7. New money
Mein Gefährte lief langsam den knirschenden Kiesweg, der mir auch meinen Weg hierher gewiesen hat, runter während ich einfach da saß und mir den schnellsten Pfad zu meinem neuen Ziel ausmalte. Auf dem Weg wird keine einzige Raststätte, geschweige überhaupt ein Haus sein. Sollte ich dieses Risiko eingehen? Wenn ich die längere gehen würde, wäre ich erst in fünf Tagen da und so musste ich nur einen Tag und eine Nacht durchlaufen, dann wäre ich an Ort und Stelle.
Da viele Idioten auch auf mein neues Ziel scharf waren und ich so keine Zeit verschwenden dürfte, ich ging den kürzesten Weg.
Der Chocobo lief noch immer in aller Seelenruhe den körnigen Pfad hinunter, bis ich die Zügel anzog und ihm so zu verstehen gab, dass er nicht mehr so lamarschig laufen sollte. Er sprintete den ganzen Buckel runter, auf dem die Anlage stand und kam unten auch nicht zum stehen. Der frische Morgenwind wehte mir angenehm und kühl in mein zartes Gesicht und durch meine pechschwarzen Haare, während es mir auch noch meine Klamotten leicht trocknete. Natürlich könnte er dieses Tempo nicht ewig aushalten, weshalb ich ihm befal, dass er einen Gang runter gehen könne, oder besser gesagt müsste. Er tat wie ihm geheißen und lief, noch immer ziemlich schnell aber eben nicht mehr so schnell wie davor in Richtung Nordost. Es war irgendwie schön und befreiend so zu reisen, der Wind wehte angenehm, zumindest bis sich das Wetter nicht verschlimmerte, es war nicht so anstrengend und man war von seinem Schrott für einige Zeit befreit. Das Hähnchen lief mit mir auf eine saftige und schön grüne Landschaft zu, was man in der langsam hoch wandernden Sonne gut erkannte. Der Himmel war ungewöhnlicher Weise fast komplett frei und gab so die Sicht auf einen azurblauen Hoffnungsträger preis. Ab und zu gab es hier und da eine kleine und dünne Wolke, was ich allerdings kaum kannte, da mein Jagdgebiet eigentlich im Süden lag. Dort war alles um einiges trostloser. Kaum gutes Wetter, ein ständig verzogener Himmel und eine dauerhafte Dürreperiode.
Wieso war es hier um einiges besser?
Weil es öfter regnete?
Wegen den vielen um einen sorgenden Menschen?
Den Tieren?
Nein. Ich vermutete, es lag an den Straßen aus einer längst vergangenen Zeit. Je näher man sich diesen blöckelnden und zerfallenen Biestern näherte, des do schlimmer und trockener war die Lage. An manchen Orten eben mehr und an manchen eben weniger. Man merkte auch jetzt, bei jedem Schritt, denn ich in Richtung meines neuen Zieles nahm, dass sich die Umgebung immer um ein kleines Stück verschlechtert, auch wenn es noch lange nicht so schlimm war wie im Süden, merkte man dies dennoch. Vielleicht war es aber auch nur eine Einbildung von mir, um mir besser merken zu können wo was war. Ich kannte beinahe das gesamte Ödland ohne Karte und auch ohne Kompass, anders als die meisten Anfänger. Solche Deppen gab es auch noch neben denen, die sich mit ihren Waffe nicht auskannten und auch neben denen, die nichts trafen. Die liefen einfach rum und fragten jeden wo was wäre, dabei war denen wahrscheinlich garnicht bewusst, dass nicht alle ihre Verbündeten waren. Es war trotzdem ganz amüsant jene zu belügen und zu betrügen, egal ob es um ihr Geld, um die Himmelsrichtungen oder sonst was ging. Vor nichtmal zwei Monaten war ich so einen Spasten zuletzt begegnet.
Es war Südwestlich auf der Landkarte, zu jenem Tage waren dicke Nebelschwaden, wie oft auch, aufgezogen und machten es für einen Amateuren komplett unmöglich zu erkennen wo jetzt was lag. Ich hörte also das irgendwas brüllte, aber dennoch kein Tier war. Ich folgte diesem Brüllen, indem ich immer einen meiner geschwächten Füße vor den anderen setzte. Der Nebel wurde mit jeden Meter nach Osten immer ein kleines Stück lichter. Ich schleppte meinen schon leicht, vom Kampf ausgekräfteten Körper, immer weiter über den Staubtrockene und aufgerissenen Boden, bis ich eine leichte Siluette erkennen konnte. Sie hatte dürre Arme, die auch zum Körper passten, der anscheinend keinen einzigen Muskeln besaß. Der Schatten hatte relativ lange Beine, die seinen mittelgroßen Körper trugen. Ich ging immer näher in die Richtung des Umrisses, somit wurde es immer und immer deutlicher und klarer als zu dem Zeitpunkt davor. Irgendwann war ich dan so nah, dass mich auch das anscheinend männliche Wesen bemerkt hatte. Es drehte sich langsam zu mir um und man erkennte selbst durch den Nebel, sein verschmilztes Lächeln und sein merkwürdiges Glitzern in den Mülltonnen grünen Seelenspiegeln. Jene saßen in einem eher ründlichen und leicht Pickel übersähten Gesicht, welches ab und zu durch einer seiner kurzen blonden Haarsträhnen ein Stück verdeckt wurde. Er starrte mich förmlich an, bevor er mich fragte, ob ich wüsste wo Westen wäre, da er dort eine Mission hätte. Wer war ich den?! Sein Reiseführer? Ein Jäger wüsste das oder zumindest ein guter, aber da die meisten nicht gut waren oder jemals gut sein