dem wir eine perfekte Sicht auf den Hof unter uns hatten. Unten uns lag der Lindwurm, schon tot, in seinem eigenen Blut. Um ihn herum standen einige Menschen, die sich beim zweiten Mal hinsehen, als Vampire herausstellten. Ihre Münder waren teilweise Blut verschmierte, sodass ich vermutete, dass sie soeben von dem Wurm genascht hatten. So viel zum Thema Vampire ernähren sich nicht von Monstern. Ist klar Taehyung.
Wir wurden schon längst von den Vampiren unten entdeckt und angestarrt.
"Mein Prinz...", gab schließlich einer von sich und verneigte sich vor Taehyung. Die anderen taten es ihm gleich.
"Was tut ihr hier?", fragte der Silberhaarige verwirrt. Der Vampir, der auch eben gesprochen hatte, erhob erneut seine Stimme.
"Dieses Monster war auf unserem Gebiet eingedrungen und Eure Mutter hatte uns befohlen es zu jagen, es zu töten und von seinem Blut zu trinken. Sie wollte testen, ob die Mythen tatsächlich stimmen und wir nun die Sprache der Tiere verstehen."
Ich sah wie Suga neben mir, seine Hand auf sein Gesicht klatschte. Ich hätte dasselbe tun können.
Diese Königin war ja super, wenn sie einfach ihre Handlanger vorschickte, damit sie irgendeine 'Mythe' testeten.
"Wenn es für Euch in Ordnung wäre, würden wir Euch gerne mit Eueren Begleitern zu ihr führen. Sie redet in letzter Zeit immer wieder von Euch und erwähnt immer wieder, dass Sie Euch gerne mal wiedersehen würde." Überrascht sah Taehyung nach unten, bevor er sich an Namjoon wandte.
"Wäre das möglich?", fragte er leise, dass die Vampire unten es nicht hören konnten. Namjoon nickte zögerlich.
"Der Lindwurm ist ja schon tot. Also hätten wir die Zeit. Oder sieht das irgendwer anders?" Die anderen schüttelten ihre Köpfe und leider hatten weder Suga oder ich einen triftigen Grund von hier zu verschwinden.
"Dann führt mich zu ihr!", verlangte Taehyung und die Vampire im Hof nickten ehrfürchtig. Na das konnte ja noch was werden...
"Das sind alles Jungvampire.", flüsterte ich leise, als wir wieder den Gang, aus dem wir soeben gekommen waren, schon wieder zurückliefen.
Nur diesmal mit den ganzen Vampiren an der Spitze bei Taehyung, die den Lindwurm erledigt hatten. Suga nickte zustimmend.
"Die sind nicht länger als zwanzig Jahre dabei.", murmelte er. "Wer auch immer gemeint hatte, sich so viele Sklaven zu halten, hatte wohl keine Hobbys." Er schüttelte seinen Kopf.
"Wer will sich bitte um so viele Frischlinge gleichzeitig kümmern?"
Ich zuckte nur meine Schultern und sah wieder nach vorne.
Am Ende des Ganges tauchte nun ein großes Tor auf, auf das wir zuliefen. Links und rechts standes zwei Wachen, die das Tor zu bewachen schienen. Sobald wir näher kamen, klopften sie an das Tor und dieses öffnete sich langsam. Wir schritten durch dieses und gelangten in eine große prunkvolle Halle.
Ein wenig Tageslicht fiel in das Innere durch winzige Schlitze an der Decke, das allerdings auch durch dunkles Glas geschwächt wurde. An den Wänden hingen Fackeln und Kerzenleuchter.
"Oh Gott... Wer hat immer noch diesen schrecklichen kitschigen Geschmack?", flüsterte ich entsetzt. Suga brummte neben mir zustimmend. Das hier war einfach nur schrecklich.
Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so einen Kitsch gesehen. Die meisten Vampirhäuser waren mittlerweile mit der Zeit gegangen und hatten sich neumodisch eingerichtet, was deutlich besser aussah, als das hier.
