Kapitel 7

Es waren bereits 3 Tage vergangen,  seitdem ich die bisherigen Erkenntnisse meiner Vergangenheit erzählt und Yato mir versprochen hatte,  mich bei der Suche nach einem Shinki zu unterstützen. Doch bisher kam immer etwas dazwischen, ein Sturm, ein Auftrag oder die abendlichen Trinkspielchen dank Yato und Daikoke und die damit verbundenen kleinen Prügelleien zwischen den Beiden, wie auch an diesem Abend.

"Yukine, kommst du ein wenig mit an die frische Luft? Ich würde mir gern etwas die Beine vertreten.",  fragte ich das Shinki lächelnd und nahm meine Jacke. Yukine nickte, dankbar der entbrannten Diskussion über Anstand und Höflichkeit, zwischen Yato und Daikoke, zu entkommen, während Kofuku das ganze weiter anheizte.
"Oh man, die können ganz schön nerven.", seufzte Yukine genervt, als wir bereits ein paar Meter gelaufen waren und er einen Stein vor sich her trat. "Sind halt beide riesige Sturköpfe.", lächelte ich ein wenig, während ich ihn beobachtete. Ich war ein bisschen nervös und überlegte wie ich ihn am besten fragen könnte. Zwar benahm sich Yato in den letzten Tagen wie immer, jedoch kam es mir so vor, als wolle er mich schützen.
"S-sag mal, Yukine.", stammelte ich verlegen und stupste ihn leicht an. "W-was hast d-du eigentlich a-alles erzählt? Also aus meiner Vergangenheit..." Bei den letzten Worten wurde ich immer leiser, doch er hatte mich gut verstanden.
Yukine blieb stehen und sah mich verwundert an, während er sich auf eine Bank setzte.
"Warum fragst du?"
"Naja, Yato ist...er benimmt sich irgendwie normal und dann wiederum kommt es mir so vor als wolle er mich schützen.", lächelte ich peinlich berührt und nahm neben Yukine platz, spielte mit einer meiner Haarsträhnen.
"Du möchtest wissen, ob er sich an eure Vergangenheit erinnert, oder?", seufzte er nun und sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. "Alles was ich erzählt habe, war dass du damals eine Göttin warst, aber den Wunsch hattest, eine Sterbliche zu werden und, dass du von Amaterasu wiedergeboren wurdest, als du gestorben bist. Yato wollte es erst nicht glauben, doch als Bishamon sagte, sie hätte dein Erwachen gespürt und Kazuma hinzufügte, dass er es sehen konnte, wie du die Ayakashi vernichtet hast, wurde er nachdenklich. Wie ich dir schon sagte, du erinnerst ihn an jemanden aus seiner Vergangenheit. Ich glaube jedoch nicht, dass er sich an alles erinnern kann, er weiß, dass du wichtig für ihn bist, aber nicht in welcher Art und Weise." Seufzend nahm ich seine Worte zur Kenntnis, es erstaunte mich immer wieder aufs Neue, dass Yukine sich so erwachsen verhielt, obwohl er doch eigentlich noch ein Kind war. "Also sind seine Erinnerungen an uns immernoch verschlossen. Dann werde ich wohl alles tun müssen um sie ihm wieder zu geben.", traurig sah ich Yukine an und nahm ihn in den Arm. "Ähm K-kira?", stotterte er nur und drückte mich ein wenig von sich weg, ein rosa Schimmer überzog seine Wangen. "Wir sollten wieder zurück gehen, nicht, dass sich die Anderen sorgen machen. Außerdem wird es langsam dunkel und ich mag es nicht so gern, wenn man da noch unterwegs ist."
"Entschuldige, ja natürlich, lass uns nach Hause gehen.", lächelnd stand ich auf, während Yukine sich an der Wange kratzte und immernoch rot war.

