Kapitel 12

POV Elyx

Im Mondschein saß ich auf dem kleinen Stuhl und starrte aus dem Fenster an der anderen Seite der Wand.

Xiao musste sich erholen, wollte jedoch nicht ein bisschen schlafen, wodurch ich hier nun saß und auf die Umgebung achtete.

Meine eine Hand lag auf meinem Schwert, griffbereit, sobald es die Situation erfordern würde. Nur so ließ sich Xiao zum Schlafen überreden, auch wenn nur widerwillig. Er muss wohl selbst eingesehen haben, das auch ein Adept wie er eine Pause braucht.

Es war doch schon immer so...egal wie stark dein Gegner ist, wenn dieser bis zum Umfallen trainiert und dadurch geschwächt ist, hat man so gut wie gewonnen.

Hochmut kommt vor dem Fall, wie man so schön sagt. Dadurch wird dieser Tsukayu und die Tyrannin Shogun Raiden fallen. Die Zeit der Archonten ist in diesem Moment schon dem Tode geweiht, es ist nur noch eine Frage der Zeit wie lange es die ramponierten sieben Säulen aus halten.

Aber gewiss wird die Zeit kommen, ja, wir gehen mit großen Schritten auf es zu. Auf das Ende unser aller. Miserabler Weise hab ich das Gefühl, das ich etwas vergessen hab...etwas wichtiges. Etwas was mir wichtig war, aber ich kann mich nicht mehr erinnern...

Wenn ich wenigstens einen Anhaltspunkt hätte, was es sein könnte, aber nicht einmal das hab ich noch.

Leise seufzte ich vor mich hin als die Tür sich leise öffnete. Diluc kam herein und schaute seelenruhig zu dem schlafenden Xiao und dann zu mir.

"Na los...mach dich vom Acker und ruh dich aus" flüsterte er und ich nickte. Um ehrlich zu sein, war ich zu müde um irgendwelche Widerworte zu geben und ging aus dem Zimmer.

Ich griff mir mit einer Hand an den Kopf und schwankte langsam durch die dunklen und kalten Flure des Jadegemaches.
Mir fiel jeder Schritt schwer und ich hielt meine Hände um den Bauch. Ich verzog leicht das Gesicht und ging an die frische Luft.

Ich setzte mich an den Rand des Jadegemaches und starrte auf den viel zu tiefen Boden. Seufzend schloss ich meine Augen und ließ mich rückwärts auf den Stein fallen.

"...du bist also dieser Elyx? Wegen dir ist so ein Aufruhr?" fragte eine Stimme still und ich öffnete die Augen.

Auf dem Dach saß ein kleines Mädchen und schaute zu mir. Ihre Augen leuchteten bedrohlich dunkelrot und ich schaute nur stumm zu ihr.
Mit einem kurzen Nicken bestätigte ich ihre Frage und sie stand auf.

"Dich versuchen sie zu beschützen? Wie erbärmlich und armseelig so auf dem Boden zu liegen" meinte sie und knurrte den letzten Satz.

"Lass mich liegen, ich kann nicht mehr" murmelte ich vor mich hin und schloss wieder kurz die Augen.

Ich merkte wie mich etwas am Arm packte und öffnete meine Augen, nur um zu dem Mädchen zu schauen.

"Sei nicht armseelig oder erbärmlich. Sei elegant, sei tapfer und mutig" knurrte sie und ich schaute stumm zu ihr.

"Sei ein Kämpfer, werde derjenige der die Geschichte umschreiben wird" meinte sie und zog mich grob auf die Beine.

"Ich hab keine Kraft mehr um zu kämpfen. Ich bin alleine, ich werde immer alleine sein" flüsterte ich und sie ließ meinen Arm los.

"Du bist nicht alleine, Elyx" hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich um. Barbatos flog dort ein paar Runden und schaute aufmerksam zu mir.

"Du hast viele Verbündete. Erzähl ihnen die Wahrheit und führe sie in die Schlacht" ertönte es aus der Richtung des kleinen Mädchen und ich schaute zu ihnen.

Jedoch sprach eine Frau mit dunkellila Haaren und ich erkannte die Stimme wieder.
"Ihr habt leicht Reden. Ihr wisst gar nichts über mich, ich bin ein Reisender auf der Flucht. Ich bin kein Krieger, ich bin kein Anführer. Ich bin jemand der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. " meinte ich und schüttelte den Kopf.

"Wir verlangen viel, wir haben hohe Erwartungen an dich. Wir haben dich beobachtet, seitdem du Teyvat betreten hast. Und wir kamen zu einem Entschluss" meinte ein Mann, der sich an die Wand des Jadegemaches lehnte.

"Wollt ihr es nicht verstehen? Ich werde nicht kämpfen, ich kann nicht mehr" knurrte ich und Barbatos schnaubte.

