Kapitel 1 / 4 Der Sturm auf die Bastille : Der Tod des Roi Soleil I.
Es kam Gegröle von der Mauer der Bastille.
„Sie haben kapituliert!", schrie Jemand.
Dann sah ich Juliano auf dem Hof auftauchen.
Die Stimme eines Mannes drang zu uns durch. Sie sprach Italienisch. Ich konnte es verstehen, da ich schon früh andere Sprachen gelernt hatte.
„Ich rufe Ihre Majestäten, die de Nuits! Versucht ruhig euren kostbaren Soleil zu retten. Es ist nicht unsere Hand, die den König stürzt. Es ist die Hand des Volkes. Möge der heutige Sieg über die Festung und dem Gefängnis Ludwigs eine neue Ära einleiten. Vive le France! Liberté, Égalité und Fraternité!", rief es in italienisch und zum Schluss nur noch französich von der Mauer zu uns herunter.
„Avram!", stieß Juliano entsetzt aus und ich folgte seinem Blick. Ein Mann mit einem braunen Hut und einem schwarzen Justaucorb stand auf der Mauer und sah auf uns herunter.
Ich schluckte. Dies war der erste Vampirjäger, der Erzfeind Vladimirs?
„Volk von Paris! Der Henker und Folterer Jéan de Jardinier, hat den Schießbefehl gegeben. Ich gebe euch die Möglichkeit, euch zu rächen. Er ist im Hof. Möge die Revolution dem Volke geweiht sein. Öffnet die Brücke! Wir kapitulieren auf Geheiß de Launeys!", rief Avram nun auf französisch.
Die Zugbrücke wurde heruntergelassen.
„NEIN! Vater!", schrie Juliano und hechtete los. Ich rannte ihm instinktiv hinterher und versuchte, Marquis de Sang zu finden.
Schüsse fielen und tote Menschen sanken neben mir zu Boden. Die Soldaten wehrten sich.
Ich passierte das Tor und hörte einen markerschütternden Schrei.
Die Menge vor mir teilte sich und ich sah den Marquis Louis Lauro. Einer der Bürger schnitt ihm den Kopf ab und steckte diesen auf einen Stock. Er hielt den Kopf des Oberhaupts der Nuits in die Höhe und schrie: „Sieg! Möge der König mit diesem Mörder verrotten. Revolution!".
Juliano erschien neben mir und starrte mit entsetzten auf seinen Vater.
„Nein! NEIIIIIN!", schrie der Adlige
Julianos Kopf wurde rot und er stürmte auf die Menschen zu. Ich sah, wie er zwei von ihnen mit seinem Schwert tötete.
Ich begriff, was Avram damit bezweckte. Nicht die Ritter der Dunkelheit hatten den Soleil getötet. Es waren nun die Bürger von Frankreich, Menschen, die den König der Vampire auf dem Gewissen hatten.
Wollte Avram einen Krieg zwischen Menschen und Vampiren?
„Adam! Adrian!", rief eine Stimme.
Ich sah zum Tor, welches ins Innere führte. Es ging auf und Alessandro, Pierto, Marchio und Vladimir kamen aus dem Tor. Alessandro und Pietro stützten einen völlig bleichen und ausgehungerten Lorenzo.
„Lorenzo!", rief ich und rannte auf meinen Liebsten zu.
„Adam! Dauphin!", rief eine weibliche Stimme.
Plötzlich war alles verschwunden. Lorenzo war weg und auch die Bastille war nicht mehr da.
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