6. Kapitel
Mir kommt es so vor als wären wir schon seit Zyklen unterwegs auf dem Weg diesen gigantischen Berg zu besteigen. Vielleicht kommt das auch davon das es jetzt auch bald 14 Umläufe sind, in denen wir diese Hölle aus Schnee und Stein durch wandern. Mittlerweile hat sich mein Körper an die kalten Temperaturen gewöhnt, und Wärme ist nur noch eine fremde Erinnerung an etwas Schönes. Wieso ist es oben im Tempel bloß nicht so kalt? Das liegt wohl an den Feuermagiern und den versteckten Maschinen die diese erdacht haben, solche Apparaturen sorgen für normale Temperaturen am Gipfel des Berges. Doch hier auf dem Weg herrschen eisige Temperaturen und nur diesen Wetterverhältnissen angepasste Kreaturen. Ich höre den Schnee unter meinen Füßen knirschen und fühle den Schnee der ohne große Mühen durch die dünnen Schuhe dringt. Vor mir steht er, seit Umläufen scheint es für mich als wäre er immun gegen die Kälte. Vielleicht eine weitere ach so tolle Eigenschaft seiner Spezies. Wie dem auch sei ich versuche momentan alle möglichen Hitze und Wärmezauber aber keiner scheint so richtig zu wirken. Nur ein Zauber zeugt Wirkung und dieser Zauber ist die Beschwörung eines kleinen Feuergeistes welcher lustig flackernd und mich wärmend neben mir schwebt. Ich sehe seine unsagbar helle, rote Pectora, die sich um meine eigene geschlungen hat und mir es so ermöglicht das kleine Geschöpf zu kontrollieren. Um meinen neuen Begleiter schmilzt der Schnee und er wärmt mich, doch das aufrechterhalten dieses kleinen Freundes zehr an mir und macht mich von Tag zu Tag schwächer. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie lange ich noch für unser überleben sorgen kann. Fast noch schlimmer als die Kälte ist aber der Hunger, bei jedem Schritt zieht sich mein Bauch zusammen, wir ernähren uns hauptsächlich von Beeren und herumstreunenden Tieren. Aber in solchen Gebieten sind Fleisch und Pflanzen selten. Mittlerweile habe ich erlernt wie ich mithilfe von Erschütterungen in der Pectora und Veränderungen in der Luft Feinde und Nahrung fühlen kann. Doch diese neue Fähigkeit ist nicht umbedingt nützlich wenn du in einem eisigen Klima einen Berg hochsteigen musst. Er ist hingegen der geborene Jäger. So erlegte er gestern ein Kaninchen dann durfte ich es mit meinem Blitzen rösten und hatte zum ersten Mal nach Zyklen wieder Fleisch. Eigentlich hasse ich solche Geschlechterklischees und will frei sein, selbst jagen und töten aber in solchen Zeiten muss an sich halt anpassen. Was ich so gelesen habe, ist die Rolle der Frau in anderen Teilen des Landes und Kontinents eher eingeschränkt, es sei den du bist eine göttlich gesegnete Magierin. So ist es den meisten Frauen verboten Waffen zu tragen oder das kämpfen zu lernen. Auch lesen und schreiben wird nur im Notfall beigebracht. Das sieht aber bei anderen nicht menschlichen Rassen anders aus. So ist zum Beispiel der Herrscher der Elfen eine Frau auch wenn der Frieden den sie unter die 7 Stämme gebracht hat brüchig zu sein scheint, ist sie die unangefochtene Herrscherin des Elfenimperiums. Die Elfen sind ein uraltes und mysteriöses Volk und teilt sich in 7 Stämme