Kapitel 7 / 15 Adams Versuch sein Erbe niederzulegen
Ich erhob mich und ging zum Altar. Louis war schneller und ging vor seinen Eltern auf die Knie.
Ich stellte mich neben ihn und kniete mich ebenfalls hin.
Juliano trat vor uns.
„Gebt mir die Zähne Soleils des II. Gebt mir die Erkennungszeichen der Dauphins.”, sagte der König.
Ich hob die goldene Kette mit dem Vampirzahn über meinen Kopf und gab sie Juliano.
Er beigte sich unnötigerweiße zu mir vor.
„Tues jetzt! Bitte mich darum.”, hörte ich seine Worte in meinem Kopf.
Ich wusste, was er meinte und stand auf.
Ein Schnauben ging durch Menge. Eigentlich durften ich und Louis uns erst auf geheiß des Königs wieder erheben.
„Roi Soleil III.! Ich erbitte dich, mein König, mich aus den Pflichten des Dauphin frei zu sprechen. Ich möchte nicht länger Kronprinz und Thronerbe sein. Bitte macht dies möglich, Euer Gnaden!”, sagte ich entschlossen.
Jetzt lag Jaspers Leben in Julianos Hand.
Ich spürte die Blicke von Hunderten Vampiren auf mir und wartete auf Julianos reaktion. Louis grinste siegessicher, wie ich aus den Augenwinkeln sah.
„Xaviere! Ich kann dir diesen wunsch nicht gewehren. Die Würde des Dauphins bleibt auf deinen Schultern.”, sprach Juliano fest. Er starrte mich so überrascht an, dass ich es auch fast glaubte, dass er überrascht war. Obwohl er ja bereits wusste, dass ich dies tun musste. Er hatte mich ja hier zu aufgefordert ebene gerade.
Louis knurrte leise und ich traute mich ihn anzusehen.
Sein Gesicht war rot vor Wut und er zitterte am ganzen Körper. Doch der Sohn des Königs blieb auf den Knien und sagte kein Wort. Stattdessen hob er die Kette seines eigenen Zahnes über seinen Kopf und hielt den Zahn seinem Vater hin.
Juliano nahm den Zahn seines Bruders entgegen und sagte dann: „Erhebe dich erster Dauphin Louis Alexandre de Nuit! Erhebe dich zweiter Dauphin Xaviere Juliano de Nuit.”.
Louis erhob sich und verbeugte sich mit Zorn in den Augen. Ich bewunderte sein Beherrschung. Ich verbeugte mich ebenfalls und dann nahmen ich und Louis wieder unsere Plätze ein.
„Was war denn das gerade?”, fragte James.
„Später!”, winkte ich ab und sah zu wie Juliano einen Zahn seiner Gattin gab.
„Oh Höllensohn! Oh Dämonen Luzifers! Nehmt dieses Blut als Opfergabe, um meinen Bruder sicher in die Hölle zu geleiten. Nehm seinen Geist auf und lasst ihn zum Dämon werden. Möge Alexandre ein Diavoloni werden. Möge mein Bruder im Feuer Luzifers schlummern!”, sagte Juliano und er und Alice tauchten die Zähne in die Schale mit dem Blut aus der Kehle des geopferten Menschen.
„Sanktus Vladimir! Sanctus Luzifer!” , sprach der König und die Königin gemeinsam auf Latein.
Wir standen auf und alle heiligten unsren Stammvater und den Teufel.
Dann berührte Soleil mit beiden Zähnen den Sarg und übergab die blutgetränkten Vampirzähne einen Florettier.
Ich vermuttete dieser sie säuberte und mir Louis wieder zurück geben würde.
Jetzt stellte sich Juliano vor den Sarg.
„Ich spreche nun über Roi Soleil II. und Raine Lúne I.. Vor der Krönung waren ihre Namen Alexandre de Nuit und Danielle de Nuit. Möge mein Burder und Vorgänger seinen Frieden finden. Wir ehren Heute aber nicht nur sein Andecken und dies seiner Frau. Sondern auch das Andenken der Famillie Lequa. Einer treuen Grafenfamilie, die sich meinem Neffen annahm. Einem meiner Neffen, der allein für diesen Augenblick hier herkam. Heißt den zweiten Dauphin wilkommen!”, sprach Juliano und sah mich an.