werden, hatte ich vor mir bei ihm einen Spaß zu erlauben, wie bei vielen anderen vor ihm auch. Ich verzog, der Scharade halber, meine Lippen unangenehm in die Höhe, damit ich sowas wie einen freundlichen Eindruck oder so nen Scheiß machte. Ich fragte ihn vorerst was für einen Auftrag er da hätte, aber als er mir nur vergeblich versuchte zu erklären, welches Objekt er da genau erlegen musste, beließ ich es einfach. Jedoch waren ,,dieses Ding" oder ,,gefährliches Tier" keine wirkliche Beschreibung der Zustände, aber was hatte ich mir den auch von so nem Amateuren erhofft. Ich versuchte meine hervor kommenden Dränge, wie ihm den Kopf sofort abzuhacken, schweren Herzens nach hinten zu verschieben und wartete geduldig hinter meiner kalten Maske, die ich jetzt mit falscher Freude verbergen musste auf einen passenden Moment darauf. Erstmal wollte ich ihm das Geld abknöpfen, was eigentlich ganz leicht gelang. Ich leitete das Thema Mission nähmlich auf seinen Lohn für sein Zielobjekt und dann so unauffällig wie es eben ging das Vermögen in seiner gesamte Kasse überzuleiten. Dabei tappte er auf jede noch so unscheinbare Frage rein und erleichterte mir dadurch mein kleines fieses Spiel. Viel Geld besaß der Idiot zwar nicht, aber immerhin besser als nichts, außerdem würde dieses Etwas höchst wahrscheinlich bei seiner bevorstehenden Mission verrecken. Da ich das Geld aber trotzdem noch immer nicht in meinen leicht, mit Blut übersähten Händen lag, führten ich meinen nächsten Schachzug aus, auf den er wieder rein viel. Er hielt damals mir das Geld direkt unter die Nase, während er mir erklärte wie er zu diesem Geld gekommen wäre und das ich auch irgendwann mal so viel verdienen würde, vorausgesetzt ich würde gut werden. Innerlich ich mich zu diesem lachte kaputt.
Er sollte erfolgreich sein?
Ich sollte trainieren, damit ich so ,,gut" werde wie er es sei?
Das ich nicht lachte!
Er hatte keine Ahnung! Jeder kannte mich, auch wenn es mir nicht gefiel, dies war zwar häufig ein Nachteil in Situationen wie diesen, könnte man so gut das Korn trennen.
Wer mich kannte war kein vollkommener Idiot, aber trotzdem noch Nah dran.
Wer mich nicht kannte, war entweder verdammt Dumm, oder er hat einfach zu viele Schwänze gelutscht und somit nichts mitbekamen. Trotzdem leben die meisten eh nicht mehr, nachdem sie mich treffen.
Wieso?
Weil es mir Spaß macht? Vielleicht.
Weil ich es liebe Menschen zu quälen? Nicht unbedingt.
Weil töten Spaß macht? Manchmal.
Aber hauptsächlich weil ich es nichts anderes kenne. Seit klein auf nur töten, töten und noch mehr töten. Egal ob Tier oder Mensch, es machte keinen Unterschied. Beides sind lebendige Lebewesen, die man essen kann.
.... trotzdem gibt es noch einen Grund. Wenn es weniger Menschen gibt, gibt es weniger Feinde. Für mich, wie auch für sich selbst und andere, womit man wenigstens einen Gegner weniger hat, wegen dem man auf der Hut sein sollte.Früher habe ich das als ,,Weg zum Frieden gesehen", aber mit der Zeit wird man reifer und gewinnt neue Eigenschaften und Sichtweisen dazu. Heute sehe ich das einfach auch als eine Art der Verhinderung der Weiterverbreitung meiner Existenz. Ich kann zwar nichts mehr an den Informationen, die über mich und meiner selbst, in Umlauf sind machen, aber ich kann es vermindern oder die Informationsquellen vernichten. Wer weiß, vielleicht rede ich mich hier einfach aus meiner Schuld raus, dass ich alles töte und auch wenn das so ist, dann ist das halt so. Ich weiß, dass ich schlimme Sachen machen, aber warum jetzt aufhören? Ich bin doch eh schon das Monster für alle, womit ich gelernt habe umzugehen. Aber auch wenn ich mich ändern würde, was nicht der Fall war, würde ich trotzdem noch met für alle der Sündenbock bleiben.
Also...warum was ändern? Auch wenn ich nicht aufgebe, macht es für mich keinen Sinn es zu ändern.
Aber ich war gerade dabei, als er mir vor ein paar Monaten, diesen dünnen Bündel voll Geld unter die Nase hielt, einfach aus der Hand zuziehen, während ich mein dünnes und somit auch wendiges Schwert zog und genau vor seine dünne Nase hielt. Ich starrte ihn an mit einem Bündel Yil in meiner linken, während ich ihm die Klinge an seinen Riehkolben hielt, an dem aus einem oberflächlichen Kratzer, von meiner Waffe stammend ein kleiner Tropfen seines roten Elexiers tropfte. Er wurde Kreide bleich, während an seiner fettigen Stirn vereinzelte Tröpfchen seines Schweißes hinunter flossen. Ich führte ihm seine Dummheit und Fehler vor, bevor ich meine Klinge entschuldigen senkte, um sie dann geschwind wieder hochzuheben und durch seinen Hals zuziehen. Sein Kopf flog auf den Boden und wenig später, sackten seine Knie ein und er fiel endgültig besiegt zu Boden. Ich drehte mich danach einfach um, während das gesamtes Blut von ihm auf den Boden strömte und ging einfach mit meinem neuen Geld, in die gelichtete Landschaft wieder davon.
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