"Bitte wartet hier. Ich werde Euch ankündigen." Wir waren vor einer schweren Holztüre zu stehen gekommen, vor der wieder zwei Wachen standen.
Die eine Wache löste sich nun von ihrer Stelle und huschte durch die Türe. Kurz war es still, bevor sich nun die Tür gänzlich öffnete und die Wachen salutierten. Taehyung schritt in den offensichtlichen Thronsaal und wir folgten ihm. Suga und ich, wie auch zuvor als Letztes.
"Taehyung!", ertönte eine warme volle und tiefe Stimme. Ein älterer Vampir stand von dem großen Thron herunter und lief mit einem Lächeln auf den Silberhaarigen zu und schloss ihn eine herzliche Umarmung.
"Mein Sohn! Wie schön dich zu sehen!"
Taehyung grinste und erwiderte die Umarmung seines Vaters. Sie lösten sich wieder voneinander und grinsten sich an.
"Hallo Appa!"
Respekt..., dachte ich. So verklemmt wie Taehyung teilweise war, hätte ich nicht gedacht, dass er ein so lockeres Verhältnis zu seinem Vater, dem Vampirkönig hier hatte.
"KIM TAEHYUNG!", kreischte es plötzlich von der Seite.
Schlagartig veränderte sich die Haltung von Vater und Sohn und beide versteiften sich. Ein Ekel überkam mich, als ich die Stimme hörte. Sie erinnerte mich an...
"Kim Taehyung! Wie gut, dass du dich auch hier mal blicken lässt! Ich wollte dich schon kontaktieren, dass du deinen faulen Hintern hierher bewegen sollst. Du musst demnächst heiraten! Wie stehen wir sonst da, wenn der Prinz nicht eine wunderschöne Prinzessin hat? Dein großer Bruder hat ja schon gut vorgelegt, jetzt musst du nachziehen!"
Taehyung entglitten alle Gesichtszüge, als er das hörte. "A... aber Mutter..."
Jetzt kam die Königin näher und trat aus dem Schatten heraus.
"Oh Gott... Bitte nicht die!", stöhnte Suga entsetzt. Mir drehte sich ebenfalls der Magen um, als ich diese Frau erkannte.
"Ich glaube ich kotze gleich...", entkam es mir.
Vor uns stand die schrecklichste Frau, die ich in meinem Leben kennen lernen... durfte ist das falsche Wort.
"Nichts 'Aber...', mein Sohn! Du wirst heiraten! Und ich habe schon eine perfekte Frau für dich gefunden. Ihr werdet perfekt zusammen aussehen."
Nicht nur Taehyung starrte sie entsetzt an. Die anderen Vier aus unserer Gruppe schienen nicht sehr begeistert davon zu sein. Der Jüngste schien noch weniger begeistert zu sein, als die anderen.
"Es ist die dritte Prinzessin von Seokcho und sie hat so ein liebliches Gesicht, du wirst sie lieben!", beschloss die Königin.
Es sah so aus, als ob der König seinem Sohn ein: "Tut mir leid, ich habe alles versucht...", zu flüstern würde.
Ich war dezent genervt von dieser Tusse und ich schien nicht der Einzige zu sein, dem es so zu gehen schien.
"Meinst du nicht, dass du in deinem Leben schon genug Beziehungen zerstört hast? Das musst du jetzt nicht auch noch deinem Sohn autun!", zischte Suga neben mir wütend.
"Wer war das?!", zeterte das Weib sofort los. "Wer wagt es mir, der Königin zu widersprechen?!"
Suga schob Namjoon zur Seite und starrte das Biest an. "ICH!"
Als das Weib Suga sah, wurde sie noch blasser, als ohne hin schon.
"Wa... was?", stammelte sie unsicher.
Hasserfüllt lächelte Suga sie falsch an. "Lange nicht gesehen, Sherin."
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