Kapitel 6 / 3 Die Last des Schweigens
„Alessandro Drago, mit wem spreche ich?“, begrüßte ich den Anrufer.
„Hier ist Georgio Santos, der Verleger des „Storia Storica“ Verlags.“, meldete sich eine männliche Stimme.
„Worum geht es, Signore Santos? Ist etwas mit meinem Buch?“, fragte ich.
„Nein, mit der „Schrecken Soleils“ ist alles okay. Aber Sie haben nächste Woche einen Termin bezüglich der abschließenden Überarbeitung mit ihrem Lektor. Leider kann Signore Marpelli diesen Termin nicht wahrnehmen, da sein Sohn krank ist. Würde es ihnen etwas ausmachen, wenn sie jetzt gleich kommen und sie da alles besprechen?“, teilte mir Santos mit.
„Ich muss sowieso auf Etwas warten. Ich brauche aber eine halbe Stunde, oder eher eine Stunde mit Verkehr, bis Florenz.“, meinte ich.
Eine Stunde war besser,Ich wusste ja nicht wie Maurizio hier her gekommen war, und ob er mich in die Stadt fuhr.
„Okay, dann erwarte ich sie.“, verabschiedete sich Santos und fügte dann aber noch schnell hinzu: „Wir haben eine Krankheitswelle, also wundern sie sich nicht, wenn niemand an der Rezeption sitzt.“
„Okay, biss gleich Signore!“, meinte ich zum Abschied und wartete biss Santos auflegte.
Dann schaltete ich wieder zur anderen Leitung um.
Vielleicht konnte mir Marpelli helfen, Aleena zu finden.
„Giovanni!“, rief ich.
„Si Alessandro!“, meinte der Sangichi sofort.
„Ich muss zum Verlag Storia Storica und mit meinem Lektor reden. Sage Fernando er kann mich in drei Stunden am Verlag abholen. Und....und..“, ich brach ab.
Ich konnte ihn nicht bitten, Lorenzo anzurufen. Ich musste ihn selbst davon abhalten nach Minnight zu fliegen.
„ Was ist los?“, fragte Giovanni.
„Nichts!“, wich aus.
„ Warum wurdest du entführt?“, fragte er weiter.
„Keine Ahnung!“, log ich.
Henry hatte Lio geschickt, damit ich Lorenzo aufhielt, weil ich ihn eingeweiht hatte und mein Bruder nun Nachforschungen anstellte. Wenn ich jetzt auch noch Goivanni von Aleenas Entführung erzählte, würden er das mit Sicherheit auch rauskriegen. Wer weiß, was die dann mit Aleena machten.
Das Video kommt mir in den Sinn. Wird meine Tochter dann so ihre Unschuld verlieren?
Ich konnte nicht zu lassen, dass ihr das angetan wird.
„Alessandro! Sag es mir, es wird niemand erfahren.“, unterbricht Giovanni meine Gedankengänge.
„Ich kann nicht.“, sagte ich mit zitternder Stimme.
Ich wusste das der Sangichi nicht locker lassen würde.
„Wirst du erpresst?“, hakte er nach.
„Nein!“, schrie ich ihn an.
Er schwieg und dann fragte er: „ Was ist es dann? Jemand betreibt doch nicht grundlos so einen Aufwand um dich aus unserer Villa zu schaffen und nach Vino zu bringen.“
Ich schluckte und spürte wie die Tränen mir in die Augen schossen. Was sollte ich ihm nur sagen?
„ Hat es was mit der SMS zu tun? Du warst danach kreidebleich. Wer erpresst dich und womit?“, löcherte Giovanni weiter.
Er sollte aufhören. Sie würden ihr was antun, wenn ich was sagte. Ich trug die Verantwortung.
„Bitte! Ich kann nicht!“, flehte ich ihn an.
Er seufzte und war still.
„Alessandro! Lass mich dir helfen. Gib mir nur die Richtung an. Steckt Henry van Canteriad dahinter? Haben sie dir was weggenommen. Oder Jemanden in ihrer Gewalt, der dir etwas bedeutet?“, fing er dann erneut an.
„Schicke deinen Bruder einfach zum Verlag und dann, wenn ich bei euch bin, besprechen wir die Währung zu ende.“, meinte ich entschlossen und legte auf.
Ich hielt die Tränen nicht zurück. Lies sie einfach über mein Gesicht laufen und zitterte.
Meine Beine fühlten sich schwach an und ich lies mich auf das Bett fallen.
Meine Augen streiften den Fernseher und mir war, als liege ich erneut gefesselt und geknebelt hier und sah erneut das schreckliche Video.
Aleena, wo bist du?
Wie geht es dir gerade?
Was macht er mit dir?
Ich musste sie finden, doch hatte ich keine Ahnung, wo ich suchen sollte.
Es ist aussichtslos. Aleena könnte über all auf der Welt gefangengehalten werden.
Ich will mir gar nicht vorstellen, dass sie vielleicht wieder isoliert und in vollkommener Dunkelheit irgendwo sitzt, wie damals im Krieg. Das ist ihre größte Angst. Sie will das, was sie in den Bunker in Ostberlin erlebte nie wieder durchmachen. Sie hasst seit her Dunkelheit. Sie liebt das Licht über alles und kann selbst nicht ohne Nachtlampe einschlafen.
Wenn Henry ihr, das antut, ist das Folter für Aleena.
Dann werde ich ihn töten, sollte ich davon erfahren.
Ich verkrampfte mich und ballte die Fäuste.
„Ich werde dich finden, meine Kleine!“, gab ich leise ein Versprechen und stand dann vom Bett auf. Schnell wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und verwendete dazu die Bettdecke.
Mit meinem Handy in der Hand ging ich zur Tür und machte sie auf.
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