Kapitel 5 / 8 Der Atzeke und Urvampir Luca und seine Geschichte

Ich funkelte Luca böse an. Er sollte Leiden, wie ich immer wieder gelitten hatte. Wenn ich nicht erzählen wollte, hatte er mich gnadenlos gezwungen, in dem er mich würgte. Immer gerade so, dass ich nicht starb.
„Wirst du mir deine Geschichte erzählen?! Und lass die qualvollen Seiten nicht aus!“, schrie ich ihn an.
Ich zitterte am ganzen Körper. Langsam machte die Wut, Verzweiflung platz. Aber ich durfte nicht meinen Zorn weichen lassen. Er schützte mich vor den Gedanken an damals.
„Weißt du wie alt ich bin, Jasper?“ , fragte Luca.
„Nein, dass weiß er nicht. Sag es uns!“, verlangte Lorenzo und legte seinen Arm auf meine Schulter.
„Dieser Körper ist 35, was damals schon wirklich alt war. Ich hatte die Hälfte meines Lebens hinter mir. Ein Leben, dass aus anbeten der Götter, Jagen und Pflichten bestand. Bis er kam und mit ihm die anderen“, fing Luca an.
„Wer kam?“, fragte ich.
„Columbus!“, antwortete Luca.
Mir stand der Mund offen.
„So alt kannst du nichts sein?“, fauchte ich.
„Doch!“, meinte Luca.
„Zu welchem Stamm hast du gehört? Sag mir dein Geburtsdatum“, befahl Lorenzo.
„Ich war kein Indianer, Graf Drago“, offenbarte Luca.
„Was dann? Etwa aus den alten Kulturen? Wie bist du ein Vampir geworden?“, fragte Lorenzo nun sehr interessiert.
„Ich war ein Opfer des großen Xolotls. Ein Sklave wurde oft geopfert. Als die Azteken mein Herz nehmen wollten, griff mein Gott ein. Er besetzte mich und löschte den gesamten Stamm aus. Ich war in die Tochter eines Adligen meines Stammes verliebt. Sie wurde getötet und ich brachte mich selbst um. Dadurch wurde ich zurückgeschickt.
Nicht wissend, was ich war, streifte ich durch das heutige Mexico und fand einen Indianer namens Dorakari. Er war ein Vampir und stammte aus dem im Süden lebenden Dorakari Stamm. Er brachte mir seine Sprache mit Handzeichen bei , da wir uns so verständigen konnten.
Gemeinsam flohen wir vor den Mayas.
Jahrzehnte streifte ich mit ihm durch Amerika und er gründete den Herikastamm und blieb schließlich in meinem Heimatland Mexico. Dann kamen die Weißen.“
Luca stockte. Wir starrten ihn an.
„Du bist ein Atzek?“, stieß Lorenzo aus.
Ich hatte keine Ahnung was das war.
„Was ist er?“, fragte ich.
„Es gab neben den Indianern und lange davor einzelne Kulturen in Amerika. Kulturen die sehr Fortschrittlich waren. Diese Kulturen wurden alle von Spanischen und anderen Einwanderern ausgelöscht. Es ist sehr sehr lange her. Es war die erste Welle der Besiedelung Amerikas“, erzählte Lorenzo.
„Ich verstehe, aber dann ist er ja älter als du!“, stieß ich aus.
„Der Status als erste Vampire der Welt, den ich und meine Brüder haben, gilt nur für Europa“ , klärte mich Lorenzo auf.
„Vor uns gab es die Vampirindianer, die genau wie Vladimir verwandelt wurden. Nämlich durch Besessenheit und Dämonen.“
„Wenn ihr unbedingt mein Alter wissen müsst, Graf! Ich bin jetzt 2016 726 Jahre alt und bin im Jahr 1390, geboren. Wenn ihr mich also foltern wollt, Graf. Nur zu! Aber ich kann mich so abschotten, dass mein Körper keinen Schmerz mehr empfinden kann“, meinte Luca.