Ich erhob mich und stellte mich auf eine der Altarstufen und verbeugte mich.
„Bonjour Dauphin!”, ertönte es in der Kirche.
Ich setzte mich wieder.
„So nun möchte ich Aure nach vorne Bitten. Als Tochter des Soleil des II und Danielles wird sie ein paar Worte zu ihren Eltern sagen.”, verkündete der König.
Aure stand auf und gesellte sich an Julainos Seite.
„Tja, wo soll ich anfangen. Ich wurde im Mai 1792 gebohren. Ein Jahr vor der Ermordung König Ludwigs des XVI. Ein Jahr bevor mein Vater starb. Er verwandelte nach der Entbindung meine Mutter und heiratete sie. Er war König und ich war für ein winziges Jahr die Dauphine. Dann wurde er grausam umgebracht und ich sollte ebenfalls sterben. Weit weg von Paris in Artois brachte man mich schließlich unter. Dort lebte ich in Angst vor Entdeckung. Ich werde meinen Vater nie vergessen, obwohl ich ihn nie gekannt habe. Deswegen ist es umso wichtiger für mich, die Erinnerung an ihn aufrechtzuerhalten. Möge Alexandre in Frieden im Nachtsaal ruhen.”, sprach Aure über ihren Vater.
Nun kamen die anderen Nuits an die Reihe.
Jeder beschrieb Alexandre als egoistischen und traditionsbewussten König.
Dann kam ich an die Reihe.
„Ja, ich kannte Soleil den II. leider nicht. Doch habe ich seine Tochter aufwachsen sehen. Aure und ich verband einst ein geschwisterliches Band. Es war meine Famillie, die sie aufnahm. Ach was sage ich... die Lequas sind für mich meine Familie, aber ihr seht die Nuits als meine Familie. Ich danke dem König, dass er es möglich macht, dass ich meine Pflegeeltern neben Soleil II. begraben kann. Sie trugen einen erheblichen Teil zur Erziehung seiner Tochter bei. Ich danke Alexandre dafür, dass er die Flucht meiner Mutter und somit meine Geburt außerhalb der Klauen der Königsfamilie möglich machte. So konnte ich zwei wunderbare Menschen kennelernen. Danke Soleil II.”, sprach ich und zog mich dann zu den anderen zurück.
„ Und nun möchte ich einen Mann und seine Familie Ehren, der mir in den schlechtesten Zeiten treu zur Seite gestanden hat. Er war ein wahrer Royalist, ein wahrer Freund. Ich spreche von Cómte Húgo Lequa, Cómte von Artois und Lehnsdiener von Prinz Karl de Bourbone. Er hat die Monarchie auch nach Gründung der Rebublik weiter am Leben gehalten. Er war ein Bindeglied zwischen den Vampiren und den Menschen. Zwischen den Nuits und den Bourbonen. Er wurde auch als Mann der zwei Welten bezeichnet. Er hatte die Verhandlungen über die Ausweitungen des Königreichs nach seiner Erneuerung 1814 mit mir geführt. Er hat sich dem Könsul gestellt. Er hat sich König Ludwig dem XVIII und der Restauration gestellt. Er ist mit mir gekommen als man meine verstorbene Tochter in Notre Dame gefangen hielt. Er war Freund und politische Gefährte zugleich. Er war mit der erste Adlige neben Marquis de Morin, der sich mein Untertan nannte. Er war ein Freund und Pate meines Sohnes. Ein Ende auf der Guillotine hatte er nicht verdient. Ich bitte nun eine Schweigeminute für Húgo Lequa einzurichten. Gedenkt diesem treuen Menschen, diesem hohen und gerechten Graf. Gedenkt diesem außergewöhnlichen Vampir.”, sprach Soleil.
Ich musste weinen. Er hatte Húgo so schöne Worte bescherrt.
Der ganze Saal war in Schweigen gehüllt.
Nur für meinen Vater.
Ich war froh mich Húgos Sohn zu nennen.
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