oder Fraktionen auf. Die sich alle in Kultur, Aussehen und teilweise sogar ihrer Sprache unterscheiden. So gibt es Eiselfen die eine einblaue Haut haben und ebenso eisblaue Augen. Sie sind bemerkenswerte Eismagier und leben hoch in den Bergen und der Tundra des Elfenlandes, in Palästen und Burgen aus Eis. Dann gibt es die Dunkelelfen welche durch schwarze Augen, bleiche Haut und meist schwarze Haare auffallen. Darüberhinaus sind sie besonders außergewöhnliche Nekromanten. Die Hochelfen sind von hoher Statur, sie haben die schillerndsten Augenfarben und fast goldene Haut, die perfekt mit ihren weißen Haaren harmoniert. Sie machen den größten Anteil der Elfen aus, gefolgt von den Waldelfen welche sich ganz den Wäldern verschrieben haben, in welchen sie hoch in den Wipfeln der Bäume leben. Sie verfügen wie alle Elfenarten über spitze Ohren darüber hinaus ist ihre Haut grün und von rindenähnlicher Konsistenz. Manche von ihnen können ein hochgiftiges Sekret aus ihrer Haut absondern, andere sind mit Bäumen untrennbar verbunden. Von allen Elfenrassen könnte man diese wohl am ehesten als Stamm bezeichnen. Den sie sind wild und unabhängig. Als einzigste haben sie, nach dem die Elfenimperatorin sie unterworfen hat, darauf bestanden ihre Vertreter und Herrscher selber zu bestimmen. Es gibt Lavaelfen, diese Rasse lebt in Vulkanen und anderen heißen Orten, sie besitzen eine Haut, schwarz und stabil wie Stein. Diese Haut ist mit normalen Waffen nicht durchdringbar, in dieser Haut schlängeln sich hauchzarte Adern aus flüßiger Lava und statt Haaren züngeln auf ihrem Kopf Flammen. Die Wasserelfen sind auch ziemlich mythisch ihre Haut soll wie Wasser sein und fließen, ihre Haare seien Algen und ihre Augen sind wie unendliche Ozeane, sie leben tief in Seen und Meeren zusammen mit Aquari und den Kreaturen der Tiefe. Die letzte Elfenrasse wurde bei dem Krieg fast gänzlich ausgerottet und sind drachenähnliche Elfen mit ledernen Flügeln die in den unterschiedlichsten Farben geschuppt sind. Ihre Haut ist meist ganz normal, kaum von der eines Menschen zu unterscheiden, doch manche von ihnen sind auch geschuppt und gehörnt, weshalb sie von den Menschen gemieden werden. Die Hörner sehen aber anders aus als die gemeiner Waldgeister, sie sind kristallin und funkelnd anstatt. Deshalb sind sie auf dem Schwarzmarkt teuer und werden hoch gehandelt. Die so genannten Drachenelfen waren einst ein Kriegerisches Volk mit mächtigen Magiern doch die Imperatorin vereinte die anderen Stämme und dezimierte diesen Stamm bis sie sich ergaben. Dann richtete sie den bisherigen König hin um ihre Stärke zu demonstrieren. Die Elfen sind trotz all ihrer Erfindungen und prunkvollen Städte, doch ein wildes kriegerisches Volk was nur Stärke akzeptiert. Sie sind in allen 13 Reichen vertreten und regieren ihre eigenes Imperium im Nordosten des Kontinents. Im Norden Ihres Reichs beginnt das große Gebirge, im Osten das Ewige Meer, im Süden ist der große Wald den die Elfen auch den Wald der Mutter nennen, da sie Glauben das sie alle von der großen Mutter der Wälder geboren wurden. Und im Westen grenzen sie an die schwarze Wüste.
