Die unheimliche Stimme ✔
Die unheimliche Stimme
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,,Mona." Hermine rüttelte an Monas Schulter, damit sie endlich wach wurde.
Mona öffnete verschlafen die Augen und guckte sich um. ,,Was ist denn, Mine?"
,,Wood meinte zu mir, ich solle dich wecken und zum Quidditch Feld schicken - heute ist Training", erklärte Hermine.
,,Ach stimmt ja...", brummte Mona unmotiviert.
Nachdem sie sich umgezogen hatte, gingen die beiden nach draußen, gen Quidditch Feld.
,,Ich war gestern noch in der Bibiliothek", begann Hermine zu erzählen, obwohl sie alleine waren und zog ein Stück Pergament hervor, ,,es gibt jemanden, der »Marvolo« hieß."
,,Ich verstehe auch nicht, warum mein Zweitname ein Männername ist. Wer kommt auf so eine bescheuerte Idee?", beschwerte Mona sich aufgebracht. ,,Aber ja, weiter?"
,,»Marvolo Gaunt« war sein voller Name. Er müsste reintheoretisch mit dir verwandt sein; er hatte auch zwei Kinder, Morfin und Merope Gaunt", quaselte Hermine unbeirrt weiter, wofür sie interessierte Blicke von Mona bekam.
,,Und wann lebte dieser Marvolo?", sagte Mona.
,,Das ist ja das Problem", sagte Hermine bedrückt, ,,er lebte vor fast hundert Jahren."
,,Was?", schoss es aus Mona raus. ,,Dann... dann..."
,,Vielleicht ist Morfin oder Merope ein Elternteil von dir", schlug Hermine vor, erntete dafür ein Kopfschütteln.
,,Nein", sagte Mona bestimmt, ,,ich denke, dass einer von ihnen mein Großvater oder meine Großmutter ist... jedenfalls, danke, Mine, dass du dir Mühe gegeben hast..."
In den Umkleidekabinen angekommen sagte Hermine, dass sie zusähe und machte sich auf den Weg zu den Tribünen.
Die anderen aus der Mannschaft von Gryffindor waren schon anwesend, falls man das so nennen konnte. Wood war der Einzige, der wirklich wach aussah. Fred und George Weasley saßen mit geschwollenen Augen und zerzausten roten Haaren neben der Viertklässlerin Alicia Spinnet, die schlaftrunken immer wieder einnickte und dabei mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Gegenüber saß Monas und Alicias Mitjägerin Angelina Johnson, sowie Harry und beide gähnten. Kurzerhand setzte Mona sich neben Harry und legte ihren Kopf, der ihr plötzlich viel schwerer als sonst schien, auf seiner Schulter ab.
,,Da bist du ja, Mona, wo warst du denn so lange?", sagte Wood munter. ,,Nun denn, ich wollte noch kurz mit euch reden, bevor wir rausgehen aufs Feld. Den Sommer über habe ich nämlich ein ganz neues Trainingsprogramm entwickelt, und ich bin überzeugt, dass es uns den entscheidenden Schritt nach vorn bringt..." Wood hielt eine große Tafel mit dem Plan des Quidditch Feldes in die Höhe. Mit Tinten in verschiedenen Farben waren Linien, Pfeile und Kreuze drauf eingezeichnet. Wood zückte sein Zauberstab, tippte auf die Tafel, und die Pfeile begannen über den Plan zu krabbeln wie Raupen. Während er sein Vortrag über die neue Spieltaktik hielt, sank Fred Weasleys Kopf auf Alicia Spinnets Schulter und er begann zu schnarchen.
Wood brauchte zwanzig Minuten, um die Tafel zu erläutern, direkt unter der war noch eine zweite, und darunter noch eine dritte. Mona döste auf Harrys Schulter ein, während Wood unablässig weiterplapperte.
,,So", sagte Wood endlich und riss Mona aus einem wohligen Dämmerschlaf, in dem sie sich vorstellte, was sie in diesem Augenblick zum Frühstück verspeisen konnte. ,,Ist alles klar? Noch Fragen?"
,,Ich hab eine Frage, Oliver", sagte der aus dem Schlaf hochgeschreckte George. ,,Warum hast du uns das nicht gestern erzählt, als wir wach waren?"
