Kapitel 7 / 4 Aufbruch zur Beerdigung und Familiengespräche
Juliano stand im Schlossportal. Er sah furchtbar aus. Seine Augen waren geschwollen und er strahlte Erschöpfung aus.
Hatte der Soleil geweint?
Was war passiert, nach dem ich ihn verließ?
„Amarin, James, Cédric, Bastien und Adam! Ihr nehmt die zweite Kutsche und fahrt voraus. Die anderen kommen mit mir in der anderen Kutsche nach Siant Denis. Ich werde Alexandres Knochen nicht im Stich lassen und auch nicht zu lassen, dass die Knochen der Bourbonen vernichtet werden. Dies bin ich Louis dem XVI. schuldig.“, verkündete Roi Soleil III.
„Aber Onkel!“, rief Cédric besorgt, „ Die Napoleoner warten doch nur darauf, dass du dich ihnen zeigst.“.
„Ich werde mich nicht verkriechen, wie die meisten Monarchen. Besonders dann nicht, wenn es um meine Familie geht, egal ob Lebend oder Tod.“ , knurrte Juliano und seine Augen funkelten wütend.
„Vater, ich halte es auch für keine gute Idee da hin zu gehen. Was ist mit den Menschen?“, gab Louis sein Statement ab. Der Grande Dauphin trat gerade an der Seite seiner Mutter auf den Hof.
„Du hast dich da nicht einzumischen, Louis! Ich warne dich, ich kann dich auch einsperren lassen.“, fauchte Juliano.
So wütend erlebte man meinen Onkel selten.
„Vater, ich.... ich meine doch nur, dass der Präsident es komisch finden würde, dass du dich so für ein paar Knochen einsetzt. Er darf unsere Verwandtschaft zu den Nuits nicht raus finden. Wir müssen für ihn und die übrige Bevölkerung der Republik die Divanis bleiben.“, fuhr Louis fort.
„Du hast recht! Aber kein Mensch wird mich sehen. Ich vernichte die Napleoner und hohle meinen Bruder daraus. Wir treffen uns bei Serge de Sang, Sohn.“, antwortete Juliano und sieht Amarin an.
„Fahrt! Die anderen kommen nach. Louis wird mit der dritten Kusche und Alice nach Serge de Sang aufbrechen. Aure wird ihn begleiten. Die anderen kommen mit mir und Barde nach Siant Denis.“, erklärt Onkel Juliano und Amarin fast mich am Arm und zieht mich zur Kutsche.
„Onkel! Ihr könnt nicht! Bitte!“, rief ich.
Juliano blickte mich entschlossen an.
„Der Thron ist in Sicherheit Adam. Aber ich werde mich nicht töten lassen. Auch wenn de Leon dort ist. Ich habe Napoleon mit vertrieben und ich werde diesen Bonaparte auch töten.“, ertönte die Stimme des Königs in meinem Kopf.
Amarin stieg in die Kutsche und ich nickte Julaino zu. Um ihm zu zeigen, dass ich seine telepathische Botschaft verstanden hatte.
„Los Dauphin!“, knurrte James und stieß mich in den Rücken.
Ich knurrte aufgebracht und stieg in die Kutsche.
James kam hinter mir herein und setzte sich auf die rechte Bank. Er griff meinen Ellenbogen und zog mich neben sich.
„ Die beiden schwarzen Schafe der Familie sollten neben einander sitzen.“, quittierte er sein Vorhaben.
„James, manchmal bist du nicht zu ertragen.“, sagte ich gerade heraus und beobachtete Cedric und Bastian, wie sie sich neben Amarin setzten.
„Oh, dass kommt nun mal, wenn man 20 Jahre gefangen gehalten wird.“, antwortete der Prinz.
„ Warum hast du dich dann damals dafür Entschieden hier zu bleiben. Du könntest jetzt in London sitzen und als Kronprinz der V'empirischen Krone deine Eggs essen.“, fragte Bastian.
Dies war nur Symbolisch gemeint, da James ein Vampir war, aber dennoch der leibliche Sohn von Anja war. Er war vor ihrer Verwandlung in einen Vampir geboren worden.
„Ach kleiner Schneidersohn, ich habe mich in Paris verliebt. Ich bin mit neun Jahren, 1766, entführt worden und war 23 Jahre Kriegsgeisel eures Onkels, Julianos Vorgänger. 1789 nach dem Sturm auf die Bastille und dem Tod Alexandres „ Soleil II.“ bin ich von Barde freigelassen worden. Ich sage euch eines: La Lúne geht mit Kriegsgefangenen nicht sehr sanft um. Besonders, wenn diese Engländer sind. Hätte mich Barde nicht biss ich volljährig bin zu sich genommen und verwandelt, hatte ich die folgende Gefangenschaft wahrscheinlich nicht überlebt.“, erklärte James aufgebracht.
„Okay, Entschuldige! Wir sind ja froh, dass du Teil der Familie geworden bist. Aber warum wolltest du noch mal nicht zurück. Wie du weißt war ich damals noch nicht bei euch. Barde verwandelte mich erst in der Julirevultion.“, fragte Amarin. Er war der Jüngste der Adoptivsöhne Bardes.
In der Julirevolution war der Bürgerkönig abgesetzt worden und die Revolution hatte sich praktisch wiederholt und die Restauration der Monarchie zerbrochen.
James schwieg und starrte auf seine Beine, die in einer grauen Cúlotte steckten.
