Kapitel 2 / 2 Jasper und Anruf von Capuno
„Wie geht’s dir?“, fragte Tikito.
„Mir geth es sehr gut. Warum?“
„Ich meine nicht Körperlich. Rosso musste weg weil seine Sklavin angerufen hat und sie offenbar einem Hund namens Borgia bewusstlos gefunden hat.“
„Rosso hat einen Hund.“, stieß ich verblüfft aus.
„Tiere und Vampire schließen sich ja nicht aus.“, antwortete Tikito.
Ich sah sie verwundert an und stellte mir einen riesigen Bernhardiner vor, der Rosso ablegte und ansprang. Ich musste bei dem Gedanken lächeln.
Warum hatte er mir nichts von diesem Hund erzählt. Er wusste doch, wie sehr ich Hunde mochte.
Aber ich hatte ja auch nichts über seine Vergangenheit oder sein Alter gewusst.
Er hatte mich erfolgreich von seinem Privatleben ferngehalten.
„Mögen sie Hunde?“, fragte Tikito.
„Oh ja! Ich liebe Terrier. Ich liebe es aus einem Napf zu essen, während ich auf allen Vieren bin und meine Leine trage.“, sinnierte ich und lächelte.
Tikito sah mich an, als hätte ich was total Ekeliges gesagt.
„Sie essen wie...wie ein Tier? Warum?“
Ich wurde rot.
„Ich.. ähmm mein Meister... ich bin Petplayer. Wissen was das ist?“, fragte ich.
„Das ist doch aus dem BDSM-Bereich? Warum lassen sie sich von jemanden unterdrücken und zum Hund machen?“
„Es ist nicht irgendjemand, der mich führt. Es ist mein Adam, mein Meister. Ich wollte das so. Es.. es...ist für Struppi.“, meinte ich.
„Struppi ist wer?“
„Mein Hund. Mein Hund denn ich ….ich verlor. Ist lange her.“, stammelte ich und starrte aus dem Fenster.
Vor meinem Inneren Augen sah ich wie Rayn Cossa Struppi trat und mein Kleiner weißer Wuschel mich anknurrte und davon flitzte.
Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Er hatte diesen Tod nicht verdient.
„Wie ist er denn? Ist er Tod?“, hakte Tikito nach.
Ich wollte gerade antworten, als Lorenzo hereinkam. Er hatte sein Handy am Ohr und sah mich prüfend an.
„Wenn er nicht telefonieren kann, dann können sie ihm doch was ausrichten....Nein, ich bin ein Freund...ich rufe als Freund an und nicht in einer politischen Angelegenheit.“
Lorenzo zog erschrocken die Luft ein.
„Das Trubinal...warum? Wie..was ist den mit dem Sohn des Soleil geschehen... Sie wissen nicht was passiert ist?“
Lorenzo seufzte, sah mich an und verdrehte die Augen.
Dann formte er mit den Lippen das Wort „Franzosen“ und wandte sich ab von mir.
Er sprach nun in schnellem Französisch ein paar Sätze, die ich leider nicht verstand.
„Ja, Herr gott! Der Dauphin soll mich anrufen. Meine Nummer hat er. Nein nicht der erste...sondern der Zweite. Ja, richtig! Xaviere Juliano de Nuit meine ich. Sagen sie ihm bitte, dass es dringend ist und dass..“ Lorenzo sah wieder zu mir. „sein Hund von der Sehnsucht Antiones zu seinem ersten freiwilligen Opfer weiß.“
Was meinte er damit? Mit Hund könnte ich gemeint sein, aber wer war dann Antione und welches Opfer?
„ Dies versteht er dann schon.“, schrie Lorenzo fast. Der Graf begann nun auf französisch zu fluchen. Jedenfalls hörte es sich so an. Ich wusste ja nicht was die Wörter hießen.
„Ja mercy. Und tun sie ihre Arbeit ordentlich. Er muss sofort davon wissen. Sagen sie ihm bitte den Satz. Es ist scheiß egal ob sie ihn verstehen oder nicht. Seine Hoheit wird ihn verstehen. Aurevoire.“, meinte Lorenzo und legte auf.