"Was willst du noch haben?! Ich hab dir alles gegeben was du wolltest!" rief er wütend und ich drehte mich zu ihm.
"Du hast mich durch halb Teyvat gejagt! Ich will endlich meine Ruhe haben! Ich will nicht mehr allein sein! "schrie ich und er flog vor mich.

"Ist es dir nicht aufgefallen? Ich hab dir einen Ort geschaffen, wo du nicht mehr allein bist" meinte er und ich schaute zu ihm.

"Ich verstehe nicht wovon du redest. Ich bin alleine, ich hab niemanden!" rief ich wütend und Barbatos griff nach meinem Arm.

Vor meinem Augen blitzte es und ich sah Athy. Sie lief auf einem großen Baum zu und ich sah Barbatos bei der Statue stehen.
"Wieso hast du ihm geholfen? "fragte er in ihrer Richtung, nachdem sie sich vor ihm verbeugte.

"Seine Aura....er ist etwas besonderes. Er ist stark, ohne Zweifel, aber alleine. Ich bitte dich, hilf ihm, seine Verbündeten zu finden. Jemand, der ihm den Rücken freihält und für ihn dem Tod trotzt. "flüsterte sie und er grinste.

"Also hast du endlich den Kämpfer gefunden, dem du dein Vertrauen schenkst, sich gegen Archonten zu stellen? Bist du dir auch ganz sicher, meine Liebe?" fragte er sie unsicher und zweifelte offensichtlich an Athys Vertrauen.

"Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut. Lass ihn nur nicht aus deinem Augen, selbst in der Stunde deines Todes, beschütze die Menschen die mir wichtig sind,ja?" fragte sie und er seufzte.

"Wenn dein Entschluss fest steht, werde ich mich nicht dagegen sträuben...ich glaub an dich" meinte er und flüsterte den letzten Satz.

Wie zuvor raste ein Blitz durch meine Gedanken und ich taumelte einen Schritt zurück. "Ei" zischte nur Barbatos und die lila haarige Frau hob ihre Hand.

Blitze begannen sich um ihren Arm zu sammeln und sie hob ihn langsam an.
"Du seist alleine? Du hättest niemanden? Das ich nicht lache, weißt du überhaupt wie sich die Einsamkeit anfühlt?" meinte sie ernst und die Blitze wurden immer größer.

Erschrocken ging ich ein paar Schritte zurück und konnte mich gerade noch davor bewahren, nicht die Klippe herunter zu stürzen.

"Auch wenn es nicht so aussehen würde, beobachten wir euch. Wir haben nichts dem Zufall überlassen, das ihr euch alle getroffen habt, ist kein Zufall. Das du hier bist, ist nur ein weiterer Teil eines Planes." meinte ein kleines Mädchen mit weißen Haaren.

"Plan wovon?! Was wollt ihr von uns?! Warum könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen?!" schrie ich verzweifelt und plötzlich raste ein Blitz auf mich zu.

Ohne drüber nachzudenken, nahm ich den Griff meines Schwertes und schlug nach dem Blitz. Jedoch konnte man schlecht Blitze schneiden und so raste es auf mich zu und kreiste um meinen Arm.

"Alle Archonten wollen dir helfen, wie kannst du dann sagen, das du alleine bist? "fragt die Frau und ich knurrte leicht.

"Lasst uns endlich in Ruhe! Wir werden nicht einen Krieg anführen! Wir werden nicht eure Probleme lösen!" rief ich laut und Barbatos landete und breitet seine Flügel aus.

Er hob seine Arme, breite sie aus und zeigte danach auf mich. " Geh nach Sumeru" befahl er mir und ich drehte meinen Kopf weg.

"Ich bin nicht dein Untergebener! Ich werde nichts tun!" rief ich wütend und ballte meine Hände zu Fäusten.

Barbatos begann zu grinsen und ich schaute leicht verwirrt zu ihm.
"Was ist?! Grins nicht so!" fauchte ich und alle begannen zu lachen.

Verwirrt ging ich einen Schritt zurück und das kleine Mädchen mit den dunkelroten Augen lächelte sanft.
"Zumindest ist deine Wille noch nicht komplett gebrochen. Noch ist noch nicht alles verloren" meinte sie und ich seufzte.

Sie wollen einfach nicht aufgeben...

"Ich- lasst mich einfach in Ruhe. Ich will nichts mit euch zu tun haben. Ich such mir nur einen Ort an den ich gehöre" meinte ich und schüttelte leicht meinem Kopf.

"Du..."flüsterte Barbatos und schaute komisch zu mir. Sein Blick war nicht mehr wütend, wie zuvor, nein, er war traurig und wirkte fast als ob er an etwas dachte.

"Du...du erinnerst mich an ihn gerade..."flüsterte er leise und ich schaute zu ihm.

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