Angst um Yui
Nami
"Yui!" hörten wir Ruffy rufen.
Wir liefen zu Yui und meiner Kajüte, wo wir einen besorgten Ruffy antrafen, der hilflos neben seiner Schwester saß.
Er war ihr nicht von der Seite gewichen, seit sie zusammgebrochen war.
Ruffy war kaum wieder zu erkennen. Der sonst so abendteuerlustige und tollpatschige, sowie laute Ruffy, war ziemlich still und ernst geworden.
Das fiel den anderen auch auf und wir begannen uns Sorgen zu machen.
Seit Yui ihrem Zusammenbruch, war es still an Bord geworden.
Sie lag stark schwitzend im Bett, wand sich vor Schmerzen und keuchte immer wieder auf.
"Was ist passiert?" fragte ich und eilte zu ihr.
"Sie meinte, dass ihr kalt sei, also brachte ich sie wieder rein.
Als sie im Bett lag, krampfte sie auf einmal und meinte, sie würde von Innen heraus verbrennen" schilderte Ruffy.
Ich legte meine Hand auf ihre Stirn.
"Sie glüht.
Das Fieber ist weiter gestiegen" sagte ich.
"Nami, du musst etwas tun" sagte Ruffy schon fast verzweifelt.
"Sanji, bring Ruffy raus, er soll etwas essen und sich dann ausruhen.
Lysop ich brauche eine neue Schale mit kaltem Wasser" wies ich an.
Unter Protesten, ließ Ruffy sich von Sanji aus dem Zimmer ziehen.
Nachdem ich frisches Wasser hatte, legte ich ihr einen kühlen Lappen auf die Stirn und wickelte ihre Waden in kalte Tücher.
Sie entspannte sich.
"Was meinst, du Vivi, wann erreichen wir die nächste Insel?" fragte ich sie.
"Das Wetter ist beständig kühl, es wird nicht mehr lange dauern" sagte sie und sah auf das kranke Mädchen.
"Sie bedeutet euch sehr viel nicht wahr?
Seit sie krank ist, hat sich die Stimmung an Bord verändert.
Alle sehen bedrückt aus.
Sogar Zorro, der sonst immer so gefasst ist, scheint sich zu Sorgen" sagte sie nach einer kurzen Zeit des Schweigens.
Ich nickte.
"Sie und Ruffy, haben jedem Einzelnen hier an Bord geholfen und für uns gekämpft.
Yui mag vieles ins lächerliche ziehen und nicht immer alles ernst nehmen, was mich manchmal zur Weißglut treibt, aber für ihre Freunde und für Ruffy würde sie alles geben.
Sie ist ein tolles Mädchen und eine gute Freundin" sagte ich.
Vivi nickte.
Tsuki legte sich zu Yui aufs Kissen und kuschelte sich an sie.
"Eine Insel!" rief Lysop lautstark.
"Na endlich.
Hörst du Yui?
Wir sind fast da.
Halte noch ein bisschen durch" sagte ich erleichtert und ging mit Vivi zusammen an Deck.
Es hatte angefangen zu schneien.
Vor uns lag eine Winterinsel.
Wir fuhren durch einen kleinen Kanal, ehe wir eine Bucht erreichten.
Dort wurden wir von Dorfbewohnern erwartet.
Jeder Einzelne, hielt seine Waffe auf uns gerichtet.
Ein großer muskulöser Mann, der mich an einen Stier erinnerte, trat vor.
"Was wollt ihr hier, ihr seid hier nicht willkommen" sprach er.
"Bitte, wir haben eine kranke Frau an Bord.
Sie hat hohes Fieber und schlimme Krämpfe.
Seit Tagen kämpft sie, aber wir wissen nicht, wie lange ihr Körper das noch durchhalten kann" sagte Vivi und wirkte verzweifelt.
"Es tut mir leid, ich kann euch nicht an Land lassen" sagte der Anführer.
Ruffy neben mir spannte sich an.
"Bleib ruhig" mahnte ich ihn.
"Ich werde hier garantiert nicht ruhig rumstehen, während meine Schwester um ihr Leben kämpft.
Ich werde mich durchkämpfen, wenn es sein muss, aber ich gehe hier nicht weg, bis Yui bei einem Arzt war" sagte er und wurde mit jedem Wort, dass er sprach, lauter.
Er sah drohend zu dem Anführer.
Es bestand kein Zweifel daran, dass er das Gesagte wahr machen würde.
"Kommt an Land" sagte er nach einer kurzen Stille.
