Kapitel 1 / 7 Louis und die gefesselte Dauphine
Ich schüttelte den Kopf und sah Aure vor mir. Sie war immer noch auf mir.
„Zeige mir deinen Dom, Adam!", bettelte die Frau auf meinem Schoß.
„Nein!", schrie ich sie an und stieß sie knurrend von mir. Rasch war ich auf den Beinen. Meine Brust und auch mein Bein waren mit Verbänden bedeckt.
Aure taumelte zurück und blieb auf dem Boden liegen.
„Aure?", fragte ich besorgt.
„Alles gut! Fessele mich!", drängte sie erneut. Ich seufzte und sah mich in Alexandres ehemaligem Gemach um. Mein Koffer stand auf einem Stuhl neben dem Schrank. Ich ging zum Koffer und klappte ihn auf.
Nein, sie war meine Cousine. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Aure devote Züge haben sollte. Es passte nicht zu ihr.
Ich drehte mich gerade um, als Aure plötzlich hinter mir stand und mit der rechten Hand in den Koffer griff. Sie zog meine Katze heraus.
„Fessele mich!", meinte sie und stand jetzt mit der neunschwänzigen Katze vor mir. Sie nutzte die neun Lederriemen der Peitsche um sich selbst die Hände vor den Körper zu binden.
„Und macht es dich an?", meinte meine Cousine und kniete sich jetzt vor mich.
Sie so zu sehen, löste ungewollt eine Erektion bei mir aus.
Verdammt noch mal! Ich war blutsverwandt mit ihr! Sie hatte nie auch nur ein Anzeichen von Interesse an BDSM gezeigt. Es war nicht möglich... Aure war einfach nicht der Typ für so was.
Ich entriss ihr mit einem Fauchen die Peitsche und scheuerte dabei ihre Haut auf.
„Uhh ich blute! Komm schon! Du hast doch da drin bestimmt ein paar Seile. Bitte!", flehte sie mit perfektem Schmollmund.
„Juliano wird ausflippen! Ich wurde schon einmal bestraft, weil ich angeblich dich...ich darf keinen sexuellen Kontackt zu dir haben, Aure!", schrie ich sie an und warf meine Katze zurück in den Koffer.
„Cousin! Bitte! In der Zeit aus der wir beide stammen haben Cousin und Cousine sogar geheiratet, falls es das ist." , argumentierte Aure.
„Nein! Ich stehe nicht auf Frauen. Ich bin mit dir verwandt.", schrie ich aufgebracht.
Warum konnte sie nicht aufhören!
„Lestat hast du auch gefesselt!"
„Lestat ist auch mit BDSM vertraut. Du nicht! Ich werde dich ganz sicher nicht einführen.", stellte ich klar.
Sie kam nun zu mir und legte ihre Hände auf meine Brust.
„Du spürst doch auch dieses Gefühl?", flüsterte sie und strich mit den Fingern über meine nackte Brust. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich nur eine Unterhose trug.
Ehe ich was tun konnte, hatte sie mit der anderen Hand meinen Kopf gepackt und knutschte mich.
Ich wandte meinen Kopf zur Seite und unterbrach so den Kuss.
„Aure...", fing ich an, doch mein Mund wurde erneut von ihren Lippen verschlossen.
Ich spürte die Hitze in mir hoch kriechen.
Nein, Adam! Du darfst nicht steif werden.
Ich brauchte all meine Willenskraft, um an kaltes Wasser zu denken, und schaffte es, damit meine Lust verfliegen zu lassen. Dann griff ich ihre Arme und sie zuckte kurz zusammen, als hätte sie Schmerzen.
Dann befreite sie sich aus meinem Griff und war in übermenschlicher Geschwindigkeit an meinem Koffer. Ich sah ihr entsetzt zu, wie sie meine Nylonseile heraus zerrte und sich selbst an Händen und Füßen fesselte.
