12. Suga

"Sag mal habt ihr beide ein Rad ab?!"

Entspannt sah ich zu Namjoon, der vor Wut Rot angelaufen vor uns stand und uns anstarrte. Ich nahm mir nochmal etwas Popcorn und lehnte mich auf meine Scythe.

"Wieso?", fragte ich und aß weiter.

Ein ungläubiger Laut entfuhr ihm.

"Wieso? WIESO?!"
Er drohte schier zu platzen.

"Ich geb dir gleich wieso! Anstatt dass ihr reagiert, dass wir alle in den Mäulern dieses Monsters hängen, schlenderst du, als würdest du einen Sonntagsspaziergang machen, auf dieses Vieh zu und redest mir ihm? Was ist falsch bei dir?!"

Ich hob meine Hand und bedeutete ihm kurz zu warten. Ich schluckte und sah ihn an.

"Hätte ich etwa deiner Meinung nach auf das Biest zurennen und es noch aggressiver machen sollen?" Ich sah ihn ernst an.

"Wenn ich das getan hätte, dann wärt ihr schneller Mus gewesen, als dass ich nur einen Kopf hätte abschlagen können.", gab ich von mir. Er sah mich daraufhin nur mit großen Augen an.

"Ist doch wahr.", brummte ich und aß weiter. Von den anderen ertönte ein Würggeräusch.

Als ich zu dem Haufen sah, der sich langsam vom Boden aufkratzte, sah ich Tae, der mich und Jimin nur angewiedert ansah.

"Wie könnt ihr bitteschön dieses Biest töten und direkt danach neben ihm irgendetwas essen?!", fragte er entsetzt und unterdrückte wieder ein Würgereiz.
Verständnislos sah Jimin ihn an.

"Ihr seid doch ein Vampir. Ihr trinkt Blut von anderen. Was ist dann falsch neben einer Leiche zu essen, wenn ihr euch an einer Leiche ernähren könnt."

Ich schmunzelte, als ich merkte wie er Taes Wunsch förmlich anzusprechen ernst nahm. Wenn der wüsste. Tae rümpfte die Nase.

"Ich bitte dich! Als ob ich es nötig hätte mich an Leichen zu bedienen. Außerdem würde ich nie das Blut eines Monsters trinken!", beschwerte er sich.

"Aber aus den kann man so gute Cocktails machen.", rechtfertige ich mich leise, sodass es nur Jimin hören konnte. Er lachte hell auf. Allerdings verstummt er sofort, als er Taes mürrisches Gesicht sah.

"Verzeiht, mein Prinz. Ich habe soeben nicht über Euch gelacht. Ich habe mich nur über meinen Freund hier amüsiert, da er sich etwas Blut an die Nase geschmiert hat.", lächelte er. Erschrocken sah ich ihn an.

"Nicht wirklich, oder?", fragte ich ihn. Lachend nickte er.

"Maaaan...", quengelte ich.
"Nicht schon wieder. Ich dachte ich hätte des hinter mir."

Jimin lachte nur.

"Sei mal nicht so unproduktiv und sag mir wo.", murrte ich.

Doch anstatt den Mund aufzumachen, nährte er sich mir und ehe ich reagieren konnte, hatte er mir einmal über meine Nase geleckt. Er zog sich zurück und grinste mich an. Mir fiel die Kinnlade herunter.

"Das hast du nicht gemacht!"

Er grinste nur weiter und zuckte die Schultern.
"Aber das Blut ist weg."

Mein Gesicht verdunkelte sich.

"Ich hoffe du hast eine gute Entschuldigung.", knurrte ich dunkel.

Er sah mich überrascht an und überlegte dann kurz. Er nickte und sah mich ernst an.

"Ich hab eine!"
Skeptisch sah ich ihn an.

"Ich höre?", brummte ich. "

Mund auf und Augen zu."

Verwirrt sah ich ihn an.
"Was?!"

Doch dass ich meinen Mund öffnete, um seine Aussage zu hinterfragen, nutzte Jimin natürlich direkt aus. Ich verzog mein Gesicht angewidert und blinzelte den Kleinen von mir an. Ich seufzte genervt und hielt meine Hand vor meinen Mund, damit mir die Handvoll Popcorn, die er mir soeben darein gestopft hatte, nicht rausfiel. Mühsam kaute und schluckte ich.

"Warum hab ich den Kontakt zu dir noch nicht abgebrochen?", hustete ich. Jimin lachte.

