26. Jimin
Ich sah Hoseok nach, wie er mit seinem Erbrochenen den Busch düngte.
"Wolltest du nicht mehr vor anderen richten?", wandte sich mein Vater an mich. Ich sah zu den Vampiren, die allesamt so aussahen, als sei ihnen schlecht.
"Oh...", gab ich nur von mir und kratze mir verlegen den Kopf.
"Da hab ich wohl deine Gäste vergessen.", entschuldigte ich mich indirekt bei meinem Vater.
Dieser seufzte nur und klopfte nun auf seinen Schenkel.
"Na komm her, Kleiner."
Missmutig sah ich ihn an.
"Ich bin nicht mehr dein Baby!", murrte ich und ging an ihm und Suga vorbei und ließ mich auf den zweiten Thron fallen.
"Was... was war das?", Jins Stimme brach fast, als er diese Frage stellte.
Mein Vater seufzte und sah die Vampire an.
"Meinst du nicht du bist ihnen jetzt eine Erklärung schuldig?"
Ich zuckte die Schultern.
"Du kannst es ja erklären. Fang am besten damit an, dass ich kein Mensch bin."
Mein Vater brach in schallendes Gelächter aus.
"Du hast ihnen wirklich weisgemacht, dass du ein Mensch bist? Wow... Das muss man auch erst schaffen."
Ich verdrehte die Augen.
"Sorry, aber so schwer ist das nicht. Die haben, bis Taehyung Suga küssen wollte, geglaubt, dass Suga ein Vampir ist."
Meinem Vater blieb das Lachen im Hals stecken und starrte den Prinzen mit offenem Mund an. "Ernsthaft?!"
Suga und ich nickten synchron. Er stieß Luft aus und lehnte sich nach hinten.
"Dann sei mal froh, dass Jimin das verhindert hat. Ansonsten könntest du jetzt die Würmer von unten grüßen."
Taehyung starrte ihn nur mit offenem Mund an.
"A... aber was war das eben?", Hoseok kam zitternd zurück.
Mein Vater seufzte und stand tatsächlich von dem Thron auf.
"Na endlich!", stöhnte ich und rutschte sofort auf den größeren Thron.
Mein Vater sah zu mir und zog nur eine Augenbraue hoch. Doch er drehte sich wieder zu den Vampiren um.
"Das war eine... Exekution. So nennt man das doch."
"A... aber warum?", stotterte der Jüngste.
"Nun ja... Jimin ist kein Mensch, wie ihr spätestens jetzt bemerkt haben solltet. Um ehrlich zu sein, er ist mein Sohn."
"Bitte was?!" Die vier Vampire sahen entsetzt zwischen uns hin und her. "A... aber..."
"Ihr wisst doch nicht einmal, was die zwei wirklich machen!", seufzte Suga und lehnte sich an den großen Thron.
"Ach stimmt ja!", rief mein Vater und klatschte sich an die Stirn. Er drehte sich zu uns um.
"Soll ich das auch erzählen, oder..."
Ich zuckte mit den Schultern. "Tu was du nicht lassen kannst."
"Also dann...", er wandte sich von mir ab.
"Vielleicht erkläre ich euch einfach warum ihr teilweise so seltsame Aufträge ausführen müsst. Ja gut, zum einen Teil, weil ich ein selbstverliebtes faules Arschloch bin.
Aber der eigentliche Grund warum ich solche Aufträge vergebe ist der, dass ich sie sonst alle alleine erledigen müsste. Und die, die ich euch gebe sind nicht die einzigen. Außerdem muss ich ein gewaltiges Gebiet alleine verwalten, was ebenso anstrengend ist."
"Jetzt laber nicht um den heißen Brei herum!", unterbrach ihn Suga. Mein Vater seufzte.
"Also gut. Wenn der Herr es schneller will... Mein eigentlicher Name ist nicht einmal Park...", er stockte kurz, bevor er lang seufzte, "... jetzt hab ich meinen eigenen Fakenamen vergessen. Egal."
Er verneigte sich tief vor den Vampiren und ließ seine eigentlich feuerroten Haare aufflammen.
"Darf ich mich euch erneut vorstellen? Ich bin quasi der asiatische Hades, Herrscher der Toten und der Unterwelt."
Den Vampiren viel die Kinnlade herunter.
"Wa... was?", Jins Stimme klang dünn.
"Du hast es schon verstanden. Und mein Sohn hier...", er deutete auf mich,
"Mein Sohn dagegen ist der Herrscher der Lebenden. Er ist dafür verantwortlich, dass Wesen aller Art nicht gegen die Gesetze der unsrigen Gattung verstoßen und dass keiner von ihnen zu viel Mist baut. Quasi ist er unter anderem für jeden von euch verantwortlich und muss schauen, dass ihr euch an die Gesetze haltet.
Und diese reizende Dame die eben hier war, hatte gegen zwei der Gesetze verstoßen. Gegen ein altes und gegen ein immer noch aktuelles. Die Folge dessen habt ihr ja gesehen."
"A... aber das kann doch nicht sein..." Ich verdrehte die Augen, als sich Taehyung wieder zu Wort meldete. Ich hatte kein Bock mehr auf dieses Theater.