„Das ist nicht möglich!“, fauchte Lorenzo.
„Es ist möglich! Vampire gibt es schon seit den Menschen“, meinte Luca ernst und lachte.
Ich und Lorenzo starrten ihn wohl ziemlich ungläubig an, weswegen er lachte.

„Was ist danach passiert? Wie bist du zu Rayn gekommen?“, fragte ich.
„Tja, Italiener überfielen den Stamm und verschleppten mich als Sklaven nach Rom. Dort befreite mich ein junger Mensch. Er war Sohn eines Priesters. Gemeinsam wurden wir auf dem Weg von Rom nach Florenz von einer Gruppe Räuber überfallen.
Ich offenbarte mich als Vampir und kämpfte gegen die Räuber. Doch es waren ebenfalls Vampire. Dann nahm uns der Anführer gefangen. Ich wurde in meiner Indianerzeit Moraslu, schwarze Feder, genannt. Der Anführer verwandelte Leandro Vinogia. Ich verbrachte viele Jahre an der Seite dieser Räuber, bis wir nach Sizilien gingen. Als wir dort ankam würde das Land gerade von den Bourbonen besetzt. Wir beteiligten uns an den Protesten. Dann schlossen wir uns der dort geborenen Mafia an.
Ich diente erst der Familie Fratanni, bis Rayn Fratanni tötete und selbst die Familie als la familia Cossa übernahm. Bei dem Fest und dem Erneuern der Omerta, warst du sogar dabei. Als winziges Baby“, beendete Luca seine Geschichte.
Ich war neugierig geworden. Vielleicht wusste er etwas über Gabriel, der in dieser Zeit ja Fratinni und Cossa geholfen hatte.
„Sagt dir der Name, Gabriel etwas?“, fragte ich.
„Tut mir Leid, Dass war das erste Geheimnis der Ormeta und jeder in der Familie muss es wahren“, wich er aus.
„Sag es mir! Wer ist Gabriel? Was hat er mit mir zu tun? Wie kam Rayn an mich?“, schrie ich und schnellte nach vorne.
Ich packte Lucas Hals und würgte ihn.
Eine seltsame Energie durchfloss Luca plötzlich und ich wurde von ihm geschleudert. Lorenzo schaffte es gerade noch mich aufzufangen, bevor ich gegen die Wand prallte und mir sämtliche Knochen gebrochen hätte.
Lorenzo umfasste mich fest und starrte entsetzt auf den Stuhl. Ich folgte seinem Blick und sah Luca blau glühend auf den Stuhl sitzen. Sein Kleidung war aufgerissen und seltsame Kreise glühten blau auf seiner Haut.
Seine Fesseln zerschmolzen vor unseren Augen und er erhob sich. Plötzlich überzogen sich seine Arme mit schwarzen Federn.
„Die schwarze Feder ist frei! Ich komme zu dir, Liebster Marco!“, schrie Luca und er wollte in die Luft steigen, als die Federn sich zu schwarzen Schwingen gebildet hatten.

Plötzlich krachte die Sicherheitstür auf und ein Mann mit schwarzen Haaren und orange leuchtenden Augen trat herein.
„Kind des Maikoron! Bleibe! Ergebe dich deinem Schicksal!“, sagte der Mann und zog ein kleines Küchenmesser.
Es sah lächerlich aus. Doch irgendetwas sagte mir, dass er stärker, als der Urvampir war.
Der Blick des Mannes, der fast ein Bettler hätte sein können, traf mich.
Plötzlich beschlich mich ein vertrautes Gefühl. Dann erschienen lange blonde Haare in den Augen des Mannes. Sie spiegelten sich in den Augen.
„Gaston?“ , stieß ich aus und der Dämon lächelte mich an.
Durch die Ablenkung und das Auftauchen des Dämons griff mich Luca am Arm.
