29. Suga

Murrend rollte ich mich vom Bauch auf den Rücken. Warum konnte ich denn jetzt nicht einschlafen? Ich war müde, lag in meinem bequemen Bett, warum konnte ich also nicht einschlafen? Seufzend schlug ich die Augen auf und gähnte.

Ich setzte mich auf und sah aus dem Fenster. Da ich eh nicht schlafen konnte, stand ich auf um direkt aus dem Fenster sehen zu können. Silbern leuchtete der Vollmond unseren Garten aus und verlieh dem Gelände einen mystischen Schleier.

Ich zuckte unmerklich zusammen als sich plötzlich eine kleine zarte Hand auf meine Schulter legte. Aber als ich die Präsenz der Person hinter mir wahrnahm, beruhigte ich mich augenblicklich wieder.

"Kannst du nicht schlafen?", hauchte mir die zarte weibliche Stimme in mein Ohr.

"Hast du mich etwa schon vermisst?" Ich konnte das Lächeln gerade zu hören.

Als ich das hörte, musste ich ebenfalls lächeln und ich drehte mich zu der zierlichen Gestalt um. Sofort legte ich meine Hände auf die Hüfte und zog sie näher zu mir. Sanft legte ich meine Lippen auf ihre.

"Wolltest du eigentlich nicht mehr in dieser Gestalt herumlaufen?", flüsterte ich gegen ihre Lippen. Sie schmunzelte und legte ihre Hände in meinen Nacken.

"Ich will wieder was mit dir machen. Da reichen die wenigen Tage, die wir bisher hatten, nicht.", schmollte sie.

Ich lachte leise und verband erneut unsere Lippen.

"Außerdem weiß ich, dass du diesem Körper nicht wiederstehen kannst... Und ein wenig Abwechslung kann nach sechs Jahren auch nicht schaden.", hauchte sie.

Mit großen Augen sah ich meine Frau an, wie sie zurücktrat und ihre Robe von ihren Schultern streifte. Ich trat wieder näher an sie heran und strich sanft über die samte, reine, vom Mondlicht beschiene Haut und hauchte einen Kuss auf die Schulter. Ich sah ihr wieder in die Augen. Langsam schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

"Da sage ich nicht nein, Sweety."


.............


Geweckt wurde ich von einem lauten Kreischen. Müde blinzelte ich und sah in das entsetzte Gesicht von Jin, der mich entsetzt anstarrte.

"Wer zum Teufel ist das?!" Verwirrt folgte ich dem Finger des Schwarzhaarigen und landete bei dem weiblichen Körper unter meinen Decken, der sich an mich schmiegte.

"Eh... das ist... meine... Frau...?", murmelte ich leise. Ich war dezent froh, dass er nicht sah, dass wir beide nackt waren.

"WAS?!" Dieser Schrei, oder dieses Kreischen kam einem Urschrei gleich.

Daraufhin brummte es neben mir und das haarige Etwas neben mir bewegte sich etwas.

"Agust D! Ich will in zehn Minuten dich unten sehen und dann eine gute Erklärung haben, was sie hier macht!" Damit rauschte er wieder aus meinem Zimmer und knallte die Tür zu.

"War das Jin?", brummte die helle Stimme neben mir und das schwarzhaarige Etwas hob etwas den Kopf.

Ich fuhr durch meine Haare und nickte. Seufzend setzte sie sich auf und brummte genervt.

"Ich hasse lange Haare..." Verzweifelt versuchte sie die Knoten auf ihrem Kopf zu entwirren, scheiterte aber daran.

"Warum wechselst du dann nicht zu kurzen?"

Sie sah mir in die Augen und schmollte. "Aber lange Haare sind episch..."

Ich lachte auf. "Ja gut... Hast du vielleicht Recht."

"Aber weshalb so viele Frauen von ihren Brüsten begeistert sind, verstehe ich immer noch nicht." Sie sah an sich herunter und stupste mit den Fingern an die Ausbeulungen ihres Körpers.

"Vielleicht lieben sie die einfach, weil es ihre Antistressbälle sind?", schlug ich vor.

Sie sah mich nachenklich  an.

"Ich bin trotzdem froh, dass ich die nicht dauerhaft tragen muss.", seufzte sie. Ich nickte und stand auf, um mich anzuziehen.

"Kommst du gleich mit? Dann kannst du dich gleich vorstellen."

Sie seufzte und stand dann nickend auf. Ohne zu fragen ging sie an meinen Schrank und zog sich dort alles mögliche heraus um es dann anzuziehen. Kurz darauf stand sie in meinem Pullover und in einer meiner Hosen vor mir.

"Wir können.", grinste sie. "Aber vergess nicht, jetzt bin ich Min Jimin!"