Als wir wieder bei Kofuku angekommen waren, konnten wir hören wie Yato, Daikoke und Kofuku immernoch diskutierten, sie waren mittlerweile alle gut angetrunken und sprachen über mich.
"Yatty-chaaan? Du magst Kira-chan, oder?" *hicks*
"W-was? J-ja, n-nein, d-das geht dich gar nicht an!" *hicks*
"Huuuuiiii, also doch, Yatty-chan mag Kira-chan!" *hicks*
"Halt die Klappe, Kofuku!" *hicks*
"Passssss auf wie du mit meiner Götttttin sprichst!" *hicks*

"Das tu ich mir nicht an.",  sagte Yukine kopfschüttelnd und sah mich genervt an, bevor er dir Türe öffnete und strickt die Treppen hoch ging. Seufzend zog ich meine Schuhe aus und hätte es ihm am liebsten gleich getan, doch Kofuku hatte mich bereits mitbekommen. Mit schnellen Schritten kam sie zu mir und fiel mir um den Hals, sodass ich mit ihr zusammen auf den Boden fiel.
"Autsch, mach doch langsam.", jammerte ich und rieb mir den Kopf, dank Kofuku überstürzen Begrüßung hatte ich ihn mir beim Sturz ein wenig angeschlagen. "Kira-chan, da bist du ja wieder!", freute sie sich, beinahe schon hysterisch, während sie sich an mich schmiegte und ich den Alkohol riechen konnte. "Ja ,  ich bin wieder da. Würdest du trotzdem Bitte von mir runter gehen?", lachte ich und versuchte sie von mir zu schieben, doch sie krallte sich an mir fest. Durch den dumpfen Aufprall von uns beiden, kamen auch Yato und Daikoke aus dem Wohnzimmer und mussten lachen.
"Holst du mal deine besoffene Göttin von meiner Kira runter? Wie soll ich sie denn beschützen, wenn sie hier halb tot gequetscht wird.", blaffte Yato in Daikoke ' s Richtung und kassierte dafür eine weitere Kopfnuss. Es schien nicht die erste an diesem Abend gewesen zu sein, denn ich sah bereits einige Beulen und blaue Flecken an ihm. "Ähem, Leute bitte, ich bekomm bald keine Luft mehr.", japste ich atemlos, jetzt wurde mir klar, warum Daikoke Kofuku meistens zurückhielt.
"Ui, Kira-chan hat Körbchengröße B und trägt einen pinken BH."
"Kofuku, lass das! Lass mich los!"
"Aber nur wenn du noch einwenig mit uns feierst."
"Ja, ist ja gut. Aber hör gefälligst auf mich hier auszuziehen!", fauchte ich und gab ihr einen Klapps auf den Kopf. Leicht meckernd ließ sie endlich von mir ab, während Daikoke mich finster anfunkelte und ich versuchte aufzustehen.
Worauf hab ich nich nur gerade eingelassen, fragte ich mich nervös und gesellte mich zu den 3 Schluckspechten.

Ich wusste nicht warum, aber zu meinem Glück vertrug ich recht viel und war noch einigermaßen bei Sinnen, als es immer später wurde. "Sooooo, noch ein Schlückchen für Kira-chan, eins für Yatty-chan, eins für Daikoke-chan und ein großes für Kofuku-chan!", lallte die Armutsgöttin lachend und nahm einen großen Schluck aus der Sakeflasche. Es war bereits die 4te Flasche und ich hoffte innerlich, dass deren Vorrat bald aufgebraucht sein würde.
"Was feiern wir eigentlich?", fragte ich vorsichtig und nippte an meinem Becher. "Das du hier bist natürlich, Kira-chan.", antwortete Kofuku grinsend und konnte sich kaum noch im Schneidersitz halten. Lächelnd prosteten mir Yato und Daikoke zu und nahmen beide einen kräftigen Schluck. Die drei waren wirklich schon sehr stark betrunken und machten so langsam den Eindruck, dass sie bald einschlafen würden.
"Na dann, Ganpei!", lächelte ich nur und hielt meinen Becher an die der Anderen um anzustoßen, je mehr ich mitspielte umso schneller, würden wir vielleicht ins Bett gehen. Allerdings war mir etwas mulmig zumute, bei dem Gedanken mit einem betrunkenen Yato in einem Zimmer schlafen zu müssen. Zudem ich dank Yukine wusste, dass er schnarchen würde wenn er betrunken ist und er, auch ohne Alkohol, öfters im Schlaf redete.

