Kapitel 13
Es kam mir so vor, als würde Yukine sich freuen, jemand neues an seiner Seite zu haben - Einen Freund, der ihn verstehen würde.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Daikoke, heute hast du dich selbst übertroffen. Dein Yakitori ist einfach das Beste.", lobte Kofuku, während sie die sich wieder ihrem Teller widmete und grinsend beobachtete wie er rot wurde. Auch wir mussten ihr einfach zustimmen, es war wirklich lecker. Tatsuya schlang eine Portion nach der anderen runter - ich war erstaunt, wie er es dabei schaffte nicht zu kleckern, während Yato bereits wie ein kleines Kind aussah. "Na euch scheint es ja auch richtig zu schmecken.", lachte ich und gab Beiden eine Serviette.
Nach einer Weile, sahen mich Kofuku und Daikoke verschwörerisch an und baten mich ihnen beim Abwasch zu helfen. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, folgte ich ihnen in die Küche und fand mich in einem Kreuzverhör wieder.
"Seit wann seid ihr ein Paar?"
"Wann wolltet ihr es uns sagen?"
"Wo war ihr vorletzte Nacht?"
"Warum hast du Yato's Tuch um deine Hand?"
"Hat er dich gezwungen?"
"Was findest du an ihm?"
...
Die Fragen der Beiden prasselten nur so auf mich ein und ich betete innerlich, dass sie mir eine Pause geben würden, um wenigstens eine zu beantworten. Natürlich verstand ich, dass Yato's Kuss sie neugierig gemacht hatte und sie anscheinend alles bis ins kleinste Detail wissen wollten, jedoch, war die Masse an Fragen, einfach zu groß um sie mit einem Mal zu erläutern. Ich fühlte mich vorallem von Kofuku in die Ecke gedrängt und hatte ein wenig Panik, als ich ihren Gesichtsausdruck sah - er wirkte irgendwie verrückt, vermischt mit purer Neugier.
"Kira, bist du fertig? Wir könnten dann los.", rief Yukine und rettete mich somit vor weiteren Fragen.
Vielen Dank ihr Götter.
"Sorry, ich will die Drei nicht warten lassen.", sagte ich hektisch, während ich mich an Kofuku vorbei schlängelte um mein Geld zu holen und sie jammernd zurück ließ.
Auf dem Weg zum Einkaufszentrum erklärte Yukine meinem Shinki die wichtigsten Grundlagen, die er wissen und befolgen musste. Allen voran, dass er sich niemals von mir abwenden dürfe um mich nicht zu stechen, aber, gleichzeitig auch, dass er immer, wenn ihn was bedrücken würde, er mit einem von uns reden könne. Stolz lauschte Yato den Worten von Yukine und lächelte, als er erzählte, wodurch sich ihre Bindung gefestigt hatte - wie sehr er Yato dankbar war, ihn nicht verstoßen zu haben, als er Yato mehrere Male gestochen hatte, dass es ihn beinahe umgebracht hätte und wie er zu seinem gesegneten Werkzeug wurde.
Tatsuya hörte dem jungen Shinki aufmerksam zu und versuchte seine Worte zu verinnerlichen, als ich seine Zweifel spürte. Er hatte Angst, mich verletzten zu können, wenn er seine Emotionen nicht kontrollieren könnte, oder mich nicht beschützen zu können, wenn es drauf an käme, er zu schwach wäre.
"Ich vertrau dir, Tatsuya. Ich weiß, dass du mir niemals schaden würdest. Wenn du möchtest, wird Yukine dir bestimmt helfen.", wischte ich seine Sorgen beiseite, während ich ihn aufmunternd anlächelte. "Richtig, wenn du willst, kann ich dich gerne tranieren - ich weiß auch schon jemanden, der uns dabei unterstützen kann.", grinste Yukine nun und lachte leise. "Kazuma wird sich freuen."
Kurzzeitig weiteten sich meine Augen, in Yukine's Stimme war so ein seltsamer Unterton, doch ich beschloss es erstmal zu ignorieren, als Tatsuya sein Angebot an nahm und wir vor dem Eingang des Einkaufszentrums standen. Zielstrebig steuerte ich uns zu mehreren Kleidungsgeschäften - nur zu gut konnte ich mich noch an sie erinnern. "Such dir aus, was dir gefällt.", sagte ich lächelnd zu Tatsuya und sah Yato und Yukine an. "Ihr übrigens auch. Wird Zeit, dass ihr auch mal was neues holt." Die Beiden Shinki gingen freudestrahlend voran, während ich Yato nur schwer dazu bewegen konnte, wollte er sich doch von seinem Trainigsanzug nicht trennen. Erst als ich ihm versprochen hatte, dass er ihn weiterhin behalten durfte, bewegte er sich zögernd in das Geschäft. Wir hatten uns in alle Himmelsrichtungen verteilt und suchten uns mehrere Sachen aus, ehe wir uns an den Kabinen wieder trafen, um alles anzuprobieren. Viele Dinge flogen auch wieder zurück, auf die Ständer, doch hatte es immernoch genug Kleidung geschafft, an die Kasse zu kommen.