Er stöhnte. „Da wird man überall herumgereicht und dann landet man endlich über das französische VRK in Schloss Gemme de Sang und dann hat man so ne blöde Kuh dran. Zum Kotzen. Warum kann Adam nicht an sein verdammtes Handy gehen.“, regte sich Lorenzo auf.
„Beruhigt euch. Signore Nossini wird schon zurückrufen.“, meinte Tikito und legte Lorenzo beruhigend eine Hand auf den Arm.
„Ich hoffe es. Er war doch so Handysüchtig, als das Ding erfunden wurde. Ich finde diese Dinger einfach nur praktisch. Aber mehr auch nicht.“, knurrte Lorenzo.
Ich runzelte die Stirn und machte mir langsam Sorgen um meinen Partner. Es sah ihm gar nicht ähnlich nicht erreichbar zu sein. Schon gar nicht wenn ich nicht bei ihm war. Er würde sofort dran gehen, wenn er Lorenzos Nummer sah. Schon allein nur um zu wissen ob mit mir alles in Ordnung war. Vielleicht war er verletzt und wurde von Louis irgendwo festgehalten?
„Glaubst du mit Adam ist alles in Ordnung? Vielleicht...vielleicht hat man ihn umgebracht. Oder er denkt ich bin Tod. Wenn die Aufnahme in seine Hände gelangt, dass wird ihm sehr zu setzten. Nicht dass er sich was antut.“, fragte ich den Grafen.
„Adrian ist hart im nehmen. Er würde bei mir nachfragen, bevor er irgendetwas von einer Aufnahme glaubt. Ich habe erfahren, dass der Dauphin, also sein Cousin in beschuldigt hat, Prinzessin Aure was angetan zu haben und dass er wohl irgendwie von Louis verletzt wurde. Der Soleil ist ziemlich wütend auf seinen Sohn. Ich weiß nur, dass der König Adam und seinen Sohn mit James zusammen mit zum Tribunal genommen hat. Offenbar schon vor einer halben Stunde.“, erklärte Lorenzo.
„Was ist das Tribunal?“, fragte ich.
„Eine sehr hohe Instanz im französischen Gericht. Sie sind unabhängig von König und bestehen aus den Dämon, die früher einmal Könige waren. Es klingt als sei, das was Juliano da tut ziemlich wichtig.“, erklärte mir der Graf.
Ich zuckte nur mit den Schultern und hoffte, dass Adam zurückrufen würde. Ich wollte seine Stimme hören. Wissen das es ihm gut ging.
Ihm sagen, dass ich am leben war und dass die Streckbank nicht so schlimm gewesen wäre.
Ich wusste, dass er sich Vorwürfe machen würde, weil sein Cousin dahinter steckte.
Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken und Lorenzo hob erneut sein Handy ans Ohr.
„Si, er ist bei mir! Aber Capuno ich glaube nicht, dass er arbeiten kann.“, meinte Lorenzo und streckte mir sein Handy hin.
Ich nahm es und legte es an mein rechtes Ohr.
„Hallo?“, fragte ich. Hoffentlich war es Adam.
„Signore Fagio, es tut mir aufrichtig Leid aber Lotta ist kurzfristig krank geworden und jetzt ist Spätschicht nicht besetzt. Und die anderen haben alle zu viele Überstunden. Ich...ich würde...aber wenn sie keine Zeit haben finde ich eine Lösung. Ich möchte sie ja nicht seiner Durchlaucht Drago entreißen.“, stammelte Rico Capuno, mein Chef.
Ich arbeitete auf Adams Bitten hin in seinem Restaurant. Mein Liebster hatte darauf bestanden, weil ich Geld haben sollte, um mich von ihm lösen zu können, wenn es notwendig war. Adam wollte, dass ich jeder Zeit selbstständig und auch selbstbestimmt Leben konnte.
Und so nebenbei lernte ich dadurch auch mein Geld einzuteilen und nicht alles auf den Kopf zu hauen. Ich konnte anfangs nämlich überhaupt nicht mit Geld umgehen.