Ich drehe mich zu meinem endlich schweigenden Reisebegleiter um. Ich will jetzt endlich wissen wie lange es noch dauert bis wir da oben sind. Dabei ist es mir jetzt ehrlich egal ob ich wie ein kleines Kind klinge, den in seinen Augen bin ich sowieso nur zu belächeln. Zitternd von der Kälte kommen mir die Worte über die Lippen, so das es klingt als hätte ich Angst die Frage zu stellen. Doch trotz des Stockens will ich diese Frage so selbstbewusst möglich stellen. Es fällt mir schwer mit ihm zu reden, da ich durch den Helm keinerlei Emotionen sehen kann, ist er genervt, froh oder doch belustigt. Kein Gefühl scheint sich auf seinem Gesicht zu zeigen, ich überlegte schön ihm im Schlaf den Helm abzunehmen, doch verwarf den Gedanken sofort beim Anblick seiner Waffe. Seine ernste Antwort auf meine doch sehr kindliche Frage überrascht mich. Seiner Meinung nach sind wir nur zwei Tagesmärsche von der Tempelanlage entfernt. Durch diese Aussage beruhigt versinke ich wieder in Gedanken. Ich habe schon seit Tagen nicht mehr an Sirona gedacht, doch jetzt so nah vor dem Tempel schießt sie in meinen Kopf wie ein Armbrustbolzen. Ich kann grade noch einen Aufschrei unterdrücken als die Welle aus Schuldgefühl meine Pectora und meinen Verstand durchflutet. Ich habe jemanden umgebracht und anstatt zu trauern oder Busse zu tun, Schmiede ich Pläne mehr Leute umzubringen. Ist das normal. Bin ich normal. Was für ein Monster bin ich, das ich meine beste Freundin ermorde und dann mir das Recht rausnehme weiterzuleben, alles zu tun um zu überleben. Wer macht so etwas? Diese Gedanken verzehren mich und würden meinen schwachen Verstand zerbrechen lassen und mich ganz dem Wahnsinn frei geben, wenn nicht da die Rache wäre. Süße Rache die meinem Leben einem Sinn gibt. Doch mir ist klar das dieser Rachedurst nichts weiter ist als die letzte Stütze meines Verstandes und ein Schutzmechanismus meines ach so verhassten Körpers. Das Messer vom See habe ich aus Sicherheitsgründen wieder zurück in die Leere geschickt. Als ich ziemlich am Anfang des Bergaufstiegs auf einem Felsen meine Arme aufschneiden wollte. Doch ehe die silberne Klinge meine Heut einritzen konnte, kam der Schatten und hielt mich davon ab. Meinem Leben auf so eine Weise ein Ende zu bereiten. Er hat geschrien und getobt. Doch genau kann ich mich nicht an seine Worte erinnern den in den Augen meines Geistes war ich tot. Tot. Meine Pectora war zu diesem Zeitpunkt grau und fast erloschen vom mangelnden Lebenswillen. Nach diesem Punkt der absoluten Versunkenheit in Schuld kam die Rache wieder auf. Ich habe die letzten Tage nicht geschlafen, nur Kraft gesammelt, nur Modelle des Tempels in den Schnee gezeichnet und das Sonnenbuch durchsucht nach Zaubern, doch nur ein Zauber sprang mir immer wieder ins Gesicht. Ein Zauber der wohl an Feigheit nicht zu übertreffen gewesen wäre und an dessen Nutzung ich zu oft schon gedacht habe. Ein Vergessenszauber. Von der Ausführug relativ simpel und er würde auch nicht viel Kraft brauchen. Doch ich würde eher sterben als Sirona oder den Tempel aus meinem Verstand zu verbannen.
Nach zwei weiteren Tagesmärschen voller Hunger und Kälte wird die Temperatur um uns wärmer und ich kann die Nähe des Tempels spüren. Die Beruhigende Aura des Tempels ist einem dunklen Schleier aus Tod gewichen und mir schlägt schon aus dieser Entfernung der Geruch von Verwesung und verbranntem Fleisch entgegen. Ich will mich übergeben und weglaufen. Doch Jaro hält mich fest, sein harter Griff tut meinem Arm weh und ich schreie auf weil ich glaube das er dann aufhört. Tatsächlich lässt er los und reicht mir ein schwarzes Tuch. Dankbar greife ich danach, nur um es