Leben
Der Tropfen rennt die beschlagenen Scheibe entlang.
Mein Kopf lehnt an dem kühlen Glas und zählt die Sekunden, die langsam aber stetig zu Stunden werden. Ich bin schon sehr lange unterwegs, zu lange, so lange das sich mir die Frage stellt warum ich hier bin. Warum sitze ich in diesem viel zu stickigem Wagen? Warum hab ich mich dazu entschlossen einzusteigen und diesen langen Weg auf mich zu nehmen?
Der Tropfen trifft auf einen zweiten, sie verschmelzen zu einem.
Ich schaue über sie hinweg und nehme die Umgebung wahr die viel zu schnell vor meinem Augen verschwimmt, ich schließe sie.
Da ist ein Kind, es tanzt im Regen.
Da ist ein Mädchen, es singt zur Sonne.
Da ist ein Teenager, er schreit in den Himmel.
Ich öffne die Augen.
Wie fahren durch einen Tunnel.
Da ist eine junge Frau, sie starrt mich an.
Ihr Blick ist traurig und tief, so seltsam fremd das ich erschauere. Ihre Haut ist bleich und ihr Lächeln schon seit einiger Zeit erblasst. Sie versucht es trotzdem, sie versucht zu lächeln. Doch ihre Augen strahlen nicht, sie sind matt und trüb. Müde, sie sieht müde aus. Aber Schlaf wird ihr nicht helfen, das hat sie versucht. Ich hab es versucht, es hat nicht funktioniert.
Diese Frau, sie sieht nicht aus wie ich. Ihr Seele ist zu alt, gealtert durch das Leben.
Werd ich mich immer so fühlen? Fühlt es sich so an erwachsen zu werden?
Ich will wieder das Kind sein was im Regen tanzt,
Ich will wieder das Mädchen sein dessen Stimme die Sonne verzaubert,
Ich wünschte mir ich wäre nie der Teenager gewesen der sich gezwungen sah den Himmel anzuschreien weil ihm nie jemand zugehört hat und das Leben auf ihn einschlug.
Wir lassen den Tunnel hinter uns, die Frau verschwindet, stattdessen sehe ich wie sich neue Tropfen auf der Autoscheibe sammeln.
Es regnet Musik zu der ich tanzen möchte.
Mein lächeln erblüht, das erste Mal seit langem.
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