Wood war nicht entzückt. ,,Nun hört mal zu, ihr Schlafmützen", sagte er und sah sie alle finster an. ,,Wir hätten letztes Jahr den Quidditch-Pokal gewinnen müssen. Wir sind bei weitem das beste Team. Doch unglücklicherweise - aufgrund von Ereignissen, die wir nicht vorhersehen konnten -"
Wood brauchte einen Moment, um sich wieder zu fassen. Die letzte Niederlage quälte ihn offenbar immer noch.
,,Deshalb strengen wir uns dieses Jahr noch mehr an als sonst... Also los, gehen wir und setzten unsere neuen Theorien in die Praxis um!", rief Wood, packte seinen Besen und marschierte hinaus. Steifbeinig und immer noch gähnend folgte ihm seine Mannschaft.
Sie waren so lange in der Kabine gewesen, dass die Sonne inzwischen ganz aufgegangen war, wenn auch noch Reste des Morgennebels über dem Stadionrasen hingen. Als Mona das Feld betrat, sah sie, dass Ron sich neben Hermine auf die Tribüne gesetzt hatte.
,,Seid ihr noch nicht fertig?", rief Ron ungläubig.
,,Haben noch nicht mal angefangen", entgegnete Mona und schielte neidisch auf die Toasts mit Marmelade, die Ron und Hermine aus der Großen Halle mitgebracht hatten.
,,Wood hat uns neue Spielzüge erläutert", sagte Harry bitter.
Mona bestieg ihren Besen, stieß sich vom Boden ab und sauste hoch in die Lüfte. Die kühle Morgenluft peitschte ihr ins Gesicht und weckte ihre Lebensgeister gründlicher als Woods langatmiger Vortrag. Ein wunderbares Gefühl, wieder auf dem Quidditch Feld zu sein. Mit vollem Karacho sauste sie um das Stadion und jagte Fred und George hinterher.
,,Was ist das für ein komisches Klicken?", rief Fred, als sie sich in eine Kurve legten.
Mona blickte hinunter auf die Ränge. Colin Creevey saß auf einem der höchsten Plätze, hielt die Kamera vor die Augen und schoss ein Foto nach dem anderen. In dem fast menschenleeren Stadion klang das Klicken merkwürdig laut.
,,Schaut hierher, Harry - Mona, hierher!", rief er schrill.
,,Wer ist denn das?", sagte Fred.
,,Keine Ahnung", logen Mona und Harry gleichzeitig und legten einen Spurt ein, um möglichst weit von Colin wegzubekommen.
,,Was geht da vor?", sagte Wood stirnrunzelnd und kam zu ihnen herübergeglitten. ,,Warum macht dieser Erstklässler Fotos? Ich mag das nicht. Womöglich ist er ein Spion der Slytherins, der unser neues Trainingsprogramm auskundschaften will."
,,Er ist ein Gryffindor", sagte Harry rasch.
,,Und die Slytherins brauchen keinen Spion, Oliver", sagte George.
,,Wieso?", fragte Wood gereizt.
,,Weil die selbst hier sind", sagte George und deutete auf die Erde.
Mehrere Gestalten in grünen Umhängen und mit Besen in den Händen schritten auf das Feld zu.
,,Ist doch nicht zu fassen!", zischte Wood empört. ,,Ich hab das Feld für heute gebucht! Das werden wir ja sehen!"
Wood schoss zur Erde und schlug in seinem Zorn doch etwas härter auf als beabsichtigt. Mit zitternden Knien stieg er vom Besen. Mona, Harry, Fred und George folgten ihm.
,,Flint!", bellte Wood den Kapitän der Slytherins an, ,,das ist unsere Trainingszeit! Wir sind extra früh aufgestanden! Ihr könnt gleich wieder Leine ziehen!"
Marcus Flint war sogar noch größer als Wood, der so schon riesig war. Mit trollhaft durchtriebener Miene antwortete er: ,,Ist doch Platz genug für uns da, Wood."
Auch Angelina und Alicia kamen herüber. Mädchen gab es keine im Team der Slytherins; allesamt grinsend standen sie jetzt Schulter an Schulter vor den Gryffindors.
,,Aber ich hab das Feld gebucht!", sagte Wood, jetzt buchstäblich spuckend vor Wut. ,,Ich hab's gebucht!"
