Kapitel 3 / 7 Florenz

Ein Gesang riss mich aus meine Erinnerungen. Es war Italienisch und erzählte von den Hexen und deren Verfolgung und einem heiligem Kind, dass dem Feuer entkam.
Der Refrain prägte sich besonders ein.

„Der Heilige Sohn,
Verzerrt und verbrannt,
Als Hexer verpönt und doch vom Vater selbst vernichtet, in Hohn,
Möge Heute Nacht die Renaissance erstehen, in Ewigkeit gebannt,
Des Bischofs Sohn in Qual und Hitze gefangen,
Doch dann die Rettung, Der Unsterbliche ihn aus den Flammen zieht,
Das ewige Leben wird in den heiligen und doch verpönten Sohn gelangen,
Das Blut der neuen Welt ihn auf ewig unsterblich macht, er ein mächtiges Erbe sieht,
il mio vino, il mio vino per la Leandro!
Mein Wein, mein Wein für Leandro!
Il mio sangue per lui!
Mein Blut für ihn!"

Ich sah eine ganze Schar Personen, es mussten dem Gesang nach Vampire sein, einen kleinen Weg entlang ziehen. Der Anführer trug ein Kreuz vorneweg. Auf dem Kreuz war eine Weinrebe, ein Kelch und ein Blutstropfen zusehen. Das Wappen der Vinogias.
„Wisst ihr wo die hin wollen?", fragte ich den Fahrer.
„Zum Hexenberg zwischen Salvatore und Rom wahrscheinlich. Wir sind mitten in das Fest „ vivere Vinogia - Lebe Vinogia" rein geplatzt. Es wird jedes Jahr das dahinscheiden und die Wiedergeburt, vom letzten Vinogia gefeiert. Der alte Bischof des Dorfes Vino hatte, trotz der Regeln der Kirche einen Sohn und dieser soll wahllos Frauen vergewaltigt haben und wurde schließlich als Hexer auf den Scheiterhaufen geschickt. Dies alles passierte unter der Hand Rodrigo Borgias, dem damaligen Papst. Doch Leandro Vinogia wurde von einem Vampir aus Amerika wohl gerettet. Ich bin Florenntiner, Signore und in Sangrenz, dem Vampirstadtteil der Stadt aufgewachsen. Dort kennt jedes Kind diese Geschichte" , teilte mir der Fahrer Marco mit und die Limousine fuhr weiter.
Ich seufzte und blickte weiter aus dem Fenster. Die Santa Maria del Fiore strahlte in ihrer Pracht über dem Stadtbild. Wir umfahren den Hauptteil von Florenz und bleiben vor einer Schlange wartender Autos stehen.
„Soll ich mich einreihen, Signore Drago?" fragte mein Chauffeur.
„Ja, das ist der schnellste Weg. Bis wir die Stadt umfahren haben und am Sangichi Anwesen ankommen dauert es. Da ist es gescheiter den Weg durch die Stadt zu nehmen", entschied ich.
Der Florentiner nickte und fuhr hinter einem gelben Lamborghini in die Reihe.
Ich begann während dem Warten meine Mail-Box abzuhören. Zwei ziemlich ungeduldige Nachrichten von Masimmo de Sangichi waren drauf zu hören. Sie warteten auf mich.
Ich musste lange ausharren, bis wir endlich den Eingang der Stadt erreichten. Die Beamten des florentinischen VRKs warteten an einer Schranke und baten um unsere Papiere.
„Graf, ich dachte nicht, dass sie zu uns kommen", meinte der Vampirpolizist, als er meinen Blutbundausweiß studiert hatte.
„Der Stadtherr hat mich eingeladen", antwortete ich.
„Wollen sie mit Blaulicht und Sirene durch das Chaos? Wir können sie bis zur Banco de Sangichi begleiten?", schlug der Vampir vor.
„Nein, danke! Wir finden den Weg auch so. Sie haben schließlich hier genug zu tun", lehne ich ab.
„Wie sie wünschen, Mond der Geflügelten", erwiderte der Beamte und die Limousine fuhr weiter.
Florenz schreibt Kunst groß und die Straßen waren gesäumt von Bildhauerei. Selbst die Wände der Häuser waren bemalt.

Ich musste kurz schmunzeln, als ich in einer Statur meinen Bruder Lorenzo wiedererkannte.
Wir passierten die Hauptstraße „ Medicipfad". Alle Straßen von Sangrenz waren nach den Herrscherfamilien von Florenz in der Renaissance benannt. Von dem Medicipfad ging es nun auf Avidoalee, die sich ab dem großen Kunstplatz, auf dem wie bei einem Marktplatz regelmäßige Vernissage stattfinden, in der Vinostraße verlor. Dort war auch die Stadtverwaltung untergebracht.
Vor der Stadtverwaltung stand eine Statur von mir selbst. Denn ich galt als Schutzpatron der Stadt. Nach meiner Verwandlung, hatte ich Luciano de Sangichi, davor bewahrt, ein unschuldiges Kind zu beißen. Deswegen hatten die unsterblichen Florentinner mich als Schutzpatron ausgewählt.
Das machte Florenz auch zum größten Abnehmer meiner Bücher.
Nachdem wir den Alessandroplatz, auf dem eine weitere Statur von mir selbst und eine von meiner Fledermausform stand, hinter uns gelassen hatten, kamen wir auf die Sangichistraße.
Dort erkannte ich sofort die riesige Blutbank mit dem roten Dach. Das Haus war weiß und besaß riesige Fenster. Ein riesiges Geldstück aus echtem Gold war auf dem Dach befestigt. Es drehte sich um die eigene Achse. Der Eingang war ein Glasvorbau mit einer Betondecke. Auf der Decke war eine riesiger Blutstropfen gefestigt, welcher aus Glas bestand. In dem Glasbehälter war eine rote Flüssigkeit. Ich wusste, dass es tausende Liter Blut waren.
„Beeindruckend nicht?", fragte mein Fahrer.
„Ja, sehr beeindruckend.", antwortete ich und dann waren wir auch schon vorbei.
Danach kam die Kunst Akademie der Nacht, eine von Fernando de Sangichi gesponserte Universät für Kunst aller Art. Darauf folgte eine Kreuzung und rechts sah ich in die Leopoldstraße hinein. Von weitem konnte ich die Leopold GmbH sehen. Es war die Technickfabrik der Leopolds.
Das Leopoldinische Rad war gut zusehen. Es war Teil des Wappen der alten Herrscherfamilie von Florenz.
Die Limousine verließ die Stadt durch eine Baumalee und als ich mir die Bäume näher ansah, erkannte ich rechts Geldstücke in den Ästen und links Blutbeutel.
Der Humor von Goivanni de Sangichi war Legendär und in ganz Italien bekannt.
Dies war gewiss seine Idee.
Der Wagen brauchte nicht lange bis zur Villa.

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