Noch mehr schlechte Neuigkeiten

Ich konnte es nicht glauben.
Sie waren alle einfach verschwunden und ich konnte ihnen nicht helfen.

Ruffys Gesicht, dass Verzweiflung und Wut ausgestrahlt hatte, gab mir den Rest.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter.

"Hättest du mich nicht zurückgehalten..." fing ich an.

"Hätte das nichts geändert.
Du wärst so fixiert darauf gewesen, sie zu schützen, dass du deine Deckung vernachlässigst hättest und selbst verschwunden wärst" unterbrach er mich.

"Aber..."

Er schüttelte den Kopf.

Ich wusste, dass er recht hatte.
Es war aber einfacher, ihm die Schuld zu geben.

Ich sah noch, wie der Samurai verschwand.

Ich stand wieder auf und bewegte mich langsam auf Rayleigh zu, der mich bereits entdeckt hatte.

"Alles in Ordnung?" fragte er.

Ich nickte.

Als wenn.
Meine Freunde und mein Bruder hatten sich gerade vor mir in Luft aufgelöst.

"Komm mit, ich glaube, du kannst einen Drink gebrauchen" sagte er, legte mir seinen Arm um die Schulter und zog mich mit.

Die Schritte hinter mir zeigten, dass Law ebenfalls mit kam.
Wir traten in eine Bar ein, in der eine schwarzhaarige Frau stand.

Ich ließ mich auf einen der Hocker fallen.

"Wir brauchen was starkes für die junge Frau" sagte Rayleigh.

"Du bist also Monkey D. Yui" sagte sie und gab mir ein Glas mit klarer Flüssigkeit.

"Wo sind die anderen hin?" fragte ich den alten Mann.

"Bär hat sie in Sicherheit gebracht, bevor Admiral Kizaru sie festnehmen konnte.
Wo sie sind, kann ich allerdings nicht sagen.
Sie könnten auf der ganzen Grandline verstreut sein" sagte er.

"Was hat dein Bruder dir für ein Zeichen gegeben?" mischte sich Law ein, der neben mir saß.

Ich zeigte ihm drei Finger hoch.
"Wir treffen uns in drei Tagen hier wieder" antwortete ich.

Ich nahm das Glas und trank es in einem Zug.
Das brennen in meiner Kehle, weckte die Lebensgeister in mir.

"Das wird nur nicht möglich sein, wenn sie überall sein könnten" fügte ich hinzu.

"Du kannst vorerst hier bleiben.
Ich habe ein Gästezimmer im Anbau hinter der Bar" schlug die Barbesitzerin vor.

"Danke, ich muss allerdings nochmal zum Schiff und ein paar Sachen holen" sagte ich und lächelte ihr zu.

Ich stand auf.

"Soll ich dich begleiten, schließlich ist der Admiral noch auf der Insel und er wird sicher nach eurem Schiff suchen" fragte Rayleigh.

"Nein, schon gut.
Alleine bin ich unauffälliger und wahrscheinlich schneller" lehnte ich dankend ab.

Ich verließ die Bar und sah mich um, damit ich wusste, in welche Richtung ich musste.

Unser Schiff lag an Grove 44.
Die Bar an Grove 13.

"Grüß die anderen noch einmal" sagte ich zu Law, der mir nach draußen gefolgt war.
"Sicher, dass du alleine los willst?" fragte er und musterte mich.

"Ich bin ein großes Mädchen und komm schon klar" sagte ich und lächelte.

"Das habe ich nicht gemeint" sagte er und runzelte die Stirn.

"Ich weiß.
Ich komm wirklich klar" sagte ich.

"Wir werden noch ein paar Tage hier bleiben, wenn was ist, du weißt, wo du uns findest" sagte er.

"Danke Law" sagte ich, lächelte ihm zu und verschwand.

Ich bekam keine Schwierigkeiten, bis ich am Schiff ankam.

Ich ging an Bord und steuerte auf meine Kajüte zu.

Wie lange sie wohl hierher zurück brauchen würden?

Ich trat in meine Kajüte und entdeckte Tsuki, die auf meinem Bett eingerollt schlief.

"Was machst du denn hier?
Ich dachte, du wärst mit einem der anderen verschwunden" sagte ich überrascht.

