Kapitel 1 / 9 Besessen von seinem Vater und eine Warnung Luzifers
Plötzlich sah ich eine feuerrote Gestalt auf mich zukommen und schloss die Augen, da mich das Licht blendete.
Als ich die Augen wieder aufriss, stand ich in einem Raum, der ähnlich aussah wie das Esszimmer im Lequahof.
Ich starrte umher. Marinette stand am Herd und kochte einen Eintopf.
„Mutter!", rief ich und ging zu ihr.
Sie nahm keine Notiz von mir und drehte sich um. Ich erschreckte mich, als ein kleiner Junge durch mich hindurch kam und sich in die Arme von Mutter warf.
Als sich der Junge zu mir umdrehte, erkannte ich meinen 4 Jährigen Bruder Karl Adam.
Was hatte das zu bedeuten?
„Ich bin in deinem Körper, mein Sohn!"
Ich traute meinen Ohren nicht. Es war Húgos Stimme.
Ich drehte mich um und sah meinen Vater wenige Meter vor mir stehen.
Er trug ein zerfetztes Leinenhemd und eine zerrissene blutbefleckte Hose, jene Kleidung, die er auf dem Place de la Revolution und somit auch bei seinem Tod auf der Guillotine getragen hatte.
„Vater! Was... was ist das hier? Warum kann mich Mutter nicht sehen.", fragte ich und rannte auf ihn zu. Ich warf mich in seine Arme und er umarmte mich. Ich trug seltsamer weiße ein Leinenhemd mit einer Hose.
Etwas kratze an meinem Rücken. Als ich nach sah entdeckte ich einen Schwanz mit Schuppen, der am Po meines Vaters endete.
„ Was ist das?", fragte ich entsetzt.
„Ich bin ein Dämon, Adrian. Danke, dass du mich eingelassen hast. Wenn du nicht zu gestimmt hättest, hätte ich keine Möglichkeit gehabt dich zu retten und wir würden uns jetzt vor Luzifers Thron wiedersehen.", meinte Húgo, „Wir sind ja nicht verwandt, Leider!"
„Ja, leider... Vater", meinte ich und meine Augen tränten.
„Nicht weinen, mein Schatz! Ich bin dir dankbar. Du hast mir einen Ehrenplatz in Le Soleil eingebracht. Du hast auch dies hier möglich gemacht. Immer wenn unsere Knochen bewegt werden, haben die Diavoloni die Möglichkeit für diesen einen Tag auf die Erde zurückzukehren.
Ich hätte mich nicht verstecken sollen. Aber ich hätte nur durch eine Hülle Kontakt mit dir aufbauen können. Ich wollte aber kein Wesen in besitzt nehmen. Ich hasse das Gefühl, den Körper eines anderen zu gebrauchen. Ich hasse die Macht, die ich als Dämon über andere habe.", gestand mein Vater.
„Ganz der Patriot von früher.", meinte ich lächelnd, „Danke!".
Húgo drückte mich fester an sich.
„Ich habe dir eigentlich soviel zu sagen. Aber ich denke, deine wahre Familie hat dringendere Fragen an dich. Ich bin noch biss 12 Uhr hier. Wenn du wieder mit mir sprechen möchtest, sprich mich an und erteile mir die Erlaubnis Besitz von dir zu ergreifen. Ich werde deinen Körper nicht missbrauchen. Nur eines habe ich dir noch zu sagen. Es gibt eine Familie, die einen Dämon vollständig aus der Hölle befreien will. Sie haben bereits einen Diavoloni auf ihre Seite gezogen. Sie brauchen die Knochen des Vampirs, der besagter Dämon vorher gewesen ist. Ich weiß nur den Dämonennamen des Dämons. Aber du musst aufpassen. Er scheint etwas mit dir zu tun zu haben. Ich weiß aber nicht was. Sein Name in der Hölle ist Rahiki.", erklärte Vater.
„Gut, ich werde aufpassen.", sagte ich und küsste meinen Vater auf die Wange.
„Ich liebe dich, Adrian!", verabschiedete sich Húgo, „ Du wirst immer mein Sohn sein. Auch wenn du nicht mein Blut trägst."
„Ich vermisse dich schrecklich, Vater!", antwortete ich und dann wurde alles schwarz.
Ich öffnete die Augen und lag im Hof von Schloss Gemme de Sang. Wachen kamen auf mich zu gerannt und ich wurde hochgezogen und meine Hände wurden mit Eisenketten auf meinen Rücken gefesselt.
„Dauphin Xaviere Juliano de Nuit! Wir verhaften Euch auf Befehl Soleils und sollen euch in den Gästesaloon bringen. Euch wird vorerst nichts vorgeworfen, allerdings müssen wir euch gefangennehmen, da mit ihr euch nichts antut." , verkündete der General.
Ich lies es zu, dass sie mich in ihre Mitte nahmen und mich zum Schlossportal führten.
"Ich akzeptiere die Verhaftung.", meinte ich.
