Prolog

Er rannte mir hinterher.
Die ganzen Zuschauer sahen mir zu, wie ich vor einem Wolf davonrannte.
„Das Mädchen wird verlieren!", riefen viele.
„Holt das Mädchen raus!", kam es ebenfalls.
„Hat sie selber schuld, wenn sie sich darauf einlässt!", dieser Kommentar brachte mich zur Weißglut.
„Wer hat das gesagt?!" Rief ich, während ich außer Atem weiter rannte. Diese Arena bot einem keine Möglichkeiten, sich Zeit zu verschaffen um abzuhauen.
„Ich, Schätzchen." Hörte ich eine belustigte Stimme aus dem Publikum.
„Komm hier runter und stell dich mir!" Rief ich zurück und schlug einen Haken.

Hinter mir wurde das Knurren leiser.
Gedämpft nahm ich wahr, wie der Wolf hinter mir mit einem Betäubungspfeil angeschossen und eingesperrt wurde und jemand zu mir in die Arena trat.

„Ich bin hier, Schätzchen." Ertönte eine selbstgefällige Stimme hinter mir.
Außer Atem drehte ich mich um und setzte ich mich auf den Boden. Mir gegenüber stand ein Junge, der wahrscheinlich nicht viel älter war. Vielleicht erst 16 oder 17.
Er hatte schwarze Haare und grüne Augen.
Er grinste arrogant und damit gab er sich preis.
Er war ein Werwolf.
Solche Fangzähne, haben Werwölfe. Egal ob sie verwandelt sind oder nicht. Sie sind immer da.

„Du präsentierst dich gerne, hab ich recht?" Fragte ich und schaute fest in seine grünen Augen.
„Wie kommst du denn darauf?" Kam kurz darauf die selbstgefällige Antwort.
Langsam erholte sich mein Körper von dem langen Wegrenne und ich stand auf.
„Du kapierst es nicht, oder?" Sagte ich wesentlich ruhiger.
„Natürlich stehe ich es, doch scheinst du nicht zu wissen, wie du sein Leben als überlegene Spezies zu führen hast!" Wurde mir fast schon entgegen geschrien, welches sicher fast als Knurren tönte.
„Das ist doch keine überlegene Spezies!" Rief ich ihm flüsternd entgegen. „Aber bleiben wir mal leise. Ich glaube nicht, dass du allen preisgeben willst, was du bist. Oder willst du als Laborratte enden?" Meine Stimme wurde von Sekunde zu Sekunde ruhiger und meine Atmung entsprach wieder der eines normalen Menschen.

Der Junge schwieg und starrte mich einfach nur an. Sämtliche Zuschauer sprachen untereinander, manche riefen wieder etwas, dass der Kampf weitergehen solle oder der Junge gegen mich kämpfen soll. Diese unwichtigen Kommentare blendete ich aus und richtete meinen Blick wieder, welcher zuvor durch die Arena geschweift ist, auf den Jungen.

Mein Geduldsfaden riss und die Worte verließen meinen Mund, ohne dass ich es mir vorher nochmal überlegen konnte. „Dir hat wohl jemand nicht beigebracht ein braves Junge zu sein. Dich an die überlebenswichtigen regeln zu halten. Deine außergewöhnlichen Fähigkeiten zu-" Ich überraschte ihn sichtlich mit diesen Worten und er verlor für einen Augenblick das leuchten seines Wolfes aus den Augen, doch kehrte es schnell zurück und mein Gegenüber sah mich eindringlich an.
In diesem Moment konnte ich es erst richtig wahrnehmen.
Die Arena hatte zugelassen, dass der Kampf — welcher eher aus meinem Wegrennen und Ausweichen und dem Verfolgen des Wolfes bestand — unterbrochen wurde, nur um einen ungefähr Gleichaltrigen zu mir zu lassen um sich aufzuregen.
„Es reicht!" Rief der Junge mir entgegen.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und starrte ihm entgegen, der mir gefährlich nahe gekommen war. Ich spannte mich automatisch an und konnte und wollte meinen Blick nicht von meinem Gegenüber losreißen, zu sehr war ich auf ihn fixiert und wegen ihm auch angespannt und erleichtert zugleich. Sowie aufgeregt aus einem Grund und auch irgendwie... angezogen.
Doch im nächsten Augenblick packte er mich schon am Revers und drückte mich zu Boden.
Die Steinchen im sandigen Boden drückten sich in meinen Rücken und stachen an allen Stellen meine Haut, was sich anfühlte, als würde mein gesamter Rücken brennen. Mit einer gewaltigen Kraft wurde ich gegen den Boden gepresst, dass ich für einige Augenblicke die Augen schloss und meine Wolf versuchte zu kontrollieren.
„Ich hoffe du verzeihst mir, Máistreás", flüsterte er.

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