Die Kassiererin sah uns misstrauisch an, während sie alles über die Kasse zog und die steigende Summe sah und spannte sich zunehmend an. Ohne etwas zusagen legte ich ihr das Geld auf den Tresen, während die Jungs die 9 Taschen nahmen und verließen zusammen das Geschäft. "Du weißt schon, dass sie uns die ganze Zeit angesehen hat, als würden wir sie verarschen, oder?", flüsterte Tatsuya leise und stellte seine Taschen ab. "Ich weiß. Allerdings, sehen wir auch ein wenig seltsam aus. Du mit dem weißen Kimono, Yato mit seinem alten Trainingsanzug, Yukine mit Sachen, die man normalerweise im Sommer trägt und ich mit Kofuku 's viel zu kurzer, pinken Schuluniform - in ihren Augen, sahen wir wie normale Jugendliche aus.", seufzte ich lächelnd und erntete von Yato einen gespielt-beleidigten Blick. "Ich kann es ihr nicht verübeln, wir sehen nicht gerade aus, als hätten wir viel Geld, aber das Äußere täuscht die Menschen gerne.", fügte ich, noch immer lächelnd, hinzu, während ich die Menschen um uns beobachtete und mich an mein altes Leben erinnerte. Ich wusste, wie sehr die Menschen auf das Äußere achteten und danach urteilten und dachte an ein altes Sprichwort.
Man sollte ein Buch niemals nur nach seinem Einband beurteilen.
"Was sagst du, Kira?", fragte mich Yato grinsend und holte mich aus meinen Gedanken. "Was?", fragte ich leicht verwirrt, wodurch ich mir ein leichtes Schmunzeln der Drei einhandelte und etwas verpeilt lächelte. "Ob wir noch ein Eis essen gehen wollen." Lächelnd zeigte Yato auf einen kleinen Eisladen und deutete in die Richtung unserer Shinki. "Gern.", erwiderte ich schmunzelnd, während ich meine Erinnerungen beiseite schob und voran ging. "Na dann los, lasst uns den restlichen Tag entspannt ausklingen."
Wir liefen noch einige Zeit durch das Einkaufszentrum und die umliegenden Straßen und streiften durch die vielen Geschäfte, als uns ein seltsames Gefühl umgab. Tatsuya, Yukine und Yato fingen an unsere Umgebung genauestens zu beobachten, während ich mich langsam aber sicher anspannte. "Wir sollten heim gehen. Irgendetwas gefällt mir hier ganz und gar nicht.", murmelte ich leise, als mir auffiel, dass die Straße, auf der wir uns befanden, beinahe menschenleer wirkte. Die, erst so langsam, fallenden Schneeflocken begannen zu wirbeln, verbanden sich mit dem Wind zu einem Schneesturm und sorgten dafür, dass man langsam, aber sicher kaum noch etwas sehen konnte. Zögernd stimmten mir die Jungs zu und stellten sich nahe an mich heran, als wollten sie mich schützen. "Lasst uns gehen.", stimmte Tatsuya mir zu und hatte einen ernsten Ton in seiner Stimme. Doch noch bevor wir uns zu Kofuku teleportieren konnten, erkannte ich im Augenwinkel ein Katana, welches auf uns zu flog und Yato, sowie Yukine leicht am Arm streifte.
Geschockt weiteten sich meine Augen, als die Beiden vor Schmerz aufschrieen und verengten sich sofort wieder, als mich eine Welle purer Wut überrollte.
"Raikki!", zischte ich kaum hörbar, als ich in die Richtung, aus der das Katana kam, rannte. Innerhalb eines Augenblicks hielt ich Tatsuya, in seiner Schwertform, in meinen Händen und versuchte denjenigen zu finden, der uns angegriffen hatte.
"Schade, habe ich wohl nicht richtig getroffen."
