Kapitel 7 / 11 Grenzkontrollen und Begegnung mit einem deutschen Menschen

Gedankenverloren starrte ich auf die Landstraße. Burg Antione konnte ich auf einem Hügel nicht weit von uns sehen. Der Blutstropfen in der Sonne weht auf einer Fahne an der Burg. Es ist das Wappen der De Sangs. 
Die Kutsche erreichte nach einer Weile das Tor, dass uns aus der Mark führte. Wenn wir es passiert hatten  würden wir uns auf menschlichem Gebiet befinden. Auf dem Schild  an dem Tor stand:
„Achtung Bürger des Königreiches! Sie verlassen das Königreich in Richtung  Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine ( Zukünftig Grand Est ). Menschlich gesehen befanden sie sich gerade in  Île-de-France. Das Geheimhaltungsabkommen des Blutbunds tritt damit in Kraft. Verstöße werden mit Tötung geahndet. Halten sie ihren Blutbundausweiß und ihren V-Pass bereit.“
Ein Panzer stand im Gras ein paar Meter von Tor entfernt. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich eine Sonne auf dem Metall. Das war also ein Panzer unserer Grande Armée. 
Die Kutsche hielt vor einem Tor mit einem Wachturm. Ein Mann in roter Uniform kam auf die Kutsche zu. 
Er redete mit dem Kutscher und dann kam er zur Kutsche. James öffnete die Tür. 
„Eure Hoheiten!“ , stieß der Soldat hervor und verbeugte sich so tief, dass seine Nasenspitze fast den Boden berührte. 
„Ist schon gut General Martinez!“, sagte James. 
„Oui! Eure Hoheit!“, stammelte der Grenzsoldat und erhob sich rasch. 
„Man hat uns nicht mitgeteilt, dass ihr das Königreich verlasst, mein Prinz!“ , meinte General Martinez. 
„Das tun wir auch nicht! König Soleil wird hinter uns her kommen. Die Kutsche ist ein paar Meter hinter, uns um keinen Verdacht zu erregen, wenn wir durch das zukünftige Grand Est fahren. Wir wollen nur rüber zu Mark Lúne.“ , teilte Lestat dem General mit. 
„Dddder Kkönig kommt!“, stammelte der Vampir. Seine Augen waren geweitet. 
„Warum zum Teufel sagt man uns nicht Bescheid!“
James zuckte nur mit den Schulter und fragte dann: „Müssen wir uns Ausweisen?“. 
„Natürlich nicht Eure Hoheiten!“, fauchte der General und musterte uns dann. 
Er deutete nun auf mich. „ Der da aber!“
„General! Auch wenn es hundert Jahre her ist, haben sie jedes Mitglied der königlichen Familie zu kennen. Auch wenn es 100 oder 300 Jahre her ist, dass dieses Mitglied hier war! Das ist der..“, schrie Lestat aufgebracht. Ich hob die Hand und brachte ihn rechtzeitig zum verstummen. 
„Da ich nur auf Bitten und unter dem Schutz Soleils hier sein kann, werde ich mich ausweisen. Ich habe eigentlich ein Einreiseverbot. Aber dieses ist drei Tage ausgesetzt.“, teilte ich dem General mit und holte mein Portmonee heraus. 
Ich gab ihm meinen Reisepass und meinen Blutbundausweiß. 
„Adam Nossini. Wohnhaft in Immortalité in Salvatore, Rom, Italien.“ murmelte General Martinez. 
„Haben sie was mit der Regierung zu tun?“, fragte er, während er den Scancode auf dem Ausweis abscannte und so an die wichtigsten Informationen heran kam. 
„Ich arbeite für die Dragos, ja.“, antworte ich. 