"Och menno, Daikoke-chan? Der Sake ist alle! Kannsu welchen kaufen?", enttäuscht wedelte Kofuku mit der nunmehr 8ten Flasche vor unseren Gesichtern umher und sah ihr Shinki schmollend an. "S'tut mir leid, aber die Läääden ham schon'zu.", erwiderte Daikoke lallend und nahm ihr die Flasche aus der Hand. "Dann würde ich sagen gehen wir langsam mal zu Bett. Ich glaube das haben wir alle nötig.", lächelte ich und versuchte aufzustehen, doch begann zu taumeln und landete wieder im Schneidersitz neben Yato, welcher sich vor lachen den Bauch hielt.
"Doch nicht so trinkfest, hm?", prustete er plötzlich los und kippte weiterlachend zur Seite. Seufzend blickte ich ihn an und nickte kurz, als Daikoke sich versicherte, ob ich alleine mit ihm fertig werden würde, ehe er mit seiner Göttin unterm Arm aus dem Zimmer ging. "Mir geht's zumindest besser wie dir, Yato."
Doch statt einer Reaktion seinerseits vernahm ich nur ein leises Schnarchen und Gemurmel. "Ich werd Kira beschützen, egal was passiert."
Lächelnd beobachtete ich ihn für mehrere Minuten und überlegte wie ich ihn hoch ins Zimmer bekommen sollte. Yukine zu wecken war keine Option, da er Yato höchstwahrscheinlich liegen lassen würde, allerdings bekam ich ihn so auch nicht nach oben. Angestrengt versuchte ich einen klaren Gedanken fassen zu können und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern, bis er an der Küche hängen blieb. Leicht schwankend stand ich auf und ging in die Küche, nahm eine kleine Schüssel, füllte sie mit kaltem Wasser und Eiswürfel und ging wieder zu Yato.
Wenn ich jetzt noch schnell genug bin, erwischt er mich nicht, sofern es klappt. Dachte ich grinsend und schüttete ihm den gesamten Inhalt der Schüssel übers Gesicht.
"W-as? Verdammt, ist das kalt!", schrie Yato erschrocken und war hell wach. "Ey, dass ist nicht nett! Das Zahl ich dir heim, Kira!"
Lachend rannte ich in Kofuku ' s Garten und hoffte Yato auf diese Weise zu entkommen, jedoch hatte ich nicht an den Alkohol gedacht, den ich noch intus hatte. Im Gegensatz zu mir war Yato dank meiner Dusche halbwegs nüchtern, schneller als ich und riss mich mit sich in den Schnee.
"Hey, hör auf! Geh runter von mir! Ah, nicht, das ist kalt!", jammerte ich lachend, während er mich mit Schnee abrieb und dabei ein leicht sadistisches Grinsen auf den Lippen hatte. Egal wie sehr ich mich versuchte zu wehren, ich bekam ihn nicht von mir runter und wurde mit immer mehr Schnee beworfen. "Nix da, schlafende Götter weckt man nicht. Noch nicht gewusst? Aber, wenn du ganz lieb Bitte sagst, hör ich vielleicht auf.", grinste er nur, während er meine Handgelenke griff und sie über meinem Kopf in den Schnee drückte.
"Ähm, Y-yato?", stotterte ich schüchtern, jegliche Gegenwehr meinerseits stoppte sofort und ich sah direkt in seine blauen Augen. Immernoch grinsend, kam er mir immer näher, fixierte mich mit seinem Blick und strich mit seiner freien Hand über meine Wange.
"Du erinnerst mich an jemanden von früher. Ich weiß nicht warum, aber immer wenn ich in deiner Nähe bin, fühlt es sich richtig an.", sagte er flüsternd und beugte sich weiter zu mir. "Y-yato, b-bitte.", sagte ich leise, kaum hörbar, doch Yato ließ nicht von mir ab. Ich war mittlerweile rot wie eine Tomate und begann am ganzen Körper zu zittern, hoffend, dass es nicht der Alkohol war, der aus ihm sprach. "Immer wieder hat mich dein Gesicht im Traum verfolgt. Sag mir, was verbindet uns, so sehr, dass ich die Angst habe, dich wieder zu verlieren.", hauchte er nunmehr und war meinem Gesicht nur noch wenige Millimeter entfernt. "Y-yato, d-du h-hast...", doch weiter kam ich nicht,  mit einem "Tch" unterbrach er mich und versiegelte meine Lippen mit seinem. Er war fordernd und sanft zugleich, es fühlte sich unbeschreiblich richtig an und doch falsch, als ich den Alkohol roch, den wir getrunken hatten. Überrascht weiteten sich meine Augen als er kurz Luft holte, nur um mich erneut zu Küssen und mich lächelnd ansah. Ich erinnerte mich an unseren ersten Kuss, bevor wir damals in unsere erste Schlacht aufbrachen, er fühlte sich genauso an.



Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top