Gaston streckte seine Hände aus und Luca wurde wieder in den Stuhl gedrückt. Die Federn verschwanden.
„Wer seid ihr?“, fragte Lorenzo geschockt. Seine Augen waren rot und rote Adern führten von seinem Gesicht an seinem Körper herunter.
„Ich bin ein Dämon. Ihr solltet ihn töten, Lorenzo!“ , meinte Gaston.
„Gaston! Was wolltet ihr mir über Gabriel sagen?“, rief ich.
Doch der Dämonen schaute nach unten. Ein Grollen kam aus dem Boden.
„Gut ich werde gehen, Salvatorian!“, meinte Gaston und  sah zu mir.
„Lies den Brief! Nur bestimmtes Blut kann das Gold öffnen“, wandte er sich an mich.
Jetzt öffnete der Bettler den Mund und sprach: „Sanktus Diaboli! Sangtus Lucifer!“
Ein Flammenkreis mit einen Kreuz darin erschien unter Gaston. Seine Augen wurden hellblau und eine rote Kraft durchfloss den Körper und ging in den Boden, der Kreis verschwand und der Bettler brach zusammen.
Lorenzo packte den Bettler und drehte ihm den Hals um. Das Genick knirschte und der Mann war tot.
„Musste das sein?!“, schrie ich ihn an.
„Es ist unsere Regel, dass jeder Mensch, der Immortalità betritt stirbt!“, keifte mich Lorenzo an.
Ich starrte ihn wütend an.
„Wollt ihr mich nun töten, Mond der Nacht?“, fragte Luca und lächelte Lorenzo an.
„Nein, töten werde ich euch nicht“, antwortete Lorenzo.
Er ging nun zu einem der Tische und holte ein Messer.  Er ritzte sich in die linke Handfläche und tauchte den rechten Zeigefinger in sein Blut.Dann mahlte er ein Pentagramm auf Lucas Stirn und seiner Brust.
„Weißt du wessen Blut ich in mir trage?“, fragte Lorenzo Luca.
Dieser schüttelte den Kopf. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Oberkörper hebt und senkte sich rasch. Er schwitzte.
Luca hatte Angst.
Der Vampir, der eben noch so stark gewesen war, hatte jetzt Angst.
Warum?
„Wessen Blut hast du nun auf deiner Haut?“, fragte der Graf.
„Vladimirs Blut!“, schrie Luca.
„Falsch, das Blut Melkretors!“, meinte Lorenzo gelassen und streckte die Hand über Luca.
Der Urvampir schrie und krümmte sich. Unter seiner Haut sah man Linien blauer Energie zu den drei Blutpunkten laufen.
Als Lorenzo seine Hand wegnahm, verschwanden diese Linien wieder. Lorenzo lächelte und drehte sich um.
„Dass werdet ihr bereuen!“, schrie Luca.
Ich sah erneut auf ihn herab und fragte mich, was Lorenzo gerade getan hatte.
Es löste keine Genugtuung in mir aus, ihn da liegen zu sehen. Ich war einfach froh, dass er mir nie mehr weh tun würde.
„Jasper!“, stammelte Luca schwach.
Ich drehte mich um und ging zu Lorenzo.
„Jasper! Ich bin bereit dir zu sagen, wer Gabriel ist!“, rief der Mafiosi.
Ich drehte mich um und sah ihn misstrauisch an.
„Sprich!“, sagte ich kalt.
„Nur allein!“, verlangte Luca.
„Willst du das?“, fragte Lorenzo. „ Ich habe ihm seinen Dämonenteil genommen. Er ist jetzt nicht mehr als ein gewöhnlicher, sehr alter Vampir.“.
„Die Fesseln halten?“, fragte ich.
Lorenzo nickte und ich ging auf Luca zu.
„Lorenzo geh!“, verlangte ich und der Graf verließ den Raum.

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