,,Aha", sagte Flint. ,,Ich habe hier allerdings eine von Professor Snape persönlich unterzeichnete Erklärung: »Ich, Professor S. Snape, erteile dem Slytherin-Team die Erlaubnis, am heutigen Tag auf dem Quidditch Feld zu trainieren aufgrund der Notwendigkeit, ihren neuen Sucher auszubilden.«"
,,Ihr habt einen neuen Sucher?", sagte Wood verwirrt. ,,Wen?"
Und hinter den sechs stämmigen Gestalten vor ihnen kam ein siebter, kleinerer Junge zum Vorschein, über das ganze bleiche, spitze Gesicht feixend. Es war Draco Malfoy.
,,Bist du nicht der Sohn von Lucius Malfoy?", fragte Fred und musterte Malfoy geringschätzig.
,,Komisch, dass du Dracos Vater erwähnst", sagte Flint, und die Slytherin Mannschaft setzte ein noch breiteres Grinsen auf. ,,Seht mal her, was für ein großzügiges Geschenk er dem Slytherin Team gemacht hat."
Alle sieben hielten ihre Besen in die Höhe. Sieben auf Hochglanz polierte, brandneue Besenstiele und siebenmal die Aufschrift in gediegenen Goldlettern, die unter den Nasen der Gryffindor in der frühen Morgensonne schimmerten: »Nimbus Zweitausendeins«.
,,Das allerneuste Modell. Kam erst letzten Monat raus", sagte Flint lässig und blies ein Staubkorn von der Spitze seines Besenstiels. ,,Ich glaube, er schlägt den alten Zweitausender um Längen. Und was die alten Sauberwischs angeht" - gehässig lächelte er Fred und George an, die ihre Sauberwischs Fünf in Händen hielten - ,,damit könnt ihr die Tafel wischen."
Die Gryffindors waren für den Moment vollkommen sprachlos. Malfoy feixte so breit, dass sich seine Augen zu Schlitzen verengten.
,,Oh, sieh mal", sagte Flint, ,,was für ein Ansturm."
Ron und Hermine kamen über den Rasen, um nachzusehen, was da passierte.
,,Was ist los?", fragte Ron Harry und Mona, ,,warum spielt ihr nicht? Und was macht eigentlich der hier?" Das galt Malfoy, der sich gerade den Quidditch Umhang der Slytherins überwarf.
,,Ich bin der neue Sucher der Slytherins, Weasley", sagte Malfoy mit blasierter Miene. ,,Wir sind gerade dabei, die Besen zu bewundern, die mein Vater unserer Mannschaft geschenkt hat."
Ron starrte mit offenem Mund auf die sieben Superbesen vor ihm.
,,Gut, nicht wahr?", sagte Malfoy mit gleichgültiger Stimme. ,,Aber vielleicht schaffen es die Gryffindors ja, ein wenig Gold aufzutreiben und sich ebenfalls neue Besen zuzulegen. Ihr könntet eure Sauberwischs Fünf verscheuern, vielleicht hat ein Museum Interesse dran."
Die Slytherins brachen in johlendes Gelächter aus.
,,Zumindestens musste sich keiner von uns Gryffindors in das Team einkaufen", sagte Mona.
,,Die sind nämlich nur wegen des Könnens reingekommen", fügte Hermine mit schneidender Stimme hinzu.
Malfoys blasiertes Gesicht begann zu flackern. ,,Keiner hat dich nicht deiner Meinung gefragt, du dreckiges kleines Schlammblut", blaffte er Hermine an.
Mona spürte sofort, dass Malfoy etwas ganz Schlimmes gesagt haben musste, denn er hatte den Mund noch nicht zugemacht, als auch schon ein Aufschrei zu hören war. Mit einem Hechtsprung stellte sich Flint vor Malfoy, damit Fred indem George sich nicht auf ihn werfen konnten, und Alicia kreischte ,,Wie kannst du es wagen!". Ron zog seinen Zauberstab aus dem Umhang und schrie: ,,Dafür wirst du bezahlen, Malfoy!" Wutentbrannt richtete er den Zauberstab auf Malfoys Gesicht, das unter Flints Armen hervorlugte.