Ruffy packte Yui so warm ein, wie es ging und nahm sie Huckepack.
Tsuki sprang auf Ruffys Kopf und ließ ihre Freundin nicht aus den Augen.
Dalton, der Anführer des Trupps, der uns bedrohte, führte uns zu seinem Haus.
"Leg sie ins Bett, ich mache sofort ein Feuer" sagte er.
Ruffy legte sie ab und deckte sie zu.
"Wir brauchen sofort einen Arzt" sagte Ruffy.
"Wir haben nur eine Ärztin auf dieser Insel und diese macht was sie will.
Sie lebt dort oben auf dem Berg" sagte er und zeigte durchs Fenster in die Ferne.
"Was bedeutet das?" fragte nun Sanji.
"Diese Ärztin, kommt in ein Dorf ihrer Wahl und behandelt einen Patienten ihrer Wahl.
Sie entscheidet selbst, wann sie diesen Berg verlässt.
Es gibt keine Möglichkeit, sie zu erreichen. Wir können nur warten" erklärte Dalton.
Ruffy
Ich sah zu dem Bett in dem Yui lag.
Sie atmete schwer und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.
Wir konnten nicht länger warten.
"Yui" flüsterte ich.
"Lass sie schlafen" sagte Sanji.
Yui öffnete ihre Augen.
"Wir müssen auf einen Berg steigen.
Da ist eine Ärztin, die dir helfen kann.
Meinst du, du packst das?" fragte ich sie.
"Klar, lass uns los" flüsterte sie.
Ich musste grinsen.
Tsuki wuchs und stellte sich vor mich, als wir draußen waren.
Ich hob sie auf den Rücken der Wölfin und setzte mich im Anschluss hinter sie.
"Ihr seid verrückt und zwar alle beide" sagte Lysop.
"Wir kennen sie doch gar nicht anders" sagte Zorro.
"Ich komme mit" sagte Sanji.
"Nein, ich glaube nicht, dass du mithalten kannst, wenn Tsuki Vollgas gibt.
Wir schaffen das schon alleine" sagte ich.
"Pass gut auf sie auf" sagte Nami.
"Ihr solltet euch vor den Lapins in acht nehmen, die sich in der Nähe des Berges aufhalten.
Das sind aggressive, riesige, fleischfressende Hasen" sagte Dalton.
"Bereit Tsuki?" fragte ich die Wölfin.
Sie drehte ihren Kopf und sah mir in die Augen.
"Gib Gas" sagte ich und schon preschte sie los.
Auf dem Weg zu den Bergen, fing es an zu schneien.
Bis jetzt verlief es ganz einfach, es gab keine Schwierigkeiten.
"Ace" hörte ich Yui im Schlaf murmeln.
"Durchhalten Yui, wir sind bald da" sagte ich.
Von diesen Lapins oder so ähnlich blieben wir verschont.
An dem Berg angekommen, band ich mir Yui auf dem Rücken fest.
Tsuki kroch in die Jacke von Yui.
"Nur noch ein bisschen" murmelte ich und sah den Berg hinauf.
Dieser war verflucht hoch und steil. Nur ein Fehltritt und wir würden runterfallen.
Langsam fing ich an den Berg zu besteigen.
Die Spitze war nach ewigem klettern immer noch nicht zu sehen.
Ich spürte Yuis schweren Atem in meinem Nacken.
Die Hitze, die von ihr ausging, spürte ich im Rücken.
"Wir haben es bald geschafft, halte durch hörst du?
Du musst noch ein bisschen weiter kämpfen" sagte ich zu ihr.
"Versprochen" murmelte sie.
Ich lächelte.
Kurz bevor ich die Spitze erreichte, rutschte ich ab.
Ich versuchte mich an irgendeiner Ritze festzuhalten.
Ich stoppte und setzte den Aufstieg vor.
Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an und die Wunden, von dem beinahe Sturz, brannten.
"Yui, da ist die Spitze, wir sind gleich da" sagte ich und sah nach oben.
Nur noch ein paar Meter, dann hatte ich es geschafft.
Oben angekommen, konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten und brach zusammen.
Ich spürte, wie der Schnee unter mir begann sich zu bewegen.
Ich hatte keine Kraft mehr, weiter zu gehen.
Tsuki sprang aus Yuis Kaputze und zog uns rechtzeitig vom Rand des Berges weg, ehe der Schnee auf dem ich eben noch lag, heruntersrürzte.
Ich hörte noch ein lautes heulen von der Wölfin, ehe ich das Bewusstsein verlor.
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