sofort gegen meine Nase zu drücken. Der weiche Samt verdrängt den Gestank und wärmt mein ausgemergeltes Gesicht, so das ich weiter laufe. Der Plan im Tempel ist einfach, Jaro lenkt die Wachen ab während ich in den Ruinen nach der so genannten Kammer der Beschwörung suche um eine Kreatur loszulassen. Im Anschluss will ich in die Bibliothek um etwas über meinen Gott zu erfahren. Erst jetzt bemerke ich das wir vor der Mauer aus schwarzem Gestein stehen, welche den Tempel schützen sollte. Im Nachhinein ist diese Mauer wohl der größte Witz meines bisherigen Lebens. Ich packe mit meiner Pectora in die Luft um mich herum, und spüre sofort die energiegeladene Macht der Windmagie, ich fokussiere diese Wand deren Anblick mich zu verspotten scheint, und lasse los. Eine enorme Druckwelle die alles niederwalzt knallt da mit einem enormen Knall gegen die Wand und lässt die Erde beben. Ich konzentriere mich auf die Luft unter mir und verstärke meinen Sprung. Ich schwebe jetzt vor Jaro und Ernte dafür einen beeindruckten Blick von ihm. Äußerlich versuche ich ihn natürlich nicht wissen zu lassen wie sehr mich dieser Blick freut, weil er wohl das positivste ist was er mir bisher gegeben hat. Das Tor in der Mauer öffnet sich mit einem knirschen das meinen Ohren wehtut. Ich versuche nicht meine Hände, gegen meinen Ohren zu drücken und dem Schmerz zu widerstehen. Wenn ich jetzt meine Konzentration verliere dann falle ich, aber nicht ein kleines Stück nein,ich würde drei Längen tief fallen, dort würde ich wohl zerschellen und gebrochen liegen bleiben. Durch diesen Gedanken verunsichert starre ich auf das Tor. Aus diesem laufenWachen, die wie es geplant war durch den Lärm angelockt wurden. Sie sind sechs, im Alter von 30 bis 40 Umläufen. Einige tragen eiserne Masken, andere nur rote Kapuzen, unter denen man immer noch ihr Gesicht sehen konnte. Sie stürzen sich auf Jaro, der erste springt ihn frontal an. Wie ich sehe ist das ein großer Fehler, den ihm wird einfach die Axt in den Bauch gerammt. Der Inquisitior röchelt noch einmal ehe er wie eine Puppe in sich zusammensackt und von der schweren Axt rutscht. Ich sehe grade noch rechtzeitig wie sich einer der maskierten Wächter mit seinen Dolchen hinter Jaro steht und zustoßen will. Ich verbinde mich mit meiner Pectora und greife geistig um die Luft im Bereich der Dolche. Mit einem mentalen Ruck entreiße ich ihm seine Waffen und Ramme sie ihm mit meiner Magie in das schnell schlagende Herz. Dadurch hat mich einer der übrig gebliebenen vier Inquisitioren bemerkt. Ein Feuermagier welcher, zu seinem Gott betend, einen Feuerball nach mir schleudert. Ich schwebe zu Seite, weniger bewusst als reflexartig. Langsam gleite ich zu Boden, und werde von dem Gefühl wieder zu stehen übermannt. Meinen Beinen fehlt das Gefühl und ich bräuchte eigentlich eine Pause, doch im Gefecht ist das egal. Aus dem Augenwinkel sehe ich Jaro der einen weiteren Inquisitor die Hand mitsamt dem Schwert abschlägt. Dieser schreit auf, und verflucht Jaro auf mindestens fünf verschiednen Sprachen. Ich wende mich wieder meinem Gegner zu. Nicht zu wissen welche Talente mein Gegner hat macht mich nervös und ich zweifele an mir und daran wie nützlich ich hier bin. Um diesen Gedanken Einhalt zu gebieten, schleudere ich dem Magier eine Druckwelle entgegen. Er fliegt zu Boden, aber nur im nächsten Moment eine Mauer aus Flammen vor mir zu erschaffen. Ich will um das Feuer einen luftleeren Raum erschaffen doch in dem Moment kommt mir ein weiterer Flammenball entgegen. Ich spüre ihn und seine Vibration in der Luft so das ich ihn neben mich umleite. Eine Explosion erschüttert das Feld und lässt mich zu Boden fallen.