„Oh, Sie haben tatsächlich ein Visumverbot für das französische vampirische Königreich der Sonne. Es ist sogar auf ganz Frankreich ausgeweitet. Hier steht auch, dass sie verbannt wurden aufgrund einer Sexualstraftat. Das salvatorische Reich hat ihnen Asyl gewehrt gehabt. Sie haben eine Reiseerlaubnis für das deutsche Kaiserreich der Ewigkeit. Eigentlich müsste ich sie verhaften und ans deutsche Kaiserreich ausliefern. Hier droht ihnen die Guillotine. Hier steht ich kann sie mindestens drei Mal nach Deutschland ausreißen lassen, bevor ich sie der Justiz des Königreichs übergeben muss. Ach du Schreck! “, sagte der General. 
„Was!“, fragte ich besorgt. 
„Sie sind der zweite Dauphin! Entschuldigt Euer Majestät!“, stammelte der Vampir. 
„Ist schon gut! Der König hat dies ausgesetzt. Sie können Xaviere mit uns ausreißen lassen und geben sie an der Grenze von Lúne Bescheid, dass die ihn nicht verhaften sollen.“, sagte James. 
„Es tut mir Leid, aber ein solcher Befehl, kann ich nicht ignorieren. Ich kann den Dauphin aber hier festhalten, bis der König eintrifft.“, weigerte sich der General, mich ausreißen zu lassen.
James wurde puterrot.  
„Also ich werde jetzt Roi Soleil anrufen und dann können sie sehen, was sie davon haben Adam hier fest zu halten!“, knurrte James und holte sein Handy hervor. 
„Nein! Bitte Eure Hoheit! Belästigen sie nicht den König damit! Ich erinnere mich an ein Fax heute morgen. Aber ich kam noch nicht dazu es lesen. Es war von Schloss Aree. Bitte nicht den König anrufen.“, flehte der General. 
„Gut! Dann lassen Sie Adam mit uns kommen.“, verlangte James und grinste breit. 
„ Wie ihr wünscht Eure Hoheit!“, meinte der General und winkte dem Mann im Kontrollhäuschen. Die Schranke der Grenze ging auf und der General schloss entschuldigend die Tür der Kutsche. 
Der Kutscher trieb die Pferde an und die Fahrt ging weiter. 

Wir passierten die Grenze und fuhren nun auf einer Landstraße biss zur Autobahn. Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich die Autos an uns vorbei fahren und die Autofahrer glotzten doof. 
Dann mussten wir an einer Ampel halten. Wir legten unseren Weg auf der Überhohlspur zurück. Plötzlich nahmen meine Ohren ein Geräusch war. Es klang als ob ein Wagen beschleunigte. 
Es kam von hinten. Ich drehte mich um und sah einen Opel auf uns zu rasen. 
„Scheiße der fährt uns über den Haufen.“, schrie ich. Lestat schluckte und Cédric klammerte sich ängstlich an seinem Dom fest. 
„Raus oder drin bleiben? Solange das Auto nicht Feuer fängt können wir nicht sterben.“, fragte James und griff nach der Kutschentür. 
„Warten wir ab!“, meinte Bastian. 
„ Du bist gut! Ich will nicht von dem Menschen da zu Brei zerquetscht werden.“, warf Lestat ein. 
„Ich halte die Wand auf, sodass sich die Kutsche nicht verbiegt.“, schlage ich eine Lösung vor. 
„Der Fahrer hat uns gesehen und bremst!“, verkündete Bastian. 
Wir starrten Alle aus der Rückscheibe der Kutsche und beobachteten, wie der Opel langsamer wurde. Mit quietschenden Reifen hielt er hinter uns an. Die Pferde blieben stehen und wir hörten den Kutscher auf die Tiere einreden. Hoffentlich brannten sie nicht durch, dass wäre ihr sicherer Tod. 
„ Er steigt aus. Cédric, Kostümfest  sofort! Haltet eure Decknamen bereit. Wir sind keine Vampire.“, gab James Anweisung. 
Gespannt sah ich dem Menschen zu, wie er auf die Kutsche zu ging. 
Er trug schwarze Haare und ein gestreiftes Hemd mit einer Jeans.
„Papa!“, hörte ich durch meine scharfes Gehör ein Mädchen um Wagen rufen. 