Es war eine tiefe, männliche Stimme, welche durch die Straße hallte, begleitet von einem gehässigem Lachen, welches mir eiskalte Schauer über den Rücken jagte. Suchend blickte ich mich nach ihrem Ursprung um, doch ich konnte dank des Sturms nichts erkennen. 'Kira, hinter dir! Vorsicht!', schrie Tatsuya in meinen Gedanken und ich machte einen Schritt nach links. Flüchtig erkannte ich, wie das Katana an mir vorbei zog und in der Hand eines schemenhaften Schattens landete. "Wer bist du?", zischte ich, während ich noch immer versuchte etwas zu sehen und bewegte mich langsam voran. Doch statt einer Antwort, erhielt ich wieder nur dieses gehässige Lachen.
"Was willst du von uns?" - keine Antwort...
"Hör auf mit diesem dämlichen Lachen!" - keine Reaktion...
"Verdammter Feigling!", schrie ich, als das Katana auf mich geschleudert wurde und ich es mit Tatsuya abwehrte. "Wenn du kämpfen willst, dann kämpf wenigstens fair und hör auf dich zu verstecken!"
Das Lachen verstummte und der Schatten kam näher auf mich zu. "Du wagst es, mich einen Feigling zu nennen? Du, eine Göttin, die noch nichtmal ihre Bestimmung kennt?", sagte der Schatten bedrohlich und schwang sein Katana, ehe er es in meine Richtung hielt. "Ich bin heute nicht hier, um gegen dich zu kämpfen. Ich bin hier, um dich zu warnen. Ich muss gestehen, du bist mächtiger geworden, doch noch wäre es ein leichtes, dich und deine Begleiter zu töten. Aber wenn es soweit ist, dann will ich auch eine Herausforderung dabei haben und es genießen können.", lachte er und wirbelte seine Waffe vor meinem Gesicht umher - auch wenn er ein Schatten war, konnte ich sein hämisches Grinsen nur zu gut erkennen.
"Tch! Halt die Klappe!", zischte nun Yato, als er neben mir stand und schwer atmete. "Sekki!"
"Ich sagte es bereits, ich werde heute nicht kämpfen. Ihr seid Beide zu schwach, als dass es mir Freude bereiten würde. Wir werden uns wieder sehen und dann werdet ihr mir nicht mehr im Weg stehen können, im Gegensatz zu damals."
Der Schatten verschwand so wie er aufgetaucht war, plötzlich und leise, doch hallten seine letzten Worte noch in der Straße nach und ließen uns verwirrt zurück.
'Kira, ist alles in Ordnung?", fragte Tatsuya leise, als er bemerkte, wie ich anfing zu zittern. "A-alles okay.", murmelte ich, mit einem Blick zu Yato und verwandelte ihn zurück.
Schweigend teleportierten wir uns zurück zu Kofuku - wir wussten, dass dieser Schatten uns noch große Schwierigkeiten bereiten würde und mussten herausfinden, wer er war. Als wir Kofuku ' s Haus betraten, ging Yato mit Yukine ohne weiteres in unser Zimmer um die Wunden zu versorgen. Ich ging mit Tatsuya in das Wohnzimmer, wo uns Kofuku und Daikoke bereits erwarteten. "Und, habt ihr uns was schönes mitgebracht?", flötete Kofuku, während sie sich ein Stück einer Kaki in den Mund schob und lächelte, doch ihr Blick wurde ernst, als sie die kleinen Schrammen in meinem Gesicht und die Risse in der Uniform sah. "Was ist passiert?" Besorgt musterte sie Tatsuya und mich, wobei sie keinen Zentimeter auslies. "Wir wurden angegriffen.", sagte ich knapp, ging an Kofuku vorbei in Richtung Küche und nahm eine Flasche Sake aus dem Schrank. Erschrocken sahen mich die Beiden an und wollten noch etwas sagen, doch da kamen auch schon Yato und Yukine dazu. "Der hat uns zwar nicht schlimm erwischt, aber es wird seine Zeit brauchen, bis es verheilt ist. Wer auch immer der Typ war, seine Waffe war ein Shinki.", seufzte Yato, während er zu mir kam und die Gläser aus dem Schrank neben mir holte.
"Wenn ihr nichts dagegen habt, würden wir gerne ab Morgen trainieren.", sagten Yukine und Tatsuya zeitgleich und sahen uns entschlossen an - ich spürte, dass Tatsuya sich Sorgen machte. Yato und ich stimmten ihrer Bitte zu, unter der Bedingung, dass sie auf sich acht geben würden und füllten unsere Gläser.
Was meinte dieser Typ nur, als er sagte, wir würden ihm nicht mehr im Weg stehen können. Wer war er, dass er es wagte uns angreifen zu müssen und uns nach dem Leben zu trachten.
Dieser Schatten hatte sich mit seinen Worten in meinen Gedanken festgesetzt und ließ sie rotieren.
Ich muss heraus finden, was er damit bezwecken will.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top