Also stand ich von meinem Thron auf und verwandelte mich nun komplett. Meine Haare nahmen ihren silbernen Ton an und aus meinem Rücken schossen zwei pechschwarze Flügel. Ich nahm meine Scythe zur Hand und trat etwas vor.
"Vielleicht habt Ihr ja jetzt die Güte meinem Vater den verdienten Glauben zu schenken, mein Prinz!", lächelte ich ihn falsch an.
Den anderen fiel der Mund auf und sie fielen auf ihre Knie. Manchmal liebte ich meine Wirkung die ich in dieser Form auf andere hatte.
Als Taehyung nun verstand, was ich die ganzen Zeit getan hatte, als ich ihn mit seinem Titel angesprochen habe, nahm er die Farbe einer Tomate an. Grinsend stellte ich mich hin und wollte mich eben wieder zurück verwandeln, als Namjoon aufwachte.
Sein erster Blick fiel auf mich und sofort zuckte er zusammen. Schnell kniete er sich hin und verneigte sich tief. Seufzend verwandelte ich mich zurück und ging auf den deutlich Größeren zu.
"Du darfst aufstehen. Du bist nicht wegen mir hier."
Dann wandte ich mich an die anderen Vampire. "Ihr könnt euch ebenso erheben."
Ich wartete bis alle zitternd vor mir standen.
"Und Taehyung. Sollte ich dir mal aufzählen, was ich schon alles für dich getan habe? Damit du vielleicht verstehst, warum ich so dezent von deinem Verhalten angepisst bin?"
Ich sah ihn deutlich schlucken, redete aber nur weiter.
"Zum einen hab ich die Hydra dazu gebracht euch fallen zu lassen, dann hab ich ihr den Kopf abgeschlagen. Ich habe den Halbdämon auseinander genommen, Jin vor dessen Klauen gerettet, den Schwanz von den Dreien runtergestoßen, das Biest eingefroren, dass es dich nicht frisst und im Anschluss Namjoon sein Leben wiedergegeben und ihn zurück geschickt, weil er. Ansonsten. Jetzt. Tot. Wäre. Und zu guter letzt habe ich dich davor bewahrt deine Seele an Suga zu verlieren. Und jetzt sag nicht mehr ich wäre ein undankbares Stück Scheiße! Ansonsten hab ich kein Problem dich dieser dummen Trulla hinterherzu schicken! Zwar etwas humaner, aber ein Platz bei Vater ist nur selten ein Zuckerschlecken, wenn man von mir dorthin verfrachtet wurde!"
Ängstlich wich er zurück und klammerte sich an den Jüngsten.
"Ich glaube er hat es verstanden.", mischte sich nun Suga ein.
Ich schnaufte um meine Aggressionen etwas abzubauen und lief dann zurück zu meinem Thron um mich wieder darauf fallen zu lassen.
"Ist doch wahr...", brummte ich immer noch schlecht gelaunt. Sanft legte Suga seine Hand auf meine Hand.
"Beruhig dich! Nicht dass sonst was passiert.", flüsterte er leise, dass es niemand anderes mitbekam.
Mein Vater stieß die Luft aus, die er soeben angehalten hatte.
"Well... Ich glaube bisher hat es kaum ein Wesen geschafft Jimin so zur Weißglut zu bringen und trotzdem danach zu leben... Also, Chapeau Kim Taehyung."
Dieser sah ihn nur mit großen Augen an. Ich seufzte genervt. Ich wollte meine Ruhe haben, diese Kröte hatte mir schon genug den Tag verdorben. Da brauchte ich nicht noch fünf unwissende Vampire.
"Musst du deine komische Besprechung oder so hier machen, oder könnt ihr das nicht auch in deren Dorm machen? Ich denke du kannst es mir nicht verübeln, wenn ich meine Ruhe will. Außerdem würd ich die restlichen Fälle schon zu Blatt bringen, bevor ich sie richte. Wenn ich das noch weiter rauszöger, dreht mir Yesung den Hals um."
Mein Vater sah zu mir und seufzte resigniert.
"Meinetwegen. Dann gehe ich halt mit ihnen zu ihrem Dorm. Ich nehme sie dann gleich mit. Bis demnächst!"
Er winkte mir kurz, bevor er in die Hände klatschte und mitsamt den Vampiren einfach vor meinen Augen verschwand. Nur Suga saß noch auf der Lehne vom Thron. Er seufzte und starrte auf die Stelle, wo die anderen noch gestanden hatten.
"Ich hab keine Lust von denen gleich ausgefragt zu werden.", brummte er.
Ich seufzte und legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel.
"Und ich will die Protokolle nicht durcharbeiten.", erwiderte ich. Kurz war es still.
"Geh du zu den anderen und ich mach hier weiter. Ich werde sobald ich Zeit habe bei dir vorbei schauen.", sagte ich und sah zu ihm hoch.
Er seufzte, nickte aber dann, wissend, dass es keine andere Lösung gab. Er hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, ehe er vom Thron runterstieg und Brecher nahm.
"Bis später!"
Er ließ das Ende seiner Scythe auf den Boden aufschlagen und verschwand keine Sekunde später in einem weißen Nebel. Als dieser sich lichtete war Suga verschwunden.
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