„Aure! Was soll das?", schrie ich sie an, packte sie und warf sie aufs Bett. Sie knurrte und ihre Vampirzähne waren zu sehen. Ich trat auf sie zu und griff ihre gefesselten Hände.
In dem Moment ging die Tür auf.
„Adam!", hörte ich Louis Stimme.
Auch noch der Dauphin, Scheiße!
„Was zur Hölle hast du mit Aure gemacht!", schrie der Dauphin weiter verblüfft. Etwas zu verblüfft.
Irgendwas stimmte hier nicht.
Ich drehte mich zu meinem Cousin um.
„Ich habe ihr nichts getan, sie hat sich selbst gefesselt!", erklärte ich in ruhigem Tonfall.
Warum platzte er ausgerechnet hier rein und nicht Lestat oder Bastian?
„Das wird dich deinen Kopf kosten, Adam! Mache Aure sofort los und rühr dich nicht von der Stelle. Ich hole Vater!", schrie mich der Sohn des Königs an und drehte sich um.
„Louis! Belästige Juliano nicht damit! Sie hat das alles gemacht. Ich habe nichts mit ihr gemacht. Ich habe sie nicht gefesselt!", schrie ich, „Sage es ihm!".
Die letzten Worte waren an Aure gerichtet. Ich wandte mich deshalb zu ihr um und sah sie leblos auf dem Bett liegen.
„Aure! Erkläre Louis, dass du dich selbst gefesselt hast!", forderte ich und sah dann kurz zu meinen Cousin. Seine blauen Augen wurden weiß und er sah Aure gebannt an. Aber wahrscheinlich nur ,weil er auf einen Antwort wartete. Aber warum verwandelte er sich dann?
„Dann müsste ich Lügen, Meister. Ihr habt mir diese Fesseln angelegt und sagtet, dass ihr mich schlagen und beißen würdet, wenn ich euch nicht Meister nenne.", antwortete Aure.
Ich starrte sie an.
Was zur Hölle war in sie gefahren? Wollte sie mich auf das Schafott bringen?
Sie war meine Lieblingscousine, wir hatten uns doch immer gut verstanden. Ich verstand es einfach nicht.
„Also Adrian! Du kannst deine Ausreden für Vater aufheben. Verlasse nicht das Zimmer!", meinte Louis und verließ das Zimmer. Ich sah zu Aure die sich gar nicht mehr bewegte.
Was war mit ihr los? Bewegungsunfähigkeit konnte eigentlich nur ein Pflock oder....Oh nein!
Ich rannte zu Aure und suchte ihren Arm ab. Nichts war zu sehen. Auch an ihrem Hals war kein Biss. Ich zog ihr jetzt instinktiv den Socken aus und sah daran etwas Blut kleben. Ich ritzte in ihre Haut mit meinen Krallen und benetzte meinen Finger mit ihrem Blut.
Dann legte ich das Blut ab. Es schmeckte nicht normal.
Es schmeckte nach....Vampirgift!
Hatte Louis unsere Cousine gebissen und seiner Giftkontrolle ausgesetzt? Dies würde auch erklären, warum er verwandelt gewesen war und sie erst auf seinen Blickkontakt hin geantwortet hatte.
Scheiße! Was sollte ich jetzt tun?
Juliano würde mir kein Wort glauben. Wenn es um Aure ging war sein Verstand buchstäblich ausgeschaltet.
Ich hatte nur eine Wahl, entweder Gefängnis in Kauf nehmen oder fliehen? Aber ich würde nicht aus Frankreich raus kommen, dafür würde mein Onkel sorgen.
Ich sah mich um und versuchte ruhig zu bleiben.
Dann sah ich die Kamera an der Decke.
Sie war meine einzige Chance die Wahrheit zu beweisen. Ich rannte zur Tür. Aure erwachte augenblicklich zum Leben und schrie um Hilfe.
Dann zerriss sie das Laken, auf dem sie lag und stopfte sich den Fetzen in den Mund.
Ich entschied, sie nicht weiter zu beachten und machte die Tür auf.
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