„Verdammt in Frankreich gibt nichts. Ich schaue jetzt drüben nach.  Hab was! Ein Mittelalterfest in der nähe von Würzburg auf ner Burg.“, teilte Cedric mit und steckte sein Smartphone wieder ein. 
„ Gut, wir haben uns in der Epoche geirrt. Hoffen wir, dass der Kerl nicht aus Bayern ist.“ , meinte James. 
„ Und wie willst die Kutsche erklären?“, fragte Lestat. 
„Verein?“ schlug ich vor. 
„Ja okay! Und wieso sollten wir dann so, nach Deutschland fahren?“, fragte James. 
„Ein deutschfranzösicher Mittalterverein?“, spinnte Bastian meine Idee weiter. 
„Hoffen wir das klappt.“, meinte James. 
„Er wird nur im äußersten Notfall getötet, damit dass allen klar ist! Er hat ein Kind.“, knurrte ich meine Cousins an. 
„Jetzt komm uns nicht mit deiner Menschenfreundlichkeit und Moral, Adam!“, knurrte Lestat. 
„Achtung!“, warnte uns James. 
Der Mensch war jetzt in Hörweite. 
Dann klopfte er an die Scheibe. 
„Sie können von Glück sagen, dass ich ihr Gefährt gesehen habe. Ansonsten hätten wir jetzt ein Problem! Was fällt ihnen ein mit diesem Ding den Verkehr zu behindern!“, fauchte der Mensch auf Deutsch.
Nach meiner Einschätzung stammte er aus Frankfurt, da er den Frankfurter Dialekt besaß. 
„Excuse! Sprechen sie noch was anderes außer ihre Landsprache. Italienisch wäre gut.“, fragte Bastian auf französisch. 
„Entschuldigen sie, aber diese Kutsche ist verkehrstauglich. Wir können fahren mit was immer wir wollen.“, sagte Lestat auf französisch.
„Franzosen!“, seufzte der Mann leise, „Ich verstehe kein Wort.“.
James zwinkerte mir zu und sagte dann: „Ich könnte ihnen übersetzten. Mein Name ist John Stone. Ich spreche fließend das Britisch Englisch und auch französisch.“
Alle mein Cousins starrten ihn an. Ich begriff erst jetzt, dass er Deutsch gesprochen hatte. 
„Oh, Sie sind Engländer, Oder! Woher können sie dann Deutsch?“, fragte der Mann. 
Ich sah wie James scharf nach dachte und dann antwortete: „ Meine Großmutter war eine Deutsche die einen Britischen Soldaten heiratete nach dem zweiten Weltkrieg. Das Deutsche hat sich in der Familie gehalten, bin quasi zweisprachig aufgewachsen.“.
„Oh, aus welcher Gegend stammt ihre Großmutter?“, fragte der Mensch. 
„Aus Berlin!“, antwortete James weiterhin auf Deutsch. 
Ich fühlte wie sich Lestat in meine Gedanken schlich. 
„Was sagte er dem Kerl?“, schickte er mir. Ich sah ihn an und grinste. 
Es hatte schon manchmal seine Vorteile vier sprachen zu sprechen. 
Ich antwortete Lestat nicht telepathisch und konzentrierte mich auf James. 

„Wenn ich sie nun bitten würde uns nicht weiter aufzuhalten, Herr...“, fragte James. 
„Schmidt. Mark Schmidt!“, gab der Mensch seinen Namen preis. James lächelte und gab den andern ein Zeichen, dass alles in Ordnung war, da er ja wusste, dass sie kein Wort verstanden. 
Plötzlich ging die Wagentür des Opel auf und ein kleines Mädchen stolperte aus dem Wagen und fiel hin. Sie erhob sich wieder, aber ich roch es schon jetzt. 
Blutgeruch strömte unverkennbar zu mir. 
„Scheiße!“, hörte ich Lestat knurren und Cedric begann zu fauchen. 
Lestat drückte seinen Partner in den Kutschensitz und hielt ihn fest. 