"Dafür hast du mich zu sehr liiiieb.", flötete er. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Ich glaube da liegt das Problem.", murrte ich und schlug ihn mit dem Stiel meiner Scythe auf den Hinterkopf.

"Das reicht übrigens nicht als Entschuldigung."

Murrend rieb er sich den Hinterkopf und hielt mir die Tüte hin.

"Ist ja gut. Du bekommst sie ganz.", verdrehte er die Augen.

Ich nahm ihm die Tüte ab und spuckte erst einmal hinein.

"Geht doch! Jetzt ist es meine!"

Belustigt musterte er mich.

"Du weißt, dass deine Spucke mich nicht abhalten würde. Außerdem wird so das Zeug lätschig."

Ich zuckte nur die Schultern und aß beleidigt weiter.

"What the fuck?!"

Ich sah zu Jeongguk, der uns nur mit offenem Mund anstarrte.

"Kann mir jemand erklären, was das eben war?"

Hoseok nickte nur zustimmend.
"Mir bitte auch!"

Die anderen schienen ebenfalls verwirrt zu sein. Selbst Jin und Namjoon starrten uns an.

"Was ist denn?", fragte ich genervt.

"In was für einer Beziehung steht ihr bitte zueinander?!", wollte Taehyung entsetzt wissen. Stirnrunzelnd sah ich zu ihm.

"Wieso fragst du das?", fragte ich ihn perplex.

Tae sah mich mit einem Ist- das- dein- Ernst- Blick an.

"Wirklich? Du lässt ihn deine Nase abschlabbern! Und er lebt noch?! Wenn wir auch nur deine Haare anfassen wollen, werden wir fast von dir verprügelt. Wieso darf er dir bitteschön deine Nase anlecken?!"

"Er lässt den Kleinen sogar an seine Sense ran.", kam es von Namjoon.

"Und er hat mich sogar auf den Boden geschmissen, als ich ihn angegriffen habe.", mischte auch Jeongguk ebenfalls mit ein.

Tae starrte den Kleinen mit zusammen gekniffenen Augen an.

"Wer bist du?", fragte er ihn kalt.

Jimin zuckte die Schultern und klaute sich wieder etwas Popcorn aus der Tüte, was mich wieder murren ließ.

"Wie gesagt, ich bin jemand, der ihn schon lange kennt. Vermutlich länger als ihr denkt."

"Geht es noch genauer?", hakte Jin nach.

Ich seufzte.
"Wir haben Jahre zusammen verbracht und auch zusammen gelebt. Wir kennen mittlerweile den anderen in und auswendig."

Jin schüttelte den Kopf.
"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, dass ihr euch wie ein altes Ehepaar verhaltet."

Jimin und ich sahen uns an und begannen zu lachen.

"Der Vergleich ist super.", prustete Jimin und hob einen Daumen hoch.

"Aber Spaß beiseite. Du hast dich dafür, dass du ein Mensch bist, sehr angstlos dem Monster gegenüber verhalten. Hast du damit kein Problem, dass du draufgehen kannst, bist du lebensmüde, oder steckt mehr dahinter?", wollte Namjoon von Jimin wissen.
Der grinste nur und zuckte die Schultern.

"Ich hab vermutlich zu viel Zeit mit Suga verbracht."

Er überlegte kurz.
"Und vielleicht zu viele Wesen ins Jenseits geschickt."

Er zuckte seine Schultern und sah zu Namjoon.

"Wenn ich sterbe, dann ist es halt so. Wahrscheinlich werde ich es dann auch irgendwie verdient haben."

Überrascht sahen die anderen ihn an.
"Dir ist es egal, wenn du einfach stirbst?"

Er lachte kurz auf. Es war trotz diesen Themas ein fröhliches Lachen.

"Ich bin doch nur ein langweiliger Schüler. Was soll ich bitte zu verlieren haben, wenn ich schon alleine auf einem Friedhof wohne."

Er grinste uns an.
"Außerdem, wer sagt, dass mit dem Tod alles endet?"

Verwirrt sahen die anderen ihn an.

"Ist doch auch egal.", verdrehte er die Augen und gähnte.

"Aber können wir uns mal um das Monster kümmern? Ich bin müde und will wieder in mein Bett."

"Au ja!" Ich konnte meine Begeisterung nicht bremsen, als Jimin das Bett erwähnte.

Die Vampire verdrehten nur die Augen, wandten sich aber zum aufräumen.

"Das war klar.", war das letzte, was ich von Tae hörte, ehe ich anfing mit zu helfen.

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