Die ersten zwei Jahre, hatte Capuno mein Gehalt an Adam überwiesen und er hatte mir jede Woche eine bestimmte Summe ausgezahlt um mich an die Einteilung zu gewöhnen. Dann hatte ich mein Gehalt selbst verwalten dürfen und hatte innerhalb von einer Woche meine 680 Sangflorin ausgegeben. Dafür hatte er mir Komplett mein Gehalt entzogen und ich hatte eine Schmerzhafte Erfahrung auf seinen Knien machen müssen. Er hatte mir den Arsch versohlt.
Jetzt durfte ich die Hälfte haben und die andre Hälfte hatte Adam angelegt.
„Jasper? Ich weiß sonst niemanden, den ich einsetzten kann.“, holte mich Capuno aus meinen Gedanken.
„Okay, ich komme und bin 4 Stunden da. Halten sie solange durch?“, gab ich nach und seufzte.
Nach der ganzen Aufregung war ich eigentlich nicht in der Lage zu arbeiten. Aber es würde mich hoffentlich ablenken und war besser als von Lorenzo und Tikito betüttelt zu werden.
„Si Signore! Es war auch jemand hier, der nach ihnen Gefragt hat. Aber das erzähle ich ihnen wenn sie da sind.“, meinte Capuno.
„Machen sie das? Ist einer... einer der besonderen Stammgäste da?“, fragte ich.
„Einer war hier. Der Don persönlich. Aber ich habe ihn des Hauses verwiesen. Momentan ist keiner von ihnen im Lokal. Aber Derjenige, der nach ihnen gefragt hat lungert die ganze Zeit vorm Lokal rum.“, antwortete Capuno.
Wer wollte mich sprechen? Ich wurde neugierig.
„Okay, ich komme. Biss gleich.“, sagte ich und legte auf.
Lorenzo sah mich wütend an und griff meinen Arm.
„ Du kannst nicht laufen, junger Mann! Wie willst du dann Kellnern?“, knurrte der Graf und zerrte mir das Handy aus den Fingern.
„Ich kann Rico nicht im stich lassen. Er ist nur nicht nur mein Chef, sondern ist dabei ein Freund zu werden. Ich brauche auch Freunde, die nicht von Adam kontrolliert werden.“, schrie ich ihn an.
„Adam hat mir die Verantwortung für dich übertragen. Und du kannst nicht Arbeiten. Dies erlaube ich nicht! Ich verbiete es dir als Dom.“, schrie Lornzo.
Ich sprang auf und riss die Verbände von meinen Füßen.
„Meine Beine sind in Ordnung, wie du sehen kannst. Ich werde nach Florenz gehen, auch ohne Euch, Meister. Wenn ihr mich bestrafen wollt, dann tut es. Aber dann müsst ihr mich schon hart bestrafen, als Dom, wenn ihr mich aufhalten wollt.“, schrie ich ihn an.
„Jasper! Du hast gerade Schmerz durchlitten. Du bist verwirrt und machst dir sorgen um Adam. Ich frage mich auch, warum er nicht erreichbar ist. Aber wenn er bei Julaino ist, dann ist alles in Ordnung. Du wirst dich nicht auf die Arbeit konzentrieren können. Dein Wohlergehen ist wichtiger als eine Freundschaft! Bleibe hier! Lass uns in Ruhe Cittacrimpiro verlassen und nach hause fahren. Wenn du möchtest können wir Milano zu seinen Vater bringen.“, antwortete Lorenzo.
„Nein, bei Cupano ist jemand der mich sprechen möchte.“, sagte ich ihm.
„Das ist doch bestimmt nur eine Falle.“, tat Lorenzo meine Aussage ab.
Ich fühlte etwas... ich hatte einfach das Gefühl, dass ich diesen Jemand treffen musste. Dass ich dann endlich die Leere in mir füllen könnte. Was war, wenn es Gaston war? Ich würde gewiss etwas über meine Familie erfahren. Dies spürte ich einfach.
„Ich muss nach Florenz!“, knurrte ich Lorenzo an.
Der Graf trat auf mich zu.
„Ich kann nicht zu lassen, dass du gehst. Adrian würde nicht wollen, dass ich dich gehen lasse. Ich muss auf dich auf passen.“, meinte der Graf und griff mich an den Armen.
„Adam würde mich gehen lassen. Er will, dass ich Freunde habe. Er würde meine Entscheidung akzeptieren.“, sagte ich ihm und riss mich los.