Ich stehe langsam auf aber nicht ohne vorher einen Blitz in Richtung des maskierten Mannes zu schleudern. Ich spüre Elektrizität überall um mich herum tanzen. Spüre Funken die an meinen Armen kitzeln. Ich muss bei diesem prickeln Lächeln. Aus den kleinen Funken werden Blitze die ich in einem akkuraten Feld um mich als eine Art Schild konstruiere. Sie umschlingen mich und knistern fröhlich. Meine Pectora ist voll ausgelastet, sie pulsiert in einem leuchtendem Rubinrot. Mein mentales Auge ist fast geblendet durch den grellen Schein. Meine Blitze lasse ich jetzt provokant von einer Hand zur anderen tanzen. Ich will ihm zeigen das er keine Chance hat und das ich ihn gleich pulverisieren werde für alles was seine Institution mir angetan hat. Ich Spanne alle Muskeln in meinem Körper an und auf einen Schlag lasse ich los. Energie entfließt mir und fährt in ihn. Eine laut knisternde Entladung purer Energie fährt in meinen Gegner und lässt diesen grauenhaft schreien. Ich drehe mich um. Diese enorme Entladung löst bei mir einen Schub aus. Ich lache auf und laufe zu dem nächsten Gegner, ein magerer Mann mit eingefallenen Gesichtszügen und einer Hakennase. Seine einbläuend Augen funkeln böse, jedoch bin ich mir sicher das ich auch Furcht in den Tiefen dieser Tundra erkennen kann. Neben uns leuchtet immer noch die flammende Wand meines letzten Opfers. Um mich herum wird es kälter und so langsam habe ich einen Verdacht welche Art von Macht mein Kontrahent hat. Der Boden um mich gefriert und die Kälte aus den Bergen verstärkt sich. Ein Wassermagier mit besonderen Talenten für Eis. Selten für die Inquisition und gefährlich für mich. Ich muss mich konzentrieren. Eis ist schwer zu bekämpfen. Ich bin mir nicht sicher wie stark er ist, entweder ein Blizzard oder ein Schneeflockentänzer. Ich denke wenn ich jetzt Schwebe wäre ich schonmal auf bodenebene im Vorteil. Der größte Vorteil von ihm ist wohl das er alle meine Kräfte kennt. Doch was er nicht weiß ich habe noch einen Trick, einen sehr schwierigen und viel Pectora benötigenden Elementartrick den ich noch nie angewendet hat weil er meine Grenzen sprengt, aber ich werde ihn in der Hinterhand behalten. Ich schließe meine Augen und begebe mich in den meditativen Zustand der Entspannung der meine Kräfte verstärkt und mein Inneres Auge nimmt alles war auch die weiß leuchtende Pectora des Feindes. Langsam konzentriere ich die Luft unter mir und steige. Ich steige und steige. Die Schwerelosigkeit sorgt für ein kribbeln in meinem Bauch und als ich etwas eine Länge hoch Schwebe öffne ich meine Augen. Alles über eine Länge wäre Kraftverschwendung. Ich blicke auf ihn, doch er sagt nichts. Langsam hebt er seine Hände und die Erde unter mir beginnt zu rumoren. Eiszacken sprießen wie Blumen aus dem Boden und suchen ihren Weg in meinen Körper. Mehr oder weniger galant schwebe ich zur Seite und schleudere einen Blitz auf ihn. Ich sehe wie die blaue Elektrizität meine Handfläche verlässt und auf ihn zufliegt. Aber in dem Moment wo sie ihn treffen sollte manifestiert sich eine Wand aus Schnee vor ihm und färbt sich so schwarz wie das Fleisch meines letzten Gegners. Ich erschaffe einen kleinen drehenden Luftwirbel um seine Verteidigung zu schwächen, innerhalb des Wirbels ist eine kleine Energiekugel, die alles im Tornado zerstört. Er weicht so schnell aus, das ich es mit bloßen Augen gar nicht sehen kann. Und ich spüre wie sich kaltes Eis in meinen Arm bohrt. Ich schreie und Schmerz durchfährt mich. Ein Eisstachel hat sich durch meinen linken Arm gebohrt, ich höre den Knochen Splittern und spüre im wahrsten Sinne des Wortes mein Blut gefrieren. Ich versuche den Stachel aus gefrorenem