Ich wurde durch die riesige Eingangshalle mit dem Bild der Bourbonen an der Decke geführt und durch eine Tür gestoßen. Ich fand mich in einem großen Gang mit einem Vorzimmer wieder, wo bei einer Audienz die Gäste warteten. Rechts von mir lag eine Tür, die von rotem Samt verdeckt war. Ich wusste, das es der zweit Eingang zum Thronsaal war.
Aure saß auf einem Sessel und wurde von Alice und James umringt. Meine ganze Familie war hier.
Louis stand in der Ecke und war mit Ketten gefesselt worden und ein Pflock rackte aus seiner Brust. Nur die Augen des ersten Dauphins huschten von seinem Vater zu mir.
„Adrian!", rief Juliano und stürzte auf mich zu. Er umarmte mich fest.
„Mach so etwas nie wieder!"
Ich wollte ihn umarmen, aber stattdessen taten meine Muskeln was ganz anderes. Sie stießen meinen Onkel von mir weg und zerrisssen die Metallfesseln.
„Juliano? Mein Sohn hat Aure nichts angetan. Sie stand unter der Kontrolle eures Sohnes. Sie hat sich selbst gefesselt. Sie hat Adrian bedrängt. Ich war dabei.", sagte ich.
Wieso...ich hatte das nicht sagen wollen.
„Vater? Bist du immer noch in mir?", fragte ich verwirrt.
„Vater?", fragte Juliano und starrte mich verdutzt an. Plötzlich riss er die Augen auf und schien zu kapieren.
„Stanislas, bist du in Adams Körper?", fragte er.
Mein Mund machte sich erneut selbstständig: „Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen. Aber mein jetziger Name ist Taratore Amicum, in der Sprache der Darokari und der Hölle bedeutet es Freund.".
„Amicum ist Latein!", stellte Juliano fest.
„In meinem anderen Leben war ich Húgo Lequa", antwortete mein Mund selbstständig.
„Ein Dämon also? Ist Adrian deshalb nicht tot. Weil du Besitz von ihm ergriffen hast als er...", Juliano sah kurz wütend seinen Sohn an und fuhr dann fort, „..als er stürzte?".
„Ja, Roi!", antwortete der Dämon in mir, erneut mit meinem Mund.
„Verdammt noch mal höre auf damit!", schrie ich und versuchte meine Arme zu bewegen, aber sie gehorchten mir nicht. „ Geh, Vater!"
Plötzlich wurde ich nach hinten gerissen und fiel durch Dunkelheit, vor mir sah ich in einem Fenster meinen Onkel, der immer kleiner wurde.
Dann saß ich plötzlich auf einem Sofa.
An den Wänden waren Türen und ein Tisch stand auf dem weißen Boden. Plötzlich ging eine der Türen auf und Jasper kam herein.
Was machte Jasper hier?
„Meister? Ihr solltet aufstehen.", bat mich mein Liebster und ich stand auf und trat zu ihm.
„Jasper!", hauchte ich und berührte ihn an der Wange. Plötzlich wuchsen aus Jaspers Kopf Hörner und er bekam riesige Reißzähne.
„Was...Ahh!", schrie ich als mein Freund mich packte und seine Zähne in mein Hals schlug.
Ich sah plötzlich meinen kleinen Sub auf einer Streckbank liegen und durch die Dunkelheit starren.
Französisch ertönte in meinen Ohren: „Xavieres Kleiner Schoßhund war ja sehr leicht zu überwältigen. Wach schon auf Kleiner!".
Jasper zerrte an den Fesseln, die ihn an die Streckbank banden.
„ Hay! Macht mich los!", schrie mein Liebster.
„Du kannst schreien so viel du willst. Niemand wird dich hören.", ertönte Französisch. Die Stimme kam mir bekannt vor.
„Ich verstehe nicht!", rief Jasper auf italienisch.
„ Tut mir Leid, Monsieur Fagio, aber mein italienisch ist etwas eingerostet. Aber ich hoffe doch mein etwas unfreiwilliger Partner kann anständig übersetzten.Nicht wahr Monsieur Fontana?", ertönte die Stimme von eben gerade, aber nun sprach sie italienisch. Jetzt erkannte ich auch wessen Stimme es war. Dúce de segret, der Anführer des Geheimdienstes von Juliano.
Was zur Hölle war hier los? Warum hörte ich diese Stimmen?
Jasper löste seine Zähne aus meinem Hals und lächelte mich an.
„Flippe nicht aus! Denke an dein Versprechen ihm gegenüber, nie wieder so zu sein, wie in der Antionette.", sagte Jasper und dann verwandelte er sich in Vladimir. Der Urvampir lächelte mich an und zersprang in tausend Teile.
Ich sank auf den Boden und bekam das Bild von meinem Kleinen auf der Streckbank nicht mehr aus dem Kopf.
War das womöglich echt gewesen? Oder nur eine Vision?
„Adrian?", ertönte die Stimme meines Vaters. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter.
„Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Luzifers Warnung ist vermittelt. Ich hoffe ihr könnt euch auf diesen Krieg vorbereiten.
Ich hoffe, dass wir uns erst in einigen hundert Jahren wiedersehen, Adrian.
Entschuldige, dass ich so rücksichtslos einfach deinen fleischliche Hülle benutzte. Aber ich musste irgendwie mit Juliano reden. Ich danke dir, dass du mir es erspart hast einen unschuldigen Menschen zu überwältigen. Ich hoffe Melkretors Botschaft ist gut bei dir angekommen. Ich war mir nicht sicher ob die Übermittlung durch das Salvano, dem telepathischen Netzwerk zwischen uns Dämonen mit dem Prinzen der Hölle funktioniert. Du darfst deinen Gefühlen nicht nachgeben. Ich darf dir nicht sagen, was passiert, wenn du Louis umbringst. Aber du darfst es nicht. Egal was er auch mit Jasper anstellt.", sagte Húgo.
„Was...war das etwa echt? Wird Jasper gerade gefoltert?", fragte ich.
„Ich kann dir keine Antwort geben, Adrian. Luzifer verbietet es. Lebewohl, mein Sohn. Du wirst immer mein Kind sein. Vergiss nicht biss 12 Uhr hast du noch Zeit. Aber ich werde dich und deinen Körper jetzt wieder verlassen. Wenn ich noch länger in dir bleibe, muss ich dich einsperren und fesseln. Ich will nicht den Käfig über dich bringen, mein Sohn. Besessenheit ist nicht nur das hier gerade.", meinte Húgo und umfasste mit seiner Hand den Raum, „sondern kann auch grausam sein. Es liegt in der Natur eines Dämons die Seele seines Wirst zu foltern. Keiner von uns ist gegen den Käfig gefeit. Wir können ihn nur für eine kurze Zeit nicht gebrauchen. Der Käfig schadet der Seele des Wirts sehr. Sei nicht traurig. Ich hätte gerne die letzten mir verliebenden Stunden auf der Erde mit dir und diesem äußerst angenehmen Haus verbracht. Aber ich hab dich zu sehr lieb um zu zu sehen, wie meine Kräfte dich foltern. Lebewohl, mein Sohn!", meinte Húgo.
„Haus? Was für ein Haus? Gehe nicht, Vater!", schrie ich.
„Dein Körper, Adrian. Wir nennen die Körper unserer Wirte Häuser. Danke, dass du mich eingelassen hast. Ich habe so sehr gehofft, dass ich mit dir sprechen kann. Danke, dass ich dich besessen machen konnte." , antwortete mein Vater und dann wurde alles Schwarz.
Ich schlug die Augen auf und sah Juliano über mir. Er hält meine Hand.Ich befand mich in dem Kaminzimmer, wo eigentlich private Gäste empfangen wurden.
„Willkommen zurück Adam! Ich hoffe Húgo hat sich noch verabschiedet.", begrüßte mich Juliano.
„Ja, das hat er. Bin ich nicht mehr besessen?", fragte ich.
Mein Onkel lächelte und holte eine Schale hervor und lies ein wenig Wasser über mich träufeln.
„Nein, mein Neffe. Du bist nicht mehr besessen. Sonst hätte das Weihwasser reagiert.", erklärte er mir und ich erhebe mich in eine sitzende Haltung.
„Wo ist Dúce de segret?", fragte Ich den König nach dem Anführer des Geheimdienst.
„Er ist meines Wissens im Urlaub. Er wollte nach Rom und seine Verwandten besuchen. Aber Warum fragst du?", meinte Soleil.
„Er ist in Italien!", schrie ich und sprang auf.
Julianos kräftige und doch zarte Hände griffen mich am Arm und drückten mich zurück auf das Sofa.
„Bleib liegen, Húgo hat deinen Körper zwar geheilt, aber du brauchst noch Erholung. Ich will diese Sache mit Aure jetzt klären. Was genau ist passiert?", fragte mein Onkel.
Ich erzählte ihm alles biss ins kleinste Detail und schloss meinen Bericht mit folgenden Worten ab: „...und nach dem Louis gegangen war, hat sich Aure immer noch nicht bewegt. Da ist mir eingefallen, das dies entweder ein Pflock auslösen könnte oder wenn der Träger des Vampirgiftes dem sie ausgesetzt ist, seine Aufmerksamkeit nicht auf sein Opfer richtet. Daraufhin habe ich Aure nach Vampirgift überprüft und eine beträchtliche Menge in ihrem Blut gefunden.".
Juliano schaute mich nachdenklich an.
Er seufzte und sah dann den Diener an, der neben der Tür stand.
„Holt Aure und James. Lasst auch meinen Sohn mit zwei Gardisten hereinbringen. Die anderen bleiben draußen. Lasst nur meine Frau rein, sollte sie unserem Sohn folgen wollen.", befahl mein Onkel.
Der Diener nickte und trat nach draußen.
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