Dann stieg ich aus dem Auto.
Ich drehte mich noch einmal um.
Lorenzo hatte sich verwandelt und ich spürte es gegen meinen Kopf pochen.
Hatte er etwa...Nein!
Dann durchfuhr mich Schmerz und schrie auf. Ich sank auf die Knie.
Lorenzo kam aus dem Wagen und weinte.
„Es tut mir Leid! Aber ich kann dich nicht gehen lassen.“
Er benutzte seine Macht um mich zu bestrafen.
Doch als der Schmerz mir zu setzte begannen meine Beine zu kribbeln und alle Schmerzen waren plötzlich weg. Lorenzos Augen wechselten von rot zu braun.
„Was machst du?“, fragte er.
„Ich habe keine Ahnung, aber anscheinend will der Dämon, der mich geheilt hat nicht, dass du mir weh tust, Lorenzo!“, fauchte ich wütend. Dann viel mir der Brief ein.
„Wo ist der goldene Brief von Gaston?“
Lorenzo seufzte und sah mich an, dann zog er den Brief aus seiner Manteltasche und reichte ihn mir.
„Ich kann dich sowieso nicht aufhalten. Aber bitte nimm dieses Handy mit!“, sagte er und gab mir ein Handy mit einer Prepaidkarte.
Ich nahm es an und entsperrte es. Es war nicht das erste Mal, dass ich ein Handy mit Prepaid bekam. Über eine Tastenkombination bekam ich heraus, dass 15 Euro drauf waren.
„Rufe mich an, wenn irgendetwas ist, Jasper! Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Wenn um 21 Uhr, deine Schicht endet, stehe ich vor den Restaurant und hohle dich ab. Ich kann dich jetzt leider nicht fahren, weil ich den Franzosen mit der Aufnahme finden muss, bevor dieser nach Frankreich gelangt.“ , gab mir Lorenzo zu verstehen, dass ich sehen musste wie ich nach Florenz gelangte.
„Keine Sorge, ich komme klar. Es ist das erste Mal, dass ich alleine irgendwo hin gehe. Aber es wird schon gut gehen. Ich kann mich verteidigen.“, sagte ich.
Endlich durfte ich alleine los ziehen. Dies war noch nie passiert.
„Gut...ich werde mir zwar sorgen machen, aber wenn dir der Unbekannte, der nach dir gefragt hat so wichtig ist...“, Er brach ab und holte sein Handy hervor.
„Ich glaube einfach, dass er mir etwas über meine Familie sagen kann. Ich fühle das einfach. Ich kann es mir selbst nicht erklären. Ich weiß nur, dass ich ihn treffen muss. Verstehst du das?“, sagte ich. Doch Lorenzo gab mir keine Antwort, weil er das Telefongespräch annahm.
„Adrian endlich! Warum gehst du nicht an dein Handy.“, knurrte Lorenzo erleichtert.
Es war Adam...würde mir mein Freund erlauben zu gehen. Wahrscheinlich nicht. Adams Sorge überwiegt immer.
Ich musste weg, solange ich noch die Erlaubnis von Lorenzo hatte.
„Ja, er weiß von meinen Gefühlen.... Nein, er kommt nicht sehr gut damit klar. Er hat … wir waren in der Villa von Cossa. Er ist weggerannt und wurde entführt....“, Lorenzo verstummte und hielt das Handy von sich weg.
„DU SOLLTEST DOCH AUF IHN AUFPASSEN!“, hörte ich Adam schreien.
Mein Meister war offenbar sehr wütend.
„Das habe ich! Er ist in Sicherheit. Er will jetzt nach Florenz...und was....der Dúce de segret? Ja, er war da, er hat ihn gefoltert....Woher weißt du von der Streckbank...Nein, er ist tot. Hat sich selbst umgebracht....was ist mit Louis?“, stammelte Lorenzo.
Ich entschied mich besser jetzt zu verkrümeln, bevor Adam Lorenzo bat mich nicht nach Florenz gehen zu lassen.
Also rannte ich los und schlüpfte zwischen den parkenden SUVs und und Fahrzeugen der Armee hindurch. Ich stopfte das Handy und den Brief in meine Hosentasche und rannte von den Autos Weg.
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