Wasser aus meinem Fleisch zu ziehen und sehe wie sich selbiger rot vom Blut färbt und sich wie ein Ring um meine Wunde schließt. Die Kälte ist fast unerträglich. Ich kratze, doch meine Nägel gleiten an dem glatten Eis ab. Außerdem muss ich noch den anderen Eiswaffen ausweichen die tödlich auf mich zu kommen, jedoch geht das schwer da der Stachel mit dem Boden verwachsen ist und mich an der Stelle hält wie einen Schmetterling mit nur einem Flügel. Ein kleiner Blitz jagt durch das Eis und es beginnt durch die Hitze zu schmelzen. Meine Pectora leuchtet nur noch schwach da ich schon viel gezaubert habe. Ich fühle Müdigkeit in mir aufsteigen und eine abgrundtiefe Kälte breitet sich in mir aus. Was kann ich nur tun? Wie vernichte ich diesen Magier? Eis ist immer schwer zu besiegen, ich muss mir mir irgendwas ausdenken. Ich lasse mich von der eisigen Spitze gleiten, mein Fleisch reißt unter der scharfen Kante. Der Schmerz ist unerträglich. Ich schreie, ich muss schreien. Mein Arm fühlt sich an als würde er zerrissen werden und es stimmt, Blut und herabhängende fleischfetzen, lassen mich aussehen wie eine frisch erweckte Leiche eines Nekromanten, aber ich bin nicht Tod und ich werde meine Rache kriegen das garantiere ich. Ich befinde mich im Fall. Mit meiner Magie nach dem Dolch aus der Leiche meines vorherigen Opfers, das Metall fühlt sich gut an da es noch warm vom Blut ist.
Ein Schauer läuft mir über den Rücken als ich spüre, wie der rote Lebenssaft meine Hand entlangfließt und sie wärmt. Meinen anderen Arm kann ich nicht bewegen und ein ziehen gemischt mit Angst durchfährt meinen Körper. Doch das schlimmste ist die Kälte. Sie ist überall, sie flutet mein Blut und durchsticht meine Haut. Sie überzieht meine Knochen und lässt sie gefrieren. Und sie greift langsam nach meinem schnell schlagendem Herz. Ich drücke meine gesunde Hand gegen die Luft. Eine Druckwelle katapultiert mich nach vorne. Ehe der Eismagier versteht wie ihm geschieht, fliege ich auf ihm zu und versenke meinen Dolch in ihm. Das Gefühl, als das warme Blut meine erkältete Hand berührt lässt mich erschauern. Ich versenke die Klinge tief in dem Herzen des Mistkerls. Die Pupillen des Mannes sind geweitet und ich beobachte wie langsam die Lebenskraft und die Pectora den Körper verlassen. Langsam ziehe ich den Dolch aus der Brust, noch mehr Blut fließt mir entgegen. Ein röcheln geht von dem Mann aus. Also lebt er doch noch. Ich bin überrascht, ich dachte ein Stich ins Herz wäre die beste Methode aber so wie es scheint leidet der Mann. Ich weiß nicht was ich tun soll. Sein Leiden beenden oder weggehen. Ich Spucke in meine Hand und versuche mich an die schmerzstillende Formel zu erinnern die wir lernten für Notfälle. Man muss dafür nur Blut und Spucke eines Magiers vermischen, die Formel sprechen, das Symbol der Erdgöttin auf die Stirn des Betroffenen malen und solange das Symbol aktiv ist hat er keine Schmerzen. Ich zeichne vorsichtig die Rune auf die Stirn des jetzt zuckenden Mannes und sage "Mutter Erde erhöre mich, lindere Schmerz und Pein, nimm mein Blut, nimm mein Sein." Ein leichter Schimmer leuchtet auf und der verfeindete Magier wird schlaff. Ich richte mich auf. Die Schrammen an meinem Körper bluten immer noch und das Fleisch um die Eiswunde ist verfärbt. Um mich herum liegen Leichen einige aufgeschnitten durch die Axt meines Wächters, andere verkohlt durch Blitze oder erstochen durch Dolche. Blut ist auf der Erde. Nekromanten würden diesen Ort lieben da hier die Geister frisch sind. Beziehungsweise die Pectora leichter aufzunehmen ist. Meine Gedanken schweifen ab zu meinem Schatten, ich bin verwundert wie er die Magier nur mit