Kapitel 7 / 6 Serge de Sang und der Hass gegen England

Dort standen rund 60 Florettiere und boten uns einen Ehrenempfang. 
Die Kutschentür wurde von einem Diener geöffnet und ich stieg als Erster aus. 
„vive le Dauphin!“, ertönte es von den Florettieren. 
Ich hasste das. 
„Willkommen, Sohn Stanislas de Nuits, auf Serge de Sang, dem Schlachtfeld des zweiten Weltkriegs.“, ertönte Marquis Dubois Stimme. 
„Euch auch ein Bonjour, Marquis!“, antwortete ich die Etikette einhaltend, obwohl ich große Lust hatte Dubois den hier gefallenen Soldaten hinzuzufügen. 
Der Marquis trat vor und verbeugte sich vor mir. 
„Es tut mir Leid, was ich Euch und den Lequas antat.“, sagte er. 
„Ist das Euer Gewissen, oder ist dies Eurem Anstand den Toten, die hier gleich hergebracht werden, gegenüber, zu verschulden. Ihr meint dies nicht Ehrlich. Wir werden nie Frieden haben. Ich werde euch die Tat, die er begangen habt, nie verzeihen.“, antworte ich ihm und gehe an ihm vorbei zu den beiden Leichenwagen, die auf dem Feld nahe eines riesigen moosbewachsenen Bodenplatte standen. 
„Cómte de Flore, James Firemoon de Niut, ist hier. Möge er die Schmach der Dunkelheit aushalten, die ihm von den tausenden seiner englischen Brüder in dieser Schlacht entgegengebracht wurde.“, verkündete Dubios. 
Ich drehte mich um und sah, wie James aus der Kutsche stieg und sein Florett zog. 
„vive le Soleil! God save the immortal King Soleil!“, rief James und einige Florettiere schnaubten erschrocken auf. 
Es wurde ganz Still. 
„Euer Majestät...“, fing der Marquis an. Aber er wurde unterbrochen. Ein Florettier löste sich aus den Reihen seiner Kameraden und trat mit rotem Kopf auf James zu. Er hatte die Hand an sein Florett gelegt. 
„Ihr wagt es unseren König mit diesem schändlichen Worten zu beschmutzten. Ihr seit nichts weiter als ein Feind! Ihr gehört zum dem Volk, dass unser Land angriff. Dass ohne Rücksicht unschuldige Männer abschlachtete. Das  Schloss Versailles wollte. Ihr gehört zu dem Volk, dass meinen Sohn tötete. Er liegt dort!“, schrie der Soldat und deutete auf den Platz hinter den beiden Leichenwagen. Ein riesiges Feld mit Kreuzen, die die Gräber der im Krieg gefallenen Soldaten darstellte. Es waren aber die Gräber des zweiten Weltkriegs. Vor den Vampirnazis hatte es bereits King Fred James Firemoon versucht über Serge de Sang  nach Versailles zu gelangen. 
„Ihr und eure Landsmänner habt ihn getötet. Es ist eine Schmach, dass der Roi Euch weiterhin duldet.“, schrie der aufgebrachte Soldat. 
Er zog sein Florett. 
„Verschwindet, Prinz James Firemoon!“
„Soldat! Zügelt euch!“, griff der General ein. Doch es war zu spät. 
Der Vampir schnellte vor und verpasste James einen Schnitt an der Backe.
„Es reicht, Monsieur!“, knurrte James und zog sein Florett, „Ich habe niemanden getötet. Ich kann nicht für die Tat und den Angriff, die der Gatte meiner Mutter beging zur Rechenschaft gezogen werden. Ich habe England entsagt. Ich habe den Kingdom of british V'empire entsagt! Aber deswegen, verleugne ich noch lange nicht meine Nationalität und Herkunft!“
Der Soldat wollte gerade einen weiteren Streich führen, da sprang Cédric aus der Kutsche, machte einen Salto und landete vor James. Er trug sein Florett bereits in der Hand und knurrte. Seine Augen waren weiß, denn er hatte sich verwandelt. 
„ Wagt ihr es noch einmal, eine Mitglied der Nuits anzugreifen, werde ich persönlich für eure Hinrichtung sorgen.“, schrie Cédric. 
„Verzeiht, Dúc de Stanis!“, meinte der Soldat und zog sich zu dem anderen Florettieren zurück. 
Der Herzog unserer Küstenstadt, die nach meinem leiblichen Vater benannt wurde, sah dem Soldat misstrauisch nach und steckte sein Florett zurück in die Scheide. 
James wurde mit fiesen Blicken bedacht und die Beleidigung gegen Soleil lag immer noch in der Luft. 
Ich kannte diese Blicke und wusste, wie sich James fühlen musste. 
Ich hasste die Vorurteile und die Identifikation mit der eigenen Herkunft, auf die unser Frankreich soviel Wert legte. 
Ich hoffte, dass die französischen Vampire bald offener wurden. 
„Gut! Lasst uns die Leichnahme von den Lequas hohlen.“, versuchte Amarin die Stimmung aufzulockern. Der braunhaarige Prinz trat zu der Steinplatte bei den Leichenwagen. 

Dann sah er mich an. 
„Dauphin! Euch steht das öffnen des Labyrinths zu.“, verlangte er. 
Ich ging zu ihm und krempelte den Ärmel meines Justcourps hoch. Dann löste ich meine menschliche Maske. Meine Augen juckten, als sie sich weiß färbten und meine Fänge sprossen hervor. Ich biss mir nun in den Unterarm und lies mein Blut auf die Platte laufen. 
Rasch verschloss ich die Wunde mit meiner Spucke.
Das Vampirblut gelangte in einem winziges Rinnsal und wurde so auf der Steinplatte gelenkt. Schon nach wenigen Minuten, erschien eine rote Sonne mit 5 Strahlen auf der Platte. 
Ich hörte mehrere Klickgeräusche und die Platte wurde zur Seite geschoben. Sie verschwand unter der Erde und ich sah eine steinerne Treppe, die in einen Fackel beleuchteten Gang führte. 
„Adam und ich holen den Cómte und die Cómtesse. Die Leichensäcke für den Graf und die Gräfin Lequa, Bitte!“, meinte James. 
Einige Diener stiegen aus den beiden Leichenwagen aus und zogen vier schwarze Leichensäcke heraus. 
Die sechs Pathologen gesellten sich ebenfalls zu uns. Gemeinsam mit ihnen stiegen ich und James nun die Treppe ins Labyrinth von Versailles herunter. 

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