Ein lauter Knall hallte im Stadion wider, ein grüner Lichtstrahl schoss aus dem falschen Ende von Rons Zauberstab heraus, traf ihn in den Magen und schleuderte ihn in hohem Bogen rücklings ins Gras.
,,Ron! Ron! Alles in Ordnung mit dir?", kreischte Hermine.
Ron öffnete den Mund, um zu sprechen, doch er brachte kein Wort heraus. Stattdessen gab er einen dröhnenden Rülpser von sich, und ein Dutzend Schnecken kullerten ihm aus dem Mund in den Schoß.
Die Slytherins krümmten sich vor Lachen. Flint musste sich auf seinen neuen Besen stützen, um nicht umzufallen. Malfoy lag auf allen Vieren und hämmerte mit den Fäusten auf den Boden. Die Gryffindors schlossen einen Kreis um Ron, der ständig große, glänzende Schnecken hervorwürgte. Keiner schien ihn berühren zu wollen.
,,Wir schaffen ihn am besten zu Hagrid, das ist am nächsten", sagte Harry zu Mona und Hermine. Er und Hermine zogen Ron an den Armen in die Höhe und gerade, als Mona sich ihnen anschließen wollte, packte Flint sie am Handgelenk und zog sie mit einem Ruck zurück, dass sie gegen ihn knallte.
Während die Gryffindors verschwanden, Hermine und Harry Ron zu Hagrid schleppten, bildete das Slytherin Team einen bedrohlichen Kreis um Mona, die nicht zurückwich oder sich möglichst kleiner machte, sondern das Kinn trotzig in die Höhe hob.
,,Was wollt ihr?", sagte sie mutig und blickte jeden von ihnen einmal an.
,,Du hast Talent und bist von edler Abstammung - wieso gibst du dich mit Potter, dem Wiesel und Granger ab?", sprach Flint mit einem merkwürdigen, echt wirkenden Lächeln. ,,Wo du doch mit uns befreundet sein kannst..."
,,Mit euch?" Mona lachte ungewöhnlich hohl auf. ,,Wo ihr Slytherins doch alle in eurem Umkreis beleidigt?"
,,Das können wir nicht leugnen", sagte Adrian Pucey. ,,Aber man kann auch über solche Dinge hinwegsehen, Gaunt." Das, was Mona verwunderte war, dass er ihren Nachnamen betont aussprach.
,,Fahrt zur Hölle!", fauchte sie, wollte sich an ihnen vorbeizwängen, wurde jedoch von Miles Bletchley zurückgedrängt.
,,Wie süß die Kleine ist", sagte er und kniff ihr entzückt in die Wange. ,,Sie denkt tatsächlich, dass es eine Hölle gibt. Wie putzig."
,,Lass mich", sagte sie ruhig, schlug seine Hand weg und haute mit der Faust auf Bletchleys Brust, was ihn jedoch nicht zu stören schien.
,,Wie klein und süß sie ist", sagte Derrick grinsend, ,,Sie denkt tatsächlich, dass sie stärker als du ist, Miles."
,,Du bist wie ein »Q«", blaffte Mona Derrick an, ,,eine große Null mit einem kleinen Schwanz. Außerdem kommt es nicht auf die Größe und Stärke an, sondern auf Köpfchen und Mut."
Die anderen Slytherins brachen in johlendes Gelächter aus, Derrick hingegen blickte verdutzt drein.
,,Die Kleine hat's dir gegeben, Peregrine", sagte Flint grinsend.
,,Ich. Bin. Nicht. Klein!", zickte Mona ihn an, duckte sich und lief unter Bletchleys Armen hindurch, hinauf zum Schloss.
In der Großen Halle traf sie auf das restliche Gryffindor Team und Hermine und Ron, der sich nicht mehr übergebte und stattdessen missmutig in seinem Ei herumstocherte. Als sie sich setzte, rückten sofort Fred und George neben sie und grinsten unheilvoll.
,,Wir haben gesehen, was die Slytherins mit dir auf dem Feld gemacht haben", sagte Fred.
,,Und deswegen wollen wir dir helfen, dich zu rächen", fügte sein Zwillingsbruder hinzu.
,,Keine Sorge", sagte Mona, während sie sich ein Toast bestrich und grinste mystisch in Richtung Slytherin Tisch. ,,Ich habe schon vorgesorgt, als ich die Halle betreten habe. Die Schlangen bekommen, was sie verdienen."
