16. Seokjin
Vorsichtig schlich hinter meinem Mann her, der die Führung übernommen hatte. Hinter mit folgten die zwei Jüngsten.
Wir schlichen uns durch die leere Schule auf der Suche nach dem Monster. Wir waren schon fast 10 Minuten schon unterwegs, konnten aber bisher nicht die geringste Spur von dem Monster ausmachen. Als wir schließlich noch immer ohne Spur in der Mensa standen, stöhnte Tae genervt auf.
"Das kann doch nicht sein!", beschwerte er sich.
"Das Ding muss doch riesig sein! Warum finden wir es einfach nicht?!"
Frustriert kickte er gegen den nächsten Tisch. Namjoon seufzte.
"Vielleicht warten wir einfach kurz, bis Hope und Agust zu uns stoßen. Die haben ja immer einen guten Spürsinn wo sich Monster aufhalten."
Zustimmend nickten wir. Nur Tae stöhnte genervt auf.
"Aber dann ist der Mensch auch dabei."
Verwundert sah ich ihn an.
"Was hast du denn gegen Jimin?"
Unwillig sah er zu mir.
"Er nervt!", beschwerte er sich.
"Seit er da ist, ist Agust wie ausgewechselt. Vorher war er einfach unser Opa, der so tut als sei ihm alles egal, aber dennoch sich um uns kümmert. Jetzt hat er nur noch Augen für den Menschen. Ich versteh'es einfach nicht! Der Knirps ist einfach nichts besonderes. Er kommt einfach her und zerstört unsere Gruppe!"
Nachdenklich sah ich ihn an.
"Denkst du wirklich so?"
"Ja!", brummte er.
"Er ist nur ein Mensch, der zufällig Wesen sehen kann und sich darauf etwas einbildet. Außerdem ist er einfach lebensmüde! Wer geht bitte das Risiko ein von einer Hydra gefressen zu werden, nur damit er sie füttern und dann den Kopf abschlagen kann. Agust hätte das auch selbst geschafft. Ohne Popcorn! Wir hätten den Mensch einfach wirklich töten sollen! Dann hätten Hope und Agust ihn nicht holen müssen und wir hätten bestimmt schon das Monster gefunden und erledigt."
Gerade als ich darauf etwas erwidern wollte, ertönten Stimmen aus dem Gang hinter uns. Wir fuhren in Angriffsstellung herum, atmeten allerdings erleichtert aus, als wir Hope, Agust und Jimin erkannten. Die letzteren Zwei diskutierten über etwas und Hope sah nur genervt aus.
"Hier sind sie doch. Kein Grund sich so viele Sorgen zu machen, Hobie.", grinste Agust.
Tae warf mir einen Blick zu.
"Genau das meine ich.", maulte er.
Verwirrt sahen ihn die drei Neuankömmlinge an.
"Nicht so wichtig.", sagte Namjoon schnell, damit kein unnötiger Streit ausbrach. Agust nickte.
"Wie sieht dein Plan aus?", fragte er den Größten von uns.
"Plan?"
Agust verdrehte seine Augen und nickte.
"Deine Angriffsstretegie, wenn wir auf das Vieh treffen?", führte er seine Forderung genauer aus.
Namjoon sah ihn verdutzt an.
"Sollten wir nicht erst schauen, was es für ein Monster ist?"
Agust schüttelte den Kopf.
"Wenn wir es treffen wird es vermutlich zu spät sein sich abzusprechen. Außerdem glaube ich nicht, dass es ein Plüschmonster sein wird, das wir einfach so nebenbei besiegen. Dafür war das Beben und der Schrei zu gewaltig.", sagte er ernst.
"Zuerst müssen wir es erst einmal finden.", brummte Kookie frustriert.
"Wie könnten den Menschen als Köder nutzen.", schlug Tae auf einmal vor.
"V!"
Namjoon so wie auch wir anderen starrten ihn entsetzt an. Mein Blick flog zu Agust und Jimin herüber, die Tae nur stumm und emotionslos ansahen.
"Wäre eine Option.", gab Jimin kalt von sich.
"Aber dann überlegt euch, wie ihr weiter vorgeht!"
Nun wurde er entsetzt angestarrt.
"Macht euch um mich keine Gedanken. Ihr habt ein Monster zu besiegen, da will ich euch nicht im Weg stehen."
Wenn ich mich nicht verhört hatte, hatte er einen ziemlich bissigen Unterton.
"Ihr habt ihn gehört! Also mach einen Plan!", forderte Agust wieder.
Er klang noch emotionsloser und kälter als zu dem Zeitpunkt, wo wir ihn kennengelernt hatten. Noch immer perplex sah Namjoon zu den Zwei. Er fasste sich aber dann und schluckte.
"Also gut. Wenn... Jimin dann das Monster angelockt hat, sehen wir ja was es ist. Ihr kennt ja sämtliche Monster aus den Lehrbüchern und wisst wie man sie besiegen kann."