seiner Axt vernichten konnte. "Na, endlich eingedämpft?" Ich zucke zusammen als seine tiefe Stimme in meinem Kopf eindringt. "Wieso kannst du gegen Magier kämpfen ohne selbst Magie zu wirken?" Ich ignoriere seine Frage weil ich keine Lust auf Sticheleien habe. "Meine Rüstung absorbiert normale Magie, weil sie in einem Ritual von Magiern aus jeder Elementgruppe verzaubert wurde und aus einem Metall besteht welches nicht mehr existiert und deshalb sehr selten ist. Mein volk hütet seit tausenden von Umläufen diese Rüstungen und die letzten Reste des Metalls. Unsere Waffen sind auch aus diesem Schattensilber gefertigt und verflucht worden von den mächtigsten Magiern des Tempels. Und zur Not kann ich auch zaubern." Ich bin beeindruckt und überrascht. Ich weiß das die Schatten eine alte und mächtige Rasse sind, jedoch wusste ich nie wie gut sie geschützt sind. "Welches Element beherrschst du denn?" "Das Wasser, die Quelle des Lebens." "Kannst du Heilzauber?" Ich muss ihn das fragen, weil unser Plan sonst nicht aufgeht, wenn ich verkrüppelt durch eine Anlage voller Wachen humpele und ächze.Er hebt beschwörend die Hände und Wasser quillt aus seiner Rüstung. Es spritzt aus jedem Zwischenraum und aus seinen schweren Handschuhen. Es bildet sich eine kristallklare Pfütze um ihn, die sich immer mehr ausbreitet. Bis sie an meinem Füße kommt, ich erschaudere den sie ist warm und sanft, sie steht damit im genauen Gegenteil zu ihrem Schöpfer. Der Gedanke lässt mich schmunzeln. Ein goldenes Licht geht jetzt von dem Wasser aus und es fließt allen Gesetzen zu trotz an mir hoch. Benetzt meinen ganzen Körper und wärmt mich. Langsam spüre ich wie sich Schnitte schließen. Blut wird weggeschwemmt so das ich mich wieder wohl fühle. Es kribbelt wenn ein Schnitt sich schließt weil es ungewohnt ist das sich Wunden so schnell heilen. Ich hoffe es ist bald vorbei den ich reagiere sehr empfindlich auf Berührungen und wenn ich nicht in Gelächter verfallen soll, sollten manche Bereiche ganz ausgelassen werden. Ich kichere als er an meiner Taille einen Schnitt heilt. Nach einigen Momenten war es schon vorbei und das Wasser fällt zu Boden. Ich beobachte wie es in die Tiefen der Erde verschwindet. "Du solltest dir endlich ne Rüstung zu legen wenn du nicht bald draufgehen willst." Tönt es in meinem Kopf. "Im Tempel gibt es auch Rüstungen. Keine Sorge! Habe keine Lust weiterhin so rum zu laufen." Wir drehen uns wieder zum Tor um. Wir haben unser Ziel erreicht. Glaube ich. Ich schaue zu meinem Wächter und er zieht seine große Axt aus dem Körper eines Inquisitors um den noch kleine Flammen züngeln. Tja, seine Magie hat ihm wohl doch nichts genützt. Er stapft mit lauten Schritten auf mich zu. "Wollen wir weiter" fragt er. Ich will eigentlich nicht weiter aber ich muss, also sage ich Ja. Und wir gehen durch das Tor.
Und wieder ein Kapitel vorbei, ich weiß ich bin ein schlimmer Mensch euch so lange warten zu lassen, aber um ehrlich zu sein hatte ich die letzten Wochen keine richtige Motivation zu schreiben. Ich will aber auf jeden Fall weiterschreiben, und euch die bestmögliche Geschichte bieten. Bin offen für eure Anmerkungen und würde echt gerne wissen wie ihr die neue etwas düsterere Stimmung im Buch findet und ob ihr noch Fragen zu Dingen innerhalb der Geschichte habt. Danke euch allen und bin fast ausgerastet als ich gesehen hab das diese Geschichte schon 600 reads hat. Ihr seit toll und wenn ich mich irre ist das dass bis jetzt das längste Kapitel im Buch und auch mit Abstand das schwierigste also hoffe Ich es gefällt euch. Und ich beginne jetzt mit Kapitel 7.
Euer Sturmspringer
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