15. Hoseok
Ungeduldig sah ich zu Agust, der durch die Gänge gerade zu schlenderte und es scheinbar nicht nötig hatte auf das Schuldach zu kommen.
"Jetzt komm schon!", versuchte ich ihn zu motivieren.
Er schüttelte nur belustigt seinen Kopf.
"Wir sind doch gleich da.", brummte er.
Ich stöhnte nur genervt, was ihn zum Lachen brachte.
"Hahaha. Wenn du schon der Meinung bist, dass wir alle Zeit der Welt haben, dann kannst du mir ja erklären, warum Minister Park abgehauen ist.", maulte ich ihn an.
Er seufzte und kratzte sich an seinem Kopf. Begann aber tatsächlich zu erklären.
"Ich hatte mit dem Ministerium, schon bevor ich zu euch kam, zu tun. Da war der jetzige Minister noch einer der unteren Soldaten, wenn das korrekte Begriff ist.
Jedenfalls wollte der damalige Minister Bang, dass eine Einheit Soldaten unter meinem Kommando, einen Drachen umlegt. Da genau der Drache, um den es ging auch mein Ziel war, sagte ich halt zu. Nur hatten die Soldaten nicht wirklich die Taktik, die gut zu meiner gepasst hat. Du musst nichts sagen, oder fragen.
Ja, ich war auch früher so draufgängerisch, wie jetzt auch. Die Soldaten wollten dann kurz vorher nicht meinem Plan folgen, der sie eigentlich nie in Gefahr gebracht hätte, haben also selbst ihren eigenen Plan erstellt und sind dabei fast draufgegangen. Das Ende vom Lied:
Ich musste alle retten und habe den Drachen eigenhändig im wahrsten Sinne des Wortes zu Gulasch verarbeitet. Das scheint die Soldaten etwas verstört zu haben.", beendete er seine Erzählung.
"Als ich mich ein zweites Mal überreden hab lassen, war er einer der Truppenleiter, die mit mir los sind, haben sich dieses Mal tatsächlich an meinen Plan gehalten. Trotzdem scheint der Meister Park wohl zu waghalsig gewesen zu sein, dass er nicht mehr mit mir arbeiten will.", zuckte er seine Schultern.
"Und deshalb muss ich jetzt nach diesem Kack hier für ihn sein dummes Protokoll schreiben...", brummte er missmutig.
Ich pfiff anerkennend und sortierte die Infos in meinem Kopf. Doch ich stutze dann.
"Moment sagtest du, das erste Mal wäre dann gewesen, als Park einer aus dem Fußvolk war?"
"Ja?" Verwirrt sah er mich an.
"Das kann nicht sein! Das war vor fast 10 Jahren!"
Überlegend kratzte er sich am Kopf.
"Keine Ahnung...", zuckte er seine Schultern und beließ somit das Thema.
Ich starrte ihn verwirrt an. Irgendetwas an seiner Zeitrechnung stimmte hier definitiv nicht! Hatte er sich das also nur ausgedacht? Er konnte ja nicht mit 14 Jahren eine ganze Gruppe von Monsterjägern anführen.
"Willst du noch lange Löcher in die Luft starren, oder gehen wir auf's Dach?"
Als ich zuerst nicht reagierte, öffnete er die Tür zum Dach und betrat es. Doch bevor die Tür noch zufallen konnte folgte ich ihm schnell. Was ich dort sah, verwirrt mich nicht weniger.
Jimin saß auf einem Lüftungsrohr und ließ von dort seine Beine baumeln. Das war allerdings nicht das, was mich entsetzte.
Er hatte auf seinem Schoß einen Kleinen Teufel sitzen und untehielt sich mich einem etwa hundegroßen, grünen Wesen.
"Yah! Jimin spinnst du?! Willst du dich vergiften?! Die Teufel können dich umbringen!", schrie ich ihn an und erschrocken zuckte nichte nur er zusammen.
Sofort verschwand der Teufel vom Dach und das grüne Wesen und Jimin starrten mich an.