„Du hast nicht gefrühstückt oder!“, fragte der Prinz seinen Bruder leise. 
„Nein, Meister! Ich dachte ich wäre gesättigt.“, erklärte der Halbvampir. 
Auch Bastian zog sich in die Kutsche zurück und half Lestat Cédric festzuhalten. 
James schluckte kurz und lies sich nichts anmerken. 
„Papa, weiter fahren!“, rief der das Kind. Ich hatte keine Ahnung wie alt es war. Als ich noch regelmäßig mit Menschenkindern zu tun hatte, waren sie mit 15 schon heiratsfähig. Ich konnte die Entwicklung eines Menschenkindes zur heutigen Zeit schlecht einschätzten. 
„Ist ja gut, Marie!“, knurrte der Mensch und nahm seine Tochter hoch. 
James wandte sich nicht ab und ging zu dem Mädchen.
„Da muss ein Pflaster drauf. Halo little Girl!“ , sagte er zweisprachig und stupste dem Kind auf die Nase.
„Lit..le Gil?“, fragte das Mädchen. 
„ Das ist Englisch. Es heißt kleines Mädchen.“, erklärte James. Er lächelte das Mädchen an. 
„ Also entschuldigen Sie noch mal. Ich wollte sie nicht persönlich angreifen. Aber ich dachte sie währen eines dieser verrückten Gesellschaften, die wir schon in Stanislas sahen.“ , meinte der Mann. 
„Sie waren in Stanis?“, hakte James nach. 
„Ja, dort soll es die besten Kostümbildner geben. Meine Kleine wollte unbedingt für Fasching ein Original französisches Rokokokleid. Sie will als Marie Antoniette gehen.“, erklärte der Mensch und nahm die Hand seiner Tochter. 
„Sag Herr Stone Tschüss, Marie.“ , verlangte der Vater von seiner Tochter. 
„Aurevoir!“, machte das Mädchen und winkte, während ihr Vater zurück zu dem Opel ging. 
„Antoniette!“, grinste ich, „Wenn die wüssten, wie sie war.“
„ Die Kleine war Süß!“, meinte James und ging zur Kutsche. 

Ich folgte ihm, stieg ein und zog die Tür zu. Der Kutscher setzte die Pferde wieder in Bewegung. 
„Na das ist ja noch mal gut gegangen.“, meinte Lestat, „ Woher kannst du Deutsch, James? Was hast du dem Kerl erzählt?“. 
„Nur, dass ich eine Großmutter und einen Großvater hätte, die beide in der BRD sich verliebt hatten und das das Deutsch in der Familie geblieben ist.“ , klärte James unsere Cousins auf. 
„Woher kannst du es!“, fragte Cédric. 
„Ich war mit meiner Mutter und ihrem Gatten in VDR um eine Erhaltung der Vampirbevölkerung zu gewährleisten. Juliano war auch beteiligt.“ , teilte James uns mit. 
„VDR?“, fragte Bastian. 
„Vampirische deutsche Republik heißt VDR. Es war unsere BRD. Das Gegenstück zur damaligen DRVR, Deutsch russisches Vampirreich.“ , meinte ich, „Ich habe mit den Dragos zusammen die Vereinigung und die Wiederherstellung des Kaiserreichs der Ewigkeit geplant. Ich war damals für den Schutz der Pommbergs verantwortlich.“
„Oh, wie ist denn Heinrich?“, fragte Bastian. 
„Er ist ein sehr netter Geselle. Versucht natürlich den Rassenkrieg nicht so schlimm zu machen. Das hat mich gestört, damals. Aber ansonsten ist er in Ordnung. Ein gerechter Kaiser.“, meinte ich. 
Ich sah aus dem Fenster und blickte die Autos an. Es war alles schneller als noch 1912. Ich sehnte mich ins letzte Jahrhundert zurück. Hundert Jahre machten schon viel aus. 
Die Kutsche bog ab und verließ die Autobahn und wir fuhren den Mondpfad entlang. 

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