„Er kann seiner Mutter nicht verzeihen, dass sie ihm am letzten Abend in England nicht gesagt hat, wer sein Vater ist. Sie hat ihn für einen Waffenstillstand als Pfand Alexandre gegeben und nach dem Waffenstillstand nicht zurück gefordert.“, erklärte ich.
Ich erntete verwirrte Blicke meiner Cousins.
„Ich weiß es auch nur aus Erzählungen. Ich kam erst mit meiner Verwandlung im Spiegelsaal endgültig zu den Nuits, jedenfalls einige Monate.“, fügte ich hinzu.
„Anja ist und wird nie wieder meine Mutter sein. Ich werde keinen Anspruch auf mein Erbe erheben. Das habe ich mit Aleena Drago gemeinsam. Wir hassen beide Anja Firemoon, the Queen of Kingdom of british V'empire.“, die letzten Worte hatte er auf englisch gesagt, aber wir konnten ihn alle verstehen.
„Ihr beide habt viel gemeinsam. Ein Elternteil, dass sich nicht für euch interessiert oder bereits Tod ist, und einen Platz bei uns, aus dem ihr die Liebe und die Zuneigung zieht, die ihr eigentlich von euren leiblichen Eltern bekommen müsstet.“, stellte Bastian fest.
James schwieg und sah aus dem Fenster. Wir fuhren an dem Ludwigspark vorbei.
Ich betrachtete Bastian. Er hatte Jaspers grüne Augen und sein blondes Struppelhaar. Aber seine Nase war klein und er war auch etwas größer Gebaut als mein Sub.
Aber die Ähnlichkeit konnte ich einfach nicht leugnen. Warum sahen sie sich so ähnlich?
Stammte Bastian vielleicht aus Jasper Familie?
„Und du Bastian? Du hast doch auch noch Familie außerhalb der Nuits?“, fragte ich ihn um es herauszufinden.
„ Mein leiblicher Vater ist in der Schlacht von Sergen verwundet worden und dann bei der Befreiung von Blutburg, dem ersten Vampir-KZT, gestorben.“, erklärte mir mein Cousin.
„Wie hieß dein Vater und leben noch mehr Mitglieder deiner menschlichen Familie?“, fuhr ich fort.
„Mein Vater war Gaston Fagio. Ich habe noch einen seit 1887 verschollenen Onkel.“, antwortete Bastian.
„Fafa Fagio!“, schrie ich und starrte Bastian an.
„ Ja, Fagio! Warum?“, fragte Bastian und sah mich verwundert an.
„Mein Partner heißt Jasper Fagio. Ich lebe seit fünfzehn Jahren mit ihm zusammen und befreite ihn damals aus der Hand einer Mafiafamilie. Wir wissen nur, dass der ehemalige Don der Familie nicht sein Vater war und dass er als Säugling wohl von seinen Eltern an den Don weitergegeben wurde.“, erklärte ich meinem Cousin meine Reaktion.
„Dein Partner? Hat unser homosexueller Prinz endlich eine feste Beziehung?“, säuselte James und legte den Arm um mich.
„Da hat die Frauenwelt aber einen wahren Diamanten verloren.“
Ich schubse James Arm bei Seite und fauche: „ Lass das, James!“.
„Erzähl mir von deinem Onkel?“, wende ich mich an Bastian.
„Tja, ich weiß nicht viel über ihn. Am Tag meiner Verwandlung war er da und ansonsten habe ich in nur bei der Beerdigung von seiner Frau Madam de Morin 1857 gesehen. Er heißt Gabriel.“, erwiderte Bastian.
„ Gabriel? Ich werde mal schauen was ich über ihn herausfinde.“, murmelte ich mehr zu mir Selbst als zu Bastian.
„Frag doch Onkel Juliano? Er hat Gaston und Bastian verwandelt. Stimmts?“, meinte Amarin.
„Nein, Gaston, mein Vater wurde von dir verwandelt, Adam.“, stellte Bastian richtig.
„ Was.. wann? Daran kann ich mich nicht erinnern.“, stammelte ich überrascht.
„Kommt sicher noch!“, sprach James und sah aus dem Fenster.
Ich sah das Volk hinter Absperrungen an der Straße stehen, während wir den Juwelenpfad, eine neu angelegte Straße, die von Pariser Stadtteil Sang zur Grenze der Mark Bijour de Sang, welche nach einem Juwelenschatz benannt wurde, und der Hauptsitz der Nuits im Königreich war, nach Serge de Sang entlang fuhren.
Einige hielten Schilder mit „vive la nation“ hoch.
„Verdammt! Warum machen die das? Sie haben es doch gut. Sie wissen vom Schwur Soleils. Wir sind nicht die Bourbonen.“, regte sich Bastien auf.
„Vielleicht werden sie systematisch aufgehetzt. Die Napoleoner könnten dahinter stecken.“, meinte James.
„ Wie wäre es, wenn wir die Dragos um Unterstützung bitten.“, schlägt Cédric vor.
„ Ja und zulassen das Marquis de Sang zurückkehrt? Die französische Vampir-BDSM-Szene würde ausflippen und die Dondesade erst recht.“, gab James zu bedenken.
„Dann unser Partnerland Deutschland?“, überlegt Cédric laut.
„Heinrich hat genug in seinem eigenen Reich zu tun. Er wird uns nicht helfen. Es liegt an uns, dass Volk von der Wichtigkeit der Monarchie zu überzeugen.“, entgegnete James auf Cédrics Vorschlag. Mein Cousin erwiderte darauf nichts und Stille kehrte in die Kutsche ein.
Ich beobachtete die Landschaft und nach einer Weile erreichten wir unser Ziel.
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