"Und was ist das überhaupt neben dir?", fragte ich halb panisch, halb angeekelt.
Beleidigt wandte das Wesen den Kopf ab und schnaubte.
"Als Gegenstand wurde ich noch nie bezeichnet. So eine Frechheit..."
Es stand auf und ließ um sich herum plötzlich Rauch erscheinen. Als der Rauch sich auflöste, stand ein junger attraktiver Mann vor mir und verneigte sich.
"Wollen wir doch höflich sein. Einen schönen Tag wünsche ich dir. Ich bin Kwon Jiyong. Freut mich dich kennenzulernen."
Erwartungsvoll sah er mich an, doch ich konnte nur glubsch zurückschauen.
"Nimm es ihm nicht übel, GD. Er hat wohl zum ersten Mal einen Gestaltwandler gesehen.", grinste Agust und lief auf den jungen Mann mit den giftgrünen Haaren zu, um ihn ordentlich zu begrüßen.
Dieser seufzte frustriert auf und drehte sich wieder zu Jimin und Agust um.
"Ich nehme an, dass Ihr Euch wieder aufmachen müsst, wenn der Rotschopf hier schon steht?"
Seufzend nickte der Schwarzhaarige und sprang von dem Rohr herunter.
"War dennoch nett, mal wieder mit dir zu reden.", lächelte er den mir Fremden an. Doch dieser verdrehte nur die Augen.
"Sagt das bloß nicht den anderen. Wenn einer meiner Hyungs mitbekommt, dass ich hier war und Euch nicht zum mitkommen überredet habe, beziehungsweise es versucht habe, drehen die vollkommen am Rad."
Jimin und Agust begannen zu lachen.
"Ist es so schlimm?", hakte Agust nach.
"Ihr habt keine Ahnung, was gerade los ist.", verdrehte der Grüne die Augen.
"Ich bin froh, dass ich nicht in der Verwaltung sitze, sondern das im Aufgabenbereich der Elf liegt. Ich bin zufrieden mit der Verantwortung für das Anwesen."
Er begann zu grinsen.
"Und die anderen von der Gruppe auch. Wir haben unsern Spaß und können uns kreativ austoben."
Als wäre ihm etwas eingefallen, begannen seine Augen zu strahlen.
"Ihr müsst unbedingt demnächst vorbeikommen. Wir haben neue Pflanzen entdeckt und sie sogleich an eine passende Stelle gesetzt. Ihr müsst das sehen, bevor sie verdorren! Es sieht einfach traumhaft aus!", schwärmte er, was den anderen Zwei ein Lachen entlockte.
"Wenn du so begeistert bist, werden wir vorbeikommen.", versprach Agust.
"Und jetzt mach' nen Abflug. Ansonsten erfriert das Herz von unserer Sonne.", grinste er und deutete auf mich.
Mein Mund stand immer noch offen. Der Grüne sah zu mir uns grinste.
"Geht klar, Chef."
Dann ging er zur Kante des Daches und drehte sich nochmal um.
"Ich warte auf Euch. Also dann, bis demnächst!"
Er sprang in die Luft, verwandelte sich wieder in das grüne Wesen und flog davon. Jetzt stand erstrecht mein Mund offen.
"Wa... war das ein Drache?!", fragte ich entsetzt.
Jimin grinste mich an.
"Genauer gesagt, ein Zwergdrache, aber ja. Und keine Sorge. Die sind meistens freundlich. Und jetzt mach deinen Mund zu. Wir müssen schließlich ein Monster aus der Schule jagen. Auch wenn ich eigentlich nichts gegen ein wenig Unterrichtsentfall habe."
Er lief an mir vorbei und klopfte auf meiner Schulter. Immer noch verdattert sah ich ihm hinterher. Ich kam mir ausgesprochen dumm vor.
Aber vielleicht lag es auch einfach, an dem Kleinen, dass seit er da war und er nur ein wenig in etwas involviert war, diese Sache keinen Sinn mehr zu ergeben schien.
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