Sie sprang vom Bett und sofort in meinen Arm.

"Dann bin ich wenigstens nicht ganz alleine" lachte ich, als sie mir das Gesicht ableckte.

Ich packte ein paar Sachen zusammen und schulterte meinen Rucksack.

"Na komm kleine, wir bleiben so lange wo anders" sagte ich.

Die Wölfin sprang auf meine Schulter und ich machte mich auf den Weg zurück.

Rayleigh war immer noch dort und unterhielt sich mir der schwarzhaarigen.

"Wohlbehalten wieder da, sehr gut.
Wie ich sehe, hast du noch jemanden mitgebracht" sagte Rayleigh lächelnd.

"Das ist Tsuki" stellte ich die Wölfin vor, die nun auf die Theke sprang.

"Na komm, ich zeig dir dein Zimmer" sagte die Barbesitzerin.

Ich lief ihr in den hinteren Teil der Bar her.

"Ich bin übrigens Shaky" sagte sie.

"Yui, aber das weißt du ja bereits. Danke nochmal, dass ich hier bleiben darf" sagte ich.

Sie öffnete mir eine Tür.

"Es ist nicht groß, aber zum schlafen wird es reichen" sagte sie.

Ich nickte ihr zu und sie ließ mich alleine.

Ich schmiss den Rucksack in eine Ecke und legte mich aufs Bett.

Ein Seufzer entfuhr mir.
Das war ein verflucht langer Tag und ich war erschöpft.
Ohne mich umzuziehen, rollte ich mich in die Decke ein und fiel nach wenigen Minuten in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen, erwachte ich ziemlich früh.
Tsuki lag neben mir eingekuschelt.

"Aufwachen" sagte ich zu ihr und streichelte sie.

Sie gähnte und streckte sich.

"Lust auf ein bisschen laufen?" fragte ich sie.

Sie sprang sofort vom Bett.

Ich lachte und machte mich fertig.

"Bin draußen!" rief ich Rayleigh im vorbeilaufen zu und betrat das Archipel.

Es dämmerte und war noch ziemlich kühl.
Außerdem sehr ruhig.

"Ein perfekter Morgen zum laufen" sagte ich.

Ich dehnte meine Muskeln und legte mir seit langem mal wieder die Gewichtsmannschetten an, bevor ich los lief.

Das Laufen entspannte mich.

Der Nebel, der über Nacht aufgezogen war, lichtete sich langsam und war vollständig verzogen, als ich wieder zur Bar kam.

"Yui!" wurde ich stürmisch begrüßt.
"Was machst du denn hier?" fragte ich Ikkaku, als sie sich wieder beruhigt hatte.

"Der Cäpt'n hat erzählt, was passiert ist und da wollte ich nach dir sehen" sagte sie.

"Hätte dich nicht für ne Läuferin gehalten" sagte Law, der an der Bar saß.

"Kann eben nicht jeder so ein Stubenhocker sein, wie du" gab ich zurück.
Ich konnte seinen Blick nicht deuten, den er mir zu warf.

"Geh doch duschen, dann könnt ihr frühstücken" schlug Shaky vor.
"Bin gleich wieder da" sagte ich zu Ikkaku und verschwand nach hinten.

Als ich zurück kam, hatte Shaky bereits alles vorbereitet.

Law saß mit der Zeitung in der Hand am Tisch und trank seinen Kaffee.
Ich verstand nicht, was er an dem Zeug fand.

Ich setzte mich dazu und nippte an dem Tee, der auf meinem Platz stand.

"Was hast du nun vor?" fragte Ikkaku, die sich eine Gabel mit Rührei in den Mund schob.

"Warten" sagte ich.

Meine Aufmerksamkeit, fiel auf das Titelblatt der Zeitung.

Mir fiel die Tasse die ich in der Hand hatte auf den Boden und zersprang.

Das durfte nicht sein.

Wie gelähmt, las ich immer und immer wieder die Überschrift des Titels.

"Yui?" fragte Law und sah von der Zeitung auf.

Ich nahm sie ihm mit zitternden Händen ab und sah auf das Titelblatt.

"Portgas D. Ace Hinrichtung in 6 Tagen" flüsterte ich.




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