Kapitel 1 / 13 Louis und ein folgen schweres Telefonat

Ich musste ihn einfach fragen. Ich war immerhin steif geworden. Was wäre mit Aure passiert, wenn ich nicht eisern geblieben wäre. Wenn ich sie tatsächlich gefesselt hätte. Wäre mehr gekommen? 
„Hatte Aure schon...ich meine ist sie noch...biss auf das vor 104 Jahren?“, fragte ich verlegen. 
„Sie ist noch Jungfrau, Adrian. Juliano ist sehr erfolgreich bei ihrem... wie  nennst du es, Schatz?“, antwortete Alice. 
„Schutz, Sarah! Ich will sie nur vor den Gefahren des Lebens schützen. Ich werde sie nicht wie alle die anderen Töchter unserer Familie verlieren. Niemals!“, sagte Juliano, „Alle Männer um sie herum sind mit ihr verwandt und würden nie auf derartige Gedanken kommen.“
„Sie muss diese Erfahrungen machen! Besonders nach dem Missbrauch. Sie wird sich sonst niemals  einem Mann nähern können und dann sterben wir aus. Sie ist die einzige Frau und deswegen auch für den Erhalt unserer Linie zuständig und das ist ihre Pflicht!“, erwiderte Alice. 
„Sie ist ein Kind!“, schrie der Soleil zurück. 
„Das sind die Worte von deinem Vater, Lulu! Worte die ich biss zu Jules Geburt immer wieder hören musste. Diese Familie hat schon immer einen Mangel an Frauen gehabt. Aber deswegen kann man uns nicht wie einen Vogel im Käfig halten.“ , schrie Alice und ich fühlte, dass dies nicht die erste Diskussion der beiden über Aure und ihre sexuelle Reife war. 
Ich hielt mich besser da raus. 
„Alice, was ist, wenn man ihr wieder weh tut. Du hast einfach...für dich ist das normal. Es war schließlich dein Geschäft.“, erwiderte Juliano. 
„Ach, ich dachte du akzeptierst meinen Beruf! Aber bitte, wenn die Meinung einer Miträsse und Straßenhure nicht zählt. Wer hat mich denn dazu getrieben. Die Bourbonen haben aus mir das gemacht, was du kennenlerntest. Hast du Ludwig XV. je gefragt, warum er ein 16 Jähriges Mädchen auf die Straße schickte?“, schrie Alice aufgebracht. 
„Sarah Alice, Bitte! Ich akzeptiere alles was du je warst.“, verteidigte sich der König. 
„Schön!“, fauchte seine Frau und verließ den Raum. 

Ich ging zu meinem Onkel und umarmte ihn.
„Es tut mir Leid. Streitet ihr oft?“, fragte ich. 
„Das wird wieder! Alice ist nicht nachtragend. Sie kriegt sich jedes Mal wieder ein.Lass mich jetzt bitte alleine. Ich muss mich mit dem Auseinandersetzten, was ich meinem Sohn antun werde. Ich hoffe er und ich zerbrechen nicht daran.“, sagte Juliano, „Aber es geht nicht anders. Ich muss ihm zeigen, dass ich keinen von euch bevorzuge. Es tut so schrecklich weh.“
„Louis weiß tief in sich drin, dass du keinen von uns bevorzugst. Egal was du tust. Lass dir eine Hintertür offen, damit du es wieder rückgängig machen kannst. Ich lasse dich jetzt alleine, Onkel. Aber ich denke, das Louis und du wieder zueinander finden werdet. Egal, was er noch alles anstellt.“, sagte ich.
„ Ich weiß, es ist nicht, dasselbe. Aber wenn Jasper jetzt jemanden, der dir nahe stehen würde, fast umbringen würde, was würdest du dann tun?“, fragte mein Onkel mich. 
„Ich würde ihn immer noch lieben. Ich würde verstehen wollen, warum er so handelt und wenn ich das wüsste, würde ich ihm zeigen, dass ich ihn immer noch lieb habe. Aber das kann man, glaube ich, nicht mit dir und Louis vergleichen.“, antwortete ich ehrlich und ging dann aus dem Raum. 

Ich legte den Weg zu den Schlafgemächern rasch zurück und wollte gerade Alexandres Gemach betreten, als mein übernatürliches Gehör Louis Stimme wahrnahm. Neugierig schlich ich zum Ende des Ganges und blieb vor Louis Schlafgemach stehen. 
Ich griff die Klinke und lauschte. Louis redete in einem erregten Tonfall mit jemandem. 
„Ja, gut, dafür, dass Lorenzo weitere Qualen des Kleinen unterbunden hat, kannst du nichts. Denke daran, was ich dir gesagt habe. Nichts darf einen Beweis hinterlassen. Ich fordere nun von dir, solltest du der Gefangennahme nicht entgehen, Protokoll „Ehre für Frankreich“ auszuführen. Hast du mich verstanden.“, sagte Louis.
Es wurde einige Sekunden still, bis der Kronprinz wieder redete. 
„Nein, kein Aber! Du tötest dich! Dies ist ein Befehl!“, schrie Louis leise. 
Ich machte die Tür einen spaltbreit auf und sah, dass mein Cousin telefonierte. 
„Jacopo ist egal! Ich habe selbst dafür gesorgt, dass die Aufnahme in meine Hände kommt.“, schnauzte Louis seinen Gesprächspartner an. 
„Lass die Cossas meine Angelegenheit sein. Wenn sie Informationen zu Vater von mir wollen, müssen sie auch was für mich tun.“, flüsterte Louis und stand dann plötzlich auf. 
Sein Gesicht war kreidebleich und er flüsterte: „Hau schon ab.“
Dann nahm er den Hörer vom Ohr und legte auf. 
Was hatte das zu bedeuten? Wer war Jacopo? Mit wem hatte er gesprochen? 
Was spielte Lorenzo dabei für eine Rolle und wen meinte er mit Kleiner? 
Plötzlich schoss mir das Bild von Jasper auf der Streckbank durch den Kopf. 
Hatte Louis etwa, Dúce de segret beauftragt Jasper etwas anzutun?
Wütend stieß ich die Tür auf, um meinen Cousin zur Rede zu stellen. 


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