Fred und George blickten verwirrt zum Slytherin Tisch, dann wieder zurück zu Mona, die reglos vor sich hin grinste, aber nicht so wirkte, als würde gleich etwas passieren.
,,Drei - zwei - eins -"
Mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte ein roter, quaffelgroßer Ball an der Decke über dem Slytherin Tisch und entfachte sich als das Gryffindorzeichen an der verzauberten Decke.
Desorientiert schauten die Slytherins auf, derweil es rotes und goldenes Konfetti auf sie herabregnete.
Dann, ganz unerwartet, ertönte eine vertraute ölige Stimme hinter Mona und den Zwillingen: ,,Weasleys! Sie beide waren das!", zischte Snape.
Alle drei erschauderten und drehten sich zu dem hakennasigen und haarfettigen Professor für Zaubertränke um.
,,Professor Snape", sagte George unschuldig.
,,Wie können wir Ihnen weiterhelfen?", fragte Fred.
,,Haben Sie das veranstaltet?", fauchte Snape und deutete auf den Tisch der Slytherins; einige guckten erstarrt auf die Decke, von der es noch immer Konfetti regnete und den gesamten Tisch füllte.
,,Wir waren das nicht", sagte Fred ehrlich.
,,Nachsitzen! Sie beide!", sagte Neapel zornig und wollte von dannen rauschen, als Mona ihn mit einem Satz zum innehalten brachte: ,,Ich war's - Fred und George haben nichts damit zu tun!"
,,Dann sitzen Sie eben nach, Miss Gaunt. Heute um acht Uhr. Unten in den Kerkern."
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Mona klopfte pünktlich um acht Uhr Abends an die Tür des Klassenzimmers für Zaubertränke.
Mit Schmackes riss Snape die Tür auf und ließ Mona eintreten, die mit gehobenem Kinn in den dunklen Raum stolzierte und fragend zu Snape blickte, der kommentarlos auf unzählige verdreckte Kessel und einen nassen Schwamm deutete.
,,Putzen. Ohne Zauberstab." Das waren Snapes knappe Worte, die Mona genervt aufstöhnen ließen. Ihren Zauberstab aus Eibe (10 Zoll lang) und Einhornhaar drückte sie Professor Snape murrend in die Hände und machte sich an die Arbeit, da sie so schnell wie möglich fertig werden wollte und nicht wusste, wie lange sie bleiben müsste.
Nach einigen Stunden fühlte sie sich müde und völlig ausgelaugt. Erschöpft setzte sie sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Muss bald Zeit zu gehen sein, dachte Mona betrübt, bitte lass es bald Zeit sein...
Und dann hörte sie etwas - etwas ganz anderes als das Zischen der ausgehenden Kerzen und Snapes blubbernder Trank, den er braute.
Es war eine Stimme, eine Stimme, die ihr das Knochenmark gefrieren ließ, eine Stimme, erfüllt von eiskaltem Hass.
,,Komm... komm zu mir... lass mich dich zerreißen... lass mich dich zerfetzen... lass mich dich töten..."
Am Anfang hatte Mona stumm gebetet, dass sie sich die Stimme bloß ausdachte, doch sie wurde immer ausdrucksvoller, dass sie die Hände auf ihre Ohren presste und hilfesuchend zu Snape schaute, der noch immer konzentriert seinen Trank braute.
,,Komm zur mir... lass mich von dir kontrollieren... lass mich sie zerfetzten... lass mich sie töten... lass mich frei um das Werk Slytherins zu vollenden..."
Während die Stimme in ihrem Kopf ertönte, schrie sie nun, flehte, weinte, dass es aufhöre.
Professor Snape wurde endlich aus seiner Beschäftigung gerissen und ging schnellen Schrittes auf Mona zu, die nun auf Knien auf dem kalten Kerkerboden kniete und schluchzend weinte.
,,Was ist passiert, Miss Gaunt?", fragte Snape und klang ernsthaft besorgt, als er sich zu ihr kniete.
,,N-nichts", log Mona mit zusammengekniffenen Augen. ,,Es ist nicht passiert. Mir ist nur schwindelig."
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Mona, die kleiner Lügnerin!
Wäre gut, wenn ich Feedback bekommen würde.
LG Moona❤
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