Ich verdrehte die Augen. "Wird schon nicht passieren. Immerhin hat Park Jimin gerade andere Probleme und kann nicht hier sein."

Ich sah in das Gesicht meiner Frau/ meines Mannes. Die anderen mussten ja vorerst nicht wissen, dass beide Jimin dieselbe Person waren. Irgendwo war es schon praktisch mit einem Gestaltenwandler verheiratet zu sein. Vor allem, wenn man schon sehr sehr lange zusammen war. Es brachte doch hin und wieder eine gelungene Abwechslung.

"Also, gehen wir?" Jimin stand an der Tür und sah zu mir. Ich nickte und wir beide gingen runter in die Küche, wo Jin schon mit verschränkten Armen wartete.

"Ich höre!"

Erst jetzt wurden die anderen die schon essend am Tisch waren, auf uns aufmerksam. Fast alle verschluckten sich als ihr Blick auf uns fiel. Jimin ignorierte es allerdings und tat so als würde er/ sie die anderen nicht kennen.

"Hallo, ich bin Min Jimin. Freut mich euch kennenzulernen." Hoseok spuckte das Blut, das er eben getrunken hatte wieder aus.

"Was?!" Die anderen sahen ebenso geschockt aus.

"Das ist deine Frau?!"

Ich nickte nur müde. "Jup. Sie war gestern in der Nähe und hat beschlossen mal hier vorbei zu schauen."

Ich setzte mich auf den nächsten freien Stuhl.

"Ich hoffe, dass das kein Problem ist.", spielte Jimin mit und setzte sich neben mich. Jin schnaubte.

"An für sich nicht, nur es ist so plötzlich. Wenn ich gewusst hätte, dass wir Besuch bekommen hätte ich die anderen dazu gebracht aufzuräumen!"

Ich verdrehte nur die Augen. Nur weil es eine Frau war? Jimin schien dasselbe zu denken und winkte ab.

"Nicht nötig. Ich kann selbst kaum Ordnung halten. Warum sollte ich das dann von jemand anderen erwarten?"

Perplex sahen die anderen sie an.

"Warum trägst du Agusts Kleidung?", fragte Tae nach einem Moment der Stille.

Ich hob eine Augenbraue. War die Frage wirklich ernst gemeint?

"Die sind bequemer als irgendwelche engen Frauenhosen, die nicht einmal richtige Hosentaschen haben, oder Oberteile, bei denen dir die halbe Brust rausfällt.", beschwerte sie sich. "Außerdem sind wir verheiratet. Also warum sollte ich nicht seine Sachen tragen dürfen. Zu einem gewissen Teil gehören sie doch so auch mir."

Ich lachte laut auf. "Nur weil wir zusammen sind, heißt das nicht, dass alles was mir gehört auch dir gehört! Brecher ist und bleibt meine Scythe! Du hast deinen Knochen."

Schmollend sah sie mich an, aber wendete sich dann beleidigt ab. "Ist ja gut!"

"Moment, bist du dann auch ein Reaper?", fragte Jin. Wir sahen uns kurz an.

"So etwas in der Art. Ich bekomme jedenfalls nicht meine Seele gemopst, wenn ich ihn küsse.", schmunzelte sie. Überrascht sah ich sie an.

"Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt eine Seele hast.", tat ich überrascht.

Sie verdrehte nur die Augen und schlug mir gegen den Oberarm.

"Wenn ich keine habe, hast du ebenso keine.", stellte sie fest.

Mit einem Mal seufzte der Jüngste resigniert und sah uns beide nachdenklich an. Fragend sahen ihn alle an.

"Zum einen ist es ja ganz witzig, dass du zwei Jimin in deiner Bekanntschaft hast, der eine ein Mann und dein bester Freund ist und der andere eine Frau, deine Frau um genau zu sein. Aber ernsthaft! Ich sehe nicht wirklich einen Unterschied, wie sich dein Verhalten dem jeweiligen Jimin gegenüber unterscheidet. Entweder bin ich blind, oder an der Aussage, dass du deine Frau über alles liebst, oder ewig treu bist, ist irgendetwas faul."

Erschrocken sogen die anderen Luft ein, als Jeongguk seine harte Vermutung aussprach. Nur Namjoon verschluckte sich an seinem Wasser und starrte dann mit großen Augen von Jimin zu mir und wieder zurück.

Es dauerte aber nicht lange, ehe seine Augen noch größer wurden und Erkenntnis in seinen Blick trat. Ohne es unterdrücken zu können, begann er fett zu grinsen. Da hatte einer wohl eine Ahnung bekommen, was wir zwei spielten.

Nur sahen Jimin und ich uns sprachlos an, nicht wissend, wie wir auf Kooks Aussage reagieren sollten.

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