Sofort nickten alle. Jeder von uns besaß ein eigenes Lexikon über Monster, das er tatsächlich komplett auswendig gelernt hatte. Wir waren auf sämtliche Monster vorbereitet. Namjoon nickte zufrieden.
"Wir können wohl die kleinen bis mittleren Monster ausschließen. Bleiben nur noch die Großen. Wenn es eines ist, das mit Gift arbeitet, lokalisiert die Giftdrüse und trennt diese als Erstes ab. Ist es eines, welches mit gepanzerten Schwanz zum Zertrümmern von Menschen oder Gegenständen, seht zu, dass ihr diese zuerst abtrennt. So oder so. Zuerst die gefährlichen Teile absäbeln, dann den Rest zerhackstückeln. Was habt ihr alles an Waffen dabei? Kookie, fang an. Dann V, Jin und als letztes J- Hope. Agust hat ja wie immer nur seine Scythe."
Kookie zog zwei Schusswaffen und ein Säbel hervor. Wortlos zeigte er die Waffen. V nahm das zum Anlass weiter zu machen.
"Eine ausfahrbare Lanze, mit zweischneidiger erweiterter Klinge und ein paar vergiftete Wurfmesser."
Stumm steckte er seine Waffen wieder zurück.
"Ein Zweihänder und eine kleine Armbrust." Ich deutete auf die Waffen, die ich an meiner Seite befestigt hatte.
Nun sahen wir alle zu Hobi.
"Ein Katana. Und eine Pistole.", gab er nur knapp von sich. Namjoon nickte.
"Ich hab lediglich Schusswaffen.", vervollständigte er unser gesamtes Equipment.
"Dann sind Jin und Hoseok dafür verantwortlich, dass das gefährlichste Körperteil abgetrennt wird. Der Rest lenkt das Monster dann ab und sorgt dann dafür, dass sobald das gefährlichste Körperteil den Weg zu Boden findet, der Rest des Monster dieses ebenfalls tut. Sonst noch irgendwelche Fragen?"
Alle schüttelten ihren Kopf.
"Dann kann ich das Vieh holen?", fragte Jimin trocken.
Namjoon schluckte und nickte.
"Du musst das aber nicht tun.", fügte er hinzu.
Ich musste ungewollt etwas schmunzeln. Trotz unseres Jobs konnte er einen Unschuldigen nicht komplett in den Tod schicken. Er besaß trotz allem ein gutes Herz. Jimin grinste ihn nur an.
"Falls ich doch sterbe, habt ihr doch ein Problem weniger und so störe ich nicht mehr in eurer Gruppe."
Bei dem letzten Satz warf er V einen kurzen Blick zu. Ich schluckte. Er konnte das Gespräch von vorher nicht mitgehört haben. War V's Verhalten so eindeutig?
"Jimin?"
Der Kleine drehte sich zu Agust um. Dieser hielt ihm einen kleinen Dolch und einen Stock in der selben Größe wie seine eingefahrene Scythe hin. Dieser Stock war allerdings fast weiß und hatte entfernte Ähnlichkeiten mit einem Knochen.
"Den hast du vergessen."
Dankbar nahm der Mensch diesen Stock an und lief dann in die Mitte der Mensa.
"Was tut er da?", zischte Hobie verwirrt. Agust sah ihn an.
"Er spielt den Köder wie gewollt."
Kaum hatte er das gesagt, blieb Jimin stehen, holte tief Luft und schrie dann laut auf.
Es war ein schriller Klang, den ich noch nie zuvor gehört hatte. Wie konnte er so einen Ton produzieren? Es klang in keinster Weise irgendwie menschlich! Doch wundern konnte ich mich nicht mehr.
Kaum war er verstummt, bebte die Erde unter seinen Füßen und bekam Risse. Kaum zwei Sekunden später brach dieser auf und schleuderte Jimin in die Luft. Wo er landete konnte ich nicht mehr zu sehen. Zu sehr fesselte mich das Wesen, das aus dem kaputten Boden herauskam.
Es war fast so hoch wie die Mensa Decke, giftgrün, hatte Ähnlichkeiten mit einem Frosch vom Kopf und Rumpf, besaß allerdings einen langen, hin und her peitschenden, glatten Schwanz, hatte Klauen an Vorder- und Hinterbeinen, eine lange schleimige Zunge und scharfe Reißzähne.
Es schüttelte den Dreck von sich und stieß ein unmenschlichen und lauten Schrei aus.
Panisch starrte ich das Ding vor uns an. Dieses Ding, das gerade vor uns erschienen ist, war in keinem Lexikon, das wir gelesen hatten, beschrieben.
Wir standen einem vollkommen unbekannten Vieh gegenüber und hatten keine Ahnung was wir tun sollten.
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