Kapitel 1 / 8 Adams Flucht und der Sohn des Königs

Ich trat in den Gang und hörte Schritte. 
Zwei Florettiere kamen den Gang entlang gerannt. 
„Dauphin Xaviere! Was ist passiert? Wir haben die éternel Dauphine schreien hören!“, rief einer von ihnen. 
„Nichts ist passiert!“, sagte ich und ohne zu zögern schlug ich zu. Der erste Vampir ging krachend zu Boden, als ich ihn im Gesicht traf. 
Sein Kamerad zog entsetzt sein Florett und brachte ein überraschtes „Dauphin!“ heraus, bevor ich ihn am Kragen gepackt hatte. 
„Ich habe Aure nichts angetan. Sie hat das selbst gemacht.“, sagte ich und warf den Vampir gegen die Wand. Er blieb bewusstlos liegen. 
Scheiße, was habe ich getan! Aber jetzt ist keine Zeit für Reue. Ich musste die Kameraaufzeichnungen in die Hände bekommen. 

Also legte ich meine Tarnung ab und rannte durch den Gang. 
Ich war an der Treppe angelangt als ich bereits die Alexandreische Garde am Fuße der Treppe sah. Louis stand neben Juliano und beide blickten entsetzt zu mir hoch. 
„Xaviere! Bleibe hier! Du hast nichts zu befürchten. Ich werde erst entscheiden, biss ich mir ganz sicher bin!“, rief mein Onkel. 
Doch ich sah in Louis grinsendes Gesicht und entschied mich doch den Beweis zu sichern. Rasch rannte ich nach rechts, anstatt die Treppe herunter und kam zu einer Tür. 
„Ergreift Adrian!“, hörte ich den Befehl Soleils. 
Jetzt war die Leibgarde hinter mir her, was meine Chancen noch verschlechterte. 
Ich rannte in übermenschlicher Geschwindigkeit durch eine Tür und befand mich auf der Mauer des Schlosses. Vor mir standen zwei meiner Cousins und schlugen mit Degen aufeinander ein. Leonardo und Lestat übten gerade fechten. 
Die beiden Prinzen unterbrachen ihren Kampf und sahen mich überrascht an. 
„Lestat! Ich bin unschuldig! Ich habe Aure nichts getan. Sie hat sich selbst gefesselt.“, rief ich. 
„Wovon sprichst du?“, fragte Lestat. 
Ich sah zurück und erkannte die Alexandreische Garde, wie  sie sich durch die Tür zwängte. 
„Louis hat wahrscheinlich wieder irgendwas gemacht!“, meinte Leonardo auf Lestats Frage. 
Die königliche Garde blieb vor mir stehen. Aus der anderen Richtung kamen Florettiere angerannt. 
Ich konnte nicht mehr weg. 
Die Angst in La Lúne zu landen lies mich  zittern. Ich war damals im 18 Jahrhundert dort gefoltert worden. Ich wollte nicht noch einmal darein. 
Ohne zu zögern sprang ich auf die Mauer. 
„Adrian!“, hörte ich Juliano schreien und drehte mich um. 
Der König stand in der Tür und kam nun langsam auf mich zu. 
„Komm darunter!“, schrie mein Onkel entsetzt. 
„Nein!“, sagte ich entschlossen und sah in die Tiefe. Es waren gewiss mehrere Meter. Weit genug, um zu sterben, wenn mein Genick brach oder es meinen Kopf herunter riss. 
„Adam! Louis sagt, dass du Aure gefesselt hast? Stimmt das?“, fragte Juliano. 
„Nein! Sie hat mich bedrängt und mich einfach geküsst. Sie hat von mir verlangt sie zu fesseln. Ich habe mich geweigert. Sie hat mir ihr Blut in einem Glas angeboten, was ich getrunken habe. Dann hat sie mich bedrängt und einfach geküsst. Sie ist an meinen Koffer und hat sich selbst gefesselt.“, erklärte ich. 
„Ich glaube nicht, dass meine Nichte Sub...ähhh eine Sub ist!“, meinte Juliano nachdenklich. 
„ Er lügt, Vater! Er will sich nur raus reden!“, rief Louis. 
„Ihr Verhalten wurde durch die Giftkontrolle herbeigeführt!“, erklärte ich. 
Juliano sah mich entsetzt an. 
„Das ist ja ne tolle Ausrede, Xaviere! Vater, dieser Lügner hat es nicht verdient, sich dein Nachfolger zu nennen.“, versuchte Louis gegen mich zu hetzen. 
Juliano drehte sich mit eisigem Blick zu seinem Sohn um. 
„Geht es hier wieder um dein Erbrecht, was du immer noch nicht teilen willst! Erst erpresst du Adam auf sehr fiese Weiße mit seinem Liebsten und jetzt versuchst du ihn, durch einen Angriff auf Aure, ins Gefängnis und in den Tod zu treiben.“, schrie Juliano. 
„ In den Tod treiben? Es ist seine verdammte Entscheidung, wenn er da runter springen will und sich umbringen will.“, fauchte der Dauphin. 
Einer der Gardisten trat näher an mich. 
Ich trat an den Rand. „Onkel! Ich will nie wieder eingesperrt werden.“, schrie ich. 
Ich wusste selbst nicht, warum ich es tat. Wahrscheinlich war die Angst vor Folter so stark, dass ich  mich lieber umbringen wollte, als diese zu erleiden. 
„Xaviere!“, rief Juliano entsetzt, „ Komm darunter, Sohn!“. Dem König traten Tränen in die Augen. 
„Sohn!“, schrie Louis und war in Sekunden bei mir. 
Er griff mich an der Unterhose und stieß mich mit den Worten: „Du nimmst mir meinen Vater nicht weg!“ von der Mauer.
Ich taumelte und rutschte ab. Ich griff noch nach dem Geländer aus Stein und schaffte es nicht, mich festzuhalten. Ich stürzte in die Tiefe und hörte eine Stimme.
„Lass mich ein!“, rief Jemand. Mir kam die Stimme bekannt vor und ich sagte ohne nach zu denken: „Ja, ich lass dich ein.“. 

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